Wie bald nahm sie den Habersack, Nun seh, du lieber Müller mein, Dein und mein und aber dein, Der Müller nahm den Haber Und schütt' ihn auf die Rell, Er konnt ihn nie gemahlen,. Es war sein Ungefåll, Er mahlt die Nacht, bis an den Tag Tag und Tag und aber Tag, Der Müller nahm die Stiefel, Tag und Tag und aber Tag, Das hört des Müllers Knechte In seinem Kämmerlein, Dein und mein und aber dein, 15. Müllerlicd. Altes fliegendes Blatt aus 1500. II. S. 393. Der Müller auf sei'm Rößlein saß, Annelin, liebstes Annelin mein, Und da der Wein austrunken war, Der Müller in die Mühle trat, Das Báu'rlein in die Mühle trat, Er wünscht dem Müller guten Tag, Darzu ein guten Morgen, Dank hab, Dank hab, du grober Bau'r, Was willst du bei mir holen. Das Bâu'rlein in die Mühle schreit, Das Báu'rlein aus der Mühle trat, Des Müllers Schwein han's gessen. Der Müller hat die fettsten Schwein, Die in dem Lande mögen seyn, Er måst's aus Bauern Säcken. Da muß sich mancher arme Bauer Sein Magd' und Knecht früh wecken. Der Müller war sogar verwegen, Er ist dem Bauer in Weg gelegen, Es hat ihn sehr verdrossen, Daßselbig that das Müllerlein gut, Ist ihm gar übel erschossen. Der Müller gåb ein Baßen drum, Daß man ihm's Liedlein nimmer sung, Er thut's gar übel hassen, Singt man das in der Stuben nit, Der uns das Liedlein neu gesang, Er hat drei Såck' in die Mühle gethan, 16. Das Meberlied. II. G. 398. Früh morgens, wenn der Tag bricht an, Hört man uns schon mit Freuden Ein schönes Liedlein stimmen an, Und wacker drauf arbeiten. Die Spule, die ist unser Pflug, Das Schifflein ist das Pferde, Und damit machen wir gar klug Das schönste Werk auf Erden. Gar manche Jungfrau freundlich spricht: Mach mir gut Tuch zu Betten, Das Garn ist auch schon zugericht, Zu Tischtuch und Servietten. Webt mir die schönsten Bilder drein, Macht mir darin kein Neste, Das Trinkgeld sollt ihr haben fein, Und wenn ein Kriegsheld zieht in's Feld Mit seinen Wehr und Waffen, So schlägt er auf ein Leinwandzelt, Die schönste Arbeit weben wir, Von Seiden, Flachs und Wolle, Dem Fähndrich weben wir's Panier, Und ist die Leinwand nichts mehr werth, Und ist die Fahn verloren, So kommt sie erst in rechten Werth, Papier rauscht vor den Ohren; 17. Der Schmiedegesellen Gruss. Fliegendes Blatt. II. S. 70. (Ueber dieses und das folgende Lied, fiche bei Grimm altdeutschen Wåldern I. S. 87.) Frage. Grüß dich Gott mein Schmidt! Antwort. Dank dir Gott mein Schmidt! Frage. Mein Schmidt, wo streichst du her? Daß deine Schuhe so staubig, Dein Haar so kraufig, dein Bart auf beiden Backen heraus fährt Wie ein zweischneidig Schlachtschwerdt. Du hast eine feine meisterliche Art, Einen feinen meisterlichen Bart, Eine feine meisterliche Gestalt, Du bist weder zu jung noch zu alt. Mein Schmidt bist du Meister gewesen, Oder denkst du noch mit der Zeit Meister zu werden? Antwort. Mein Schmidt, ich streich daher über's Land,. Wie der Krebs über'n Sand Wie der Fisch über's Meer, Daß ich mich junger Hufschmidt auch ernähr. Mein Schmidt, ich bin nicht Meister gewesen, Ich denk aber mit der Zeit noch Meister zu werden, So ist es anderswo schier, Wenn es gleich ist eine Meile von dem Ring, Da der Hund über Zaun springt, Da ist auch gut Meister zu werden. |