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sich wahrscheinlich selbst an der scharfen afrikanischen Kaperjacht noch ererhalten hat. Die Urform des dänischen Seeschiffs zeigt sich bis auf diesen Tag an dem Grundwesen aller echten Seeschiffe seefahrender Völker, sie ging von Dänemark aus, blieb in England und der Normandie bei, ging von England nach Amerika über, von der Normandie nach Frankreich, alle andern europäischen Völker ahmten Dänemark und England und deren Nachbaren nach, natürlich auch die Russen, die noch genauer in ihrem Nachahmen gewesen sind, als die Schweden und Norweger in der Nachbildung ihrer Flaggen nach ihrem dänischen Vorbilde. Nur durch Schiffe solcher Urform ward die Fahrt auf den Weltmeeren, da= durch dem Columbus die Entdeckung Südamerikas, dadurch der Seeweg nach Ostindien, dadurch die Gründung Nordamerikas und Kanadas, dadurch die Entdeckung Australiens und alle Entdeckungsreisen, kurz dadurch der Aufschluß der ganzen Erde, die Universalgeschichte, möglich. So groß waren die Folgen der dänischen Heldenzeit.

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dern. Ohne die große Gastfreiheit des edeln Volks von Großbrittanien, wodurch mir noch mehr Forschungen möglich wurden, als durch mein Stipendium, wäre ich kaum im Stande gewesen, dieses Buch zu schreiben, worin nur ein kleiner Theil meiner geschichtlichen Ergebnisse niedergelegt ist. Gott segne dich Volk von Großbrittanien! er wird es auch ohne diesen herzlichen Wunsch schon thun — und beglücke die edle Dame von Schottland tausendmal, die mir das Geldgeschenk übersandte, als ich, nach der großen Fußtour von 1500 englischen Meilen, zum 3ten Mal nach London kam, und aus Mangel an Reisegeld nicht wußte, was zu beginnen. Sollte dieses Büchel in die Hände des einen oder andern von den Tausenden meiner Freunde und Freundinnen in Großbrittanien und Frland kommen, so möge es dem Leser sagen, daß der Mann, der es schrieb, noch ohne Anstellung ist. Our toil's obscure and a' that! Mein Verdienst wird mit gelehrten Füßen getreten, meine Forschungen ignorirt, natürlich aus Neid und Bosheit, aber dennoch heimlich benuzt, man will nicht einmal wissen und das ist doch nur eine Kleinigkeit! —, daß ich der erste bin, der (in meiner Erklärenden Einleitung) die irischen! Annalen auf die dänische Geschichte anwandte. Was ich für dänische Geschichte that und litt, wisset ihr am besten. Aber sollte es der Mühe werth gewesen sein, so viel für dänische Ge= schichte zu thun und zu leiden, und noch zu leiden? Ich sage Ja, nicht Nein, und gedulde mich. Diese Anmerkung ist gegen den Vorwurf, als falle ich dem Staat zur Last, gerichtet. Ich habe, so gut als ich konnte, mein Stipendium angewandt, und glaubé gegen Dänemark meine Pflicht gethan zu haben, soweit es möglich war. Daß ich gegen meine allerhöchsten Wohlthäter treu und dankbar bin, das kann mir kein Vernünftiger verargen. Keiner Universität und keiner lateinischen Schule, sondern dem Könige von Dänemark muß die Wissenschaft es danken, wenn sie durch mich gewinnen wird.

2.

Die Helden felbst.

Sie waren anders als viele, die sich ihrer schämen, und anders als viele, die sich ihrer rühmen, sie waren keine Barbaren, sondern Seeleute, ein freisinniges, offnes und grades Volk, sie waren kühn und kräftig, aber rauh, schrecklich rauh, jedoch als Germanen nicht ohne Gefühl, sie waren rauher als andre. Menschen, denn das Fostwesen, eine greuliche Sitte, die dem Menschen das Herz aus dem Leibe nimmnt, herrschte in Dänemark, Norwegen und Schweden, auch unter vielen außerhalb der höhern Klasse, sie hörten von Kindesbeinen an die Mutterstimme nicht, die dem Sohn sein Herz geben soll, um mit der Welt zu streiten, und durch dieses Herz seinen Werth, sie wurden unnatürlich, hart wie Stahl und Stein, grimmig und furchtbar, denn ein grimmiger und furchtbarer Krieger, der den künftigen Helden erzog, war seine Mutter, in seinem Herzen ward keine kindliche Liebe wach, und der schöne Name Mutter blieb ihm ein todter Klang, in der natürlichen Welt wird die Mutter an dem Sohn erkannt und der Sohn an der Mutter, in der modernen oder Ammenwelt gilt dies kaum, aber das dänische Foste- oder Pflegewesen war noch schädlicher, als das moderne Ammenwesen, das bei aller Modernheit ets was Eckelhaftes an sich trägt und von der Entartung der Menschen zeuget, die Erziehung von der Mutter ist die beste, weil die natürliche, die Erziehung der dänischen Helden war unnatürlich, weil sie von der Wiege an von rauhen Männern umgeben waren, und so konnten sie auch nur dann ihre größte Achtung vor dem Weibe fühlen, wenn sinnliche Lust sie quälte. Das Concubinenwesen, eine noch eckelhaftere Sitte, war unter Dänen, Norwegern und Schweden in vollem Schwange. So war es unter jenen Germanen nicht, wovon der Verfasser der Germania (cap. 18. 19) sagte: Unter den Barbaren sind sie fast die einzigen, die sich mit Einer Frau begnügen.“ „So zahlreich ist das Volk, und doch der Ehebruch so selten." Von solchen mutterlosen Helden, die weder Gott noch Christus kannten, sondern fest an ihren heidnischen Naturgöttern hingen, ward Westeuropa in seiner grämlichen Mönchsgestalt grausam heimgesucht. So wollte es der Herr, der Alles lenkt. Allen germanischen Völkern und Völkerschaften ohne Ausnahme (wer es verlangt, soll 50 Stellen zum Beweise haben) wird von den alten Schriftstellern der hohe Wuchs beigelegt, auch den Dänen (z. B. Jord. cap. 3. Annal. Fuld. ad an. 884). Wie schrecklich müssen diese Seehelden, deren Seele die Erziehung, deren Körper das Meer versteinerte, bei ihren Landungen im Auslande gewesen sein. Ihre Stärke und Derbheit zeigt sich noch an ihren Nachkommen in den großbrittanischen Ländern, wie in Frankreich, und merkwürdig genug, daß ich grade in Yorkshire, der Hauptkolonie der Dänen, eine nicht sehr gastfreundliche Aufnahme fand. Ein Geschichtsmann soll nicht lügen

und nicht heucheln, und soll es númmer thun, denn Gott der Gerechte ist über ihm, der Alles merkt, und wird ihn strafen, wenn er ein Schurke ist. Es ist wahr, zweimal ist der Kern Dänemarks, der Volkskern, nach Westen gegangen, und hat im Westen wundervolle Dinge gethan, in Westeuropa bei Germanen wirfte die dänische Heldenzeit schnell und dauernd, in Osteus. ropa unter Slawen nicht. Fast alle Kirchen und Klöster in Westeuropa wurden dann von Dänen zerstört, wäre nur auch das Latein, die Schrifts sprache, vernichtet worden, die so viel Unheil in der Welt angerichtet hat. Denn mehr, weit mehr als die Hälfte der germanischen Geschichte büßte unter dieser todten Materie ihr Leben ein, wäre statt der lateinischen die Sprache der Eroberer aus Nordgermanien und neben ihr die keltische in allen schriftlichen Werken herrschend geworden, wie hätte das unsere Vorzeit aufgeklärt. Der Leser denke selbst mit, wo Ausführlichkeit nicht ge stattet ist. Die alten Schriftsteller nennen Scanzia oder Scandinavia 1011) die Gebärmutter der Völker, und schreiben ihm unzählige Volks, schwärme zu, und das thun sie mit vollem Recht, nach Dahlmanns Meinung aber durch eine sehr natürliche Täuschung." Anscheinlich gültige Beweise fehlen rechnen sie auch das Dänenland zu Scanzien. Skanzien war von Altersher ein fischreiches Land, Fisch, die Quintessenz der menschlichen Nahrung, mehrt die Volkszahl außerordentlich 1012). Durch die christliche Idee von der Ehe mußte die Bevölkerung Dänemarks ein schwinden, als der Volksfern nach Westen gegangen war, vor Allem dann, als das Zeitalter die neuere Kultur erhielt, die in vieler Hinsicht heillos auf die menschliche Fortpflanzung wirkt. Nach dem Maaß seiner Ausdehnung ist Dänemark schlecht bevölkert, blühte Handel und Verkehr, wäre auf dem reichen Boden der Ackerbau so weit vorgeschritten, wie in Schottland und Northumberland, wenn auch kein tiefes Meer, wie hier, rings um die Insellande wogte, kurz wären die beiden Grundpfeiler, die den dänischen Staat tragen, der Seemann und der Bauer, so stark, als sie sein konnten, Dänemark könnte statt anderthalb 6 Millionen Menschen nähren. Die Armuth eines Landes ist vielleicht sein größter Feind, nicht nur weil fié dem Volke den Muth zu Unternehmungen und die Kraft zu Erfindungen nimmt, sondern auch weil sie großes moralisches Verderben schafft. Wie wird in einem armen Lande, wo Armuth Tausenden die Ehe verwehrt, die das Christenthum gebietet, der Geschlechtstrieb gemisbraucht, welcher Misbrauch in dem kultivirten d. i. liederlichen Bürgerleben unserer 1011) Nach Dahlmanns Ausspruch (Gesch. v. D. Bnd 1, p. 8) rechneten sie selbst das Skythenland (Rußland) zu Skanzia. Das thaten fie nicht, tein einziger. 1012) Das findet man überall, wo Fisch eine Hauptspeise der Bewohner ist. Die Westküsten Dänemarks würden weit mehr bevölkert sein, hätten sie statt ihrer Brandungen und Sandbänke ein tiefes Meer vor sich, um starken Fischfang zu treiben.

Tage fast krebsartig an dem Volkskörper nagt. Die Ehe mit der Einen segnet, unser Glaube schreibt sie vor, und nur sie allein, die Verhältnisse im Staat verwehren sie, der Geschlechtstrieb fodert Befriedigung, und hat ein Recht auf diese Foderung, das Gesez verdammt solche Befriedigung außerhalb der christlichen Ehe, und mit Recht, die Furcht vor dem Gerücht kommt hinzu, die Folge ist die geheime Lust, die ohne Früchte bleibt, weil sie ohne Segen ist. Ein solches Uebel war in der heidnischen Heldenzeit nicht vorhanden, auch das cultivirte Leben unserer Tage nicht. Die Männer waren durch ihre Lebensweise wirkliche Männer, sie verliebten sich, wo sie wollten, und kein Gerücht verfolgte sie, ihre Liebe trug Früchte, weil sie nicht so unsittlich war, als in der cultivirten Zeit. Man sieht, wie das auf die Volkszahl wirken mußte. Ferner, der dänische Staat ging nicht von Bauern aus, wie Dahlmann geneigt ist anzunehmen. In der Heldenzeit, als Westeuropa so gut als erobert ward, war die Mehrzahl der Männer Seeleute, die zugleich Waffen führen konnten. Blankenese an der Elbe, dessen Bevölkerung, die aus 2800-2900 Köpfen besteht, eine der betriebsamsten und unternehmendsten in ganz Dänemark ist, hat etwa 600 eigene Seeleute. Nun rechne man auf das ganze dänische Gebiet in der Heldenzeit, was sehr wenig ist, nur 2 Millionen Menschen, und nehme auch hier das Verhältniß der Seemannschaft in Blankenese zu der Gesammtzahl seiner Einwohner an, so ergibt sich, daß Dänemark in der Heldenzeit fähig war, über 400000 Mann zu stellen. Hiedurch sind die alten Nachrichten von der ungeheuren Anzahl Dänen und dänischer Schiffe, die allerwärts landen und vernichten, genugsam gerechtfertigt, und dies wird durch die noch heut zu Tage in den eroberten Ländern vorwaltende dänische Art bestätigt. Und wenn auch das angege bene Verhältniß nicht entsprechen sollte, so würde man jene Gesammtzahl doch höchstens nur zur Hälfte herabsezen können, und die Macht wäre noch mehr als groß genug gewesen, um das ganze Westeuropa unter dauerndem Schrecken zu erhalten 1013). In den großbrittanischen Ländern. sind die Pichten als Seefahrer bekannt vom 1sten Jahrhundert an bis in

1013) Was Dahlm. (Gesch. v. D. Bnd 1 p. 60 s. a. 892) mittheilt, ist ganz irrig. „Die Mehrzahl der Kinder des Nordens wandte sich nun in andre Gegenden, vornemlich nach England und Frland." Davon weiß die Geschichte nichts, die Kolonien in England und Frland waren jezt lange schon gegründet. Hasting aber geht nach England. „An die Stelle der von Frankreich ablaffenden Dänen traten die Norweger." Davon weiß die Geschichte nichts, jezt grade griffen die Dänen in Frankreich zu. Ein „Dännemark in Kinheim, Walcheren und Löwen" kennt die Geschichte nicht. Das folgende Räsonnement über Dänemarks Urbevölkerung þat eben so wenig Tiefe, als Suhms. Der Verfasser der Geschichte von Dännemark wolle fich rechtfertigen, um der Wissenschaft willen.

die lezte Hälfte des 5ten, und noch lange nachher 1014). England ward von Seevölkern gegründet, das haben wir gesehen. Noch im Jahre 683 landet eine northumbrische Kriegsflotte in Irland 1015). Auch noch mehr als hundert Jahr später heißt der König Kenulf von Mittelengland der Seemächtige 1016). Kaiser Karl der Große läßt im Jahre 810 in Gent und Boulogne (sur la mer) Wachtschiffe zum Schuz der fränkischen Flußmündungen an der Nordsee und am Kanal gegen die Dänen erbauen 1017) König Alfred von Westsaren im Jahre 897 die schon erwähnten Küstenbarken zimmern zur Abwehr der dänischen Piraten von Ostangeln und Northumberland. Allein von eigentlicher Seefahrt war in den von Seevölkern eroberten keltischen Ländern Westeuropas zu Anfange des dänischen Heldenalters nichts mehr übrig. An den Küsten jener Lande hinzuschweben, oder von Port Patrick aus die klarliegende Küste von Irland zu besuchen, oder auf Blockschiffen den Eingang von der See zu versperren, oder endlich auf Langböten mit 30 Rudern jederseits viel Geräusch und Lärm am Lande zu machen, alles dieses ist noch weit von Seefahrt entfernt, auch das Wort des Landmenschen Henrik von dem König Kenulf, von dessen Seemacht kein geschichtliches Faktum zeuget. Die Billerboys der Thames, welche Schwerden 1018) ha= ben, wie die Bom von Scheveningen, mögen von den Gründern Englands stammen, sonst aber trägt in England Alles, was Seeschiff heißt, noch immerfort den Schnitt, der von der Heldenzeit der Dänen her den Völkern Europas und der ganzen Welt bis auf ewige Zeiten vorgezeichnet steht. Die dänische Heldenzeit begann, als das übrige Europa heldenlos und ohnmächtig ward, aber ihre Ursache war diese Heldenlosigkeit und Ohnmacht nicht, sondern die Heldenkraft selbst, welche um desto mächtiger hervorbrach, je größer der Unterschied zwischen der erschlafften päpstlichen Menschheit und dem heidnischen Geschlecht der germanischen Seelande war. Die Zeit der dänischen Größe, die neue Heldenzeit konnte nicht eher beginnen, als nachdem die alte völlig geendet hatte durch die tödtende Kraft, die Rom in die Lehre des Gekreuzigten legte. Großbrittanien, Irland und Frankreich, weil am reichsten, am nächsten, am erreichbarsten, am schlafssten und zerrissensten, wurden am meisten heimgesucht, kein Widerstand an ihren Seeküsten, weil die Seefahrt hier so gut als unbekannt geworden war, diese Küsten erlagen bald der Gewalt der Feinde, die Seeflüsse, wo viel Fluthstrom geht, lockten in das Innre der Länder, bald waren sie alle occupirt, der Ausgang zum Meer blieb offen, aber die

1014) Stellen genug in den irisch. Annal. 1015) Annal. IV Magistr. a. 683: Fasugh, Muighe Bregh la Saxoib ettir Ecclais agus Tuaith him Jun Das Bregh-Thal von den Saren (Northumbern) verwüstet im Juny, die kirchlichen wie die weltlichen Dinge. 1016) Henr. Hunt. ad. an. 795 maris potentissimus. 1017) Annal. Einh. ad an. 811. Einh. vit. Carol M. cap. 17. 1018) richtiger Swerden.

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