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den haben und selig sollen werden. Auf diese Rede nimmt der HErr auch nach der Juden Gewohnheit den GratiasKelch, spricht sein Gebet, trinket den Jüngern zu und spricht abermal: „Ich werde nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes komme, an dem Tage, da ichs neu trinken werde in meines Vaters Reich", d. i. bis daß durch meinen Tod die Sünde bezahlet, der Tod und Teufel überwunden und meine christliche Kirche durch mein Evangelium gezeugt wird.

Hier endet sich darum das alte Testament und hebet das neue an. Denn der HErr JEsus hält wohl der Juden Fest, sagt aber, es soll die Leße (der Abschied) sein, daß gleichwie man zuvor das Osterlamm in die 1543 Jahre hat gegeßen und sich dabei erinnert hat der Erlösung aus Egypten: also soll man von nun an für und für im Nachtmahl eßen und trinken den Leib und Blut Christi; dabei wir erinnert werden nicht einer zeitlichen, sondern einer seligen und ewigen Erlösung von des Teufels Gewalt, Sünde, Tod und Hölle, durch Christum JEsum, das rechte Osterlamm, geschehen, bis dermaleins unsere Ostern des neuen Testaments Gott werde ein Ende laßen gewinnen. und wir das himmlische Ostern ohn Aufhören im Reiche Gottes feiern, welches Ende nicht ferne mehr sein kann, sintemal unser Ostern schon viel länger gewähret hat, als der Juden Ostern.

Gebet.

Warum, mein HErr JEsu, warum hat dich so herzlich verlangt, das leßte Osterlamm mit deinen Jüngern zu eßen und ein neues Testament anzuheben? Darum hat dich so herzlich verlangt, damit die Erlösung des menschlichen Geschlechts einmal herbeinahen und du mein und

aller Menschen Leben, Heil und Seligkeit mit deinem Tod erwerben möchtest. Ach, mein HErr JEsu! hast du ein solch sehnliches Verlangen nach meinem Heil getragen, als selbiges dich noch so viel Angst und Schmerzen, so viel Mühe und Arbeit und zulezt den Tod gekostet hat: wie viel mehr wird dich jetzt darnach verlangen, nachdem du aus aller Angst herausgerissen bist und der Tod nicht mehr über dich herrschen kann! Ach, HErr, verleihe mir deine Gnade, daß ich meiner selbst wahrnehme, mein Heil nicht versäume oder dasselbe durch muthwillige vorsägliche Sünde verscherze. Hilf vielmehr, daß mich nach dir als meinem für mich geopferten Osterlamm und deinem Trost immer mehr verlange, daß meine Seele in wahrem Glanben deiner genieße und satt werde, bis ich dich schaue in deines Vaters Reich von Angesicht zu Angesicht und mit Abraham, Isaak und Jakob, ja mit dir und allen deinen Heiligen zu Tische sizen und das ewige Ostern feiern werde. Amen.

Mel. HErr Gott, dich loben alle wir.
Heut gehn wir aus Egyptenland,
Aus Pharaonis Dienst und Band,
Und das recht Osterlämmelein
Wir eßen in dem Brot und Wein.

Auch eßen wir die süßen Brot,
Die Moses Gottes Volk gebot;
Kein Sauerteig soll bei uns sein,
Daß wir leben von Sünden rein.

Der schlagend Eng'l vorübergeht,
Kein Erstgeburt er bei uns schlägt,
Unser Thürschwell'n hat Christi Blut
Bestrichen, das hält uns in Hut.

7. Andacht.

Christus sekt das heilige Abendmahl ein.

Eigene Melodie.

JEsus Christus, unser Heiland,

Der von uns den Gottes Zorn wandt:
Durch das bitter Leiden sein

Half er uns aus der Höllen Pein.

Daß wir nimmer des vergessen,
Gab er uns sein' Leib zu eßen,
Verborgen im Brot so klein,
Und zu trinken sein Blut im Wein.

Du sollst Gott den Vater preisen,
Daß er dich so wohl wollt' speisen
Und für deine Missethat

In den Tod sein Sohn geben hat.

Was ER ordnet, das ist löblich und herrlich; und seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich. ER hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HErr. ER gibet Speise denen, so ihn fürchten, und seinen Bund läßt ER sie wißen. Ps. 111, 3—5.

Und indem sie aßen in der Nacht, da ER_verrathen ward, nahm der HErr JEsus das Brot, dankete und brachs und gabs den Jüngern und sprach: Nehmet, eßet, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird, solches thut zu meinem Gedächtnis. Desselbigen gleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl, dankete, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus, dieser Kelch ist das Neue Testament in meinem Blut,

das für euch und für Viele vergoßen wird zur Vergebung der Sünden. Solches thut, so oft ihrs trinket, zu meinem Gedächtnis. Und sie tranken alle daraus. Matth. 26, 26-28. Mark. 14, 22-24. Luk. 22, 19. 20.

Nachdem der HErr Christus das jüdische Osterlamm mit seinen Jüngern gegeßen hat und es nun ans Scheiden. gehet, so bedenket er zuvor seine liebsten Freunde, macht sein Testament und verordnet denselben seine Güter. Denn so groß ist seine Liebe, daß er in der traurigen Nacht, da er verrathen ward und ihm große Herzensangst und der Tod bevorstand, sein Herz gleichsam von sich selbst abwendet und es den Seinen zukehret und ganz und gar bedacht ist, sie der Vergebung der Sünden, der Liebe und Huld seines Vaters und der trostreichen Zukunft des ewigen Lebens zu vergewißern.

O ein wunderbarliches Testament! Der es macht, der Urheber, ist nicht irgend ein Apostel oder Engel oder sonst eine Creatur, sondern der HErr Himmels und der Erden, der Gottmensch, der Wahrhaftige, Allweise und Allmächtige. Die Güter, so er in diesem Testament vermacht, sind nicht Gold und Silber, köstliche Kleinodien und herrliche Kleider und dergleichen, sondern was Christus am köstlichsten und liebsten gehabt, das hat er beschieden, nämlich seinen heiligen und wahren Leib und sein theures Blut, und in denselbigen Gütern uns gegeben Vergebung der Sünden und zugesagt das ewige Leben. Denn also lauten seine Worte: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird." Und weiter: Das ist mein Blut, das neue Testament, das für euch vergoßen wird zur Vergebung der Sünden." Wo

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aber Vergebung der Sünden ist, da ist auch das ewige Leben. Wie nun das zugehe, daß uns da Christus unter dem gesegneten Brot seinen wahren Leib zu eßen und unter dem geseg neten Wein sein wahres Blut zu trinken gibt, darum bekümmere dich nicht, sondern laß das die fürwißigen Köpfe ausrichten, die sonst gerne nach hohen Dingen trachten, ohne Noth, zu ihrem eigenen Verderben. Halte du dich einfältiglich an die Worte Christi, die als Worte des Testaments des allerhöchsten HErren klar und gewiß sind.

Die Erben und Freunde dieses Testaments sind die Christgläubigen, niemand unter ihnen ausgeschlossen. Diese sollen solches sein Testament halten und nach seiner Einsegung gebrauchen zu seinem Gedächtnis, bis daß er fommt. Er will, daß wir als getreue Brüder und Schwestern zu solchem seinem Gedächtnis oft zusammenkommen, eßen und trinken da das Allerbeßte und reden miteinander von Sachen, deren sich das Herz inniglich freuen möge, wie St. Paulus es erkläret, wenn er schreibt: so oft ihr von diesem Brote eßet und von dem Kelch des HErrn trinket, sollt ihr des HErrn Tod verkündigen, bis daß er kommt.“ Wir sollen da ihm für seine grundlose Liebe Lob und Dank sagen (wie denn auch das Sacrament Eucharistia oder Dankjagung genennet wird), die betrübten Herzen aber und geängsteten Gewißen trösten, die Schwachgläubigen stärken und die Gläubigen bekräftigen wider alle Teufelslehre, Menschentand, Heuchelei und Lügen. Ist es nun nicht eine fröhliche Collation (Mahlzeit), da man begehet Gottes Befehl und Christi Gedächtnis und handelt von göttlichen Sachen, von der Seelen Heil und Seligkeit? Wehe denen, die solches verachten!

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