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Da brachen seine Strick zur Stund, Er sprang hinab frei und gesund,

Im tiefen See

Konnt' er gar lustig schweben.

Ganz aufrecht als ein Federbolz,

Trat er darin das Wasser stolz.
Wer ihn ermordt,

Dem will sie sich ergeben.

Des faßt manch böser Knabe Lust, Manch' Armbrust zielt nach seiner Brust; In Vögelein

Die Pfeil sich da verkehren,

Und schwebten um ihn auf und ab.

Die Königin rief da herab:

O hått' ich dich,

Ich wollt dein Kunst zerstören.

,,Frau Königin," er zu ihr sprach, ,,Ich trage um neun Knaben Rach, Neun Vögelein

Die Pfeil sich um mich schwingen.

Nach einem Wald steht mir mein Sinn, Darin ich euer Vogler bin,

So viel ich fang,

Von euch lehr' ich sie singen."

Da schwang er sich zum Wald hindann, Ihm sahen nach viel Weib und Mann, Die Königin

Ward bleich an ihren Wangen.

Er setzt sich in den grünen Plan, Viel Vögelein sich zu ihm nahn, Mit Listen braucht

Er keinen nicht zu fangen.

Er schwang sich in die Lüfte klar, Um ihn die lavte Vogelschaar,

Ließ nieder sich

Auf eines Thurmes Zinne.

Den Vöglein in die Schnåbel band

Er Brieflein all, darinnen stand: ,,Neun mordete

Die Königin um Minne.“

Die fliegen wohl durch Stadt und Land, Man fing fie alle mit der Hand,

Da ward die Schand

Wohl allen offenbare.

Ein Vogel bunt in Sonderheit, Des hått die Königin ein Freud, Sie griff nach ihm,

Er setzt sich auf ihr Haare.

Er ließ ihr fallen auch mit List, Den Zettel zwischen ihre Brüst, Und flog von dann,

Da las sie ihre Schande.

Das Zettelein sie da zur Stund Zerriß mit ihrem rothen Mund, Wohl hin und her

Sie ihre Handlein wandte.

Ihr Schuld kam da wohl klar an Tag,

Der Künstler führt die erste Klag:

,,Frau Königin,

Albertus ist mein Namen.

Albertus Magnus heiße ich,

Sanktus nennt auch die Kirche mich,

Du hast um mich

Dein Bulerkunst verloren.

Ein weiser Meister heiße ich,
Du wolltst im Zorn ertrånken mich.“
Da schrie sie laut:

,,,, weh, daß ich geboren!

weh, daß ich geboren bin!"

Schrie da die edle Königin,

Verzweifelung,

Kam da in ihre Sinnen.

Albertus macht sie da wohl zahm, Sie stånd vor ihm in großer Schaam,

Er redt zu ihr

und ließ sie Muth gewinnen.

Zur Hand gewann sie Reu' und Leid,

Zerriß ihr königliches Kleid,

Und legt sich an

Wohl einen grauen Orden.

Albertus lehrt sie in der Beicht, Wie sie Verfühnung wohl erreicht

Mit strenger Buß,

Um ihre Schuld und Morden.

Vor ihrer Zell wohl achtzehn Jahr,

Neun Vögel sangen traurig gar,
Den gab sie Speis,

Und weinet bitterlichen.

Und da die Zeit verstrichen war, Da waren es neun Engel klar, Die führten sie

Wohl in das Himmelreiche.

21. Die Nachtwandler.

(Siehe Wunderhorn II. S. 263.)

Konrad, der Degenfelder, hat
Sein edles Fräulein in die Stadt
Zur Hochzeit mitgenommen,
In ein Gespräch gar mancherlei
Sind da die Frauen kommen.

1

Jakob von Gültlings Frau zeigt an: ,,Viel Tugend hat mein Edelmann, Viel Tugend thut er üben, Er ist besonnen, hat Vernunft, Er thut mich herzlich lieben.

Doch leget er sich trunken nieder, Er oft gar schnell erwachet wieder, Ein'n Streich hat er empfangen Vor Mastrich in dem Niederland, Der thut ihm noch anhangen.

Dann springt er von dem Bett herab, Daß ich mich oft verwundert hab,

Wehrt sich um Leib und Leben,

Doch thut er sich auf freundlich Wort

Ganz stille niederlegen.“

Des Degenfelders Frau zeigt an: "Die Tugend liebt mein Edelmann,

Doch thut er dies oft üben,

Im Schlafe geht er manche Nacht,
Thut mich damit betrüben."" -

Indem sie dies Gespräch vollendt, Ging schier die Hochzeit auch zu End, Da ging es an ein Scheiden, Allein die beiden edlen Fraun Lebten da långer in Freuden.

Junker Jakob ward lustig gemacht, Daß er ist blieben über Nacht, Doch gar mit großen Bitten, Viel lieber wår' er mit Gesind Zur Wohnung gleich geritten.

Mit Trinken seht man stark an ihn, Der Junker dacht' in seinem Sinn: ,,Ich muß mich wohl vorsehen, Daß ich die Sach`nicht mach zu grob, Will mich bei Zeit ausdrehen."

Sie lebten all' in Freuden groß, Den Degenfeld die Frau umschloß, und küßte ihn vor allen;

Sobald die andern solches sahn,

Hat's ihnen wohlgefallen.

Junker Jakob saß an dem Tisch, Den Degenfeld an der Hand erwischt, Aus Lieb that er sie drücken, Sprach ihm daneben freundlich zu, That sich an ihn auch schmücken.

Ein Umtrunk bald herummer ging, Junker Jakob wieder anfing,

Hat ganz freundlich gebeten;

"

Den bring' ich euch zur guten Nacht.“ Vom Tische ist er getreten.

Als bald er sich zur Ruh begab; Sein Knecht zog ihm die Kleider ab; In einer Kammer kleine

Befahl er sich dem lieben Gott,

Legt sich in's Bett alleine.

Zu plaudern noch Herr Konrad kam, Doch als er Gültlings Schlaf vernahm, Wollt er ihn nicht erwecken,

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