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Wie das der edle Sittich here (hier)

Besiben sollte des Adlers Ehre

Mit seiner Tauben, is muhit sie also schwinde (dieses kúm

Do geschach ein großer Ungefug. Es war ein Rabe und ein Kukug,

merte sie sehr stark).

Ein Plattengeier der dauchte sich klug,

Sie gedochten also sie wollten den Sittich leßßen, (verstoßen,

verdrången)

Die Vögile warn von falscher Art, (nåmlich diese drei genannten hussitischer Partei)

Der eine hatte einen langen Bart,

Sie haben der Eugend nie gelart

Sie zogen hin den Sittich abzusehen (auf die Versammlung zu

Tabor am 6. Mai 1438).

Sie herrschen ihm sehr in seine Land,

Sie trieben Laster unde Schand,

Das that dem edlen Sittich, and (wehe, von aanden, recht

empfinden) •

Do kamen ihm viel frommer Vögil von Meyssen (die Hülfe des Churfürsten Friedrich von Sachsen).

Die Feld worn (waren) vor Vögil schwarz
Sie treiben reichlich ihren Scharz,

Sie kamen aus Sachsen oder von dem Harz,
Ihr Gefieder sah man also lieblichen gleissen.

Die Kroh gedachte in ihrem Sinn
Die falschen Vögile werden untergihn,
Sie floch zu ihrem Neste hin,
Al's ihr Geniste hatte sie offgeladen.
Es war ein Schah gar mannichfalt,
Do kamen edele Falken bald

Und nahmen die Krohe mit Gewalt,

Do mußte die Krohe den Hofsen (Hussiten) baden.

Die Falken kamen aus Ungerland

Sie haben viel Hochfahrt wedir wand,

Und wäre das Gut den Schalken gesandt
Viel Schaden wåre uns allen doraus entsprungen.
Die Vögil die wider den Sittich worn,

Die haben ihr Ehre gar verlorn,

Allezeit Bosheit auserkorn.

Das wird von ihnen gesaget und gesungen.

Der Rabe bedeut Peter Polag (Kasimir von Polen) Er stielt des Nachts unde auch den Tag,

Den Plattengeier Bedirsikg (Girsike, Georg Podiebrad) ich nene nen mag,

So ist der Ptepßke (Heinrich Placzeck) dem Kukug wohl gleiche. Sie folgen nach der Vögil Natur, (denen sie verglichen werden)

Und treiben wunderliche Unfur, (Unfug)

Ihr Bosheit leuchtet vor, das Lassur (Laster)

Sie lassen nicht; ab sie scheiden von Gottes Reiche.

Die Falken, die do nohmen der Krohen ihr Gut,

Das waren die Ungern, Goft behalte sie in Hut;
Und wer dem Sittich Ehre thut

Den bewahre Gott vor Sünden und auch vor Schanden.

Wåre dasselbe nicht geschehn

Do wåre ein grober Schimpf vorschehn

Sie hätten reichen Sold gegeben

Der zarte Gott hat is selber unterstanden.

Der Sittich, König Albrecht das blühende Reis :

Seine edle Fraue, die Taube weiß.

Der Udeler, der Kaiser, Gott gebe ihm Preis.

Seine Hausfrau, die Kroh, die wollte den König bringen

Bohemen, bedeut uns der Wald,

in Schwere.

Die Herrn, die Vögile jung und alt,

Die den König brochten hen ken Bohemen bald.

Das Parlas wünschte den Hussen radelere. (Diese letzte Zeile ist schwer zu verstehen, wenn es nicht eine Verwün

schung der Hussiten ist.)

3. Preis einer schönen Jungfrau. 1471.

(Siehe D. M. 1777. II. S. 326.)

