Ein Steinlein, ein Steinlein Das ist gefaßt in rothes Gold; Ein Pfeiflein, ein Pfeiflein Trågt sie an ihrem Hals, Das hat ihr wohl geben ein Edelmann, Darum ist sie so stolz. Sie meint, sie woll keinen Schuster han, Im Tanzen, im Tanzen Ein Maidlein, ein Maidlein, Das ist gar hübsch und fein, En Maidlein, en Maidlein! Und wer uns dies Liedlein sang, 12. Schutz. (Siche Görres V. u. M. L., S. 66.) Ach Gott ich klag dir meine Noth! Ich hatt mir ein Feinslieb auserkøren, Er hått mich lieb, er hått mich werth, Ich that Alles was sein Herz begehrt, In Züchten und in Ehren; Er hat ein Ander jezt lieber als mich, Was hilft dich Knab dein falsche List, Hått' ich dein Untreu eher gewußt, Deiner Lieb hått mich wohl nie gelust; Du hast mir oft gelogen, Fahr hin, fahr hin du arger Gast! Du mußt mir aus dem Herzen. Wer sich auf einen Distelbaum setzt,`. Und sich auf junge Knaben verläßt, Der läßt sich blindlings leiten. Art läßt nimmer von Arte nit, Ich hatt' einen Apfel war hübsch und roth, 13. Truth. (Siche Görres V. u. M. L., S.67.) Vor Zeiten war ich lieb und werth Denn sie will einen Andern lieber han, Einen muß man lieben, den Andern verlon', Huth' Euch, ihr Knaben junge, Halt Euch in guter Huth, Daß Euch die Lieb nit zwinge, Daß Ihr most abelohn. Ein guter Muth, ein kurzes Ziel, Glaubt nicht den schönen Jungfrauen zu viel: Den Falken kunnen sie streichen, Verheißen viel, und halten nur ein Theil, Sie thun uns locken und fingen, Bis wir ihnen fliegen zu, Daß sie uns thun bezwingen, Dieweil haben wir kein Ruh; Gleich wie man den kleinen Waldvöglein thut; Ade zu tausend guter Nacht! Du betrügst einen Andern alsbald als mich, 14. Selbsttröster. (Siche Görres V. u. M. L. S. 73.) Mit argem Wahn So heb' ich an Ein Fräulein zu beklagen; Ich seufz' und klag' Daß ich mein Tag, Je långer, je mehr; Daß ich dich Lieb muß meiden, Bringt meinem Herzen Leiden; Das klag' ich dir, Darum Herzlieb, so hilf du mir! Hilf mir Herzlieb! Aus solcher Noth, Gieb mir Herzlieb! dein treuen Rath. Es kommt mir viel, Es kommt mir hart, Es kommt nit her, Ich bin elend und ganz unwerth, Gründe meine Wort, Jungfräulein zart! Dieweil ich dich muß meiden, Klag Sonn' und Mond! Klag Laub und Gras! Klag alles! das Der Himmel beschloß! Klag Röslein fein! Klag kleine Waldvöglein! Klag Blümlein auf der Haide! Klag auch der schöne Wohlgemuth! Ach Gott! wie weh mir Scheiden thut. (Bergl. Selbst will ich seyn Der Tröster mein; Manesse Samml. S. 3.) Dieweil ich dich muß meiden, Reut mich der Weg Und auch der Steg, Mein treuer Dienst, Dieweil ich leb. Nun kann's und mag's Nit anderst geseyn; Kannst du Herzlieb nit halten mich, So wollen wir's lassen rauschen, Kannst du wechseln, so kann ich tauschen. |