ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]
[merged small][ocr errors]

In unsre hohlen Hålse lassen
Mit Pracht einziehn,

Empfinden wir ihn gleichermaßen.

Dann manches Haus,

So schwer es sonst auf Säulen stehet,
Fährt mit hinaus,

Es merket, daß es leichter gehet,
Sobald der Wein

Durch seine Pfort' ist eingezogen,
So stimmt es ein,

Und meint es sen schon hoch geflogen.

Wenn dies geschicht,

So könnte doch kein Haus bestehen, Wenn Morpheus nicht,

Der Baukunst an die Hand zu gehen,
Vor andern wår

Erfahren, und so weit gekommen,
Daß ihm die Ehr

Von Sterblichen noch nie genommen.

Dann wenn der Wein

Aufleget gar zu schwere Dächer,

So muß es seyn,

Daß sie beschweren die Gemächer;

Macht er Verdruß,

So mag er Schieferdecker bleiben,

Doch Morpheus muß

Den Bau erhalten und forttreiben.

40. Bettelei der Vögel.

Aus Johann Pråtorii Storchs und Schwalben Winter - Quartier, Frankfurt 1676. S. 187.

(Siehe Wunderhorn I. Seite 115.)

Es ist kommen, es ist kommen
Der gewünschte Frühlingsboth,
So uns alles Leid benommen
Und die kalte Wintersnoth,
Welcher gute Stunden bringet,
Und ein gutes Jahr bedinget.

Kommen ist die liebe Schwalbe,
Und das schöne Vögelein,
Dessen Bauch ist weiß und falbe,
Dessen Rücken schwarz und fein;
Schauet wie es rummer flieget,
Und sich bittend zu euch füget.

Wollet ihr nicht seyn gebeten
Und mit etwas Esselwaar
Kommen hie heraus getreten,
Zu uns oder dieser Schaar?
Gebt ihr aus des Reichen Haus,
Nicht ein wenig Wein heraus?

Oder einen Korb mit Kåsen,

Oder auch ein wenig Korn:
Daß wir wiederum genesen,
Und uns quicken mit dem Born?
Weil die Schwalbe ohne Speisen
Sich nicht lässet abeweisen.

Oder sollen wir viel lieber
Euch die Thür' und Pforte lähmen?
Oder sollen wir hinüber

Steigen, und die Jungfer nehmen?
Welche, weil sie klein zu nennen,
Wir gar wohl wegtragen können.

Oder wollt ihr euch besinnen,
Dennoch uns noch was verehren:
So kann sie uns wohl entrinnen,
Und sich, wenn sie größer, wehren ;
Laßt der Schwalb die Thür' aufhalten,
Wir sind Junge und nicht Alte.

41. Schall der Nacht.

Aus Simpliciffimi Lebenswandel. Nürnberg 1713. I. B. S. 28. (Siche Wunderhorn I. Seite 198.)

Komm Troft der Nacht, o Nachtigall!
Laß deine Stimm mit Freudenschall

Auf's lieblichste erklingen,

Komm, komm, und lob den Schöpfer dein,

Weil andre Vögel schlafen seyn,

Und nicht mehr mögen singen;

Las dein Stimmlein

Laut erschallen, denn vor allen
Kannst du loben

Gott im Himmel, hoch dort oben.

Obschon ist hin der Sonnenschein,
Und wir im Finstern müssen seyn,
So können wir doch singen

Von Gottes Güt' und seiner Macht,
Weil uns kann hindern keine Nacht,
Sein Loben zu vollbringen.

Drum dein Stimmlein

Laß erschallen, denn vor allen

Kannst du loben

Gott im Himmel, hoch dort oben.

Echo, der wilde Wiederhall,
Will seyn bei diesem Freudenschall,

Und lasset sich auch hören;
Verweist uns alle Müdigkeit,
Der wir ergeben alle Zeit,
Lehrt uns den Schlaf bethören.
Drum dein Stimmlein

Laß erschallen, denn vor allen
Kannst du loben

Gott im Himmel, hoch dort oben.

Die Sterne, so am Himmel stehn,
Eich lassen Gott zum Lobe sehn,
Und Ehre ihm beweisen;

Die Eul' auch, die nicht singen kann,
Zeigt doch mit ihrem Heulen an,
Daß sie auch Gott thu preisen.
Drum dein Stimmlein

Laß erschallen, denn vor allen
Kannst du loben

Gott im Himmel, hoch dort oben.

Nun her, mein liebstes Vögelein! Wir wollen nicht die faulsten seyn, Und schlafen liegen bleiben; Vielmehr bis daß die Morgenroth Erfreuet diese Wälderöd,

In Gottes Lob vertreiben;
Laß dein Stimmlein

Laut erschallen, denn vor allen
Kannst du loben

Gott im Himmel, hoch dort oben.

42. Nachtmusikanten.

Aus Abraham a Sancta Clara Narren - Meß. 3 Theile. Wien 1751. III. S. 89.

(Siche Wunderhorn I. S. 29.)

Hier sind wir arme Narr'n
Auf Plähen und auf Gassen,
Und thun die ganze Nacht
Mit unsrer Musik, passen.

Es giebt uns keine Ruhe
Die starke Liebesmacht,
Wir stehen mit dem Bogen
Erfroren auf der Wacht.

Sobald der helle Tag
Sich nur beginnt zu neigen,
Gleich stimmen wir die Laut,
Die Harfen und die Geigen.

Mit diesen laufen wir
3u mancher Schönen Haus,
Und legen unsern Kram,
Papier und Noten aus.

Der erste giebt den Takt,
Der andre blåst die Flöten,
Der dritte schlägt die Pauk
Der viert stößt die Trompeten.

Ein andrer aber spielt
Theorb' und Galischan
Mit gar besonderm Fleiß,
So gut er immer kann.

Wir pflegen auch so lang
An einem Ed zu hocken,
Bis wir ein schön Gespenst
Hin an das Fenster locken.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »