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Als nun Gregor Papst geworden war, sandte er den Knecht Gottes 847) Augustin nach Brittanien, im Jahre 596. Er landete in Ostkent in der Insel Thanet. Um diese Zeit war Ethelbert König von Kent. Nach der Sage hatte Augustin ungefehr 40 Begleiter mit sich, und auf den Rath des Papstes Dollmetscher aus dem fränkischen Volk 848). Er sandte nun zu König Ethelbert und ließ ihm sagen, er komme von Nom und bringe herrliche Botschaft, Allen nemlich, die auf ihn hören wollten, ewige Wonne im Himmel, und nach dieser Zeit ein Reich ohne Ende mit dem lebendigen und wahren Gott. Als der König solches hörte, gebot er den angekommenen Aposteln, bis auf sein ferneres Gutachten in der Insel zu bleiben. Denn er hatte schon früher von der christlichen Neligion vernommen, er hatte nemlich eine Christin von dem fränkischen - Königsgeschlecht zur Gemahlin, Namens Berta 819), die ihm nur unter der Bedingung von den Eltern war gegeben worden, daß er sie sammt ihrem Prediger Bischof Luidhard bei ihrem christlichen Glauben und Gebräuchen ungestört ließe. Der König begab sich bald hernach nach der Insel Thanet, und ließ Augustin mit den Seinigen unter freiem Himmel zu sich kommen, denn er hatte vermieden, in irgend ein Haus mit ihnen zu gehen, um nicht hintergangen zu werden, falls sie etwas Böses im Schilde führten. Aber Augustin und seine Genossen kamen nicht mit Teufelskniffen, sondern in aller Tugend, und ihr Panier war ein silbernes Kreuz 850) und ein Gemälde des Gefreuzigten. Der König von Kent gab ihnen zur Antwort: Eure Worte, die ihr bringet, und eure Verheißungen sind zwar hübsch und schön, maßen sie aber neu sind und ungewiß, so kann ich euch meine Zustimmung nicht geben, und das verlassen, was so lange von mir und dem ganzen englischen Volk erhalten worden ist. Weil ihr aber von weither gewandert kommt, und ich vernommen zu haben glaube, daß ihr das, was ihr für das Wahre und Beste haltet, auch uns mitzu

847) So nennt Beda ihn lib. 1, cap. 23. 848) Lappenb. (1, 139) meint, die Dolmetscher waren vielleicht aus jenen an Galliens Nordküste angefiedelten Sachsen und Angeln. Möglich, daß es Saren waren, Angeln kann ich an dieser Küste nicht finden. Mir scheint jedoch, fränkische Dollmetscher waren schon hinreichend bei den brittischen Angeln, zu welchen fie kamen, denn das Fränkische und Anglische war sich damals ähnlich genug. 849) Sie war die Tochter des Frankenkönigs Charibert (Herbert) und der Ingeberga, die im Jahre 589 ftarb, also die Enkelin Hlutwiks, der Frankreich gründete (Greg. Tur. 9, 26), ihr. Gemahl Ethelbert aber war der Urenkel des großen Gründers Englands. Erat autem Edilbertus filius Irminrici, cujus paterOcta, cujus paterOrric cognomento Oisc, a quo reges Cantuariorum solent Oiscingas cognominari, Edilbert war der Sohn Frminriks, deffen Vater Octa war, dessen Vater Orrik (Erik) mit dem Beinamen Oisk, von dem die Könige von Kent ge= wöhnlich Diffingen heißen Beda 2, 5. 850) Kein filberner Adler.

