In unsre hohlen Hålse lassen Empfinden wir ihn gleichermaßen. Dann manches Haus, So schwer es sonst auf Säulen stehet, Es merket, daß es leichter gehet, Durch seine Pfort' ist eingezogen, Und meint es sen schon hoch geflogen. Wenn dies geschicht, So könnte doch kein Haus bestehen, Wenn Morpheus nicht, Der Baukunst an die Hand zu gehen, Erfahren, und so weit gekommen, Von Sterblichen noch nie genommen. Dann wenn der Wein Aufleget gar zu schwere Dächer, So muß es seyn, Daß sie beschweren die Gemächer; Macht er Verdruß, So mag er Schieferdecker bleiben, Doch Morpheus muß Den Bau erhalten und forttreiben. 40. Bettelei der Vögel. Aus Johann Pråtorii Storchs und Schwalben Winter - Quartier, Frankfurt 1676. S. 187. (Siehe Wunderhorn I. Seite 115.) Es ist kommen, es ist kommen Kommen ist die liebe Schwalbe, Wollet ihr nicht seyn gebeten Oder einen Korb mit Kåsen, Oder auch ein wenig Korn: Oder sollen wir viel lieber Steigen, und die Jungfer nehmen? Oder wollt ihr euch besinnen, 41. Schall der Nacht. Aus Simpliciffimi Lebenswandel. Nürnberg 1713. I. B. S. 28. (Siche Wunderhorn I. Seite 198.) Komm Troft der Nacht, o Nachtigall! Auf's lieblichste erklingen, Komm, komm, und lob den Schöpfer dein, Weil andre Vögel schlafen seyn, Und nicht mehr mögen singen; Las dein Stimmlein Laut erschallen, denn vor allen Gott im Himmel, hoch dort oben. Obschon ist hin der Sonnenschein, Von Gottes Güt' und seiner Macht, Drum dein Stimmlein Laß erschallen, denn vor allen Kannst du loben Gott im Himmel, hoch dort oben. Echo, der wilde Wiederhall, Und lasset sich auch hören; Laß erschallen, denn vor allen Gott im Himmel, hoch dort oben. Die Sterne, so am Himmel stehn, Die Eul' auch, die nicht singen kann, Laß erschallen, denn vor allen Gott im Himmel, hoch dort oben. Nun her, mein liebstes Vögelein! Wir wollen nicht die faulsten seyn, Und schlafen liegen bleiben; Vielmehr bis daß die Morgenroth Erfreuet diese Wälderöd, In Gottes Lob vertreiben; Laut erschallen, denn vor allen Gott im Himmel, hoch dort oben. 42. Nachtmusikanten. Aus Abraham a Sancta Clara Narren - Meß. 3 Theile. Wien 1751. III. S. 89. (Siche Wunderhorn I. S. 29.) Hier sind wir arme Narr'n Es giebt uns keine Ruhe Sobald der helle Tag Mit diesen laufen wir Der erste giebt den Takt, Ein andrer aber spielt Wir pflegen auch so lang |