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Deshalb halte ich eine Nacherzählung für überflüssig, besondere biblische Geschichtsbücher aber sogar für schädlich, weil ich es für unbedingt nothwendig erachte, daß die Kinder mit der Bibel selbst bekannt gemacht und deßhalb die biblischen Geschichten von den Schülern der Mittelelaffen in der Bibel selbst gelesen werden. Hierbei bescheide ich mich zwar gern, daß zu diesem Zwecke eine Schulbibel, welche das Entbehrliche und unsern Kindern etwa Anstößige aus dem A. T. ausschiede, die Kapitel und Verseintheilung der ganzen Bibel aber beibehielte, recht dienlich sein würde, lebe aber zugleich der festen Ueberzeugung, daß eine solche nicht unumgänglich nöthig sei, und daß man evangelischen Christenkindern Gottes Wort wohl in die Hånde geben könnte und soute!

Unter der Menge der biblischen Geschichten habe ich nun die für die Schule wichtigen von den minder wichtigen unterschieden, indem ich die erstern mit einem Sternchen (*) bezeichnete, und ich erinnere im Voraus, daß eben diese wichtigeren Geschichten, vor deren Inhaltsangabe ein Sternchen steht, (z. B.:* die Schöpfungsgeschichte,) in Unterclassen erzählt, in Mittelclassen in der Bibel gelesen werden sollen, daß aber die nicht mit einem Sternchen (*) bezeichneten Begebenheiten (so z. B. im 4. Abschnitte: die Sündfluth) in Unter wie Mittelklassen nur erzählt, ja was ganz unwichtige Begebenheiten betrifft, in Unterclassen ganz ignorirt werden sollen. Ueberhaupt möchte auf dieser untersten Stufe die zusammenhängende, eigentliche Geschichtserzählung noch mehr zurücktreten. Die ausführlicher behandelten Lebensgeschichten biblischer Hauptpersonen aber, und andere an einfachen, religiösen oder sittlichen Gedanken reiche Erzählungen sollen die Grundlage eines späteren, vollständigeren biblischen Geschichtsunterrichts in Mittel classen bilden, wo der geschichtliche Zusammenhang bervorgehoben und die unter einen Spruch geordneten Erzählungen jedes Abschnitts, als eine Geschichte betrachtet und behandelt, die Kinder auch im Wiedererzählen geübt werden müssen.

Diese Bezeichnung der wichtigeren biblischen Geschichten mit Sternchen sollte dem Lehrer nur die Auswahl der in Unterclassen zu erzählenden, in Mittelclassen zu lesenden Geschichten, erleichtern, ihn aber keineswegs derselben ganz überheben. Den Kindern von 6 Jahren sogleich beim Eintritte in die Schule, bei dem ersten biblischen Geschichtsunterrichte, alle also bezeichneten Geschichten zu erzählen, würde gewiß ganz unpassend sein. Wenn es auch meine Absicht war, alle für die Schule nur irgend passenden Geschichten zusammenzustellen, so wird doch jeder Lehrer selbst am Besten wissen, was und wie viel von dem reichen Lehrstoffe er gerade seinen Schüs lern geben darf und kann, und es gilt hierbei die alte Regel, den Kleinen lieber zu wenig, als zu viel Stoff zu geben, und das Wenige lieber genau, als das Umfassendere ungenügend zu behandeln. Jeder Lehrer wird demnach gar leicht bei der erstmaligen Behandlung nur die der kindlichen Fassungskraft näher stehenden Geschichten aussuchen und auch nur die leichter verständlichen Sprüche und Verschen auswählen, um sie von den Kleinen, (durch öfteres Vorsprechen), auswendig 'lernen zu lassen. Bei der zweiten, dritten unterrichtlichen Behandlung der biblischen Geschichten kann ja dann immer das weiter ausgeführt

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werden, was man bei dem erstmaligen Durchgehen ganz auslassen mußte, oder beim zweitmaligen nur oberflächlich berühren konnte, da ja für alle Claffen der Unterricht nach einem und demselben Lehrbuche ertheilt wird, welches seiner ganzen Einrichtung nach auf ein mehrmaliges Durch arbeiten, und auf ein allmå: liges Verstehen und Hineinleben berechnet ist. - Ganz von selbst macht sich das in Schulen, wo ein Lehrer in allen Classen den Religionsunterricht ertheilt; aber auch in vielgegliederten Bürgerschulen wird es nur eines formellen Einverständnisses und jährlich zu erneuernden Uebereinkommens unter den Lehrern bedürfen, um jeder Classe und jedem Lehrer ihren Antheil an dem Lehrstoffe zuzuweisen.