theilen wünschet, so wollen wir euch nicht zur Last sein, sondern wollen vielmehr euch ganz gastfreundlich aufnehmen, und euch geben, was ihr zur Lebensnothdurft brauchet, auch verhindern wir euch nicht, so viele als ihr könnet, durch die Predigt eures Glaubens zu gewinnen. Er gab ihnen also, wie er versprochen hatte, Wohnung und Nahrung in Canterbury, der Hauptstadt seines Reichs. Die Sage geht, daß sie mit lauter Stimme sangen, als sie der Stadt nahe kamen: Wir flehen dir Herr in aller deiner Barmherzigkeit, daß dein Zorn und Grimm von dieser Stadt weiche, und von deinem heiligen Hause, denn wir haben gesündigt, Halleluja! Sie gewannen bald durch ihre Predigt und ihren Wandel einige für den christlichen Glauben. Nahe bei Canterbury oftwärts stand eine alte Kirche, weiland St. Martin zu Ehren erbaut, als noch die Römer Brittanien besaßen 851), in welcher die christliche Königin Berta zu beten pflegte. In dieser Kirche begann Augustin und seine Genossen mit Psalter, Gebet, Messen, Predigt und Taufe 852), bis ihnen nach der Bekehrung des Königs eine größere Freiheit zu predigen und Kirchen zu bauen gegeben ward. Nach der Bekehrung des Königs wuchs die Zahl der Christen täglich, aber Ethelbert zwang keinen zum Christenthum, denn er hatte von seinen Lehrern gelernt, das Joch Christi müsse freiwillig sein, nicht ge= zwungen 853). Durch den Presbyter Laurentius und den Mönch Petrus, seine Gesandten nach Rom, ließ Augustin in 9 Fragen den Pabst Gregor um sein Gutachten ersuchen. Die 2te dieser Fragen heißt so: Während Ein Glaube ist, sind die Gebräuche der Kirchen verschieden, anders hält man die Messen in Rom, anders in Gallien. Der Papst: Du weißest die Gewohnheiten der römischen Kirche. Es ist nun mein Wunsch, solltest du entweder in der römischen oder in der gallischen oder in irgend einer andern Kirche etwas finden, was dem allmächtigen Gott besser gefiele, so hebe dies sorgfältig aus, und wende, was du so aus mehreren Kirchen herausgehoben hast, in der neuen englischen Kirche an. Denn man muß nicht um der Orte willen die Dinge, sondern um der guten Dinge willen die Orte lieben. Die 5te Frage ist, bis auf welche Grade der Verwandtschaft die Gläubigen ihre Heirathen zu beschränken haben. Der Papst antwortet: Das römische Gesez erlaubt die Ehe zwischen Schwester- und Brüderkindern. Aber die Erfahrung lehrt, daß was aus solcher Ehe sproßt, kein Gedeihen hat. Die Ste Frage ist, ob eine Schwangere getauft werden dürfe. Der Papst, der in seinen Antworten stets

851) Martin von Tours war der 3te Bischof von Tours, von 371 bis 397. Sieh Greg. Turon. 10, 31 852) Man zeigt noch die Ruinen. Diese Kirche legte natürlich der Gründer Englands wüste, darum ist diese Stätte so merkwürdig. Mehr in meinen,,Reisen“ 853) Noch jezt nach mehr als 1200 Jahren ist diese Ansicht in England herrschend.

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die Größe seines Geistes zeigt, erwiedert: Warum sollte eine schwangere Frau nicht zur Taufe gelassen werden dürfen, da fleischliche Frucht barkeit ja kein Verbrechen vor den Augen des Allmächtigen ist. In Gregors Sendschreiben an den Abt Mellitus in Angelland heißt es unter andern also: Die Gözentempel bei diesem Volk müssen nicht zerstört werden, sondern nur die Gözenbilder in diesen Tempeln 854). Wenn die Tempel wohl gebaut find, so ist es nöthig, die Verehrung der Dämonen in Gehorsam gegen den wahren Gott zu verwandeln. Das Volk, das. seine Tempel unzerstört sieht, legt leichter seinen Irrthum ab, es geht Heber zu solchen Orten, wo es zu gehen gewohnt ist 855). Augustin ward der erste Erzbischof von Canterbury, in dessen Nähe er ein Kloster gründete. Er ordinirte 2 Bischöfe, Mellitus und Justus, jenen an der St. Paulskirche zu London in Ostsaren 856), diesen an der Andreaskirche zu Rochester. Beide Kirchen ließ König Ethelbert bauen, dessen Scepter über alle englischen Landschaften bis zum Humber ging, Damals regierte sein Neffe Saebert, der Sohn seiner Schwester Ricula, in Oftsaren. Aus gustins. Nachfolger war Erzbischof Laurentius, der nicht allein über die englische Kirche die Oberleitung führte, sondern auch des ganzen Kirchenwesens in Wales und Irland, das viel älter war, sich zu bemächtigen suchte, nachdem, anscheinlich durch eine böse Intrigue vom römischen Stuhl und von Kent aus, der König von Northumberland, Ethelfrid der Wilde, auf seinem Feldzug gegen Wales und den Fürsten Brocmail von Chester, von König Ethelbert von Kent, den seine neue Geistlichkeit hezte, angespornt, 1200 Mönche aus dem Kloster zu Bangor Mor bei Chester, die herausgegangen waren, um für ihr armes Volk zu beten, ohne Gnade hatte niedersäbeln lassen 857), Der Tod der Könige von Kent und Oft

854) Dies kann doch wol ungefehr zum Beweise für die Existenz wirklicher Gözentempel und wirklicher Gözenbilder bei den alten germanischen Völkern dienen, wogegen so oft insonderheit von Filologen gestritten worden ist. 855) Es hat wol nie einen klügeren, noch einen so klugen Papst gegeben. Ueber das Bishergesagte sieh Beda lib. 1, cap. 23 30. 856) Welche jezt eine der größten und schönsten Kirchen in der Welt ist. 857) Dieser Feldzug war nach den Ànnal. v. Ulst. Ao. 612, nach den Annal. Tigern. Ao. 613. Ueber das Blutbad von Chester und dessen Ursachen ist Galfr. lib. 8, cap. 4 nachzusehen. Auguftin unterhandelte mit dem Abt Dinooth von Bangor über die Vereinigung der brittischen Kirche mit der neuen englischen, natürlich um die Macht des römischen Bischofs zu erweitern. Alle Versuche des Kenter Erzbischofs waren vergeblich, denn die Britten haßten die Angeln bitter, und mieden sie wie Hunde. Dies stach den König von Kent heftig, er sah keinen bessern Rächer, als den gewaltigen König von Northumberland, der mit Eroberungsplanen gen Westen umging. 3ch finde nichts Unwahrscheinliches in dem Bericht Galfrids. In den päpftlichen Zeiten hat man noch ärgere Dinge in aller chriftlichen Liebe ausgeübt.

faren erschütterte die junge Kirche durch und durch, beide Länder kehrten zum Heidenthum zurück. Saebert hatte drei heidnische Söhne hinterlassen, die freilich bald hernach alle im Kriege fielen, das Volk von Ost= saren aber wollte nichts mehr von Christus wissen, Mellitus und Justus, Hirten ohne Heerde, gingen nach Gallien, ny Laurentius blieb. Dieser bewog nach und nach den König Eadbald von Kent, der im Jahre 616 die Krone seines Vaters erbte, dessen Geist ihm fehlte, zum Glauben an den Gefreuzigten. Justus und Mellitus kehrten nun zurück, aber London nahm ihn nicht wieder auf. Mellitus starb im Jahre 624, Laurentius schon früher, Justus aber ward Erzbischof. Um diese Zeit, das Jahr 627, begann das Christenthum durch Paulinus nördlich vom Humber, wo Edwin König war, und auch in Lincoln, aber die Mühe der Hirten für einen kleinen irdischen Lohn war groß in der unbändigen Heidenheerde. Im Jahre 634 ward das Kreuz den Westsaren gepredigt, das Jahr darauf ließ ihr König Cynegils sich taufen, ungefehr um diese Zeit auch. der Ostangelnkönig Erwald. Etwa im Jahre 656, nach König Pendas Tode wurden die Markbewohner Christen, 3 Jahr früher schon die Mittelangeln unter ihrem Fürsten Peada, Pendas Sohn, dem Nachfolger in Merke, während Peda regierte, die Ostsaxen unter ihrem König Sibert, Sigberts des Kleinen Sohn (Henr. Hunt.), am lezten von allen aber die Südsaren und die Inseljüten von Wight im 7ten Jahrzehend des 7ten Jahrhunderts 858).

Es ist merkwürdig, daß das Christenthum grade dann nach dem fungen Engellande kam, als die germanischen Eroberer eben seine Grenzen erstritten hatten. Ferner ist auch das zu beachten, daß der erste englische Apostel in derselben Insel landete, wo vor etwa 150 Jahren der Gründer Englands, in Thanet, auch war die Hauptstadt von Kent der erste Aufenthalt beider, jedoch war zwischen dem schwachen Mönch und dem gewaltigen Hengst ein großer Unterschied. Es scheint, als wollte England den Namen Thanet ganz vergessen, die Wiege seines Glücks und seiner Größe, das steht England gar nicht wohl, das durch die Kraft seiner Gründer so groß und glücklich ward, freilich keine fremde Macht kann deine Grundpfeiler stürzen, England, nur der Feind in deinem Innern kann sie zernagen, fremde Weise frommt dir nimmer, weil du durch deine eigene so groß und glücklich wardst. - Es ist nicht einerlei, ob man von Engeln (Angli) und Engeln (Angeli) spricht, wiewol ich weiß, daß es viele tausend Engel in England (Engelland) gibt, viel mehr als in allen andern Ländern auf Erden. Fordun 859) sagt, aus welcher Quelle, weiß ich nicht, daß seit

858) Beda lib. 2, cap. 29, und die Chronik. 859) Scotichron. lib. 3, cap. 50 Ab hoc autem tempore, circiter videlicet annum Dom. 660, Britannia vocabulum amittens pristinum, ab Anglorum gentibus nomen modernum Angliam assumpsit.

der Zeit, als Cadwallo gestorben war, Brittanien seinen uralten Namen verlor, und etwa um das Jahr 660 von den Angeln den neuen Namen England erhielt. Das müßte also unter dem mächtigen König Osweo von Northumberland, dem 7ten Bretwalda, gewesen sein, der die englische Mark eroberte, deren König Penda vernichtete, und, nach der Chronik, von 642 bis 670 regierte. Allein aus einer andern Quelle 860) vernehmen wir, daß König Egbert von Westsaren, der 8te Bretwalda, in seinem ersten Regierungsjahre (800) auf einem Landtage (in parliamento) zu Winton mit Genehmigung seines Volks Brittanien den Namen England gegeben haben soll. Diese Mönchsnachricht ist grundfalsch), denn im Jahre 800 war Egbert eben König geworden, und zwar König von Westsaren, und darum auch wird der Landtag zu Winton gehalten, der Hauptstadt von Wesser. Läßt sich nun wol etwas Ungereimteres denken, als daß ein Fürst einer Provinz mit Genehmigung seines Volks (populi sui), natürlich des westsärischen Volks, zu Anfange seiner Regierung dem ganzen jezigen England gebietet, forthin diesen Namen zu tragen? Auch ist Egbert von Westsaren nie der rex totius Britanniae gewesen, wozu der oberflächliche Geschichtenschreiber ihn machen will. Um noch besser den Irrthum einzusehen, so merke man, daß derselbe Egbert von Westsaren erst im Jahre 823 (oder 824) von den Kentern, nach Verjagung ihres Königs Balred, ferner von Surrey (Suthrige), Suffer und Esser zum Oberherrn, desgleichen von den Ostangeln (Norfolk und Suffolk) und ihrem König zum Schuzherrn erkoren ward 861), und noch im Jahre 835, seinem lezten Lebensjahre, nachdem er 12 Jahr vorher den Feldzug nach Norden gethan hatte, auf welchem er jedoch nicht weiter als bis Dore 862) oder Deira, also höchstens bis zum Tyne, Dore's Nordgrenze drang, nemnnt die Chronik denselben Egbert den König der Westsaren (West Seaxna cyning). Mit dem Namen Angelsachsen, der, wenn er etwas Anderes bedeuten soll, als englische Saren, ohne Sinn ist, sieht es eben so ungründlich aus. Die Stelle Anglorum Saxonum bei Paul Warnefrid (lib. 6, cap. 15) darf ich nicht Angelsaren“ übersezen 863), sondern nur: die englischen Saren. Denn hier ist ihr Gegensaz zu den festländischen ausgedrückt. Auf dieselbe Weise wird Bajocassini Saxones 864) (das heißt die Saren vom Bes860) Hist. fund. hospit. S. Leonardi in Monastic. Anglican. Vol. VI. Diese Stelle ist aus Lappenb. (1, 271) entlehnt. Man vergl., was Lappenb. über die Entstehung des Namens England sagt, weil er auch in solchen Dingen ein sehr guter Gewährsmann ist. Er hätte aber weit schärfer darüber handeln können. 861) Chron Sax. ad an. 823. 862) wovon Durham seinen Namen hat. 863) Freilich wäre eine solche Uebersezung nicht so willkürlich, wie die in der Geschichte von Dännemark, wo p. 72 Danorum Fresonumque germine procreatam,,die aus dem Dänischen Friesland stammte" übersezt ist. 864) Greg. Turon. 5, 27; 10, 9.

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