ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Darauf ein schöner Gart,
In Freuden war ich kühne,
Weil drin gepflanzet ward

Wohl mancher Baum voll Früchte,
Gezüchte,

Pomranzen und Muskat,
Mehr fand ich drein

Rosinlein fein,

Mandlen, Feigen, allerlei rein

Wohlschmeckend Früchte, groß und klein,
Genoß viel Volk da insgemein,
Das drin spazieret hat.

Mitten im Garten stunde
Ein schönes Lusthäuslein
Darin sich ein Saal funde,
Von Marmor gepflastert fein
Mit schön lieblichen Schilden
Und Bilden

Figuren frech und kühn.

Ringsherum der Saal hatte
Fenster geschnitzet aus,

Durch die man all Frucht thåte

Sehen im Garten draus.

In dem Saal stund ohnecket
Bedecket

Ein Tisch mit Seiden grün.

Um selben saß

Ein alt Mann, was (war)

Grau und weiß, wie ein Taub dermas,

Der hat ein großen Bart fürbas,

In ein' schönen großen Buch las

Mit Gold beschlagen schön.

Das lag auf ein Pult eben

Vor ihm auf dem Tisch sein,
Und an Banken darneben
Viel großer Bücher fein,

Die alle wohl beschlagen
Da lagen

Die der alt Herr ansah.

Wer zu dem alten Herren

Kam in den schönen Saal

Und ihn grüßet von ferren (von ferne)

Den sah er an diesmal.

Sagt nichts, sondern that neigen

Mit Schweigen

Gegen ihn sein Haupt schwach.

Dann sein Red und

Gehör begunnt

Ihm abzugehen auch Sinnesgrund.
Als ich nun da in dem Saal stund
Und sein alt lieblich Angesicht rund
Angeschauet, hört hernach

Die große Stadt und Garten
Ein finstre Wolk bezug,
Daraus blitt in mein Warten

Ein Feuerstrahl und schlug

Ein Donnerstrahl erbittert
Es zittert

Alles an dieser Städt.

Ob diesem harten Knallen
Erschrack der alte Herr,

That in ein Ohnmacht fallen,

Bald ein Plazregen schwer

Ein Wasserflut that geben,

Die eben

Sehr großen Schaden thåt,
Zween Tag hernach

Der alt Mann schwach

Starb, ihm gab ich's Grabgleit hernach, Mein Herz mit Weinen laut durchbrach, Drob mich mein Weib aufweckt; ich sah Daß ich geträumet hått.

VIII. Brei Lieder
von Dr. Heinrich Knaust,
geb. 1541, gest. 1577.

(Aus dessen Gassenhauer, Reuter- und Bergliedlein; christlich verán. dert. Frankfurt a. M. 1571. S. 18, 27 u. 28.)

1. Brei Schwestern: Glaube, Liebe, Hoffnung. (Siche Wunderhorn I. S. 139.)

Es wollt ein Jäger jagen,
Dort wohl vor jenem Holz,
Was sah er auf der Haiden?
Drei Fräulein hübsch und stolz.

Die erste hieß Frau Glaube,
Frau Liebe hieß die zweit,
Frau Hoffnung hieß die dritte
Des Jågers wollt sie seyn.

Er nahm sie in der Mitte,
Sprach:,,Hoffnung nicht von mir laß!"
Schwank's hinter sich zurücke,

Wohl auf sein hohes Roß.

Es führt sie gar behende
Wohl durch das grüne Gras,
Behielt's bis an sein Ende,
Und nimmer reut ihm das.

Hoffnung macht nicht zu Schanden,

Im Glauben fest an Gott,

Dem Nächsten geht zu Handen

Die Liebe in der Noth.

Hoffnung, Liebe und Glaube,
Die schönen Schwestern drei

Wenn ich die Lieb anschaue,
Ich sag die größt sie sey.

2. Würde der Schreiber. (Siehe Wunderhorn II. S. 7.)

Papiers Natur ist Rauschen, Und rauschen kann es viel, Leicht kann man es belauschen, Denn es stets rauschen will.

Es rauscht an allen Orten,
Wo sein ein Bißlein ist,
Also auch die Gelehrten
Rauschen ohn alle List.

Aus Lumpen thut man machen,
Des edlen Schreibers Zeug,
Es möcht wohl jemand lachen,
Fürwahr ich dir nicht leug.

Alt Hadern rein gewaschen,
Dazu man brauchen thut,
Hebt manchen aus der Aschen,
Der sonst litt groß Armuth.

Die Feder hintern Ohren, Zum Schreiben zugespißt, Thut manchen heimlich zoren, Woran der Schreiber sitt.

Vor andern Knaben allen, Weil man ihn Schreiber heißt, Thut Fürsten wohlgefallen,

Die lieben ihn allmeist.

Den Schreiber man wohl nennet

Ein' edlen theuren Schat,

Wiewohl man's ihm nicht gönnet
Dennoch hålt er den Play.

Vor'm Schreiber muß sich biegen
Oft mancher stolze Held,
Und in den Winkel schmiegen,
Db's ihm gleich nicht gefällt.

[ocr errors]

3. Ich stand an einem Morgen.

(Siehe Wunderhorn III. S. 46.)

(Das Original zu dieser Veränderung befindet sich ebenfalls im 3ten Bande unserer Sammlung.)

Ich stand an einem Morgen

Heimlich an einem Ort,

Da hielt ich mich verborgen,
Ich hört klägliche Wort,

Von einem frommen Christen fein,
Er sprach zu Gott sein'm Herrn:
,,Muß denn gelitten seyn?"

Herr Gott ich hab vernommen,
Du willst mich laßen schier,
In viel Anfechtung kommen,
Thut nicht gefallen mir.

Merk månnlich auf, was ich dir sag,

Thu dich nicht hart beklagen,

Ein Christ muß haben Plag.

Der fromm Christ weinet sehre,

Sein Herz war unmuthsvoll,

So gieb mir Weis und Lehre,
Wie ich mich halten soll,

Der Glaub ist schwach und kalt in mir,

Mein Fleisch will mich verführen,
Daß ich weiche von dir.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »