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Geschichten und den Liedern bekannt sein würde. Ganz anders aber wird sich die Sache_gestalten, wenn man die Lehrparagraphen vor solchen Kindern behandelt, welche schon in unter und Mittelelassen nach demselben Lehrbuche 4 - 6 Jahre lang unterrichtet worden sind. Wenn die Schüler der Unterclassen schon nach Anleitung (der 1. Abth.) defsel= ben Lehrbuchs die biblischen Geschichten kennen lernten (und zwar dieselben bibl. Geschichten, welche die 11. Abtheilung wiederum in den Lehrsågen citirt); wenn die Kinder schon in Mittelclassen durch die als Nuganwendungen zu jeder bibl. Geschichte citirten Bibelsprüche und Hinweisungen auf Luthers Katechismus mit den Hauptbibel= sprüchen (der bibl. Paragraphen zweiter Abtheilung) und mit dem Katechismus Luthers, also mit den Hauptsägen der Glaubens und Pflichtenlehre bekannt gemacht wurden; (wenn die Kinder noch nes benbei, nach Anleitung der für jeden der 100 Abschnitte der bibl. Geschichten I. Abtheilung ausgewählten Ueberschrifts - Bibelsprüche gewohnt wurden, jede Geschichte einer Idee unterzuordnen ;) wenn den Schülern der Mittelelassen schon dieselben bibl. Paragraphen, die felben Sprüche, dieselben bibl. Beispiele, dieselben Liederverse, wenn auch nur oberflächlicher, d. h. ihrer Fassungskraft angemessen, erlautert wurden; so wird und muß durch eine solche methodische Vorbereitung die Behandlung der Lehrparagraphen in Oberclassen un gemein erleichtert werden, und der Vorwurf, daß ich zu viel gegeben, daß es unmöglich sei, den großen Lehrstoff in der bestimmten Zeit zu behandeln, wird in diesem Falle, wenn anders der Lehrer das Handbuch und Lehrbuch nur so gebraucht, wie es der ganzen Anlage nach gebraucht werden muß, also vom Beginnen der Schulzeit, bis zum Austritte aus der Schule, dieser Vorwurf, sage ich, wird sich als ungegründet erweisen. Vielmehr wird die Erfahrung zeigen, daß man mit solchen, an der Hand des einen Lehrbuchs, unter steter metho disch fortschreitender und organisch in einandergreifender Benutzung derselben bibl. Lehrstoffen herangezogenen Kindern, zulegt in Oberclassen ganz bequem den reichen Lehrstoff eines Paragraphen in der bestimmten Zeit wird abhandeln und auf Glauben und Leben wird anwenden können. Es sind ja 8 volle Schuljahre für die Verarbei tung des Lehrstoffs bestimmt; für 8 lange Jahre ist des Stoffs gewiß nicht zu viel gegeben, da das Handbuch dem Lehrer auch hinreichenden Lehrstoff an die Hand geben müßte, um von Classe zu Classe etwas Neues hinzufügen zu können, um von Stufe zu Stufe seine Kin: der immer vollständiger einzuweihen in die in That und Wort vor ihm liegende Offenbarung Gottes in der heiligen Schrift, damit der Lehrer ohne geistertödtenden Schlendrian und glaubensmörderischen Mechanismus und mechanischen Buchstabenglauben, gleich einem guten Hausvater, das Alte, Bekannte, immer wieder von einer neuen Seite auffaffen, und immer wieder etwas Neues, die Aufmerksamkeit der Schüler von Neuem Fesselndes, aus dem unerschöpflichen Hausschahe des gotts lichen Reichs hinzufügen könne! Wenn in 8 Schuljahren, bei so unzähligen Religionslehrstunden (da ja ein Kind in den ersten 2-3 Jahren wöchentlich 2, in den letzten 5-6 Schuljahren wöchentlich wenigstens 4 Religionslehrstunden hat!), wenn dabei die Kinder

