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12.; 50, 7.; 55, 20. 24.; 62, 12.; 64, 6.; 65, 7.; 66, 2.; 68, 11. 15.; 69, 11. 30.; 71, 7. 19. 22.; 73, 5. 9. 11. 12.; 77, 12.; 85, 10. 13.; 88, 14.; 89, 6. 26. 39. ff. 43. ff.; 92, 14., 95, 4. f. 11.; 99, 8.; 104, 14. f.; 105, 18; 106, 45.; 107, 3. 6.; 109, 19.; 110, 3.; 116, 10.; 118, 11.; 119, 6. f. 23. f. 38. 49. 87. 121. 144. 147.; 122, 1. 8. f.; 125, 2.; 133, 1. 2.; 135, 7. ff.; 139, 8. 16.; 141, 6. 10.; 147, 8. f.; 148, 1. 7.

Mögen meine Bemühungen die Erklärung der oft so räthselhaften Ueberreste der lyrischen Litteratur der Hebräer zu fördern, dazu dienen, daß immer mehr Fleiß und Aufmerksamkeit, aber in friedfertiger, einträchtiger Weise, ohne dünkelhaften Hochmuth, und mit Wahrheitsliebe, nicht mit selbstsüchtigem Haschen nach Eigenthümlichkeit und Neuheit, darauf gewendet, und der wahre Geist derselben, wie des A. T. überhaupt, besser erkannt werde! Und mögen diese meine und fremde Bemühungen fruchts bar eingreifen in das Werk der Wiedergeburt der christlichen Theologie und des christlichen Lebens! - Ich habe ernstlich) daran gedacht, ob ich nicht für die religiöse Auffassung und Behandlung der Psalmen mehr in diesem Commentare thun sollte; doch schien es mir besser, ihm den kritisch historischen Charakter zu lassen, in welchem er einmal Eingang gefunden hat, zumal da indessen von meinem hochgeschäßten Freunde Umbreit eine christliche Erbauung aus dem Psalter erschienen ist, welcher ich eine gute Aufnahme und gesegnete Wirksamkeit wünsche, obgleich ich mit dem Verf. nicht in Allem einverstanden zu seyn bekennen muß.

Basel, 1. Jul. 1836.

Dr. de Wette.

Einleitung.

I.

Dichtungsart und Inhalt der Psalmen.

Die Pfalmen find lyrische Gedichte. Nichts anders will der Name

sagen, den sie führen. Yaλuòs, von áλλev chordas tangere, fidibus canere, heißt Saitenspiel, Saitenklang, dann ein Lied zum Saitenspiele gesungen. Die alexandrinischen Ueberseher drücken damit das hebräische 1972 aus, so wie das Verbum AT durch áλleiv; diese hebräischen Wörter aber, ihre Etymologie mag seyn, welche sie will *), haben die Bedeutung des Gesanges mit Musik verbunden. Psalter (Yaλripiov), womit man, nach dem Vorgange der Griechen, die Sammlung der Psalmen benennt, ist eigentlich ein Saiteninstrument, und diese Benennung so zu verstehen, als wenn man einer Sammlung lyrischer Gedichte den Titel Lyra gäbe. **) Die Juden nennen die Psalmen □ Lobgefänge, und die Sammlung 50, auch abgekürzt n, eine, nur einem Theile der Psalmen zukommende Benennung; richtiger würde

Gesänge, Lieder, seyn.

oder

Lyrisch sind die Psalmen im eigentlichen Sinne; denn bei den Hebräern, so wie im Alterthum überhaupt, waren Dichtung, Gesang und

*) Die von A. Schultens (zu Hariri Consess. p. 92.) und Lowth (de poesi sacra Hebr. p. 59. ed. Gott.) vorgetragene Etymologie von den Weins stock beschneiden, woher im Piel in rhythmischen Abfägen (Cäsuren) sprechen, bezweifelt Michaelis (ad Lowth p. 65. Not. 8.), auch Gesenius in den frühern Ausgg. des Wb.; jest nimmt er sie an. Nach Hupfeld ist die Grundbedeutung: rupfen, die Reben, d. i. beschneiden; die Saiten (= Yáλdaw) d. i. spielen.

**) So erklärt richtig diese Bezeichnung Euthym. Ziga b. Praef. in Psalm. ed. le Moyne p. 172.

De Wette Pfalm. Comm. Vierte Auf.

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Musik verbunden, und die Ueberschriften der meisten Psalmen bestimmen die für uns freilich unverständliche Verbindung derselben mit der Musik. Auch dem ästhetischen Charakter nach verdient die Psalmendichtung den Namen der lyrischen. Das Wesen der lyrischen Poesie ist unmittelbarer Ausdruck des Gefühls, und Gefühl ist die Sphäre, in welcher sich die meisten Psalmen bewegen. Schmerz, Betrübniß, Furcht, Hoffnung, Freude, Vertrauen, Dankbarkeit, Ergebenheit gegen Gott, alles was das Herz bewegt und erhebt, ist in diesen Gesängen ausgesprochen. Die meisten sind der lebendige Erguß des erregten, gefühlvollen Herzens, das frische Erzeugniß der Begeisterung und Gedankenerhebung, wenige das todte Machwerk einer künstlichen Nachbildung und kümmerlichen Zusammenstoppelung, oder undichterische Gebetsformeln, Tempelhymnen und Spruch - Zusammenstellungen.

Man kann den Psalter sehr passend eine lyrische Anthologie nennen. *) Er enthält die lyrischen Producte verschiedener Verfasser aus verschiedenen Zeiten; denn die Benennung: „Psalmen Davids “ ist nur vom vorzüglichen Theile hergenommen. Diese Anthologie enthält aber nur die Ueberreste der lyrischen Poesie der Hebräer. Denn sicherlich ist diese weit fruchtbarer gewesen, als es nach diesen Ueberbleibseln scheint, und hat sich auch in einem weitern und vielseitigern Gebiete bewegt. Der Psalter enthält meistens religiöse und gottesdienstliche Gesänge; es läßt sich aber nicht behaupten, daß die lyrische Poesie der Hebräer ganz allein im Dienste der Religion und des Cultus gestanden habe. Eine solche Annahme ließe sich schon allein durch die anderwärts aufbewahrten unschätzbaren Proben einer andern Gattung lyrischer Poesie widerlegen, dergleichen sind: Davids Elegie auf Saul und Jonathan, das Lied beim Brunnen (4 Mos. 21.), und besonders das Hohelied, obschon dieß lettere zu einer etwas verschiedenen Dichtungsart gehört. Selbst im Psalmbuche hat ein Stück einen weltlichen Charakter, nämlich Ps. 45. Wahrscheinlich haben wir die meisten dieser übriggebliebenen Lieder dem religiösen Gebrauche zu verdanken, nicht der allgemein dichterischen Theilnahme; und daher sind so wenige weltliche Lieder dem Untergange entriffen worden.

Dem Inhalt und Charakter nach kann man die Psalmen auf folgende Art classificiren.

*) Augusti (Einleit. ins A. I. §. 158.) vergleicht sie nicht übel mit der Anthologie der Griechen.

I. Hymnen, iu welchen Jehova gepriesen wird, 1) im Allgemeinen- als Natur- und Menschen-Gott, Pf. 8. 104. 145. 2) als Naturs und Volks - Gott, Pf. 19. 29. 33. 65. 93. 135. 136. 147. u. a. 3) als Volks-Gott, p. 47. 66. 67. 75. 4) als Retter und Helfer a) des Volks, Pf. 46. 47. 48. 75. 76. b) der Einzelnen, Pf. 18. 30. 138. u. a. Diese Classe enthält die erhabensten Gedanken über Gott, Natur, Welts regierung u. s. w., und ist die Quelle vieler dogmatischer Ideen.

II. Volksthümliche Psalmen, enthaltend Anspielungen auf die alte Geschichte der Israeliten und auf das Verhältniß des Volks zu Jehova, Pf. 78. 105. 106. 114.

III. 3ions- und Tempelpsalmen, Ps. 15. 24. 68. 81. 87. 132. 134. 135.

IV. Königspsalmèn, Pf. 2. 20. 21. 45. 72. 110.

V. Psalmen, welche Klagen über Unglück und Befeindung und Bitten um Hülfe enthalten; die reichhaltigste Claffe: mehr als ein Drittheil der ganzen Psalmensammlung gehört zu ihr. Diese Klagpsal, men sind 1) individuell, das Schicksal eines Menschen betreffend, Ps. 7. 22. 55. 56. 109. u. a. 2) volksthümlich Pf. 44. 74. 79. 80. 137. u. a. 3) individuell und volktsthümlich zugleich, Pf. 69. 77. 102. Aus diesen Arten entwickeln sich dann noch 4) allgemeine Klagpsalmen, Anschauungen einer schlimmen Welt, Pf. 10. 12. 14. 36., 5) Lehrgedichte über das Schicksal der Frommen und Gottlosen, Pf. 37. 49. 73. und 6) Dankpsalmen für Rettung von Feinden, welche auch in die erste Classe übergreifen, Pf. 34. 40. u. a. *)

VI. Religiöse und moralische Psalmen: 1) Oden an Jehova mit besonderer Beziehung, Pf. 90. 139. 2) Ausdrücke religiöser Uebers zeugung, Hoffnung, Zuversicht, Pf. 23. 91. 121. 127. 128. 3) Ausdrücke religiöser Empfindungen, Vorfäße u. dgl., Pf. 42. 48. 101. 181. 4) Ausführungen religiöser oder moralischer Ideen, Pf. 1. 133. 5) Lehrgedichte religiösen Inhalts, Pf. 32, 50.6) Spruchzusammenstellungen in alphabetischer Ordnung, Pf. 119.

Die wenigen, die nicht unter die angegebenen Claffen und Arten zu ziehen seyn möchten, machen entweder neue aus, oder schweben in der Mitte zwischen beiden. Eine andere formale, ästhetische Eintheilung

*) Ueber die Klagpsalmen und ihre Stufenfolge vgl. meinen Beitrag zur Charakteristik des Hebraismus in: Studien, herausgeg, von Daub und Creuzer. Hl. Bd. 2. H. S. 252 ff.”

in Oden, Lieder, Elegien u. s. w. hat Augusti (Einleit. ins A. T. S. 159. und Prakt. Einleit. in die Psalmen S. 11.) angegeben, welche aber, da sie von der griechischen Poesie entlehnt ist, auf die formlose und eigenthümliche Hebräische Poesie nicht wohl anwendbar zu seyn scheint. So verdienen die Klagpsalmen nicht immer den Namen der Elegieen; denn von den meisten ist die schöne Wehmuth dieser Dichtungsart entfernt, und sie bezeichnen vielmehr ein reges, heftiges Gefühl der Rache, des Haffes u. dgl.

Aus dem angegebenen Inhalte und Charakter der Psalmen ergibt sich ihre religiöse Wichtigkeit. Unter allen biblischen Büchern ist vielleicht keines in religiöser Hinsicht so fruchtbar, als der Pfalter. Andere, als der Pentateuch, die Propheten, können dem religiösen Forscher mehr Ausbeute gewähren für positive religiöse Vorstellungen, Mythologie u. dgl.; der Psalter aber ist die vorzügliche Quelle des Gemüthlichen in der Religion, und darum der höchsten Aufmerksamkeit werth für religionsgeschichtliche Forschung. Denn die Religion ist nur da in ihrem wahren Leben und Daseyn, wo sie im Gemüthe des Einzelnen lebt; ist sie erst in Dogmen und Mythen übergegangen, so ist sie schon gewissermaßen versteinert und verknöchert. Welche Mannigfaltigkeit religiöser Gefühle und Gedanken gibt es in den Psalmen! Schön drückt sich Darüber Luther aus in seiner Vorrede zum Psalter: „Wo findet man feiner Wort von Freuden, denn die Lob- und Dankpsalmen haben? Da siehest du allen Heiligen ins Herz, wie in schöne lustige Gärten, ja wie in den Himmel; wie feine, herzliche, lustige Blumen darin aufgehen von allerley schönen, fröhlichen, Gedanken gegen Gott und seine Wohlthat. Wiederum, wo findest du tiefere, kläglichere, jämmerlichere Worte von Traurigkeit, denn die Klagpsalmen haben? Da siehest du abermal allen Heiligen ins Herz, wie in den Tod, ja wie in die Hölle. Wie finster und dunkel ist es da von allerlei betrübtem Anblick des Zornes Gottes! Ich halte aber, daß kein feiner Exempelbuch oder Legende der Heiligen auf Erden kommen sey oder kommen möge, denn der Psalter ist. Denn hier finden wir nicht allein, was einer oder zween Heiligen gethan haben, sondern was das Haupt selbst aller Heiligen gethan hat, und noch alle Heiligen thun. Wie sie gegen Gott, gegen Freunde und Feinde sich stellen, wie sie sich in aller Gefahr und Leiden halten und schicken. Ueberdas, daß allerley göttliche, heilsame Lehren und Gebote darinnen stehen. - Daher kommts auch, daß der Psalter aller Heiligen Büchlein ist, und ein jeglicher, in wafer

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