Mit seinen schnöden Gedanken. Dasselb brist mir; Kein Müh soll mich verdrießen, Zu dienen dir Nach deiner Gier; Ich hoff wohl sein genießen. Darum schön Frau! Denk selbst und schau, Dein Zucht und Ehr 3wingt mich viel sehr Und mich viel heftig bringet.. Viel lieber wollt' ich sterben. Muß es dann seyn, Daß ich mich dein Zu dieser Zeit soll maßen, So bitt' ich sehr Die Wiederkehr Die wollst nit unterlassen In kurzer Frist; Mein Herz sonst ist In Trauren stet bis an mein End. Wann (dann) Gott und dein, Will ich ewig seyn, Bis mir der Tod thut werden. 26. Zwiefache Mahnung. (Siche Görres V. u. M. L., S. 115.) Der Wächter ruft an den Tag Es taget fast vor jenem Wald. Nun lieg, gut Gesell! und hab Gemach, Es ist vorwähr nit heller Tag; Der Tag das seyn die lichten Stern, Der Wächter betróg uns Beide gern; Das sag' ich dir, Die Mitternacht ist noch nicht herfür. Die Nachtigall singt ihren Ton, Ich laß Euch weder Ruh noch Rast. Sie drückt ihn freundlich an ihre Brust, Sie lagen nach ihres Herzens Lust Mit weißen Armen umfangen. Sie sprach: schöner Buhl! gehab dich wohl, Laß dir's wohl seyn! Sie bot ihm ihr rothes Mündelein. Der gut Gesell freut sich der Wort, Kehr dich herum, mein höchster Hort! Du hast erfreut das Herze mein, Verschwunden ist mir all mein' Pein. Zu aller Frist Du mir die Herzallerliebste bist. Was zog er von den Handen sein, Damit schied er traurig über die Haid. Das Mägdlein schrie mit Leid Ade! Noch bin ich ihm von Herzen hold. 27. Parter Entschluss. (Siche Görres V. u. M. L., Seite 120.) (Unter der Aufschrift: „Das große Kind“, auch in Wunderhorn 1. 6. 314. Dort fehlt aber die zweite Strophe, und die vierte ist völlig abweichend. Ich hört ein Fräulein klagen, Fürwahr ein weiblich Bild, Das Fräulein sprach mit Listen: Die zwei jedoch die rasten So wollt' ich gerne wecken Er ist mein's Herzens Gefelle, Ach Scheiden! immer Scheiden! 28. Ber Kitt zum Mädchen. (Siehe Görres V, u. M. L., Seite 126.) Ich bin durch Fräuleins Willen Mir liebt kein andres Weib. Geliebet dir kein andres Weib, Ja schöns mein Lieb! Dein lauter eigen will ich seyn. Er nahm sie bei den Hånden, Wohl über einen schmalen Gang, Der Wächter uff der Zinnen, Liegt sich jemand hie verborgen, Wohl bei dem schönen Weib. Die kleinen Waldvöglein singen, Dazu Frau Nachtigall. Ach Fräulein ich hab mit euch gescherzet, Ist mir von Herzen leid; Ich hab durch euch gelitten Lieb und Leid; So bin ich durch Euretwillen geritten So manche Zeit. Das sollt Ihr mich lassen genießen; Ja schön ist mein Lieb, Ade ich fahr dahin! Wir zwei wir müssen scheiden Aus diesem grünen Klee; |