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Ich will in deinem Dienst bestan
Dieweil ich das Leben han,
Bis an das Ende mein.

7. Liebesbrief.

(Siche Görres Volks‹ u. M. L. S. 40.)

Vergleiche mit zwei spåtern Liebesbriefen im 2. und 3. Bande unferer Sammlung aus Gråters Bragur und Büschings wöchentlichen Nach. richten.

Mein willig Dienst mit Leib und Gut,

Das ist dir Alles unterthan,

Dein Ehre die geit mir hohen Muth,

Dein weiblich Geberd mag wohl bestan.

Dein frauelich Zucht und auch dein Schaam,

Das ist gar hoch gemessen,

Und ziert wohl ein Edelstein,

Wer sich nicht thut vergessen.

Dein göttlich Forcht, dein Gewissen gut,
Das prüf ich für des Mayen Schein,

Vor Wankel bist du wohl behuth,
Darum will ich dein Diener seyn.

Dein zarter Mund roth rosenvar,
Mit steten wahren Worten,
Deiner klaren Augen nimm ich wahr,
Die beschließend Ehrenporten.

Dein lieben Brüft berillenweiß,

In rechter Größ' und reine,

Du bist ein Magd nach allem Fleiß,

In meinem Herzen Eine.

Dein Herz das trug mit Recht ein Kron,

Mit Saphiren von Orient,

Wann all dein Weiß die stat dir schon,
Mein Herz fich größlich nach dir sehnt,

Dein stolzer Leib in rechter Lång,
Die Größ nach Wunsch gemessen,
Daß ich doch zwar nicht ander kenn,
An dir ist nichts vergessen.

Was soll ich sagen, es ist kein Scherz,
Ich gesah nie Weib als recht gemuth,
Du bist gleich ein Wunsch in's Herz,
Gott hab dich vast in seiner Huth.

Gesiegelt mit meiner rechten Treu,
Damit ich dir versprochen han,
Mein Lieb ist tåglich gen dir neu,
Des mag du dich freilich an mich lan.

Gemacht und geben zu Ensishaim,
Nach Christs Geburt vierzehundert Jahr,
In einem Stüblein das war klein,
Im sechs und neunzigsten das ist wahr.

Von mir, dein'm getreuen Diener gut, Mit Willen ahne Wenken,

Bis an Sorg aller fremder Hut,
Der thun ich nicht gedenken.

8. Frischer Entschluss. (Siche Görres V. u. M. L. S. 42.)

Ich hab mein Herz zu Frauen gestellt, hab mir ein feins Maidlein auserwählt, Kein Mann foll mir's nit nehmen. Und kumm ich über die tausend Meil Tröst mich Gott in meinem Elend derweil.

Ich ging wohl in ein Stüblein klein, Darin da war mein Lieb allein,

Wollt freundlich mit mir kosen;
Da band sie mir ein Kränzelein,
Von Veil und rothen Rosen.

Ich nahm den Kranz von ihrer Hand,
Ich gab ihr meine Treu zum Pfand,
Von ihr wollt' ich nit weichen.

Weichst du von mir, råcht's Gott an dir,
Man findt noch deines Gleichen.

Weichst du von mir,
Råcht's Gott an dir

Nach seinem göttlichen Gefallen;

Wiewohl man findt noch schönre Kind,

Lieb' ich dich über sie alle.

Nach treuer Sitt

Ist jehund mein Bitt,

Du wollst nicht von mir weichen,
Wiewohl die Zeit es jest nit geit,
Daß ich kann bef dir bleiben.

Wohl auf! Wohl auf Glück und Heil!
Ich hab wohl überkommen mein Theil
Glück zu! Glück zu mit Freuden,
Hab mir ein feins Lieb auserwählt,
Kein Mann soll mir's verleiden.

9. Resignation.

(Siehe Görres V. u. M. L. S. 56.)

(Die zwei ersten Strophen unter der Ueberschrift: „Ablösung“ im Wunderhorn. III. S. 111.)

Der Gutgauch (Kukuk) hat sich todt gefallen,

Von einer hohlen Weiden,

Wer soll uns diesen Sommer langen

Die Zeit und Weil vertreiben.

Das soll sich thun Frau Nachtigall,
Sie siht auf einem Zweige;

Sie singt, sie springt, ist freudenvoll,
Wann andre Vögel schweigen.

Mein Bul hat mir ein'n Brief geschickt,
Darin da steht geschrieben:

Sie hab' einen Andern lieber als mich
Darauf hab' ich verziegen.

Hast du einen andern lieber dann mich,
Das acht' ich wahrlich kleine,

Da set' ich mich auf mein aschgrau Roß
Und reit wohl über die Haide.

Und da ich über die Haide kam,

Mein Feinslieb trauert sehr,

Laß fahren, laß fahren, was nit bleiben will
Man findt der schön Jungfräulein noch viel.

Der uns dies Liedlein neu gesang
Von neuem hat gesungen,

Das haben gethan zwei Reuter gut,
Ein Alter und ein Junger.

10. Treue Liebe.

(Siche Görres V. u. M. L., S. 58.)

Der liebe Gott, der woll mein schönes Lieb In Ehren und Züchten behüten;

Ich schlaf oder wach, oder was ich mach;
So leit sie mir stets in meinem Gemüthe.

Ich schlaf oder wach, oder was ich mach, Oder was ich beginne,

So leit mir die Herzallerliebste mein
Doch stets in meinem Sinne.

Wollt Gott, ich sollt die halbe Nacht
Bei meinem schönen Buhlen fißen;
Und wår der Winter noch so kalt,
Vor Freuden müßt' ich schwitzen.

Und wenn ich dann zum Tanze geh,
So sehe ich mich nach ihr umme;
Ich laß mein Leuglein umher gan,
Bis fie zu der Schönsten kummen.

Und springt sie vor mich an den Tanz,
Leuchtet mir der helle Morgenstern;
Mein Herz ist jung und freut sich sehr
Meine Augen sehen sie gern.

Bater und Mutter, die hab ich lieb,
Dazu alle meine Verwandten;
Und dennoch wollt' ich sie fahren lan,
Und dich schöns Lieb behalten.

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11. Aufkündigung.

(Siehe Görres V. u. M. L., S. 62.)

Ein Maidlein, ein Maidlein,

Das ist gar hübsch und fein;
Es thut lecken den Löffel,
Das muß ich lassen seyn.

Darum hab' ich dies Lied gemacht,
Daß sie fürbaß mein nimmer acht;
Sie lacht und sprach: hm! hm!

Zum Tanze, zum Tanze
Stehn all ihr Gedank,

Da hört man,

da hört man

Den allerbesten Schwank,

Und wann ihr einer spotten thut,
Sam er sey ihr nit gut genug,
Sie lacht und sprach: hm! hm!

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