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fluß zwischen den Cenomanni und den Coitanni war der Fluß Aufona "2), den man jezt the river Witham nennt, und der sich in den sinus Metoris the Wash ergoß. Die Jceni wurden von Süden nach Norden von der Trivona, d. i. dem Trent, durchschnitten, und am linken Ufer der Aufona lag das berühmte Lindi Colonia oder Lindum 13). Ich habe hier ein Beispiel gegeben, wie mit der Geografie Altbrittaniens zu verfahren ist, atque ex eo argumenta. Das Uebrige für künftige Forschungen. Jezt zum eigentlichen Gegenstande zurück. Galfrid von Monmouth spricht von drei Landungen Caesars in Brittanien, 2mal in der Thames und das 3te Mal in rutupino portu oder Nhutupis, welches nach den Itinerarien nördlich von Dubris oder Dover lag, und kein andrer Ort sein kann, als Sandwich, obwol von Gesseriaco portu, d. i. Boulogne sur la mer aus die Landung in der Romney Marsh leichter und näher war. Caesars Züge in Brittanien sind bei Galfrið sehr ausführlich behandelt, bei Cäsar selbst nicht, ich darf die Thatsachen bei Galfrid nicht verwerfen. Cäsars Ausdrücke sind unbestimmt, er geht aus a Morinis 114), die Morini, d. h. die Leute am Meer 215), sind die Bewohner Südflanderns, von Boulogne aus war die Ueberfahrt nach Brittanien nicht die kürzeste"), Cäsar landete an einer offenen Ebne", es find nur 2 Stellen, wie ich es selbst auf meinen Reisen in England gesehen habe, wo er so landen konnte, die Romney Marsh und Sandwich, ging er also von Boulogne aus, so kann er es nur auf die Nomney Marsh abgesehen haben. Nach seinen eignen Kommentarien war er 2 mal in Brittanien 118), der Ort seiner Landung ist nicht genannt. Er ging mit Sonnenuntergang das 2te Mal in See bei mäßigem Südwind 119), um Mitternacht ward es ganz still, der Strom sezte die Flotte weit hinunter 120), am Morgen lag Brittanien an Bakbord, jedoch in größerer 112) Das keltische Avon d. i. Fluß. 113) Der Name Lincoln entstand aus Lindi Colonia, so ward Colchester aus Colne ceaster, Colne (der Fluß) aus Coln und e d. i. au Fluß, Coln aus Colon, und Colon aus Colonia, mithin heißt der Name des Flußes Colne Fluß oder Au der Colonie. Und hier in Colonia oder Colchester, wo ich unter allen römischen Ueberbleibseln der Art in England, die größten Ruinen römischer Schloßmauern sah, muß eine bedeutende Colonie gewesen sein, zumal da die Lage des Orts auf den Höhen lieblich ist. Galfrið von Monmouth oder sein Original macht ein gewisses fabelhaftes Wesen Coel zum Erbauer von Colchester. Ex eo argumenta! 114) B. G. 4, 21. 115) vom keltischen muir. 116) B. G. 4, 21 A Morinis erat brevissi mus in Brittaniam transjectus. 117) B. G. 1. c. aperto ac plano littore. 118) B. G. 4, 21, & seqq. 5, 8 & seqq. 119) Leni Africo provectus. 120) longius delatus aestu, es ist nicht zu entscheiden, ob Ebbe oder Fluth gemeint ist, bei der Erklärung aber halte ich, wegen delatus für beffer, Ebbe vorzuziehen, wenigstens nach jezigem Seemannsbrauch.

Entfernung 121). Beim Eintritt der Fluth (oder Ebbe) 122) sezte man die Ruder an, um jenen Landungsplaz zu erreichen, den man den vorigen Sommer als den besten kennen gelernt hatte. Cäsar führt selbst den Grund seiner ersten Erpedition nach Brittanien an. Es war ein zwiefacher, nemlich 1) aus Nache, weil die Britten den Galliern in fast allen ihren Kriegen mit den Römern Hülfe geleistet hätten, und 2) halte er es für höchst ́nüzlich, beim Ende der Sommerfeldzüge, nach Brittanien hinüberzugehen, das Volk dort zu beobachten, und die Häfen, Landungspläze (aditus) und Oerter des Landes kennen zu lernen, welches Alles den Galliern in der Regel unbekannt sei. Denn Keiner, fährt er fort, ausgenommen Kaufleute, gehen dort hinüber, und selbst diese wissen von nichts Anderm zu sagen, als von der Seeküste und jenen Gegenden, die Gallien gegenüber liegen. Darum ließ Cäsar überallher gallische Kaufleute zu sich kommen, konnte aber weder den Umfang der Insel von ihnen erfahren, noch die Art und Größe ihrer Völkerschaften, weder ihre Kriegsweise, noch ihre Staatseinrichtungen, noch endlich welche Häfen da wären, die eine Flotte von größeren Schiffen fassen könnten. Cäsar also wollte einmal zusehen, auch wollte er züchtigen. Beides echt römisch. Aber der Kaledonische Fürst Galgak sagt's den Römern rein heraus, warum sie herüber kommen: „Nachdem den Räubern der Welt, die Alles verwüsten, kein Land mehr übrig ist, schnüffeln sie auch das Meer durch (et mare scrutantur). Ist der Feind reich, sind sie heißhungrig (avari), ist er arm, ehrsüchtig. Nicht das Morgenland, nicht das Abendland kann sie sättigen. Nur sie allein von Allen verlangen Reichthum und Armuth mit gleicher Gier. Stehlen (auferre), morden, rauben nennen sie mit trügerischen Namen Regierung (imperium), und wenn sie Wüsteneien machen, Frieden" 123). Wir wollen freilich nicht mit Sueton behaupten, daß grade Habsucht nach brittischen Perlen Cäsar hinübertrieb, aber seine Hauptbeweggründe waren römisch. Indeß war in dem Erobrer Cäsar etwas, wodurch er größer war, als der gottlose Bonaparte, seine große Wißbegier, auch diese wirkte mit, daß er nach Brittanien ging. Was richtete Cäsar in Brittanien aus? Die Antwort gibt Tacitus 124): „3uerst von allen Römern ging der selige Julius mit Heeresmacht nach Brittanien, er jagte zwar durch glücklichen Kampf den Bewohnern Schrecken ein, doch hat er den Nachkommen das Land nur gezeigt, nicht übergeben.“ Nach Cäsars eignen Commentarien richtete er viel aus 125), besonders auf dem Feldzuge, als die Römer durch die Thames gingen und so gierig

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121) Natürlich weil man abgetrieben war, daher steht Brittaniam relictam. 122) aestus commutationem secutus. 123) Tac. Agric. vit. cap. 30. Diese Worte läßt Tacitus den Fürsten Nordschottlands sagen. 124) Agric. vitae cap. 13. 125) Vergleiche B. G. 5, 18 et seqq.

nach dem andern Ufer waren, daß nur der Kopf allein zu sehen war 126). Allein, wenn der Römer von seinen eigenen Thaten spricht, glaube man nicht zu bald. In den Erzählungen römischer Geschichtenschreiber von der Besiegung der Kimbern und Theutonen ist ohne Zweifel manche römische Prahlerei versteckt, doch welche Kritik wird je das Unwahre darin beweisen, weil die fremden Zeugnisse fehlen. Darum auch habe ich den Zug der Kimbern so darstellen müssen, wie er uns von Römern geschildert ist. Der aufmerksame Cäsar hat uns außer seinen militärischen Angelegenheiten auch viele wichtige geschichtliche Notizen in seinem Tagebuche mitgetheilt. Die Einwohner im innern Brittanien, sagt er, sind nach der Sage die eigentlichen Eingebornen, die Bewohner des südlichen Theils (maritima pars) stammen aus Belgien, und ihre Städte heißen eben so wie die belgischen, woher sie kamen 127. Brittanien ist voll von Menschen und von Häusern, die fast so wie die gallischen sind, Heerden gibts in großer Zahl. An der Stelle des Geldes braucht man Erz und eiserne Ninge von bestimmtem Gewicht. Mitten im Lande sind Bleibergwerke 128), die Seedistrikte liefern Eisen, jedoch nur wenig, Erz wird eingeführt. Im östlichen Kent landen in der Regel die Schiffe von Gallien. Irland ist nach der Meinung halb so groß als Brittanien, und liegt eben so weit von Brittanien als Gallien 129). Auf halbem Wege liegt die Insel Mon 130). Die Kenter find unter den brittischen Völkerschaften bei weitem die gebildetsten, und weichen nicht viel von gallischem Brauch ab. Die Inländer treiben keinen Ackerbau, leben von Milch und Fleisch, und kleiden sich mit Fellen. Die Britten tragen langes Haar131), sind am ganzen Körper rafirt, außer am Kopf und an der Oberlippe. Sie haben je 10 und 12 Weiber unter sich gemein, was vorzugsweise bei Brüdern und Brüdern, Eltern und Kindern der Fall ist 132). Dies ist nur ein kurzes Beispiel von dem, was der umsichtige Cäsar beobachtete, es läßt uns, wenn auch dunkel, in den Urzustand der berühmtesten aller Inseln blicken, die gewiß,

126) capite solo ex aqua exstarent. 127) Es scheint mir, daß die sogenannten Belgier in Brittenland die von den germanischen Belgiern bei ihrer Einwandrung in Gallien vertriebenen Gallier oder Galen des Festlandes gewesen find, denn wenigstens sind die Städtenamen, wovon Cäsar spricht, meistens keltisch. Vergleiche B. G. 2, 4. 128) Er hat Cornwall und Devon im Sinn, kennt aber ihre Lage nicht recht. 129) Ein Irrthum, es sei denn etwa, was möglich ist, daß er die Ueberfahrt von Port Patrick in Galloway nach Donaghady in Down in Ulster meint. 130) Die Endung a ift römisches Anhängsel. Mon ist hier Man, welches später Manoeda, b. i. Maney oder Manoe hieß, nicht Anglesey ist hier gemeint, welches noch Mon (lang o) und mit dem vorgesezten englischen Shire und der im Keltischen öfter eintretenden Eufonie Schir Von heißt. 131) Das ist noch in der Bretagne zu sehen. 132) Wie mußten so Familien und Geschlechter entarten!

wie John von Salisbury ahnte, einst der ganzen Welt Geseze geben wird. Mag auch Julius Cäsar den Römern nach hundert Jahren diese Insel nur gezeigt zu haben scheinen, so war doch dieser Fingerzeig von ungeheuren Folgen für ganz Europa. Das ist der Nath des Allmächtigen, den kein Geschichtsforscher ergründen kann. Die Fahrt nach Brittanien und der Gang über den Rubico sind die beiden wichtigsten Begebenheiten der römischen Republik. Erstere wies den Weg, auf welchem römische Knechtschaft und Entartung nach der Britteninsel kam, deren Bewohner uneinig unter sich, schlaff und willenlos, niederträchtig und feig, locker und liederlich durch die Römer wurden, darum sprach endlich der Herr über Alles, der Wahrhaftige und Gerechte, zu diesem Volk: Ich will dein Land von dir nehmen und es Fremden geben, deren Sprache du nicht kennst, ich will dich aus den Ebenen in die Berge jagen und übers Meer hinaus, und deine Heimath soll hinfort in dürren Bergen sein und auf felsigen Landzungen am weiten Meer. Das Heer über den Rubico brachte die Kaiserkrone nach Rom, der Sohn der Revolution verrieth im Purpurmantel sein eignes Volk, als er nach der unbekannten Krone griff, darum fiel er, der große Sieger Julius, durch mehr als 20 Messerstiche. So starb der Erobrer des 19ten Jahrhunderts nicht, aber eines viel qualvolleren Todes. Er war wie Cäsar aus der Revolution geboren, war wie Cäsar ein gewaltiger Held, aber mächtiger und schrecklicher. Vor ihm zitterte ganz Europa. Aber weil er ganz von Gott abfiel, und seine Hände ausstreckte nach Englands Küsten, um das Leben und die Größe eines freien Volks zu vernichten, darum mußte der festländische Erobrer durch dieses Volk bei Waterloo vernichtet, durch dieses Volk von den Küsten und Inseln der Menschen verbannt, auf einer öden Klippe im Weltmeer vergehen, wo der Seegeier seine Leber fraß. 133) Nur England gewann bedeutend durch Bonapartes Gefangenschaft und Tod, aber als Cäsar unter den Messerstichen seiner Mörder stürzte, da packten 3 Tyran

133) Wer ein Herz hat, leidet gewiß, bei den Qualen des großen Helden Napoleon auf Helena, zumal wenn er ausruft: „Ich sterbe vor der Zeit, gemordet von der Oligarchie Englands." Aber wir wissen auch, wenn ein ganzes Volk auffteht gegen Zwingherrschaft, dann ist sein Sieg ge= wiß. Der Geist Englands ist wahrhaftig stärker, als die Erdwälle Bonapartes bei Antwerpen, und wenn Englands Volk sein „Rule Brittania, Brittania rule the Waves" anstimmt, dann ist die beispiellose Kraft der Begeisterung, die kühn und laut hervorbricht, jedem Feinde fürchterlich. Ich habe gesagt, daß grade die Engländer Bonaparte bei Waterloo vernichteten. Das haben sie gethan, das spreche ich aber den Engländern nicht nach, sondern bin, nach Vergleichung der Thatsachen in englischen und feftländischen Büchern, auf dem Schlachtfelde von Waterloo selbst davonüberzeugt geworden.

nen den römischen Staatskörper mit grausenhafter Willfür an. Aber so wie Cinnas und Sullas Gewaltherrschaft (dominatio) kurze Zeit währte, so wie des Pompeius und des Crassus Uebermacht (potentia) schleunig auf Cäsar überging, so auch fielen die Waffen des Lepidus und Antonius dem Octavianus Augustus zu. Dieser, der einzige, der von der Julischen Partei noch übrig war, nachdem Brutus und Cassius gefallen, Sertus Pompeius in Sicilien erdrückt, Lepidus ohnmächtig gemacht, und Antonius getödtet worden war, erhielt den ganzen Römerstaat, der durch Bürgerkriege ermattet lag, unter dem Namen eines Fürsten unter sein Gebot (imperium). Er ließ sich nicht mehr Triumvir nennen, und gab fich den Schein eines Konsuls, dem die Tribunenmacht zum Schuz des Volks genügte. Doch als er nur erst das Militär durch Geschenke, das Volk durch Kornvertheilung, Alle durch die Süßigkeit der Ruhe an fich gelockt hatte; erhub er sich allgemach, und vereinte die Gewalten des Senats, der Staatsbeamten und der Geseze in seine Eine Person, und zwar ohne allen Widerstand. Denn die Verwegensten in Wort und That (ferocissimi) waren im Kriege oder durch Proscription weggethan, und der Nest des Adels ward mit Gütern und Ehrenämtern begabt, um desto mehr, je geneigter man zur Knechtschaft war, welche aber durch die Revolution gewonnen hatten, zogen das Neue und Sichre dem Alten und Gefährlichen vor. Auch die eroberten Länder (provinciae) waren diesem Stand der Dinge (dieser Staatsverfassung) nicht abgeneigt, weil die Regierung (imperium) durch Senat und Volk, wegen der Kämpfe der Mächtigen und der Habsucht der Staatsbeamten, verdächtig geworden war, die Geseze aber hatten durch Gewaltstreiche (vi), Amtsschleicherei (ambitu) und Bestechung (pecunia) ihre Kraft verloren. Zu Dienern der Gewalt (subsidia dominationis) oder Helfershelfern hatte Augustus seinen Schwestersohn Marcellus und seinen Waffenbruder M. Agrippa, seinen nachherigen Schwiegersohn, seine Gemahlinn aber war die höchst ränkevolle und verruchte Livia. Zufolge der neuen Staatsveränderung verlor sich die alte gute Sitte allenthalben ganz und gar, die Gleichheit war verschwunden, und jeder lauschte nach den Befehlen des Gebieters hin, Keiner war für die Zukunft besorgt, so lange Augustus in rüstigem Alter stand, und sich und sein Haus, und damit auch den Staatsfrieden aufrecht hielt. Als er aber alt und kränklich ward, und sein Ende da war, und mit ihm neue Hoffnungen, da machten einige viel vergebliches Reden von den Gütern der Freiheit, viele fürchteten Krieg, andre wünschten ihn, die meisten aber trugen die bevorstehenden Gewalthaber in mancherlei Gerüchten umher. Geschichte zu schreiben war schon zu Augustus Zeiten unmöglich, durch die immer zunehmende Fürstenschmeichelei (gliscente adulatione). Die Krankheit des alten Augustus nahm zu, der Verdacht war, mit Hülfe der rachsüchtigen Liviq. Sie hielt mit strenger Wache den Palast

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