ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

ihr höret auf die Stimme seines Wortes, um es zu thun. Um so mehr ist man gehalten, dem wirklich ausgedrückten Gedanken nachzugehen. Mit der Zielangabe wird das sittliche Interesse der Angeredeten an Dem, was sie thun, hervorgehoben. Sie bringen Jehovah's Wort zur Ausführung mit dem Interesse, sich an dem Ausdruck zu weiden, den es eben dadurch erlangt. Hiemit vollendet sich die innere Begründung der Aufforderung an die himmlischen Gottesdiener zur Betheiligung an Jehovah's grosser berakah. Nicht nur dass sie vermöge der ihnen verliehenen grossen Kraft auch zur endlichen Durchführung verwendet werden der über Alles und Jedes sich erstreckenden Herrschaft Jehovah's: sie weiden sich ja auch daran, dass Jehovah's Wort zum Ausdruck kommt und wahrnehmbar wird, indem sie es vollbringen.

Wenn nun die an die starken Gotteshelden gerichtete Aufforderung sich erneuert und an Jehovah's gesammte Heerschaaren wendet: so werden unter diesen gewöhnlich die Engelheere niederer Gattung verstanden. Allein da der Wortlaut hiezu nicht nöthigt: so fragt sich, ob solche Auffassung im Zusammenhang begründet ist. Denn noch ein Mal wiederholt sich jene Aufforderung, um an alle Werke Jehovah's an allen Orten seiner Herrschaft sich zu richten. Hiemit ist eine climax descendens angezeigt; aber auch, dass das Mittelglied nun nicht wieder Angehörige der Geisterwelt bezeichne, sondern Diener Gottes, die mitten inne stehen zwischen der Geisterwelt und den allenthalben befindlichen Werken Jehovah's, also die Schaaren seiner Diener aus Israel, seinem erwählten Volke. Denn wie das Verb. x überhaupt nur bedeutet sich versammeln oder zusammenschaaren zu regelmässig wiederkehrendem Dienst Exod. 38, 8. 1 Sam. 2, 22. Num. 4, 23, so bezeichnet das Substant. theils regelmässig wiederkehrenden Dienst Job. 7, 1 Dan. 8, 13, theils die zu solchem Dienst bestimmten Schaaren Neh. 9, 6. Gen. 2, 1; und es liegt in dem Worte kein Hinderniss, unter die verschiedenen Abtheilungen des von Jehovah erwählten Volkes zu verstehen, wie auch Exod. 7, 4. 12, 41 so vorkommt. Sind doch auch sie an Jehovah's berakah betheiligt, obschon in anderer Weise als die zu seinem Dienst am Körperlichen bestimmten Geister. Ja, ihnen ist gerade diese berakah recht eigentlich vermeint. Hiezu stimmen dann auch die beiden weiteren Bezeichnungen dieser Angeredeten, welche denen der zuerst Aufgeforderten parallel sind. Sie heissen

[ocr errors]

--

[ocr errors]

Jehovah's Diener, ein Wort, das von vornehmem Dienste gebraucht wird 2 Chron. 22, 8; 1 Reg. 10, 5; Gen. 39, 4, oder vom Dienst bei Vornehmen Prov. 29, 12; Num. 3, 6; 1 Reg. 1, 15, insonderheit aber vom heiligen Dienste Jehovah's Exod. 28, 43; Jes. 60, 7; 61, 6; Ezech. 44, 11. Und was sie im Dienste Jehovah's thun, ist ausgedrückt mit ; sie vollbringen, was ihm wohlgefällt, seinen guten, gnädigen Willen."

[ocr errors]

Sind diese Jehovah dienenden Schaaren im Lande der Verheissung zu finden, das er ihnen zum Erbtheil gegeben hat: so überschreitet die dritte Aufforderung dessen Grenzen und wendet sich an alle Werke Jehovah's, wo sie auch immer seyn mögen an den verschiedenen Orten seiner Herrschaft, sei es „droben am Himmel oder unten auf der Erde oder im Wasser unter der Erde." Denn auch sie haben an Jehovah's berakah Theil; auch sie die ganze aussermenschliche κτίσις gehen einer Umwandelung und Erneuerung entgegen, entsprechend der den Kindern Gottes beschiedenen Herrlichkeit.

Wie sollte die Seele des Sängers zurückbleiben in der berakah, zu welcher er alle Betheiligten aufgefordert, von den unsichtbaren Geistern bis herab zu den unbeseelten Creaturen? Wie es ihn zu solcher Selbstaufforderung vor Allem gedrängt, so schliesst er mit ihr seine berakah ab. Und es ist nun die Frage, ob in der alttestamentlichen Geschichte Etwas vorliegt, was die traditionelle Angabe des Urhebers dieser berakah als eines Nächstbetheiligten rechtfertigt, welcher dadurch sich veranlasst fühlen musste, seine Seele vor Allem und insonderheit dazu aufzufordern.

Die Antwort hält nicht schwer. Es liegt nahe genug, an Jehovah's Verheissung zu denken, mit welcher er David auf sein Vorhaben geantwortet, anstatt des Wanderzeltes Jehovah ein festes Haus zu bauen. Dieses Vorhaben fällt in die Zeit, als er Ruhe hatte vor allen seinen Feinden und doch der von Gott erkorene Thronfolger noch nicht geboren war 2 Sam. 7, 1 u. 12; also in die Zeit nach David's Versündigung mit Bathseba und vor Salomo's Geburt, und nicht in die Zeit des höheren Alters Davids, in welcher er schwerlich ein so weit aussehendes Werk, wie den Tempelbau, sich noch vorgenommen haben würde.

Ist dies richtig: so versicherte jene bis in die fernste Zukunft reichende Gottesverheissung den König nicht nur von neuem der Vergebung seiner schweren Missethat, sondern auch des persönlichen Antheils an der mit dem rechten Gottesgesalbten eintretenden eintretenden grossen

Heils zukunft, in welcher die dem Abraham bereits zugesagte berakah zu ihrer Verwirklichung kommen sollte; und die berakah des 103. Psalms ist die dankend anbetende Antwort auf die von neuem in Aussicht gestellte göttliche berakah und zwar mit speciell persönli cher Betheiligung des begnadigten Königs daran.

Man könnte auf dessen 2 Sam. 7, 18-29 enthaltene Erwiederung verweisen. Allein wer dürfte behaupten, dass nur diese eine möglich gewesen gegenüber der Reichhaltigkeit des göttlichen Verheissungswortes und der Vielseitigkeit seiner Beziehungen? Hören wir 2 Sam. 7 die Antwort des Gesalbten Gottes auf die ihm gewordene Verheissung Jehovah's: so im 103. Psalm den an der grossen Heilszukunft Israels persönlich betheiligten Gläubigen; daher man auf den Gedanken kommen konnte, dieser Psalm ermangele besonderer individueller Veranlassung und könne ebensowohl von irgend einem unbekannten Verfasser, als von dem in seiner Ueberschrift seit Alters, wenn nicht ursprünglich, genannten herrühren. Lässt man sich aber von dieser Angabe leiten, welche gerade wegen ihrer anscheinenden Gleichgültigkeit doppelte Beachtung verdient: so findet sich, dass es keine zweite Stelle in der alttestamentlichen Geschichte gibt, welche sich so mit der berakah des 103. Psalms in ihrer ganzen Eigenthümlichkeit und Besonderheit zu denken vermöchte, als die aufgezeigte.

Fragt man nach der Anwendung des also gefassten Psalms im Christenleben: so hat man einen Dankpsalm persönlicher Versicherung des ewigen Lebens, wie solche durch das Sacrament der Wiedergeburt und durch das dem neuen Menschen der Wiedergeburt seine eigenthümliche Nahrung gewährende uns zu Theil wird. Denn diese persönliche Versicherung ist eben das besondere Characteristicum dieses Psalms, der triebkräftige Keim im Herzen des gläubigen Königs, dem die berakah des Psalms erwachsen.

Historische Beiträge zur Exegese des N. T.

von

Dr. Hermann Gerlach,

Licentiat u. Docent der Theol. an der Universität Berlin.

1. Die Familie des Herodes im Neuen Testament.

Unter den Personen, welche als Nebenpersonen in der hl. Geschichte des N. T. auftreten, gewährt vor allen anderen das grösste Interesse die Familie des Herodes, des Mannes, der vom Glück wunderbar begünstigt und geschützt, in jenen wirren Zeiten in fast beispielloser Weise sich eine hohe Stellung erkämpfte und diese bei allen Wechseln unter den römischen Machthabern behauptete und befestigte. Doch nach kaum 150 Jahren ist die Familie, die so leuchtend aufging, wie verschollen und ihr Name und ihr Gedächtniss sind nur soweit von Interesse, als sie mit der ev. Geschichte verflochten sind. Denn nicht die Profangeschichte, sondern das N. T. hat die Familie des Herodes so allbekannt gemacht. Und doch treten die Mitglieder dieser Familie nur nebenbei in die hl. Geschichte ein und wir erhalten von ihnen nur skizzenhafte Beschreibungen. Aber grade in diesen kurzen, zusammenhangslosen und gleichgültigen historischen Bemerkungen über einzelne Personen derselben finden wir so genaue Angaben, welche ein Licht auf die Glaubwürdigkeit der Verfasser der historischen Bücher N. T.'s und ihre Stellung mitten in den Begebenheiten jener grossen Zeit werfen, dass es von dem grössten Interesse und für den Exegeten des N. T. dringend geboten erscheint, jenen Stellen eine möglichst genaue Aufmerksamkeit zu schenken. Es soll deshalb im Folgenden unsere Aufgabe seyn, die im N. T. zerstreuten Notizen über die Familie des Herodes in ein Bild zusammenzustellen und mit dem zu vergleichen, was uns anderweitig besonders aus Fl. Josephus über dieselben bekannt ist.

[ocr errors]

Wir beginnen mit dem ersten Auftreten der Herodianer im N. T.:

dem bethlehemitischen Kindermord. Zuvor jedoch wollen wir in kurzen Zügen und gedrängter Darstellung das zusammenstellen, was nöthig ist, die Stellung des Herodes in seinem Volk und in seiner Familie in jener Zeit zu begreifen, in welche der Ev. Matthäus die Erzählung von dem Kindermorde zu Bethlehem verlegt.

Alexander Jannäus, der Judäa fast an die alten davidischen

Grenzen erweitert hatte, hinterliess bei seinem Tode seiner Wittwe und seinen Söhnen Hyrcan und Aristobul sein Reich von inneren Parteien zerrissen. Die Wittwe, welche durch einen Compromiss mit der pharisäischen Partei das Reich verwaltete und ihrem älteren, geistig stumpfen 1) Sohne Hyrcan die hohenpriesterliche Würde verschaffte, bestimmte diesen auch zum Nachfolger in der königlichen Würde. Sein thatkräftiger Bruder Aristobul jedoch machte ihm beide Würden streitig und zwang ihn durch seinen Sieg bei Jericho zur Abtretung derselben. Bald jedoch, von einem seiner Vertrauten, dem zum Judenthum übergetretenen Idumäer Antipas 2) bewogen, bekämpfte Hyrcan ihn mit Erfolg. Pompejus, von beiden Parteien um Hülfe gebeten, nahm den Aristobul gefangen und machte Judäa zu einem Vasallenstaat unter Hyrcan, dem auch die Würde des hohen Priesters belassen wurde. Als später Cäsar nach Judäa kam, bestätigte er auf Bitten des Antipas (der ihm in Aegypten wichtige Dienste geleistet) den Hyrcan in seinen Würden, stellte ihm jedoch in der Person des Antipas einen Prokurator an die Seite. Dieser hatte bei Hyrcan's Schwäche das Regiment ganz in seinen Händen und machte seinen älteren Sohn Phasael zum Befehlshaber von Jerusalem, den jüngeren, Herodes) zum Statthalter von Galiläa. Nach Cäsar's Tode wurde Antipas durch Gift getödtet, Phasael und Herodes aber von Cassius in ihren Würden bestätigt: gegen den Willen der pharisäischen Partei, die alles aufbot, die Familie der Edomiter zu stürzen. Denn wenn diese auch äusserlich seit der Zwangsbekebrung unter Hyrcan als Juden gelten mussten, so blieb im Volksbewusstseyn doch der Name des Edomiters aus den Zeiten des A. B. als verhasst, und Antigonus erklärt in Antt. 14, 15, §. 3 geradezu: Ιδουμαίῳ, τουτέστιν ἡ μιϊουδαίῳ, um

1) Jos. nennt ihn B. J. I, 5, §. 1 övra vædéorɛgov, vgl. ebendas. §. 4. Cp. 6, §. 1. Antt. 13, 16, §. 1 heisst er άoderns ngayμara dioizɛiv zai Bíov ἡσύχιον ἠγαπηκώς, vgl. §. 2, wo seine ηλικία und sein ἄπραγμον als Grund seiner Ernennung zum Hohenpriester erwähnt wird. 14, 1, §. 2.

2) „Durch seine Ahnen, seinen Reichthum und seine sonstige Macht der Erste seines Volkes“, Josephus, B. J. I, 6, §. 2. Die Schmähung des Herodes in B. J. I, 16, §. 4 wegen seiner Tanɛvóins erklärt sich aus dem Nationalstolz des alten Juden dem Edomiter gegenüber; ebenso die Susyévɛia, die der Schwester des Herodes von ihrer Nichte Glaphyra vorgeworfen wird (B. J. I, 24, §. 2), aus deren Stolz, da sie freilich aus uraltem Königsgeschlecht war und ihren Stammbaum auf Darius Hystaspis und Temenos von Argos zurückführte, weshalb sie auch ihre Schwägerin gering schätzte (Antt. 16, 7, §. 2).

3) Damals 15 J. alt. Antt. 14, 9, §. 2. Die Conjektur 25 J. ist bei dem nachdrücklichen νέῳ παντάπασιν ὄντι (Ι. c.) und dem κομιδῇ νέον (B. J. I, 10, §. 4) durchaus willkürlich. Vgl. bei Noldius, hist. Idumaea S. 58f. Beispiele dazu aus der Geschichte.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »