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Das entsprechende hebräische Wort wird auch bei den Rabbinen oft gebraucht, aber immer nur ethisch in malam partem, so dass die Bedeutung des böslich Ansteckenden und Verderbendem dem Worte aufgeprägt ist. Es wird durch Hoya (d. h. der Sauerteig in der Pastete; D = massa farinacea, commixta ex carnibus, pullis et similibus, quae vocatur Pasteda, Artocreas. Buxt.) im Sprachgebrauch der Rabbinen bezeichnet: concupiscentia mala seu innata nobis vitiositas, und zwar nach deren eigener Erklärung deshalb, quod sicuti paululum fermenti magnam massam fermentat et corrumpit, sic figmentum malum corrumpit totum hominem. Vgl. Buxtorf Damit lässt sich auch Matth. 13, 31 vereinigen, da das tertium comparationis nur die durchdringende und den Stoff in seinem Wesen verändernde Kraft der Cóun ist, wie dies im Gleichniss erklärt wird.

Wegen des Parallelismus der Stelle des Marcus mit Matth. 16, 6 hat man oft geglaubt, den Sauerteig des Herodes mit dem Sauerteig der Sadducäer identificiren zu müssen, ja man hat den Herodes mit Bestimmtheit zum Sadducäer gemacht (Bengel) ohne jeden historischen Anhalt und ohne Grund in der evangelischen Erzählung. Denn in der Stelle des Matthäus wird der bei Marcus erwähnte Sauerteig des Herodes ganz übergangen: Christus nennt dort nur den ,,Sauerteig der Pharisäer und Sadducäer" d. h. nach V. 12 ebendas. die verderblichen Lehren beider, welche (obgleich unter sich sehr verschieden) beide gleich gefährlich und ansteckend waren. In Marc. 8 aber redet der Herr von dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteige des Herodes. Das noch einmal gesetzte τῆς ζύμης vor Ηρώδου gibt uns das Recht, zwischen der vun der Pharisäer und des Herodes einen Unterschied zu machen, und es erledigt sich so die Bemerkung von F. Chr. Baur (Marcusevangel. S. 62): ,,Man weiss gar nicht, ob bei dem Sauerteig noch an die Lehre zu denken ist, da der Sauerteig des Herodes neben dem der Pharisäer eine sehr unklare Vorstellung ist." Unter dem ersten verstehen wir die selbstgerecht machende Lehre der Pharisäer, unter dem zweiten die laxen sittlichen Grundsätze, die vom Hofe des Herodes ausgingen, und die deshalb dort herrschende Irreligiosität, wenn auch Herodes mit seinem Hofgesinde die Feste in Jerusalem besuchte, was diese un vлoxoioews (Luc. 12, 1) um so gefährlicher machte. Sein Beispiel schien zu zeigen, dass man recht gut zween Herren dienen könne: an den hohen Festtagen seinem Gotte, sonst seinem Fleische, und vor diesem leicht ansteckenden und verderblichen Beispiele warnt Christus an unserer Stelle.

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In Luc. 13, 31 kommen zu Christo etliche Pharisäer und sagen ihm: er möge aus jener Gegend wegziehen, da Herodes ihn zu tödten trachte. Da sprach er zu ihnen: „Gehet und saget diesem Fuchs: siehe ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heut und morgen, und am dritten Tage komme ich zu Ende. Doch muss ich heut und morgen und nächstens reisen, weil es nicht angeht, dass ein Prophet ausserhalb Jerusalems sterbe." Christus nennt den Herodes hier einen ,,Fuchs", wobei an den Fuchs zu denken ist, der den Weinberg Gottes verwüstet aus Cant. 2, 15. (So schon v. Hofmann, Schriftbeweis 2, 1. S. 209. 10.) Ganz mit Unrecht behauptet sogar noch Meyer (Comm. 1, 2. S. 432 Anm.), dass im N. T. sich auf das hohe Lied keine Anspielungen fänden. Das Gegentheil ist von Hengstenberg im Comm. z. Hohenl. S. 253 und zum Ev. Johannis 2. S. 43 zur Genüge erwiesen worden. Ein Zerstörer des Weinberges Gottes nach dem im N. T. so geläufigen Bilde rodes im vollen Sinne; er ging seinem Volk voran in Befriedigung seiner bösen Lüste und in Verfolgung der Diener Gottes; ein Fuchs in dem uns geläufigen Sinne, welcher in der ganzen hl. Schrift keine Parallele hat, da dort stets die Schlange Bild der Klugheit und List ist,1) ein Muster egoistischer Schlauheit und Tücke war Herodes keineswegs. Was ihm hieran fehlte, das musste Herodias ersetzen. Dies zeigt uns seine Geschichte deutlich genug er war nicht im Stande, den Vertrag mit der Herodias seiner ersten Gemahlin bis zu ihm gelegener Zeit zu verbergen, er lässt sich vielmehr von ihr gründlich überlisten und gibt ihr Mittel zur Flucht (Antt. 18, 5). Er scheut die Reise nach Rom,,,da er die Ruhe liebte und Mühe in Rom fürchtete", und sucht der Herodias die Lust nach der Königswürde auszureden. Doch diese stand nicht ab,,,bis sie ihn überwunden hatte und er obwohl ungern ihrer Meinung wurde." Er reist also zum Caligula, wo ihm aber sein Schwager und Neffe Agrippa mit einer plumpen Verleumdung zuvorkommt: Herodes wie unähnlich seinem klugen Vater! vermag sich weder zu rechtfertigen noch herauszulügen und reist

