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Mein Holde plût, das kann mich nit entgelten, Ich han gesungen die Nacht weiß;

Ein stete Lieb die hat den Preiß,
Ein stete Lieb macht alt und greiß,
Wo man die sieht gar selten.

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22 Scherz und Ernst.
(Eiche Görres V. u. M. L. S. 108.)

Groß Leid hat mich umfangen,
Zu dienen einer Jungfrau fein;
Schwer ist das mein Verlangen,
Wie gern ich wollt bei Ihr seyn.
Bei Ihr da war ich gerne,
Bei Ihr da war mir wohl;
Sie ist mein Morgensterne,
Die mich erfreuen soll.

Sie hat ein goldgelbes Haare,

Und einen rothen Mund,
Sollt' ich Sie daran küssen,
So würd mein Herz gesund.
Sie hat ein weißen Leiben,
Ist weißer dann der Schnee;
und soll Sie mir nit werden,
Meinem Herz dem geschähe Weh.

Lieb, laß dich nit verhehen!

Kehr Dich nit an des Klaffers Mund!

Ich will Dich Leids ergöhen,.

Herzlieb! zu aller Stund.

Sie hat mir Treu versprochen,
Sie hat mir Treu gethan,
Mit Ihr so will ich's wagen,
Dieweil ich mein Leben han.

Da nahm er's bei der Hand,
Bei ihr schneeweißen Hand,
Er führt sie wohl an ein Ende,
Da er ein Bettli fand.
Da lagen sie bei einander,
Bis auf die dritte Stund;
Kehr dich Feinslieb herumme,
Beut mir dein rothen Mund.

Ich kehr mich nit herumme,
Ich rück erst weit hindan,
Du gebest mir dann dein Treue,
Und seyst mein ehlich Mann.
Du sagst mir von der Treue,
Du sagst mir von der Ehe;
Du warst mir dreimal lieber

Zur Leze wann (dann, als) zu der Ehe.

Und wer ist, der uns dies Liedlein sang, Und neu es gesungen hat;

Es hat's gethan ein Balbirers Knab,
Gott geb' ihm ein gut Jahr.

Er hat's gar wohl gesungen,
Bei'm Meth und kühlen Wein:

Dabei sind gesessen

Drei hübsche Jungfräulein.

Das Erst das heißet Annelein,
Das Under gut Bårbelein,

Das Dritt das hat keinen Namen,
Das muß des Balbirers seyn.
Das Lied das sey gesungen,
Der Liebe zu Dienst gemacht;
Darbei da laß ich's bleiben,
Ade zu guter Nacht.

23. Morgengruss.

(Siche Görres V. u. M. L. S. 110.)

(Die beiden ersten Strophen mit der Ueberschrift: „Ein warmes Stüb. lein" im Wunderhorn, III. S. 71.)

Wenn ich des Morgens früh uffsteh,
Und zu meinem lieben Buhlen geh,
Wünscht sie mir guten Morgen.

Ein guter Morgen ist bald dahin,
Ich wünsch meinem Buhlen ein steten Sinn,
Dazu ein freies Gemüthe.

Hått' ich einen Buhlen, als mancher fürwahr,
Ich wollt ihm aufbinden sein gelbes Haar
Mit eitel brauner Seide.

Ich wollt's ihm aufbinden in rothes Gold Ich bin meinem Buhlen von Herzen hold, Ich könnt ihr nit holder werden.

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Wach' uff! Wach' uff! mit heller Stimm

Hub an ein Wächter gute;

Wo zwei Herzlieb bei einander sin, ›

Die halten sich in Hute.

Daß ihnen kein Arges wiederfahr,

Und ihnen ihre Sach nit mißlinge.

Der Knab der war entschlafen gar,

Und schlief wohl also füße,

Die Jungfrau aber weise war,

Weckt ihn mit einem Kusse.

Sie füßt ihn freundlich an sein'n Mund;

Jezt geht es an ein Scheiden.

Und der uns scheidet, das thut der Tod,
Der scheidt uns also harte;

Er scheidt doch manches Mündlein roth,
Darzu meinen Buhlen zarte.

reicher Gott! durch deine Güte,

Wie scheidst uns zwei so harte.

Der Knab wohl auf sein Rößlein sprang,

Er ritt gar bald von dannen;

Die Jungfrau sah ihm nach hindan,

Groß Leid that sie umfangen.

Reitst du hinweg,

Mein Herz thut nach dir bangen.

25. Pothgedrungener Abschied. (Siche Görres V. u. M. L. S. 112.)

An Liebes Brust,

Sein Herz in Lust,

Lag da mit Armen umfangen

Ein junger Knab:

Nach Herzens Lab

Durft ihn da nit verlangen.

Er hatt' so viel,

Nach allem Will

Ward ihm gar nichts versaget,

Keines Leids gedacht

Die ganze Nacht,

Bis daß es daher taget.

Das Fräulein sprach:

Du schnöder Tag!

Willst uns viel Freud' zerstören;

Herzlieb lieg still!

Das ist mein Will,

Bis daß wir thun erhören
Des Wächters Stimm,
Der uns mit Grimm

Biel Freuden thut vertreiben.
Mit seiner Sag

Verkündt den Tag

Und bringt viel Leid und Leiden.

Er sprach: Jungfrau!

Die Zeit ist genau,

Die wir noch für uns haben;

Buhler und Diebe

Die Nacht fast lieben;

Bringt ihnen viel manchen Schaden,

Des Tages Glast,

Bringt Leides fast

Denen, so liegen bei Weiben.

Mir ist so wohl,

Dennoch ich foll

Mich hinnen in Zeit thun 'scheiden.

Sedler Hort!

Dein geschwinde Wort

Möchten mein Herz zerbrechen.

Ich bitt: bleib doch!

Ein kleine Zeit noch,

Bis der Tag thut anbrechen.

Der Hund nit billt,

Die Gans nit schillt,

Die Schwalben thun nit streichen,

Nach ihrem Sitt

Hört man sie nit;

Der Wächter thut noch schweigen.

Biel lieber ich wår,

Nach deinem Begehr,

Stetig bei dir an (ohne) Wenken;

Des Klaffers Tuck

Treibt böse Stück

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