Bald reden's lapodeinisch, ich kann's nicht verstehn, Doch ist's leicht zu rathen, auf uns muß es gehn, Bald tanzen's und springen's und hupfen's am Fleck, Und nehmen den Knechten den Tanzboden weg. Und schmeißen die Knecht sie auch alle heraus, So laufen's wie die Maus' auf die Straßen hinaus, Und machen ein Haufen und grausam Gefecht, Und hauen und stechen und schreien erst recht. Ziehn 'naus auf die Felder und geben kein Fried, Ist grad wie ein Wetter, so spielen's damit, Da treten's die Wecker, verstehn nicht was 's ist, Wenn einer schwarz Brot um sein Handarbeit frißt. Sind Roß auf der Weide, und rasten ein Weil, So nehmen's Studenten, es ist gar ein Gråul, Und hauen's in die Seiten mit all beiden Füßen: Ach wenn sie das Röffel doch langsam gehn ließen! 29. Die schwäbische Tafelrunde. Altes Manuskript. 1500-1550. (Siehe Wunderhorn II, Seite 445.) Neun Schwaben gingen über Land, Zu einer Dornenhecken, Alda der Jokel stille stand, That Abentheuer schmecken. Es schlief ein Haas ganz starr im Gras, Die Ohren that er recken, Die Augen offen, hart wie Glas, Hått' jeder ein Gewehr, gewiß So hatten's all neun nur ein Spieß, Drum hielten's einen Kriegesrath AU neun an ihrem Schwabenspieß Du Ragenohr, geh du voran! Der vorderst sprach: wårst du vorn dran, Du sprächst nit mein Geselle, Du Ragenohr, geh du voran, Der Haas erwacht ob ihrem Streit, Der schwäbisch Bund that als ein Beut Sie wollten auch dem Feind zur Flucht Ein goldne Brucken schlagen, Und han da lang ein Fluß gesucht, Und funnten tein'n erfragen. Da stand ihn'n auch ein See im Weg, Der bracht ihn'n große Sorgen, Der immerdar geschrien hat Mit der quaterten Stimme, Wadwad, Wadwad, Wadwad, Wadwad, Glaubt, daß der Spiritus ihm rief Sein Schaubhut auf dem Wasser schwamm, Da lobten ihn die andern: Seht, bis an Hut, der gut Landsmann! Der Frosch schrie wieder Wadwad, Wad, Der Jokel sprach: uns allen Der Landsmann ruft auf seinen Pfad, Wir sollen wahrlich jest vielmeh Alsbald ohn Kriegesrathe, Wohl alle springen in den See, So richt ein Frosch neun Schwaben hin, 30. Schnelle Entwickelung. 1 Nach dem Jenaer Coder. (Siche Wunderhorn III. S. 144.) Ein junger Mann nahm sich ein Weib, Holdselig und gar fein von Leib. Dem Weib er übersah gar viel, Schwieg ihr in allen Dingen stil. Also gewinnt das Weib den Mann, Daß er nicht mehr zu Wein gehn kann. Muß der Gesellen auch ablassen, Darf nur mit ihr allein noch spassen. Doch einsmal seht, da ging er aus, Kam ohngefähr vor's Schenkwirthshaus. Gesellen sein darinnen saßen, Sie thaten ihm gar balde winken, Der ein stand auf, bot ihm zu trinken. Er schüttelte den Kopf und lachte, Die Leute große Augen machten. Der ein führt ihn hinein geschwind, Er siht bei ihnen wie ein Kind. Es war sein Herz ihm noch so schwer, Hub an zu seufzen gar zu sehr. Wie er an's Heimweh nur gedacht, Der Frau Gesundheit ward gebracht. Er trank's hinein, er trank es aus, Und dachte gar nicht mehr nach Haus. Sein Glas, das rückt er immer vor, Und war der lauteste im Chor. Doch die Gesellen gingen eben, Zwei mußten ihn nach Hause heben. Recht mit Gewalt sie mußten schleppen, Er stürzt hinauf die schmalen Treppen. Das Weib mit Angst kam angegangen, Ein Unglück meint sie, wår' ergangen. Sie hat die ganze Nacht gewacht, Und im Gebet an ihn gedacht. Da ist er hart sie angegangen, Mit Schlägen hat er sie empfangen. Was ist für Lehr daraus geflossen: Nicht jede Eh' ist im Himmel geschlossen. 31. er Traum. In des Regenbogen überlangem Ton. Ein mal lag ich 1. In Schlafes Qual, Mich dåucht' ich war Vor eime königlichen Pallast, Der war durchhauen pur Nach meisterlichen Sinnen, Stand überall |