Ich will preisen offinbar

Eine schone Jungfrau klar,
Mein Gedichte fahren ein

Und ihr Diener willig seyn.
Mein Gemüth sihe liebet ståt
Gerne that was sihe mich båt.
Sihe hat gar unverdrossen

Mit Liebe mein Herz begossen.
Ihr zu Willen trag ich viel
Lieb, und immer tragen will.
Und ganz nach der Dichter Weise,
Ihre Ehr beschreiben leise;
Duch so führ mein Schiffelein
Pallas keusch und rein und fein.
Mit weisen und klugen Sitten
Läßt sich die ja schon erbitten.
Sihe ist schone, mild und gut,
Ich muß loben ihren Muth.
Zärtlich durch ihr Leibelein
Ist das feine Jungfräulein.
Allen Menschen angenehm,
Schoner Liebe wohl bequem.
Zierlich ist ihr Rede fort,

Lieblich ihres Mundes Wort.
Gleich ein Stern ihr Mundelein
Leuchtet in das Herze mein.
Schneeweiß ist ihrs Leibes Thron
Theuer ist der Lieben Lohn.
Süße seyn ihr Lippelein

Wer geschmackt den füßen Wein.

Wenn jest wåre Jupiter,

Und uff Erden führt einher
Zu lieben sich vorfügte

Hier wåre das ein Gnügte.

Ei er fånde füßen Trank

Der ihn that vor Liebe krank.
Nichts lieberes er begehrte

Sich mit solchem Schmack ernährte,
Gerne trånk er diesen Wein

Aus den reinen Lippelein.
Fröhlich tränk ich auch den Wein
So mir würd ein Trunkelein;
Süßer Dinge nicht gedächte

So ich's in mein Mündlein bråchte.

Hitig würde ich und geil

So mir würd des Tranks ein Theil.
Gieb du schönes Jungfräulein

Mir ein kleines Tránkelein.

Wie du willt, doch bin ich dein

Schleuß mich in deins Herzens Schrein

4. Auf einen vornehmen Räuber. 1450-1460.
(Siehe D. M. 1778. II. S. 459)

Ursprünglich Oberlausißisch und wirklich ein Volkslied gewesen, wenigstens ward es überall von Bånkelsångern abgesungen, und ent. hält eine wahre Geschichte. Das Lied befindet sich auch mit unbedeu. tenden Abänderungen in des „Knaben Wunderhorn," I. S. 276.

Was wollen wir aber heben an
Von Fritschen, den jungen Edelmann;
Er hat manchen stolzen Ritt gethan,
Und ist's ihm nun gelungen?

Fritsche zu seinem Knechte sprach:

,,Sattle mir beide Pferde,

,,Wir wollen nach Görlig auf die Straßen reiten,

„Die Fuhrleute wollen wir schauen.“

Da sie nach Görliß auf die Straßen kamen,
Die Wagen wollt.n sie aufhauen:

So blies der Wächter auf seinem Horn
Auf dem Rathsthurme.

Fritsche zu seinem Knechte sprach: Ich fürchte wir seyn verrathen, ,,Wårn wir zu Seidenberg geblieben, ,,So åßen wir gesottnes und gebratnes."

Fritsche zu seinem Knechte sprach: ,,Ei, Knecht, sieh dich ein wenig um!"

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Er sahe den Hauptmann von Görlitz kommen geritten, Mit seinem Hofegesinde.

Der Hauptmann wider den Fritschen sprach:

,,Fritsche gieb du dich gefangen;

,,3u Görlik steht ein lichter Galgen hoch,

,,Dran sollst du Fritsche hangen."

,,,,Daß ich zu Görlig hangen soll

,,,,Deß laß dich Gott erbarmen ;

,,,,So reun mich nichts als meine Stiefel und Sporn ,,Dazu meine guten Gesellen.""

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„Ie, reun dich nichts als deine Stiefel und Sporn ,,Dazu deine guten Gesellen?

Reun dich nicht mehr deine kleinen Kinder

„Dazu deine schöne Jungfrauen?”

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