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dennoch mit mágern, ungenügenden Glaubensregeln, und Lebensgrundfäßen, wie die Erfahrung zeigt, aus der Schule treten; wenn sie kaum den kleinen Katechismus, kaum einige wenige dürftige bibl. Beweisstellen, als Resultat eines ach tjährigen Religions - Unterrichts, davon tragen; so ist das doch jedenfalls zu auffällig, als daß wir nicht der Methode, nach welcher an vielen Orten der Religions: Unterricht ertheilt wird, der Trennung des Zusammengehörigen, dem späteren Vernachlässigen des früher gelegten Grundes, dem Mangel an Einheit und Planmäßigkeit, dem Mangel an wohlgeordneten, für alle Classen zugleich bestimmten, den biblischen Lehrstoff zu: sammenstellenden und verarbeitenden Katechismen und Religionslehrbüchern einen großen Theil dieser bedauerlichen Erfahrungen zuschreiben müßten. Wir Lehrer in Volksschulen müssen Nichts so sehr scheuen, als das Zersplittern der Kräfte; und deßhalb eben stellte sich mein Lehrbuch und Handbuch die hohe Aufgabe, des Lehrers Kräfte auf einen Punkt zu concentriren, und die religiösen Disciplinen (sei deren Behandlung nun mehreren Lehrern, oder nur Einem übertragen,) zu vereinigen, und ein Zusammenwirken zu ermöglichen, das um so nothwendiger, und um so schwieriger ist, je mehr Classen, und je mehr Lehrer eine Schule hat, ja das in vielclassigen Schulen ohne ein, in allen Claffen zu gebrauchendes, den Gang des gesammten Religions-Unterrichts regelndes, und namentlich bibl. Geschichts- Unterricht und Bibelerklärung in den Bes reich des eigentlichen Religions-Unterrichts, ziehendes Lehrbuch, mir rein unmöglich erscheint! Wenn somit der Lehrer nach Anleitung des Handbuchs nach einem Plane während der ganzen Schulzeit den Religions Unterricht betreiben, und nach einem Ziele hinarbeiten kann, den Kindern Gottes Wort zu geben, und ihnen biblische Glau bens und Lebensgrundsäße einzuleben, so wird die Frucht gewiß nicht ausbleiben, denn das Wort Gottes kommt nie leer zurück, und wir werden unsre Kinder mit Ruhe und Freudigkeit, wenn auch nicht voll todter Såße und Definitionen der Schulweisheit, so doch voll Glaubens und heiligen Geistes, als Christen, aus der Schule entlassen können.

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Ich eile nun zum Schlusse des langen Vorworts, und berühre nur noch kürzlich meine Wünsche hinsichtlich des

Confirmanden: Unterrichts.

Schon oben habe ich darauf hingewiesen, wie nachtheilig es für die Schüler sein muß, wenn der den Confirmanden - Unterricht ertheilende Lehrer oder Geistliche einen, von dem in der Schule gebrauchten Lehrbuche, verschiedenen Leitfaden seinem letzten Unterrichte zum Grunde legt. Gerade bei der Kürze der diesem Unterrichte zugemessenen Zeit wird es nöthig sein, alle Zersplitterungen der Kräfte zu vermeiden, und die Lehrerthätigkeit blos auf einen Punkt zu concentriren, nicht auf Mittheilung neuer Kenntnisse, sondern blos auf das übersichtliche Vorführen des bereits Gelernten auf die practische, erbauliche Anwendung der in der Schulzeit dem Kinde bereits mitges theilten biblischen Lehrstoffe. Allein das kann nur geschehen, wenn der Hauptsache nach, dasselbe Lehrbuch zum Grunde gelegt wird,

obschon es keineswegs unpassend sein dürfte, wenn der Lehrer (wie ich oben schon erinnerte) den Kindern noch einmal nach Anhang 1. des Lehrbuchs einen Ueberblick über das Ganze der Glaubens und Pflichtenlehre eröffnete, und den nothwendigen innern Zusammenhang der Glaubens und Pflichtenlehre und ihrer einzelnen Theile, mit bes ständigen Zurückbeziehungen auf den Katechismus, recht lebendig vor die Seele führte. Hier nun, beim Austritte aus der Schule, wird und muß sichs zeigen, welche Resultate das Lehrbuch erzielt, und welche Erfolge der an der Hand eines Lehrbuchs vom Eintritte in die Schule bis zum Austritte ertheilte Religions - Unterricht erreichen konnte. Kann ich bis jest nur nach einer kurzen und unvollkommnen Erfahrung urtheilen, so steht doch so viel fest, daß ein nach meinem Lehrbuche ertheilter Religions Unterricht ein inniges Vertraut: werden mit der Bibel, eine umfassende Bekanntschaft mit dem ganzen Worte Gottes vermitteln muß. Es müssen die Kinder, wenn anders der Unterricht stufenweise nach Anleitung des Lehrbuchs fortgeschritten ist, es müssen dann die Kinder beim Austritte aus der Schule zuerst mit einem großen Schahe von Bibelsprüchen versehen sein. Ist es doch fast undenkbar, daß sich ein Kind die so oft wiederkehrenden Hauptbibelsprüche der Glaubens- und Sittenlehre nicht merken sollte, dieselben Bibelsprüche, die ihm schon in Mittelclassen als Erlauterung der bibl. Geschichten vorgeführt wurden, die bei dem jährlichen Cursus der Katechismuslehre wenigstens 4-5 Mal erklärt wurden, sie müssen sich auch dem schwächsten Gedächt nisse einprägen. Diese Sprüche wenigstens wird auch das schwächste Kind mit aus der Schule fürs Leben hinausnehmen, und wenn das auch wenig wåre, so sind doch 96 Kern: Bibelsprüche gewiß das Mindeste, was ein Kind lernen wird. Wie viele Kinder aber werden sich eine weit größere Anzahl von Bibelsprüchen im Herzen bewahren! Wird nicht mancher der Ueberschrifts- Bibelsprüche aus dem bibl. Geschichts Unterrichte für immer gemerkt werden? Und wenn nun die Glaubens und Pflichtenlehren wenigstens 4-5 Mal immer wieder vorgetragen werden, wenn bei dem jedesmaligen Jah res: Cursus immer wieder dieselben Sprüche gelernt, vom Lehrer an geführt und erklärt werden, sollten nicht beim Austritte aus der Schule eine große Anzahl dieser Bibelsprüche dem Kinde zu Gebote stehen? Wird es nicht daneben für jeden religiösen und sittlichen Lehrsag passende bibl. Beispiele, diese herrlichen Wächter der Tugend, der Religiosität und Gottesfurcht anzuführen, an passenden ̈ Liederversen aus den Kernliedern unserer Kirche sich zu erbauen — im Stande sein? Wird es nicht für jeden Lehrsah, über das Wesen und über die Fürsehung Gottes, über die Bestimmung des Menschen, über die Unsterblichkeit, ja über jede Glaubens und Pflichtenlehre, nicht blos einzelne Sprüche, bibl. Beispiele und Liederverse, nein, sogar einen oder mehrere größere Bibelabschnitte in der Bibel aufzufinden wissen? Und wie herrlich wird das Alles der Lehrer oder Geistliche beim Confirmanden: Unterricht benutzen können, indem er hier bald einen Spruch fordert, bald ein biblisches Beispiel erwähnt, oder erwähnen läßt, bald ein Gesangbuchslied aus dem Gedächtnisse recitiren, bald aus dem Kopfe von

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seinen Confirmanden sich lehrreiche und erbauliche Bibelabschnitte nennen, fie aufsuchen und lesen läßt, welche jezt und später den heilsbegierigen Christen Aufschluß über die wichtigsten Heilswahrheiten gewähren können und sollen! Auf diese Weise allein kann in der That der Geistliche nicht blos übersehen, was und ob seine Confirmanden Etwas Rechtes in der Schule gelernt haben, sondern auf diese Weise allein wird er auch im Stande sein, den gesammten bibl. Lehrstoff in der kurzen Zeit des Confirmanden Unterrichts zu übersehen und et: baulich zu behandeln.

Freilich dürfte das in Sachfen für den Confirmanden - Unterricht bestimmte Vierteljahr fast zu kurz sein, um alle 5 Hauptstücke noch einmal mit gleicher Vollständigkeit zu behandeln. Deshalb würde es nicht unzweckmäßig sein, den ganzen Confirmanden Unterricht an das 2. Hauptstück, das von den Confirmanden ja ohnedem abzulegende Glaubensbekenntniß zu knüpfen. An den 1. Artikel würde sich dem zunächst an die Worte:,,das Alles ich Ihm zu danken und zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin c." eine kurze, übersichtliche Be handlung des 1. Hauptstücks von den 10 Geboten (und zwar nach dem Katechismus und den Ueberschrifts: Bibelsprüchen der das 1. Hauptstück erlauternden bibl. Paragraphen des Lehrbuchs) an: schließen. Auf den 2. Artikel würde nach den Worten: Auf daß ich Sein eigen sei ze." das 3. Hauptstück, vom Gebet des Herrn auf gleiche Weise eingeschalten werden, und mit dem 3. Artikel die Erklärung des 4. u. 5. Hauptstücks verbunden werden können. — Kann man doch viele Wege gehen, ohne den Grund zu verlassen, der gelegt ist!

Indem ich nun hiermit diese bibl. Lehrstoffe der Oeffentlichkeit übergebe, so darf ich nicht verschweigen, wie sehr ich gewünscht hatte, dieselben erst selbst noch einmal in der Schule durcharbeiten und nochmals practisch erproben zu können; allein ich glaubte den so vielfach ausgesprochenen Wünschen nach dem baldmöglichsten Erscheinen des Handbuchs um so eher nachgeben zu müssen, als ein körperliches Unwohlsein, welches mich von meinem Schulamte fern hielt, mir zu der Bearbeitung des Handbuchs eine Muße gewährt, welche ich, bei wieder hergestellter Gesundheit, lange genießen zu können selbst durchaus nicht wünschen darf. Ich kann nur noch hierbei versichern, keine Mühe gescheut zu haben, um nach meinen Kräften ein für evangelische Volksschullehrer brauchbares Werkchen zu liefern, und es soll meine größte Freude sein, wenn es die gewünschten, segensreichen Erfolge hat. Möchte es mir recht viele Freunde erwerben!

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Den 12. Januar 1843.

Julius Kell.

Einleitung').

A. Religion, Religionslehre, Religionsunterricht.

Kurze Gebetsansprache an die Kinder vor dem Gesange.

Mit Dir, o Gott, in Gemeinschaft zu treten, Dich zu haben, Du höchstes Gut, daß Du unser und wir Dein seien, das ist unsre Sehnsucht, unsre Bitte. Hilf, daß wir dahin kommen, wenn wir zuvor fingen und beten das Lied:,, Herr, wenn ich Dich nur (nur Dich) werde haben:c.“ (oder:,,Mein Gott Du wohnft 2c,'') — Gebet: V. 5.

..Herr, hilf, daß ich an Dich gedenke

In meinem Leben allezeit,

Und mein Gemüth zum Himmel lenke,
Entrückt der Erde Eitelkeit.

Was geht die Welt uns Christen an!

Genug, wer Dich, Gott, haben kann." 2) Amen.

Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nüße, und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens. 1. Tim. 4, 8.

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Gottseligkeit" nennen wir den Seelenzustand eines Menschen, der Gottes voll ist, dessen Denken, Fühlen und Wollen durch den Willen Gottes, wie ihn Christus uns offenbarte, geregelt und bestimmt wird. Wir brauchen für diesen biblischen Ausdruck das Wort: Religion, und verstehen darunter theils die Religionslehre: den Inbegriff von Glaubenswahrheiten und Lebensvorschriften, durch welche der Mensch Gottes voll, gottselig werden kann (christliche Religion, Religionsunterricht); theils die Religiositåt, den Zustand

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Anmerkung 1) Die beiden Stücke der Einleitung A und B werden bequem in einer Lehrstunde abgehandelt, die nächstfolgende Lehrstunde aber dem Durchgehen der Reihenfolge sämmtlicher biblischen Bücher gewidmet werden können. Wo also verschiedene Lehrer, der Eine die Religionsunterrichts-, der Andere die Bibelerklärungsstunde ertheilt, möge der Erstere in der 1. Lehrstunde mit A und B, der Leştere mit der unter B stehenden Reihenfolge der biblischen Bücher beginnen, worauf der Erstere in der 2. Lehrstunde §. 1. erklärte, der Andere die Bibelabschnitte zu §. 1. entwickelt.

2) Um Gesang und Gebet beim Beginnen der Schulstunden feierlicher und würdiger zu machen, wird es gewiß sehr vortheilhaft sein, wenn der Lehrer die Nummer des zu singenden Liedes noch vor dem Beginnen der Lehrstunde an die schwarze Tafel mit reide schreibt, und die Anordnung trifft, daß die Kinder, ohne weitere münd: liche Aufforderung zu erwarten, das Lied in ihrem Gesangbuche aufschlagen, das aufgeschlagene Gesangbuch aber vor sich hinlegen. Dann könnte der Lehrer, sobald völlige Ruhe geboten und eingetreten ist, flatt mit dem trivialen:,,Schlagt einmal das Lied Nr. auf" in einer herzlichen Gebetsansprache, wie ich nur beispielsweise zu geben versuchte, Gesang und Gebet einleiten, und unmittelbar darauf sogleich das Lied selbst anstimmen.

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