Da ich die Geschichten im historischen Zusammenhange vorführen wollte, so durfte ich selbst für Unterclassen ganz unbrauchbare und auch für Mittelclassen nur untergeordneten Werth besihende Geschichten nicht ganz aus der Reihenfolge weglassen, sah mich überhaupt genöthigt, alle in der II. Abtheilung der Katechismuslehre als Beispiele zu be nubenden Geschichten auch hier im historischen Zusammenhange aufzu führen, da ich den biblischen Geschichtsunterricht nicht als getrennt für fich bestehende religiöse Disciplin, sondern als einen nothwendigen Theil des Gesammt-Religionsunterrichts, als Grundlage und anschauliche Beispielsammlung für den Katechismusunterricht betrachte. Denn wenn beim Katechismusunterrichte eine kurze Erwähnung der biblischen Geschichten, (durch zurückverweisende Citate auf diese I. Abthei lung), genügen soll,- (und zu einem genauern Durchgehen derselben fehlt später wirklich die Zeit), so müssen diese zu citirenden biblischen Beispiele aus dem biblischen Geschichtsunterrichte den Kindern sämmtlich schon bekannt sein.

Ob man in Oberclassen noch einen bibl. geschichtlichen Cursus anstellen kann, hångt von Zeit und Umstånden ab; freilich wäre es wünschenswerth, wenn auch in Oberclassen die biblischen Geschichten nicht blos beim Religionsunterrichte als ermunternde oder abschreckende Beispiele außer dem Zusammenhange benußt würden, sondern wenig. ftens ein Halbjahr ums andre, oder jedesmal das dritte halbe Jahr, die bibl. Geschichten im historischen Zusammenhange cursorisch durchgegangen werden könnten. Man könnte dann vielleicht in einem halben Jahre bei 1-2 wöchentlichen Lehrstunden den ganzen Cursus vollenden, vorausgeseht, daß es möglich wäre, von den Kindern die in jeder Lehrstunde zu behandelnden Erzählungen vorher zu Hause durchlesen zu lassen, und der Lehrer sie sich in den Lehrstunden nur wiedererzählen und die Nuhanwendungen, mithilfe der citirten Bibelsprüche, von den Kindern selbst aufsuchen lassen könnte. Hierin wäre dem Lehrer auch ein passender Stoff zu schriftlichen Aufgaben gegeben, wenn er die in jeder Lehrstunde durchgegangenen Erzählungen von den Kindern zu Hause auf die Schiefertafel wiedererzählen und aus: arbeiten, am folgenden Lage aber sich die Arbeiten von einigen Schülern außer der Reihe vorlesen, die übrigen aber von den Bank, obersten ansehen ließe. (Auch möchte es nicht verwehrt werden, wenn die Schüler zu Hause, vor der Ausarbeitung, die schriftlich wieder zu erzählenden Geschichten noch einmal in der Bibel durchlesen wollten; nur nicht abgeschrieben dürfen sie werden.)

Die kurzen Inhaltsüberschriften im Lehrbuche sollen den Kindern zur Vergegenwärtigung der Geschichten selbst dienen, und sie werden besonders bei den in Mittel- und Oberclaffen anzustellenden Repe titionen als passende Anhaltepunkte für den Schüler, sie den historischen Zusammenhang festhalten lassen, und die übersichtliche repetirende Darstellung eines größern geschichtlichen Abschnittes, z. B. der Geschichte Jakobs c. als eines zusammenhängenden Ganzen, ungemein erleichtern; sie waren aber auch nothwendig, um das Citiren einzelner Erzählungen als Beispiele bei der Glaubens: und Pflichtenlehre möglich zu machen.

Um die unterrichtliche Behandlung dieser bibl. Geschichten für den Lehrer zu erleichtern, und zugleich das Fertigwerden in einem Schuljahre bei 2 wöchentlichen Lehrstunden (auf jeden Abschnitt 1 Lehrstunde), zu ermöglichen, theilte ich den reichen geschichtlichen Lehrstoff in 100 Ab: schnitte ab, indem ich jedem Abschnitte so viel Lehrstoff zutheilte, als sich etwa in einer Lehrstunde behandeln läßt. So wird es erklärlich, warum ich jedem der 100 Abschnitte der I. Abtheilung entweder eine größere, oder mehrere kleinere (in diesem Falle durch a. b. c. d. 2c. bezeichnete) Erzählungen zutheilte. Freilich war es unmöglich den den Lehrstoff genau Stunde für Stunde abzutheilen; es war aber auch gar nicht meine Absicht, den Lehrer so streng an die Zeit zu binden. In Unterclassen wird ja ohnedem der Lehrer manchen Ab schnitt ganz übergehen können, um auf einen andern Abschnitt die also gewonnene Zeit zu wenden. Nur erinnere ich, daß der Lehrer, wenn er in Mittelclassen aus Mangel an Zeit, ein zum Lesen be= stimmtes Stück übergehen müßte, lieber durch eine kurz referirende und zusammenfassende Erzählung das Uebergangene ergänzen, als etwa mehrere Lehrstunden auf einen Abschnitt verwenden möge.

