Er sagt, halt still, ich bin schon da, Drauf nahm er Nadl und Fingerhut Und fångt zu stechen an, Er flickt den Teuflen die Naslöcher zu, He, he, du Schneiderg'sell, Darauf fångt er zu schneiden an, Nach diesem kam der Lucifer, Und sagt: es ist ein Graus Kein Teufel hat kein Schwänzerl mehr, Jagt ihn zur Höll hinaus: Nachdem er nun hat aufgepackt, Ging eilends aus der Höll, Und blieb ein Schneiderg'sell: Drum holt der Teufel kein Schneider mehr, Er steht so viel er woll. 7. Das Erbbegräbniss. Das Schneiderlein sah am Wege stehn Da sprach dieselbige: Zick, Zick, Zick, Das Schneiderlein fing zu laufen an, Das Schneiderlein fing zu saufen an, Da sprach derselbige: Zick, Zick, Zick, Das Schneiderlein fing zu tanzen an, Das Schneiderlein wurde begraben dann, In eine hohle verzottelte Geiß, Da sprach derselbige: Zick, Zick, Zick, 8. Flussübergang. Altes Manuskript. II. S. 374. Es hatten sich fiebenzig Schneider verschworen, Sie wollten zusammen in's Niederland fahren, Da nåhten sie einen papierenen Wagen, Der siebenzig tapfere Schneider konnt tragen, Hott Hott, Meck Meck, ihr lustigen Brüder, Sie fuhren, da trat wohl an einem Stege Den Schneidern der Geiß ihr Böcklein entgegen, Und schaute die Meister gar trohiglich an, Darunter war aber ein herzhafter Mann, Der zog wohl den kupfernen Fingerhut an, Und zog eine rostige Nadel heraus, Und stach das Geisböcklein daß es sprang. Da schüttelt das Böcklein gewaltig die Hörner, Und jagte die Meister durch Distel und Dörner. Zerriß auch dem Held den manchesternen Kragen, Erbeutet viel Ellen und Scheeren im Wagen, Und weil neun und sechzig gesprungen in Bach, So hat nur ein einz'ger sein Leben verloren, Weil er nicht konnt springen, er war zu schwach. 9. 90+9+99. Fliegendes Blatt. (Vergl. mit Friedrich Rückerts Lied von den neun und neunzig Schnei dern.) Neu in Mufit gescht von A. Kretschmer. Es waren einmal die Schneider, Die hatten guten Muth; Da tranken ihrer neunzig Neun mal neun und neunzig Aus einem Fingerhut. Und als die Schneider versammelt waren, Da hielten sie einen Rath, Da saßen ihrer neunzig, Neun mal neun und neunzig Auf einem Kartenblatt. Und als die Schneider nach Hause kamen, Da können sie nicht hinein, Da schlupften ihrer neunzig, Neun mal neun und neunzig Zum Schlüsselloch hinein. Und als die Schneider recht lustig waren, Da hielten sie einen Tanz, Da tanzten ihrer neunzig, Neun mal neun und neunzig, Auf einem Geisenschwanz. Und als sie auf der Herberg waren, Da hielten sie einen Schmaus, Da fraßen ihrer neunzig, Neun mal neun und neunzig An einer gebacknen Maus. Und als ein Schnee gefallen war, Da hielten sie Schlittenfahrt, Da fuhren ihrer neunzig, Und als die Schneider nach Hause wollen, Da haben sie keinen Bock, Da reiten ihrer neunzig, Neun mal neun und neunzig Auf einem Haselstock. Und als die Schneider nach Hause kamen, Da saßen sie bei'm Wein, Da tranken ihrer neunzig, Und als sie all besoffen warn, Und als sie ausgeschlafen hatten, Der Wirth zum Fenster hinaus. Und als sie vor das Fenster kamen, Da fallen sie um und um, |