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ropa waren für Nom die verhängnißvollsten. So wollte es der Herr, der Alles lenkt.

Grade zu der goldnen Zeit, als die ganze sogenannte Welt von Adlern und von Waffen voll war, und die friedliche Gesammtheit aller unterjochten Völker durch 25 stehende Legionen 1) in Zucht gehalten ward, waren große Dinge im Werden, hier unter einem Volk, das von jeher von allen Völkern verachtet worden ist, dort im fernen Norden, an der Sec, wohin die Nömer nie gedrungen sind. Hier war es Christus im jüdischen Lande, der zu Roms Untergang geboren ward, dort die Nordlandshelden in Dänemark und seinen benachbarten Küsten. Beide Länder sind kleine Flecke auf dem großen Erdkörper, aber diese beiden Länder sind die wichtigsten in der ganzen Geschichte der Menschheit, weil von ihnen das Größte ausgegangen ist. Das Große hängt nicht von der großen Masse ab, der Geist wird nicht berechnet nach dem Maaß des Raumes, aber es ist der Geist, der große Thaten wirkt. Der Geist zersprengt jede Form und jede Fessel, keine Materie kann ihn hemmen, weder Gold noch Eisen, weder Mauern noch Kriegswälle, auch römische Kaiser und römische Adler nicht. Es hat nie eine Religion gegeben, die so geistig war, wie die echtchristliche ist, keine Religion war dem Nömerstaat und der römischen Kaisergewalt so feindlich und verderblich, wie die echtchristliche, welche die Freiheit lehrte in einer Welt voll Knechtschaft, die Wahrheit unter Tyrannen und falschen Schmeichlern, den Frieden unter einer Menschheit, die von Legionen in den Staub getreten ward, die Demuth vor Gott unter Millionen, die Gott nicht kannten, und nur vor irdischen Tyrannen krochen, die Menschenliebe unter Römern! ein reines und keusches Leben in einem militärischen Staat, dessen liederlicher Hof allen Andern zum Beispiel stand. Das merkten die verschlagenen Kaiser wohl, daher die schrecklichen Verfolgungen besonders dieser Religion, vom Drontes in Syrien an bis zum Clyde in Schottland. Aber obgleich das Unheil schneller ist, als seine Heilmittel, und die Geister leichter zu unterdrücken sind, als hervorzurufen 180), so darf man doch die Dummheit derer verspotten, welche mit ihrer gegenwärtigen Gewalt das Gedächtniß selbst der kommenden Zeiten glauben vernichten zu können. Denn, nein, der Geister Ansehen wächst durch ihre Strafe. Auch haben Könige des Auslandes, so wie Jeder, der dieselbe Grausamkeit beging, nichts Anderes sich bereitet, als Schimpf und Schande, Ruhm aber (atque) den bestraften Geistern 181). Die Unruhen und Aufstände unter einzelnen Völ

nördlichen Murray aufhört, nicht die Kette, die ostwärts hinabgeht, und in Kincardine am Meer endet. 179) Ann. 4, 5. 180) Tac. Agric. 3. 181) Ann. 4, 35. Quo magis socordiam eorum inridere libet, qui praesenti potentia credunt exstingui posse etiam sequentis aevi me. moriam. Nam contra, punitis ingeniis gliscit auctoritas, neque aliud