Sehr wichtig erscheint es mir, daß der Cursus der biblischen Ge: schichten in einem Schuljahre beendet werde, und zwar im 1. Schulhalbjahre, bei 2 wöchentlichen Lehrstunden, die bibl. Geschichten des A. . (Abschnitt 1-50), im zweiten Schulhalbjahre die des N. E. (Abschnitt 51-100.) Die Geschichten des N. E. würde man zwar ebenfalls bei 2 wöchentl. Lehrst. in 1. Halbjahre vollenden können; allein es erscheint sehr wünschenswerth, daß die Apostelgeschichte, (für deren unterrichtliche Behandlung das Handbuch ebenfalls Anleitung giebt), nicht ausgeschlossen bleibe. Gewiß wird es nicht unmöglich sein, zu diesem Zwecke in Mittelclassen, im zweiten Schulhalbjahre, (ftatt zwei), drei Lehrstunden wöchentl. dem bibl. Geschichtsunterrichte zu widmen. Wo das unthunlich ist, müßte die Apostelgeschichte für Oberclaffen aufbewahrt bleiben, wo sie nach Anleitung des Handbuchs, vielleicht ein Halbjahr ums andre, oder das je dritte Halbjahr gelesen werden könnte. Doch ziehe ich, wie gesagt, das Erstere: die Behand= lung der Apostelgeschichte in Mittelclassen, bei Weiten vor!

Im U. . führte ich die Geschichten ganz nach der Zeitfolge auf, band mich im N. L. aber an keine der vier evangelischen Darstellungen ausschließlich, indem ich zwar mit der Jugendgeschichte Jesu begann, mit der Leidensgeschichte endigte, die übrigen Begebenheiten aus Jesu Leben aber, seine Wunder und Gleichnisse, nach ihrem Lehrinhalte zusam= menstellte und unter erlauternde Bibelsprüche ordnete.

Hierbei bemerke ich nur noch ausdrücklich, daß Ueberschriftsbibelspruch und Verschen sich zunächst jedesmal auf die wichtigeren, deshalb mit einem Sternchen (*) bezeichneten Geschichten beziehen, so daß fich Niemand wundern darf, wenn für manche, blos des geschichtlichen Zusammenhanges wegen citirte Begebenheit, (wie z. B. die Volkszählung Davids oder ähnliche Geschichten, welche an religiösen und sittlichen Lehren für uns Christen ganz arm sind), sich keine nåhere Beziehung zu dem Ueberschriftsbibelspruche und dem Verschen auffinden lågt, obschon das möglichst vermieden wurde.

