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Du wirst mich bei der Wurzel sehn,
Da will ich dich erlaben.

Die Luft sprach: Wenn an einem Baum Die Blättlein gehn und nicken,

Da bin ich auch in selbem Raum,
Und will dich bald erquicken.

A drei sie sprachen wonnsamlich:
Du edele Wahrheite!

Wo sollen wir dann finden dich?
Die Wahrheit sprach: Im Leide.

ihr Schwestern, Mord' über Mord! Kein eigen Haus mir bleibet,

Man findet mich nicht hier, nicht dort,
Ein jeder mich vertreibet.

Ich pocht' auch bei Gelehrten an,
Weil ehrlich ist ihr Wandel,

Doch ist ihr Werk ein Lug und Wahn,
Und spårlich nach dem Handel.

Sie fingen mich und banden mich, Begossen mich mit Dinten,

In mein schneeweißes Angesicht,

Ich mußte schier erblinden.

Mit Büchern schlugen sie mich dumm,

Und krahten mich und krallten,

Und zogen mich beim Haar herum,

Zur Thur hinaus mich prallten.

Sie wollte klagen noch viel mehr,

Ein Thürlein that erklingen,
Ein Kritikus kam grad daher,
Davon that sie sich schwingen.

13 u. 14. Zwei von Frau von Pattberg mitge= theilte Lieder.

(Siche Wunderhorn II. S. 15. III. S. 70.)

1. Rheinischer Bundesring. Volksmel.,,Mein Schaherl ist wandern.“

Bald gras' ich am Neckar,
Bald gras' ich am Rhein,
Bald hab' ich ein Schätzel,
Bald bin ich allein.

Was hilft mir das Grafen
Wann die Sichel nicht schneidt,
Was hilft mir ein Schätzel,
Wenn's bei mir nicht bleibt.

Und soll ich dann grásen
Um Neckar, am Rhein,
So werf ich mein schönes
Goldringlein hinein.

Es fliesset im Neckar,
Und fließet im Rhein,

Soll schwimmen hinunter

In's tiefe Meer 'nein.

Und schwimmt das Goldringlein,

So frißt es ein Fisch,

Das Fischlein soll kommen

Auf's Königs sein Tisch.

Der König thut fragen:
Wem's Ringlein soll seyn?
Da thut mein Schah sagen,`
Das Ringlein g'hört mein.

Mein Schäßlein thut springen,
Berg auf und Berg ein,

Thut mir wiedrum bringen
Das Goldringlein fein.

Kannst grasen am Neckar,
Kannst grafen am Rhein,
Wirfst du mir nur immer
Dein Ringlein hinein.

2. Der Brunnen.

Hab' ein Brünnlein mal gesehen, Draus that fliessen lauter Gold, Thåten dort drei Jungfern stehen, Gar so schön und gar so hold.

Thåten all' so zu mir sprechen: Trinkst du aus dem Brúnnelein, Kriegt dich einer bei dem Kragen, Wirft dich in den Brunnen 'nein.

Ihr schönen Jungfern kühnlich glaubet, Will den Durst nicht löschen hier, Wenn die schönste mir erlaubet Einen zwoten Kuß allhier.

Diese mit den schwarzen Augen Küß ich gern, trau' aber nicht; Sie kann nur zum Zanken taugen, Aber zu der Liebe nicht.

Diese mit den grauen Augen,
Diese falsche mag ich nicht,

Kann allein znm Roppen taugen,
Krazt den Buhlen in's Gesicht.

Diese mit den blauen Augen,

Diese küß' ich gar zu gern;
Diese kann zur Liebe taugen,
Diese gleicht dem Morgenstern.

15. Jungfrau und Wächter.

Aus einer Sammlung ungedruckter Lieder im Besiß von Herrn Klemens

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Brentano.

(Wunderhorn I. S. 386.)

Von hoher Art ein Fräulein zart,
Hört' ich dem Wächter klagen,
Aus Herzensqual, zum ersten mal
Wollt sie die Liebe wagen,

Sie sprach:,, Geselle, mein Ungefälle
Ist nah und bringt mir Schmerzen,
Ach, Wächter gut, ein argen Muth
Trag' ich in meinem Herzen.“

,,,,Einem werthen Mann, dem wünsch' ich an,

Viel Glück und Heil mit Treuen,

Sein Tugend groß findt niemand bloß,

Auf ihn ist wohl zu bauen,

Daß er wohl sey alles Wandels frei,

Ein Mann von hohen Ehren.""

,, Wächter mein, mag es wohl seyn,

"

So hilf mir Freude mehren.

,,Gut, Wächter! ich kann ihn ohne dich

In mein Gemach nicht bringen,
O wolle mir, nach meiner Begier,
Mein Leid nun helfen wenden,
Ich sag fürwahr, daß immerdar
Mit Gab' ich dir's vergelte,
Kömmt er herbei, gut Wächter frei,
Den Gast gen niemand melde." —

Der Wächter sprach:,,,,Zart Frau ich lach,

Thut mir's nicht übel kehren,

Meine Treu' ich gab auf all mein Hab

Ein'n Eid mußt' ich wohl schwören,
Und mit der Hand ich mich verband,

Des Herren Schad zu wenden,

Frau, daß ich thu, muth mir nicht zu
So darf mich niemand schelten.

Mein Herr gebot mir auf den Tod,

Da er von hier wollt scheiden,

Zu wachen wohl, ich Wächter soll

Es thun bei meinem Eide.

Er sprach: Mit Schall sing, ruf' und knall,
Sey munter an der Zinnen,

Hab' in der Huth, mein Schloß und Gut
So lang ich bin von hinnen.

,,,,Er sprach noch mehr, bei Treu' und Ehr Thu's ehrlich mit mir meinen,

Wollt hier ein Gast eindringen fast,

So werf' ihn todt mit Steinen,

Falsch Weg und Steg mit Sorg verleg,

Den Schaden mein zu wehren,

Hüth Wächter recht, getreuer Knecht,
Dein Gut will ich dir mehren.

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Frau, ihr wißt wohl, daß ich nicht soll, Thun Schaden mit Untreuen

Dem Herren mein, es bråcht mir Pein,
Und würd mich selbsten reuen.

Deinem Ungefäll, Wächter Gesell,
Will ich nun wohl vorkommen,
Folg meiner Lehr, mein Jungfrau Ehr
Soll mir sein unbenommen.

"

Dazu dein Leib sell durch mich Weib Mit Lieb wohl seyn behüthet,

Du siehest sonst das Mägdlein nie,

Die hoch dein Lieb vergütet;

Der werthe Gast dein Leid und Last

Wird nehmen mit von hinnen,

Das Mägdlein gut, bringt dir den Muth,
Laß uns all drei gewinnen."

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