fern in dem großen Römerstaat, wie im Lande der Parther 182), in Afrika 1837, in Gallien 184), beim pannonischen Militär 185), in Thrake 186), in Italien selbst 287), in Brittanien 188), in Armenien 189), in Kilikien 19o), in Syrien 1947, im Reich des Vannius 192), bei`den Rheinlegionen 193), u. s. w., waren für die römische Kaiserkrone nicht gefährlich, wenigstens nicht bis auf den Tod des Kaisers Nero, als kurz darauf die 8 Legionen der Rheinlande, also ungefehr der 3te Theil der ganzen stehenden Kriegsmacht, gegen den Nachfolger auf dem Kaiserthron aufstanden, und die blutige Nevolution des Jahres 69 herbeiführten, welche die ganze Nömerwelt ergriff, aber gefährlicher waren die vielen theils unbekannten Völkermassen jenseits der großen Militairlinie, die vom Euphrat in Asien bis an den Tay am Fuß des Grampians reichte, am gefährlichsten jenseits der 'Rheinlinie von Geneva bis Lugdunum Batavorum. Innerhalb der großen Linie der römischen Standlager, in der sogenannten Welt, deren Gründer, nach der vaterländischen Sage ein unehelicher Waldmensch, eine Wölfin zu seiner Amme hatte, war der Trieb der Auflehnung in den unterjochten Völkern bald erstickt, nachdem nur erst im größten Theil des römischen Kontinents die Sprache von Latium die Muttersprache fremder Völker geworden war 194). Außer der Vertilgung der Sprachen dieser Völker, welche die Vertilgung ihrer Nationalität war, was besonders im keltischen Kontinent völlig gelang, nicht in Brittanien oder doch höchstens nur in dessen römischen Kolonien und deren Nachbarschaften, weil nemlich der keltische Kontinent, der weit früher, als Brittanien, unterjocht ward, unter den beiden ersten Haupttyrannen das römische Vertilgungssystem des Nationalen in weit größerer Wirksamkeit erfahren hatte 195), als solches nach dem Jahr 50 unseres

27.

saevitia usi sunt, nisi dedecus sibi, 182) Ann. 2, 1 et seqq; 6, 33 & seqq; 151 & seqq. 183) Ann. 184) Ann. 3, 40 & seqq. 185) 187) Ann. 4,

189)

externi reges, aut qui eadem
atque illis gloriam peperere.
seqq; 11, 8 & seqq. 13, 34 &
3, 32 & seqq; 73. 74; 4, 23.
Ann. 1, 16 & seqq. 186) Ann. 3, 38. 39; 4, 48.
188) Ann. 12, 31. 44 & seqq. 14. 29 & seqq.
Ann. 15, 25 & seqq.
190) Ann. 12, 55. 191) Ann. 12, 53.
54. 192) Ann. 11, 29. 193) Ann. 1, 31 & seqq. 39. 194) Jn
Spanien, das schon im 1ften Jahrhundert fast so ruhig wie ein Lamm
fich zeigte, war zur Zeit der ersten römischen Kaiser höchst wahrscheinlich
die römische Sprache bereits die herrschende. Nur 3 Legionen reichten
für dieses Land hin. Ann. 4, 5. 195) Den besten Beweis für meine
Meinung, daß das Lateinische nie in Brittanien die herrschende Sprache
war, geben Wales und Bretagne, deren Einwohner noch heute die
Sprache ihrer Vorfahren zur Zeit der Flucht vor den Gründern Eng-
Lands sprechen. Hätten die Ausgewanderten römisch gesprochen, fo
könnte jezt keine Sprache der Bretagne vorhanden sein.

Herrn, d. i. nach der ersten Empörung in Brittanien möglich war, trug die gänzliche Abhängigkeit Alles dessen, wodurch eine solche Staatsmaschine geht, von dem Machtwort des Despoten am allermeisten dazu bei, die bezwungenen Völker willenlos und knechtisch, schlaff und dumın, charakterlos und falsch, feig und ehrlos, zwieträchtig und neidisch unter sich, verderbt in ihren Sitten, arm und elend zu machen. Das gesammte Militär, die ganze Dienerschaft des Hofes, alle Collegien, Aemter und Ehren des Staats, und was von Wissenschaft und Kunst in der Römerwelt sein konnte, hing von dem Willen des Kaisers ab, oder mußte sich dem despotischen Willen fügen. Die Leibwache war fest an den Hof gekettet, und erhielt viel höheren Sold, als die Legionen 1967, der Senat war eine Scheinmacht, und sagte Ja zu allen wichtigen Beschlüssen, die Anführer des Militärs, so wie alle andern Staatsdiener und Beamten waren die Klienten und Kreaturen des Hofes, d. h. des Kaisers und der Kaiserin, und andrer mächtigen Personen, der Despot befahl aus Eigennuz, denn jede Art Despotie gründet sich auf Eigennuz, nnd alle seine Diener gehorchten und schmeichelten ihm ebenfalls aus Eigennuz, natürlich weil sie dessen Brod und Ehren genossen. Auf solche Art, ist leicht zu sehen, daß die kaiserliche Macht alle einzelnen Theile der großen Staatsmaschine durchdrang, und daß für die beknechteten Nationen, die schon bei ihrer ersten Unterjochung, weil sie keine Germanen waren, von dem Schrecken des römischen Namens waren eingeschüchtert worden, an kein Heil und keine Erlösung für jezt zu denken war 197. Aber während die ersten römischen Kaiser rastlos an dem eisernen Käfig bauten, der die römische Menschheit ungefehr 400 Jahr umschloß, da hatte Gott der Allmächtige ein Anderes beschlossen. Er wollte eine andre Welt bauen, als römische Kaiser bauen können, denn römische Tyrannen und ihren eisernen Käfig will er nicht. Er wollte keine halbe, sondern eine ganze Welt, fie sollte aufgeschlossen, nicht umschlossen werden, der Tempel zu Jerusalem sollte aufhören, und Rom hinfort nicht mehr der Mittelpunkt der Erde sein. Römische Geschichte sollte verschwinden, Universalgeschichte wollte er. Dazu ward Christus, der alles Böse mied, durch seine freie Lehre und seinen unschuldigen Tod das Mittel, und neben Christus das schöne Volk von Germaniens Küsten, die bittern Feinde römischer Tyrannei und römischer Verdorbenheit. Der ganze Norden regt sich, die Bewegungen dauern so lange als die römische Kaiserzeit, alle Völker der nordgermanischen Seelande stehen auf, alle germanischen Völkerschaften zwischen dem Rhein und der Ostsee, Alles drängt sich schaarenweise nach

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196) Ann. 1, 17. 197) Für alle diese Behauptungen gibt es bei Tacitus unzählige Beweisstellen.

Südosten, Süden, Südwesten, Westen, zu Lande und zu Wasser, mehrere verlieren ihren alten Namen, und nehmen einen Allgemeinnamen an, die eine Völkerschaft dringt in die Size der verdrängten andern, die eine verschlingt die andre, oder reißt sie in ihrem Strome mit sich fort, Roms Herrschaft wird endlich fast zu einer Zeit von allen Seiten angegriffen, von den schottischen Hochlanden bis nach Carthago, und vom Niederrhein bis an das schwarze Meer, der eiserne Käfig stürzt zusammen, das war ein schrecklicher Fall, und die ganze Römerwelt wird eine Ruine. Sol cher Feinde mit solcher Kraft bedurfte es, um diese Ruine zu schaffen, der Gottheit gefiel es nicht, die Helden des Nordens erst durch das Chris stenthum zu mildern, denn sie mußten, um Heil auf Erden zu bringen, wie mächtige Orkane durch die Länder der Nömer gehn. Sie sollten Wissen und Können, Freiheit und Recht, Seefahrt und Handel in Europa wirken, welches Alles von den gekrönten Tyrannen der Römer mit Gewalt ge= hemmet lag, sie sollten das germanische Herz und die germanische Art, die edelste unter der Sonne, zu allen Völkern Europas bringen, und spät noch von England aus die ganze Welt beglücken, und Christus den Erlöser tragen zu allen Heiden der Erde. Freilich kann man einwenden, daß durch die Einbrüche der Nordlandshelden in die tyrannische Römerwelt viel praktisches Wissen und Können zu Grunde ging, allein ich muß erwiedern, daß Revolutionen von so gewaltiger Art nie ohne solche Vernichtungen geschehen, und weder der Gotte Alarik in Rom, noch die Erobrer Galliens im 5ten Jahrhundert, noch endlich die Helden des Nordens in Spanien und in Afrika verfuhren so schonungslos mit den überwundenen Völkern, wie die Welträuber (raptores orbis) auf allen ihren Erobrungszügen, von Griechenland an bis zur Weser, sie grade waren es, die alles Wissen und Können, so viel ihnen möglich war, überall vertilgten, durch sie starb der geniale Geist der Griechen völlig aus, und die entgeistigte Hellenenmasse kam an den Bettelstab, durch sie gingen unzählige Kunstwerke unvergleichlicher Art auf immer unter, durch sie ward die Keltensprache des Kontinents gänzlich ausgerottet, durch sie die eigenthümliche Ausbildung aller Völker die vor dem Adler sich beugen mußten, völlig erstickt, durch sie die Habe dieser Völker völlig ausgepreßt und ausgeplündert, durch sie ward römische Kaiserherrschaft, welche die Freiheit fürchtet 199), und alles Gute aus dem Staat verbannt 199), zum heillosen Muster aufgestellt, durch sie das römische Recht allen Völkern des europäischen Festlandes zum Verderben, durch sie endlich ganz Europa voll von Unzucht aller Art, voll von Falschheit, Neid und Tücke, voll von Lastern und Gebrechen 200). Nichts Großes ohne Anstrengung,

198) Ann. 2, 87. 199) Tac. Agric. 2. Ann. 1, 4. rung ist weder Erclamation noch Declamation, Ergebniß aus Studium.

200) Diese Schildesondern das einfache

keine Revolution ohne Vernichtung, keine Gesundheit des Körpers ohne Hinwegräumung seines Krankheitsstoffs. Die Nordlandshelden, Geißeln in Gottes Hand, aber von anderer Art, als die Warnungsgeißel Bonaparte an der Schwelle des 19ten Jahrhunderts, das große Dinge gebären wird, sie waren es, welche nach Zertrümmerung der eisernen Staatsmaschine römischer Kaiser Leben in die Römerwelt brachten, ihrer Freiheit bedurfte der Weltlenker zur Rettung der Sklavenwelt, ihr Geist, der unendlich in seinen Richtungen, unendlich in seinen Forschungen, unendlich in seinen Erfindungen ist, war Europa und dem ganzen Erdball Noth, wie die Tiefe ihres Herzens dem reinen Christus, dem Erlöser der ganzen Menschheit, ein solches geistiges Können, wie sie hineinbrachten, war in keinem Zeitalter je vorhanden, sie gaben dem Wissen Umfang und Tiefe, der Kunst Wirksamkeit in tausend Erfindungen, sie zeigten und erhöhten, so wie Christus, den Werth des Weibes, die bisher nur ein Werkzeug gewesen war, fie regten nach Griechenlands Untergang, das Gefühl für das Schöne wieder an, sie waren die Urheber alles dessen, was in den Künsten und Wissenschaften des praktischen und geistigen Lebens im langen Lauf der Zeiten bis auf diesen Tag irgend Großes ist geleistet worden. Und waren sie es nicht, welche die in Lüsten verwelkte, in Unzucht verfaulte, durch allerlei ̧ Knechtssinn tief erniedrigte, im 400jährigen Despotenjoch schwer gekrümmnte, und durch politische Sklaverei sowol als Ausschweifung am Körper sehr verkleinerte und häßlich gewor= dene Menschheit der Römerwelt mit dem Blut und der Kraft aus Norden vom völligen Untergang retteten, ihr den Inbegriff germanischer Freiheit, germanischer Sittlichkeit und Keuschheit, Offenheit und Ehrlichkeit, germanischer Freundlichkeit und Gastfreiheit, Treue und Redlichkeit, Freundschaft und Liebe zeigten 2017? Die Besiegten sahen die Regierungsform und die Geseze, welche die Sieger mit sich von der Heimath brachten, der Ursprung beider ging nicht von tyrannischem Eigennuz aus. Die germanischen Herren waren gewiß den entarteten Knechten des Kaiserreichs nicht angenehm, denn selbst dem Leibeignen wird durch die lange Gewohnheit das Joch behaglich, allein der Theil der Römerwelt, dessen Sprache die römische war, die ebenfalls nach und nach von germanischem Geist durch und durch ergriffen ward, mußte nach dem Fall des kaiserlichen

201) Diese Charakteristik germanischer Natur findet man noch überall da bewährt, wo der germanische Mensch, wie z. B. auf den nord- und weftfrisischen Inseln, ferner an mehreren Orten Deutschlands und Großbrit= taniens, Norwegens u. s. w. sich selbst gleich und noch ziemlich frei von fremden Einflüssen geblieben ist. Auch Salvian von Massilia, der selbst ein Römer war, wnßte den germanischen Charakter an Gotten, Wandalen u. f. w. sehr wohl zu würdigen. Sieh Salv, Massil, de gubernat. Dei an vielen Stellen.

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