Die in jeder Geschichte liegenden religiösen und sittlichen Lehren, die Nuhanwendungen, wurden hier für den Lehrer möglichst kurz entwickelt, wozu das Handbuch, (wie schon das Lehrbuch thut), die Bibelsprüche der Glaubens- und Pflichtenlehre und Luthers Katechismus benust, und zwar dieselben Bibelsprüche, welche in der II. Abtheilung der Katechismuslehre die Hauptlehrsäte der biblischen Paragraphen bilden, damit später bei der Katechismuslehre und überhaupt in 3ukunft, bei der Erinnerung an jene Sprüche, zugleich die dafür früher angeschauten Thatsachen zur Er: Flärung derselben dienen können." (Wie eine Stimme in der Sachs. Schulzeitung, 1842. Nr. 48.: Für die Schüler schaffe man biblische Historien mit nühlichen Lehren an", sich sehr treffend vernehmen an“, lagt). (Die Schöpfungsgeschichte ist z. B. für uns eine Aufforderung, Gott zu lieben; hier citirt das Lehrbuch den Spruch: „Du sollst lieben Gott". Dieser Spruch aber bildet in der Religionslehre den Hauptsah des bibl. Paragraphen von der Pflicht der Liebe gegen Gott. 1. Geb. Das Handbuch enthält diese Sprüche zur größern Bequemlichkeit für die Lehrer, ausgedruckt, indem Nichts beschwerlicher ist, und Nichts haufiger ganz unterbleibt, als das Nachschlagen von Citaten.) Daß dadurch eine fruchtbringende, vorbereitende Verbindung des biblischen Geschichtsunterrichts mit der Religionslehre vermittelt wird, ist leicht einzusehen, zumal da auch die Hinweisungen auf die Hauptstücke von Luthers Katechismus hier nicht fehlen; und es ist keinem Zweifel unterworfen, daß dadurch die spätere Benutzung der bibl. Geschichten als Beispiele beim Religionsunterrichte, ungemein unterstügt wird. (So wird z. B. bei Entwickelung des Pflichtgebots: Liebe Gott" c. wiederum auf die Schöpfungsgeschichte" zurückverwiesen.) Natürlich werden diese Bibelsprüche nur die wichtigern Nuzanwendungen geben können; das genügt aber für diese Stufe. Es bleibe dem Religions: unterrichte aufgespart, die tieferliegenden Lehren und feineren Beziebungen auf Religion und Moral später aufzusuchen. In Unter classen können von diesen Bibelsprüchen höchstens die allerwichtigsten benugt werden, vorausgesetzt, daß der Lehrer sie den Kindern vorsagt; die Hinweisungen auf den Katechismus aber sind nur für Mittelclassen bestimmt, für welche auch das Aufsuchen der im Lehrbuche nur mit den Anfangsworten citirten Sprüche in der II. Abtheilung der Katechismuslehren, so wie das Ausschreiben und Abschreiben der: felben aus der 11. Abtheilung res Lehrbuchs auf die Schiefertafel, (alz Hausfleiß vor jeder Lehrstunde), zu empfehlen ist!

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Die Ueberschriftssprüche und Verschen sind zum Auswendiglernen bestimmt; die letteren, welche meist von mir verfaßt sind, können auch

als Singübungen benußt, und jedes Verschen nach einer der folgenden 6 Lieder Melodien gesungen werden:

(1) Ach bleib mit Deiner Gnaden. oder: Christus der ist mein c. (2) Ich dank Dir schon durch ic.

(3) Wach auf mein Herz 2.
(4) Vom Himmel hoch, da 2c.
(5) Lobt Gott, ihr Christen ic.
(6) Gott des Himmels und der

.

Die kleinen Ziffern, welche in Einschluß vor den Verschen stehen, ver weisen auf eine dieser Melodien.

Dieser Schematismus des Lehrbuchs ist blos scheinbar complicirt; und wenn auch die Verdeutlichung desselben zuerst Schwierigkeiten haben sollte, so sollen ja die Schüler der Unterclassen in denselben gar nicht eingerichtet werden, in Mittelclaffen aber, nachdem der Cursus der bibl. Geschichten schon mehrere Male nach Anleitung des Lehrbuchs abgehandelt worden ist, werden die Schüler nach und nach ganz von selbst sich einrichten. Ja selbst wenn schwerfälligere Köpfe im Anfange sich schwerer hineinfinden sollten, so werden schon nach den ersten 3 Abschnitten diese Schwierigkeiten wegfallen, da in allen Abschnitten dieselbe Anordnung, dieselben Eitate, der selbe Schematismus wiederkehrt. Um besten kann der Lehrer seine Schüler mit einem Male mit der Dekonomie des Buchs bekannt machen, wenn er, mit dem Lehrbuche in der Hand, ihnen das Verständniß eröffnet, wenn er z. B. gleich beim 1. Abschnitte von der Schöpfung", das Lehrbuch aufschlagen, und unter seiner Anleitung in der II. Abtheilung des Lehrbuchs p. 25. §. 4. den dort stehenden Spruch: ,,Du sollst lieben" ic.; ferner p. 41. bei §. 38.,,Gottes unsichtbares" c.; ferner p. 42. §. 37.,,Unser Gott" c. - aufsuchen läßt; auf welche Weise mit einem Male der ganze Schematismus jedem Kinde ganz tlar werden muß!

Ueber die methodische Benuhung dieser I. Abtheilung in den verschiedenen Classen und Abstufungen der Volksschule, und wie die verschiedenen Abtheilungen der biblischen Lehrstoffe in einander greifen und sich wechselseitig ergänzen, verweise ich auf das Vorwort zu dem Lehrbuche p. IV. so wie auf die nach Vollendung des Handbuchs folgende Vorrede.

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