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1) Unter dem ann der LXX (hebr. 5) ist auch wohl eher der Schakal als der Fuchs zu verstehen. Dafür beruft man sich gewöhnlich auf Richter 15, 4, wo Simson 300 ,,Füchse" lebendig gefangen hat. Die Füchse aber leben nur zu Paaren und sind sehr schwer lebendig zu fangen, während der Schakal heerdenweise angetroffen wird. Dem Schakal ist im A. T. ganz besonders das Wohnen in der Wüste eigenthümlich, was Threni 5, 18 als für den charakteristisch bezeichnet wird. Vgl. über diese Frage Bochard, hieroz.,,de vulpibus" p. I, pg. 853 ff.

gleich weiter nach Gallien in die Verbannung.

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da der Fuchs? Herodes erscheint hier wahrlich mehr als das Gegentheil, unselbständig und von einem ehrgeizigen Weibe geleitet als Folge und göttliche Strafe seiner Unselbständigkeit sieht auch Josephus (Antt. 18, 7, §. 2) seine Verbannung Zum Charakter eines Fuchses gehört aber doch gewiss die Selbständigkeit, von der wir das Gegentheil in der Geschichte mit Johannes dem Täufer sehen (vgl. unten). Die einzige schlaue That, die wir von ihm wissen, ist die Antl. 18, 4, §. 5 (Ende) von Josephus berichtete: aber gerade diese zeigt uns den Herodes in einer gewissen kindischen Eilfertigkeit und Unüberlegtheit, dass er ohne dazu berufen zu seyn dem Tiberius einen Bericht über die glücklichen Thaten des Vitellius sendet, bevor dieser selbst dem Kaiser seinen Sieg melden kann allein, um dem Tiberius gefällig zu erscheinen und ohne zu bedenken, dass er sich dadurch einen gefährlichen Feind in Vitellius verschaffte, der nur auf eine passende Gelegenheit wartete, sich am Herodes dafür zu rächen, dass Tiberius seine vermeintliche Saumseligkeit sehr ungnädig aufgenommen hatte.

Ewald (Gesch. d. V. Isr. Bd. V, S. 44) sucht trotz der auch von ihm erzählten,,Bequemlichkeit und Furchtsamkeit" des Antipas die gewöhnliche Erklärung des Fuchses (als die listige Schlauheit bezeichnend) festzuhalten. Er erklärt dieselbe aus Furcht vor den Römischen Anklagen, die ihn zu einer gewissen Vorsicht in seinen Handlungen zwingen musste. Aber weder die,,niedrige Klugheit" noch die,,schlaue Begehrlichkeit" (an der auch Ewald seine Unvorsichtigkeit rügt) bilden das eigentliche Wesen des Herodes, wie er uns bei Josephus erscheint und wie dies aus der oben gegebenen Darlegung seiner Geschichte genügend erhellt. Auch führt Ewald keine Stelle des Jos. an, welche uns bewegen könnte, den Ausspruch Christi über ihn in der hergebrachten Weise und gegen den oben gezeigten biblischen Sprachgebrauch zu verstehen. Wir müssen uns also der von v. Hofmann aufgestellten Ansicht als der allein dem historischen Charakter des Herodes entsprechenden anschliessen.

In Luc. 9, 7 hört Herodes von den Thaten Christi 1) ̄und ,,geräth in grosse Verlegenheit, weil etliche sagten: Johannes ist von den Todten erstanden, etliche: Elias ist erschienen, andere einer der alten Propheten ist aufgetreten. Herodes aber sagte den Johannes habe ich köpfen lassen; wer ist

1) Wir haben die Stellen nicht der chronologischen Reihenfolge nach genommen, weil die beiden letzten eine längere Ausführung erfordern.

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aber dieser von dem ich solches höre? Und er suchte ihn zu sehen.“ Bei Matth. (14, 2) und Marc. (6, 14) spricht Herodes bestimmt aus: Johannes sei von den Todten auferstanden. Lucas, der die Sache als besonderen Abschnitt und nicht nur als Einleitung zur Hinrichtung des Johannes behandelt, ist ausführlicher, während die beiden ersten Evangelisten die erschrockene Frage des bösen Gewissens: wie, wenn das Johannes wäre!" in die bestimmte Aussage fassen, so dass des Herodes Gedankengang (Lucas sagt: er kam in grosse Rathlosigkeit") bei der Kunde von Christi Wundern dieser wäre: „Johannes habe ich köpfen lassen, der kann es also doch nicht seyn! Aber wer ist nur dieser? sollte es etwa möglich seyn, dass Johannes dennoch auferstanden wäre?"

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B. Bauer in seiner „Kritik" 2, S. 348,,beseitigt diese Notiz, welche den Bericht (von Johannes' Tod) einleitet und an den Haaren herbeizieht" ohne Gründe natürlich und ohne zu bedenken, dass Lucas dieselbe Notiz selbständig hat, ohne sie auf diese Weise zu verwerthen. Bauer meint ferner: Wie soll sich wohl Herodes die Auferstehung und Wiederkunft des Johannes in Jesu gedacht haben? Er hat eben diese Vorstellung gar nicht fassen können, da es unter den Juden zu seiner Zeit keine Anschauung gab, die es ihm hätte möglich machen können, in einem Individuum, welches schon gleichzeitig mit dem Täufer gelebt hatte, diesen als Revenant zu erblicken." Nach Bauer macht sich jeder Theolog „lächerlich, der diese Notiz ernstlich nimmt, die nur gemacht ist, ,, und sehr unglücklich gemacht, um den König in die Geschichte einzuführen, den folgenden Abschnitt einzuleiten"

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u. S. W.

Auch F. Chr. Baur (Marc. S. 49) meint, die Erzählung sei erfunden, um schon hier auf das Verhältniss Christi zu Herodes hinzudeuten, das später für den Evangelisten besondere Bedeutung gehabt habe. Das ist aber eben weiter nichts, als reine unerwiesene Behauptung Baur's wie Bauers, für welche beide den Beweis schuldig bleiben. Aus Luc. 23 ist eher das Gegentheil zu beweisen, und nichts deutet auf ein solches Interesse des Lucas hin, der in Cap. 23 nur erzählt, Herodes habe von Christo schon gehört und ihn gern zu sehen gewünscht. Und um nebenbei Christus zu erwähnen, sollte Lucas jene ganze Geschichte mit der Hinrichtung des Josephus erfunden haben? Dann hätte Lucas freilich sehr unklug gehandelt, so sein „Interesse" für den Leser zu verbergen, das bis Baurs Zeit allen entgangen war und nun plötzlich die ganze Geschichte in das gehörige Licht setzt.

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Ferner soll des Herodes Meinung über Christus psychologisch unmöglich seyn, da es damals unter den Juden keine ,,Anschauungen" gab, die dem Herodes solche Meinung möglich gemacht hätten. Bauer kann auch nicht einsehen, warum Herodes gerade an Johannes sollte gedacht haben nach Lucas sagen dies etliche," ja bereits vorher von Christo! da dieser doch nicht eine so bedeutende Person gewesen sei, dass in jedem neuen Wunderthäter grade er als wieder erstanden gedacht werden müsse. Dass für das Volk und Herodes die Person des Johannes eine gar bedeutende gewesen, zeigt noch entschiedener, als das N. T., der Bericht des Josephus von ihm, und jene Fragen nach den „Anschauungen" zeigen, dass Bauer so glücklich ist, keine Ahnung von der Macht des bösen Gewissens zu haben. Gar mancher Freigeist, der sich am bellen Tage wohl vordemonstrirt, es gibt keinen persönlichen Geist und keine Geister, bebt des Nachts bei jedem fallenden Blatte im dunklen Walde, und erschreckt vor dem weissen Wegweiser! wie gar manchen Mörder hat der Schatten seines Opfers so lange verfolgt, bis er sich selbst dem Gericht angab! Dazu ist weiter keine „Anschauung" oder „Fassungsgabe" nöthig, wie sie Bauer verlangt der Gebildete wie der Ungebildete, beide sind auf gleiche Weise dieser übernatürlichen Macht unterworfen, sobald der Fluch des bösen Gewissens auf ihnen lastet. Die Furcht vor den Erscheinungen einer anderen Welt ist dem Schwanken unterworfen nach der jedesmaligen sittlichen und religiösen Kräftigung des Menschen; den Frommen wird diese Furcht nie ängstigen, den Gottlosen dagegen gewiss, sobald die Stimmung seiner Seele darauf gerichtet und die Situation eine zu solcher Furcht versuchende ist. Mit dieser Furcht vergleichen wir die Furcht des Herodes: bei hellem Tage konnte er sich wohl sagen: „den Johannes habe ich köpfen lassen! wer ist nun dieser?" (Lucas); dann aber wieder sprach die Stimme des bösen Gewissens und der inneren Angst ganz bestimmt: dieser ist Johannes, der von den Todten erstanden ist" (Matthäus), Die ,,Anschauung," welche nach Bauer dem Herodes fehlen soll, ist einfach diese: er hielt Christum und Johannes für dieselbe Person und meinte, der letztere sei leibhaftig aus dem Grabe erstanden. Bauer nämlich übersieht bei seiner Bemerkung: Herodes hätte recht gut erfahren können, dass Christus und Johannes Altersgenossen gewesen und ,, dass Jesus nicht als erwachsener Mann aus den Wolken gefallen sei" ganz und gar, dass die berichteten Worte des Herodes nur unter dem ersten Eindruck gesprochen sind, den die Nachricht von den Thaten Christi auf

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