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2. Aus Boje's deutschem Museo.

1. Cantio amatoria 1450.

(Siehe deutsches Museum 1776. II. S. 1026.)

Durch Lust so hot man Frauen werth,
Durch Lust so reit man hohe Pferd,

Durch Lust viel mancher bei sin Gerth (Garten)
Hált Vögel, Fisch, Thier, zahm und wilde.

Durch Lust so hört man Saitenspiel,
Pfeifen, Posaunen, Harfen viel,
Lanzen, Stechen, ahne Ziel

Das machet manch Herze in Freuden milde.

Vögelein, die singen fein fröhlich unter Mayendache, Weise und Wort macht gut Gesang,

Und machet Ungemuthe krank (vertreibt den Unmuth) Und vortreibet viel schwere Gedank.

Gesang mit Worten gebiet Rath,
Also mich eine schone (schöne) Fraue bat,
Sie grüßte mich uff lieben Pfad
Aus ihrem rothen Munde.

Scharlachroth waß (war) ihr Gewand,
Sie nahm mich züchtig bei der Hand,
Sie sprach: seyd ihr's, ein Sånger genannt,
So will ich euch machen Kunde.

Der Welt Laut mit Saiten straf,

Das gehöret an den Dichter; (d. h. für den Dichter gehört es, die Welt mit seinem Saitenspiel zu strafen)

Sie führte mich in ihr Gemach

Viel mancher hande (allerhand) Farbe ich sach,

Ihr Schonde (Schönheit) durch mein Herze brach,
Sie bat mich siten sunder Schwere.

Ich sahte mich nieder uff ein Bank,

Sie schankte mir ein edlen Trank,

Roth so waß (war) der Ummehang

Von Seiden also reine, (d. h. der Teppich der Bank war

von rother Seide.)

Ich sprach: nu Fraue wer sind die?

Sie sprach: ich will dir bescheiden hie,.
Mancher mich geliebet nie

und will doch roth tragen.

Ich sprach: heer (verehrungswürdige) Fraue, nu wer seyd ihr?

Eur Schonde mein Herze lindet.

Sie sprach: ich bin's, der Liebe Fruth (Frucht)

Und gebe in der Welte hohen Muth,

Mancher mich uft suchen thut,

Und mich doch nimmer findet.

Mancher durch Ruhm traget roth Und durch Liebe nie kam in Noth, Ein ungetreues Herz er hoth,

Den gleich ich wol einem Zagen.

Den gleich ich wol einem thümen (dummen) Mann,

Den eine Fraue blicket an,

Ab ihm geschieht ein guter Wahn,

Zuhand (alsbald) er wähnet ihm sey's gelungen..

Die tragen geht, (gelb) ich nichte hehl,

Die nach Liebe nie haben gerungen

Durch keiner Frauen Würdigkeit,
Die machen sich mit Farbe breit,
Es sey Lieb oder Leith (Leid),
Doch wähnet mancher iß sey sein Kauf.

Eglichen geschieht ein freundlichs Wort;
Sie meinet gar ufte einen andern dort,
Domitte viel mancher wird bethort,
Das ist nu in der Welte Lauf.

Gemein ist viel, in diesem Spiel,

Glauben viel und gehalten nicht

Das bringet gar ufte Afterraue (Nachreue),

Welche Frauen, die hin und her ouch sehen ihr Traue, (d. h.

welche wandelbaren Frauen trauen).

Und sich manchfältigen vornauen, (ergeben)

Die tragen roth zu keiner Geschicke.

Ich sprach: Frau was bedeutet weiß?
Keusch und reine mit ganzem Fleiß,
Unbeflecket hot hohen Preiß,

Weiß kleidet Frauen und Mannen Eben
Weiß durch Hoffen gebiet hohen Muth,
Weiß man dicke loben thut,

Weiß vor Schanden soll seyn behuth

Weiß soll ouch milde leben.

