11. Handwerkslieder. Siche des Knaben Wunderhorn. 3 Bde. Heidelberg 1806 - 1808. 1. Romanze von den Schneidern. (Siche. Wunderhorn I. S. 325.) (Neu komponirt von Himmel. Siehe bei Methfessel, No. 110.) Es sind einmal drei Schneider gewesen, Je, es sind einmal drei Schneider gewesen, Sie haben ein Schnecken für ein Båren angesehen, Je, Je, D Je! Sie waren dessen so voller Sorgen, Der erste sprach: Geh du voran, Der dritte der war wohl auch dabei, Er sprach: Der frißt uns alle drei, Und als sie sind zusammen kommen, Und da sie kommen zu dem Streit, Und da sie auf ihn wollten hin, „Heraus mit dir du Teufelsvieh, Der Schneck, der streckt die Ohren heraus, Je, der Schneck, der streckt die Ohren heraus, Die Schneider zittern, es ist ein Graus. Je, Je, Je! Und da der Schneck das Haus bewegt, Der Schneck der kroch zum Haus heraus, Je, der Schneck der kroch zum Haus heraus, Er jagt die Schneider bei'm Plunder hinaus. Je, D Je, D Je! 7 2. Bes Schneiders Feierabend und Meistergesang. Altes Lied, im Besih von Herrn Clemens Brentano. (Siche Wunderhorn 1. S. 418.) Und als ich saß in meiner Zell' und schreib Da kamen drei Beginnen So alte heil'ge Weib. Sie lasen mir vor Den schnellen grimmen Tod. Die Erste spann, den Faden dreht die Zweit, Zum Schneiden schon bereit, Zum schnellen grimmen Tod Und als ich hungrig saß in meiner Zell' und schreib, Da stiegen durch die Decke Drei junge schöne Weib; Sie sangen mir vor Wohl von der Ewigkeit, Da hått' ich armer Schneider Noch lange, lange Zeit. Gebt Brot mir armen Schneider, Mein Weg ist noch gar weit. Die Erste trug ein Speer, ein Saitenspiel Die Erste sang mir vor: ,,Der Speer in gutem Streit, Der trägt das Lorbeerzweiglein, Der trågt die Ewigkeit!" hått' ich armer Schneider Ein Stärkung in dem Streit. Des zürnt die alte Kah und knappet mit der Scheer, Da steckt' ich sie zum Fenster 'naus, Auf meinem guten Speer, Da las ich ihr vor: ,,Dein schneller grimmer Tod, Ich fechte wohl um Gott." Da reichte mir die Dritt das Lorbeerzweigelein, Mein Haupt das war zu dicke, Der Lorbeer war zu klein. Da trat in meine Zell' ein schönes Jungfräulein, Was trug fie auf den Hånden? Ein Becher Gotteswein. Der fang ich wohl vor, Nun size ich in meiner Zell' und sing Und leere meinen Becher, Da klingt der Bulen Ring. Den Alten sing' ich vor, Und spinnt mir armen Schneider, Ein Brauthemd oben drein. Die Alte, die zum Fenster 'naus nun knappet mit der Die ist der Werkstadt Zeichen, Lockt gut Gesellen her. Ich singe ihnen vor, Wie doch der grimme Tod Nur sey ein Bårenhåuter, Scheer, Vor Sang und Streit und Gott. 3. Bühre nicht Bock, denn es brennt. II. S. 347. (Aus der Zeit Simon Dachs.) Bons dies, Bock! Dei Grats, Block! Wie viel Tuch zum Rock? Sieben Ellen. Wann soll ich ihn haben? Gleich auf der Stelle, Bons dies, Bock! Nun wo ist mein Rock? Nicht genug Tuch. Sieben Ellen kein Rock? |