22. Sehnsucht nach dem Esel mit dem Gelde. Frisch auf, ihr lieben Gesellen, ein neue Zeitung gut, Hab' ich euch sagen wöllen, faßt einen guten Muth, Der mit dem Geld wird kommen, hab' ich für gewiß vernommen, Mit einer großen Summen, das wird uns bringen Frommen. Laßt uns nun fröhlich fingen, ob dieser Botschaft gut, Und, dem zu Lohn eins bringen, der's uns verkünden thut, Ich rieth zu diesen Dingen, daß wir entgegen gingen, Und freundlich den empfingen, der uns das Geld thut bringen. So woll'n wir frisch aufstehen, weil ihr's für rathsam acht', Und ihm entgegen gehen, daß er auf uns sey bedacht, He lustig Kompagnia! ich hör den Esel wohl, Er schreit nur Ya, Ya, die Truhen sind gewiß voll, Es wird uns noch gelingen, drum seyd nur guter Dingen, Vor Freude laßt uns springen, das Geld wird man uns bringen. 23. Glück der Schlemmer. Aus Paul von der Aelst Blum und Ausbund allerhand auserlesener züchtiger Lieder. Deventer 1602. 12. (Siche Wunderhorn III. S. 48.) Es steht ein Baum in Desterreich, Der tragt Muskaten Blumen; Die erste Blume, die er trug, Darzu so kam ein Reiter gegangen, ,,Laß ab, laß ab, du junger Knab, ,,,,Bist du viel beßer geborn, denn ich, ,,Bist du meines Vaters gedingter Knecht, Den großen Lohn, den er mir giebt, Wenn andre zum Schlafkämmerlein gehn, Des Nachts wohl um die halbe Nacht, Das Mägdlein begunnt zu trauern ; Des Morgens da der Tag anbrach, Die Mutter begunnt zu rufen: ,,Steh auf, steh auf, du gedingter Knecht, Und gieb dem Roß das Futter." ,,,,Das Futter, das ich ihm geben will Das liegt in meinen Armen, Nächten Abends war ich euer gedingter Knecht, Euer Eidam bin ich worden.""" ,,Daß du mein Eidam worden bist Deß muß sich Gott erbarmen! Ich hab sie Rittern und Grafen versagt, Dem Schlemmer, dem sie worden ist, Er trinkt viel lieber den kühlen Wein Der uns dies neue Liedlein sang, Zwei Lieder Aus dem musikalischen Zeitvertreiber. Nürnberg 1609. 24. Wiederhall. In diesem grünen Wald, Ach, wie ein Lieblichkeit Dieweil die Vögel all In Luft und Freuden schweben; Ihr Stimmlein thut erheben. Warum soll uns denn nicht, Der Herr vom Himmelsthron 25. Maushund. (Stehe Wunderhorn III. S. 98.) Ein Maushund kam gegangen, Von einem hohen Dach; Der Kürschner wollt ihn fangen, Zog ihn bald hinten nach. That ihn beim Schwanz ergreifen, Die Kak fing an zu pfeifen: Pfuch, pfuch, pfuch, miau, mau, mau! Da sagt er zu der Kahen: Miau, Mach kein Geschreien, Magst mich erfreuen ; Allein dein Balg Mir wohl gefallt, Den wird es dich jest kosten, Denn er ist ziemlich alt. In ihren großen Nöthen Der Kürschner will mich tödten, Mau mau, er nahm mir einmal ein Kind, 26. Fuge. Aus Hackenbergers deutschen Gesången. Danzig 1610. (Siehe Wunderhorn II. S. 412.) Ein Musikant wollt' fröhlich seyn, Es that ihm wohl gelingen, Er saß bei einem guten Wein, Da wollt er luftig fingen. Bekannt ist weit und breit der Wein Gewachsen hin und her am Rhein, Thut manchen oft verführen. Davon seht er ein Liedlein klein, |