Ich sprach: Frau, grůne? und sie sprach: kühne,

Und soll euch unverdrossen seyn,

Grün ist der Lieb ein Anefang,

Grüne manch Herze in Freuden zwang,

Grüne viel nach Mannheit rang,

Grüne hilft der Lieb auspeyn (ausspåhen).

Ab du nu schwarz tragen willt

Do rechte Lieb ist in gebilt;

Wo man Frauen und Jungfrauen schilt
Do sollst du kräftig widerstreben.

Kampf und streit mit weisem Rath Schwarz Ernst, viel Mannheit hat, Ab dich die Liebe unter weilen lat, Dicke scheiden kommet Eben.

Wiederkommen bringet Frommen, Ab dich die Liebe unterweilen leith, Das schafft der falschen Kläffer Neiden Daß sich zwe Liebe müssen meiden, Die sollen Beide unter schwarz leiden. Dicke Seiden ist nicht hart.

Langes Beitin (Warten), das thut wehe, Bon blau will ich dir bescheiden mehe (mehr), Die ist stets in ihrer Ehe (in ihrem Bunde) Aler Lieben ein steter Grund.

Blau das achtet des Falschen Klaffen nicht, Blau ist getreu, deß seyd bericht

Blau ist der Lieb ein Frund (Freund).

Ich sprach: Frau, braun? der Lieb ein Zaum, Hoffentlich und tugendlich.

Braun ist vor allen ganz gerecht,

Braun ist wahrhaftig der Lieb ein Knecht,

Braun kleidet wohl alle edle Geschlecht,

Braun über alle Farben ehrendreich.

Frau, das ist der Lieben eine Schold, (die Schuldigkeit

der Liebe)

Und grau so sollst du haben Gedold,

Frau, das ist den Getreuen hold

Demüthig sollen sie leben jo.

Man will, daß grau hie ober sich wirbet (in die Höhe strebt)

Der Gotte dienet bis er stirbet,

An seinen Gnaden er nicht verdirbet;

Wohl ihm der do in Ehren wird grauen.

Der dirwirbet (erwirbet) ouch den Himmel hoch,
Die Frommen lobet man ouch.

Ein golde und gehl das soll das lehte wesen,
Wer Gotte dienet, der wird genesen,

In allen das höre ich lesen,

Deß freuet sich alles himmelisch Heer.

2. Von unserm Herrn dem Könige. (Albrecht von Oesterreich.) 1460.

(Siche, D. M. 1777. I. S. 439.)

Die in dem Gedichte vorgestellte Geschichte ist folgende: Kaiser Sigismund håtte gern gesehen, daß sein Eidam Albrecht von Defter. reich nach seinem Tode seine Kronen erlangt hätte. Die Ungarn waren es gern zufrieden, auch die katholischen Stände in Böhmen. Aber Barbara, die Gemahlin des Kaisers, wünschte sich lieber die Krone Böhmen selber, und bekam die huffitischen Stände auf ihre Seite, ward aber, noch bei Lebzeiten ihres Gemahls, in Znaym gefangen genommen. Allein auch dieses half noch nichts. Die Kalixtiner blie. ben auf ihrem Sinne, und wählten den Kasimir ven Polen zum König, und Albrecht konnte erst nach vielen Unruhen im Jahre 1438 so jiemlich zum ruhigen Befihe gelangen.

Ein edler Sittich (Papagei) wohlgestalt Der ward geführt in einen Wald

Von den Vögiln jung und alt.

Sie hatten den Sittich zum Könige auserkorn.

Sie erboten ihm große Ehre do,

Des ward eine weiße Taube (Elisabeth, Tochter Sigismunds)

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froh,

Des muete (bekümmerte) gar sehr ein alte Kroh, (die alte Krähe ist Barbara)

Sie schrie dowieder und that ihr also Zorn.

Die Krohe hatte vor einen Adeler,

Der brachte die weiße Taube her,
Und gab sie dem Sittich nach seiner Ger,
Des freuet sich der Sittich mit seinem Hofgesinde.
Is neidt die alte Kroh gar sehr

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