Merkt auf ihr Sautrigel, ihr holzrichte Prügel! Nun brachte der Meister voll Bier eine Bütschen, Der ein zum andern sprach: du Funk! Es gilt Flegel, gseg'ns Gott Schlegel, Prost Luder, hui Drück's aus, laß nichts darin, Bruder, Na Schlämpel, Haustråmpel, gieb 'rummer die Blåmpel, Es gilt jeht eins im Ring. Gieb's weiter, Hochzeiter, Freibeuter, Bårnhåuter, Was machst lang ein Gerümpel, du Simpel, du Gimpel Thu die Gurgel aufspannen, wie ein Wannen, Mußpfannen, Fein ritterlich trinken, laß die Lanzen nit sinken, Die Augen zu drucken, mit vollem Hals schlucken, Laß mir dies hurtige Bantscher seyn! Sie tranken's wohl leer aus, wohl rein auf den Nagel, Da brachte der Meister ein anderen Hagel; Hui Buben stellt euch wieder ein, Packt hurtig an es, es muß nur seyn, Pok Velti zum schmeissen, wie oft muß ich's heissen, Schlagt alle zusammen, 's wird keiner erlahmen, Halt tapfer zu Driessel, Schwarzfüßel, Saurießel, Indem es nun völlig erklingt in der Schmiede Kömmt eilend ein Gast durch die Straffe geritten, Ein Rittersmann bekleidet stolz, Viel schneller als ein Federbolz! Er rennet und sprenget, er hottet, fort trottet Gar geschwind als wie der Wind: Holla, Hosta, alla Posta, del questa, la kosa, Sa sa sa, Trarara. Faule Häuter, schrie der Reiter, wo feyd ihr, muß weiter, Drauf tritt er heran vor die Schmiede- Höllen: Er trabet wie des Müllers Kuh, Flugs Någel, Schwartvögel, Zang, Zwickt und Schlegel. Helft schnelle mei'm hinkenden Gaul, Es soll euch nicht reuen, will schicken zum Bråuer Um Bier, seyd nur nicht faul! Die drei Noren, wie Mohren, schwarz hinten und vornen Der Schimmel thut munter den Hinterfuß heben, Dem Strobel Baslesmanes vor die Goschen zu geben, Daß er wohl dreimal tumlet 'rum, Und zog ein Maul so ziemlich krum, Den Schimmel anschielet und grillet und billet, Als that ihm sein Mäulchen sehr weh. Sie lachten, daß sie krachten, viel Possen erst machten, -- Sa, Sa, Sa mein Schimmel mach nicht viel Getümmel, Mußt hinten fein eben dem Strobel aufheben, Hui Strobel, du Freßer, greif zu dem Hufmesser, Mein Strobel tritt wieder wohl hinter die Gurren, Was gafft's lang ihr Lümmel, disputirt mit dem Schimmel, Keine bratene Lauben, könnt kecklich mir's glauben, Knollfinken, pot Himmel, halt besser den Schimmet, Drauf kam ein gut Bauer vor die Schmiede geritten Und that des Schmieds Jörgen herzinniglich bitten; Molle, hübsche Stiefelein Mach meinem Rolle an die vier Bein, Von Stahel und Eisen mit Riemen zum greifen Mit Rahmen gedoppelt, daß er nicht stollhoppelt, Allamodisch, Heroisch, Sklavonisch, Saphoüisch, Schmied Jodel sprach zu ihm: Mein Tolle, mein Knolle Vier Stiefelein will ich nun machen dei'm Rolle. Tilli Matelle miß ihm Hosen an, Und Ueberschläglein daran Von stürzenem Lündisch, das ziert ihn ausbündisch, Troß einem Edelmann Mit Knöpfen und Borten, mailändischer Sorten, So schön man's finden kann. Das Wammes von Falten zu Falten gespalten Um die Lenden gepußet, aufgemußet, gestußet. Frit Knolle sprach da wohl mit Lachen ́zur Sachen : Mein Schmied fang nur tapfer an Hosen zu machen, Ein bomefinenes Måntelein, Muß gleich zum Wammes obendrein, Mach Wammes und Hosen nach Art der Franzosen, Mach Feder und Boschen, sollt es mich gleich kosten Mach Maschen, Kamaschen, zwo Flaschen, drei Taschen, Schmied Jodel sprach da zum Bauern mit Lauern: Neunzehen Duplonen für die Hosen mußt du lohnen, Für Stiefel und Sporn acht Scheffel gut Korn, Für Boschen ein Groschen, gute Sorten für Borten, Da möcht dem Fris Knölle vor Freuden und Lachen Ich zieh' kein halben Heller ab, Nimm deine Duplonen, doch mußt dich nicht schonen, Mit Stiefel und Kappen versieh mir den Rappen, Mit Huhlen und Bohnen, will ich dich belohnen, 19. Altes Schmiedgesellen-Lied. Aus: M. Abeles Vivat, oder sogenannte künstliche Unordnung. 4 Thl. Nürnberg 1673. (Siehe Haugs Poctischer Lustwald. Tub. 1819. S. 215.) Wohl auf, Gesellen! Macht widerprellen An euren Stellen Des Umboß Schwellen, Ja, laßt uns schmieden Bis um den Mittag. Auf, ihr Gesellen, Daß beim Erhellen Aus unsern Zellen Das Liedlein beginnt! |