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XXVIII. (69.)

Durch Faulheit, Spiel und Frauenlieb'
Wird noch mancher zu einem Dieb',
Das dünket mich ein dummer Muth,
Wer ihm (sich) selbst solchen Schaden thut,
Seinem Nachbarn zu Schad' und Leid,
Er schadt ihn'n und gereut sie beid'.
Wann mancher hat ein herrlich Ant
Der sich der Ehren hehlt und schamt.
Was je geschah und noch geschicht,
Das ist fürwahr ohn' Ursach nicht,
Deß steht viel an des Glückes Rad,
Es ist viel leicht oft gut als schad.
Viel mancher mir ein' Straß' oft wehrt,
Die er oft selber gar gern fährt.

Kein Dieb dürft' unrecht thun noch stehlen,
Könnt er nicht lügen und verhehlen.
Der Müßiggang der hat das Recht,

Er macht zum Dieb manch faulen Knecht.

XXIX. (70.)

Manch Mann kommt da manch Mann ist,

Manch Mann weiß nicht was manch Mann brist. (gebricht) Wüßte manch Mann wer manch Mann wår,

Manch Mann erbôte manch Mann Ehr.

Manch Mann Frauen und Priester ehrt,
Und seine Kinder das beste lehrt,
Und schämt sich auch wenn er übel thut,
Der hat ein's weisen Mannes Muth.

(Die ersten vier Zeilen dieser Priamel, haben sich bis auf den Heuti. gen Tag mit folgender Abänderung in dem Munde des Volks erhalten :)

,,Wenn mancher Mann wüßte, wer mancher Mann wår, ,,That mancher Mann manchem Mann manchmal mehr Ehr, Weil mancher nicht weiß, wer mancher Mann ist,

"

,,Drum mancher Mann manchen Mann manchmal vergißt.“

XXX. (72.)

(Gegenstud ju No. XVI. im Original zu No. 36.) Unselig ist der, der Gott übel behagt, Noch unseliger, der nie wider Uebel facht, Mehr unseliger, dem Gott seine Gnad' versagt, Auch unselig, der sein' Sünd' nicht klagt, Viel unseliger, der in sein'n Sünden verzagt, Ganz unselig, der in die Hölle wird gejagt.

8.

Aus Görres Volks, und Meisterliedern.

1. Frühlings jubel.

(Siehe I. Görres altdeutsche Volks- und Meisterlieder. Frankfurt a. M. 1817. S. 7.)

(Aus den Handschriften der Heidelberger Bibliothek.)

Wir sollen hohen Muth empfahen,

Beide Frauen und Mann;
Trauern du sollt von mir gahen,
Seit daß ich gesehen han,

Des viel leichten Mayen Schein,
Man hört in den Auen singen,
Die viel kleinen Vögelein.

Die freuen sich der spielenden Sonne,

Wenn sie vor dem Berg ufgeht,
Was gleichet sich der Wonne,
Da ein Rose in Thaue steht?
Niemand danne ein schönes Weib,
Die mit rechter Weibesgüte
́Wohl kann zieren ihren Leib.

Lieb die hebt sich in den Augen,
Und geht in das Herze mein,
So spricht Lieb zu Liebe taugen,
Lieb wann sollt' ich bei dir seyn ?
Diese Lied die hat gesungen
Ihn'n vor dem Walde ein Vögelein.

2. Die Blumen.

(Siebe Görres Volks- und Meisterlieder, S. 9.)

Ich weiß mir ein Blümlein blaue

Von himmelklarem Schein;

Es steht in grüner Aue,

Es heißt: Vergiß nit mein,
Ich kunnt' es nirgend finden,
Was (war) mir verschwunden gar,
Vor Reife und kalten Winden
Ist es nimmer da.

Ich weiß mir ein Blümlein weiße,

Es steht in grünem Riet,

Von Art so ist es kleine,

Nun hab mich lieb!
Es ist mir abgeneyt,
Wohl in dem Herzen sein;
Mein Lieb hat mich verschmeit,
Ich kann nit fröhlich seyn.

Das Blümlein das ich meine,

Das ist rosina röth,

Ist Herzentrost genennet,

Auf dürrer Haide steht.

Sein Farb' ist ihm verblichen,
Der Wohlgemuth ist lost,
Mein Lieb' ist mir entwichen,
Verloren hab' ich mein Trost.

Ich weiß mir ein Blümlein weiße,
Steht mir in grünem Gras,

Es ist gewachsen mit ganzem Fleiße,
Es heißt nun gar Schabab,
Das Blümlein mußt' ich tragen,
Wohl diesen Sommer lang,
Viel lieber wollt ich haben,
Meinen Buhlen umbefang.

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Noch heuer gegen diesen Sommer,
Kummt uns der lichte May,
Bringt uns der Blümlein wieder,
Der Farben mancherlei,
Bringt uns der Blümlein wieder,
Braun, weiß, gelb nach der Zeit;
So lehrt ihr mich hinwieder,
Was ein jelichs Blümlein bedeut.

O du herzig Wohlgemuth,

Wie erfreust du mich so sehr;
Kein Blümlein mir nit lieber thut,

Zu Ehren ich dein begehr.

Ich begehr dein ewig zu bleiben,
Bis uff das Ende mein,

Halt mich in deiner Werde,
Herzig Lieb vergiß nit mein!

Mein Herz leidt groß Kummer,
Da mein vergessen ist,

So hoff ich uff den Summer,
Wohl uff des Mayes Frist.

Dann sind die Reifen vergangen,

Und auch der kalte Schnee,

Von der Allerliebsten werde ich umfangen,

That's dem Klaffer im Herzen weh.

Der Reif mit seinen Zeiten,

Verderbt viel Blümlein zart,
Geht um den Klaffer schmeicheln,
Mit ungetreuer Art.

Viel großer Lieb' uff Erden
Die jehund muß zerghan;

Was mir heuer nit mag werden,
Das will ich ein ander Jahr han.

Herzlieb du darfst nit denken,
Daß ich will von dir lan,
An dir will ich nit wenken,

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