Die Lieb' all Fehl verstreicht, Und keins rückt auf Anderm den Kauf, :,: Daß es zu Hauf Gezwungen lauf
Sondern sie seynd :,:
Friedsam verfreundt, Gedenken, daß sie beide Gott so zusammen fügt, :,: Aus der Natur Bescheide, Welche dann nicht betrügt.
Was sich nicht recht vereint, Es macht sonst eng das Haus, :;* Aber voraus
Ist Einigkeit das Kleinod,
Welchs macht, daß man wohl haust.
Dann wie sollen, fecht, (seht)
Zwei tanzen recht :,: So das ein schlecht Nicht folgen möcht? Also wie soll, :,: Die Liebe stehn wohl
So das ein sieht gen Norden, Das andre sieht gen Westen :,: Wie Adler auf den Horsten. Eins schürt, das andre löscht.
Aber wie süß,
Wo gleich mensurlich treten
Zur Melodei die Füß, :,:
Denn ja gewiß,
Der Tanz der ist ein Schätten (Schatten)
Wie Lieb und Eh seyn müß.
Daß, wie der Schwang
Geht nach dem Klang, :,:
Also ohn Zwang
Ihr Herz auch gang, (gehe) Nach beider Will :,: Gestimmt in Still.
Wo dann sich eins so stimmt, Nach's andern Sinn und Brauch :,: Als dann der Spruch sich geziemt. Was sich reimt, rühm sich auch.
Drum hab ich mir
Meins Gleichen ein erwählet; Sie ist die Blum und Zier :,: Und nur nach ihr,
Muß seyn mein Herz gestellet,
Von nun an für und für. Sie ist der Klang
Nach dem ich gang; ;;; Sie ist der Gesang Nach dem ich hang;
Sie ist die Lieb :,: In der ich leb.
Sie ist mein Ruh und Frieden,
In dem ich ruh auf Erd. :,: O Gott, gieb du ein'm jeden, Daß ihm sein Eva werd.
VI. Ermahnung an die Deutschen.
Aus Dr. J. Fischarts Anhang zu Math. Holzwart Emblematum tyrocinia: sive picta Poësis latino-Germanica. Das ist eingeblùmte Zierwerk oder Gemålpoesy. Straßburg 1581.
(Siehe Gråters Bragur. III., S. 336 bis 340). Auch Bouterwek gedenkt im IX. Bd. S. 413 seiner Geschichte der Poesie, dieses patriotischen Liedes.
Was hilft's o Teutschland, daß dir gfallt Dies Bild so herrlich sieghaft gestallt? Daß es bedeut der Teutschen Macht, Die unter sich der Welt Macht bracht?
Und daß du weißt, daß dein Uralten Den Namen mit Ruhm han erhalten? Wenn du daßelbig läßt veralten, Was dein Voralten dir erhalten?
Wenn nicht daßelbig willst verwahren Was dein Vorfahren dir vorsparen?
Wenn nicht den Namen willst vermehren Der auf dich erbt von großen Ehren?
Was ist's, daß man sich rühmet hoch Der Eltern, und folgt ihn'n nicht noch? (nach) Bist alter Tugend großer Preiser
Aber der Tugend kein Erweiser?
Thust gut alt Sitten hoch erheben
Und schickst doch nit darnach dein Leben?
Und rühmst du dich viel Adelichs Und thust doch nichts denn Tadelichs?
Was Ruhm hat der jung Adler doch Wenn er sich rühmt der Eltern hoch Wie sie frei wohnten in Bergsklüften Und frei regierten in den Lüften,
Und er sikt gefesselt auf der Stangen, Muß, was der Mensch nur will, ihm fangen? Also was ist dir für ein Ehr Wenn rühmst die alten Teutschen sehr:
Wie sie für ihre Freiheit stritten und keinen bösen Nachbarn litten,
Und du acht'st nicht der Freiheit dein, Kannst kaum in dei'm Land sicher seyn.
Läßt dir dein Nachbarn sein Pferd binden An deinen Zaun vorn und hinten?
Sollt auch solch feiger Art gebühren, Daß sie soll Kron und Szepter führen?
Ja ihr gbührt für den Königsstab Ein hölzin Roß, welchs sie nur hab, Und führe für den Adler kühn, Ein bunte Azel nun forthin,
Und für den Weltapfel ein Ball
Den man schlägt, wenn er hupft im Fall: Weil heut doch schier kein Ernst ist mehr Handzuhaben Freiheit und Ehr,
Sonder man scherzt nur mit der Freiheit, Sucht fremde Sitten, Bråuch und Neuheit, Und für alt teutsch Standhaftigkeit Reißt ein weibisch Leichtfertigkeit.
Drum ist nichts, daß man Adler führt, Wenn man des Adlers Muth nicht spürt. Nichts ist's, daß man den Szepter trågt Und ihn wider kein Untreu regt.
Nichts ist's, daß man fürmalt die Welt Und kaum ein Stück der Welt erhält: Sonder man muß erweisen sein Dieß, daß man will gerühmet seyn,
Und nicht der Alten wackre Thaten Schånden mit Unthun ungerathen:
Aufrecht, treu, redlich, einig und standhaft Das gwinnt und erhält Leut und Landschaft.
Also wird man gleich unsern Alten,
Also möcht man forthin erhalten,
Den Ehrenruhm auf die Nachkommen
Daß sie demselben auch nachomen: (nachahmen)
Und also kann man seyn ein Schrecken Den Nachbarn, daß sie uns nicht wecken, Sondern dem Hund lan (lassen) seinen Trak Zu verwahren sein Gut und Schat.
Gleichwie man deren noch findt etlich Die solchem Rath nachsehen redlich, Und recht bedenken ihre Würden Wie ihr Vorfahren Szepter führten.
Gott stårk dem edeln, teutschen Gblüt Solch unererbt teutsch Adlersgmüth. Seht, dies hab als ein Teutscher ich Aus teutschem Gblüt treuherziglich
Euch Teutschen, die herkommt von Helden, Bei diesen Helden müssen melden
Sobald ich dies teutsch Bild schaut an: Gott geb, daß ihr es wohl verstahn. Und beides, treu seyd euern Freunden, Und auch ein Scheu all euern Feinden. "
Standhaft und treu, und treu und standhàft Die machen ein recht teutsch Verwandschaft, Beständige Treuherzigkeit,
Und treuherzig Beständigkeit
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