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keinen. Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, desselbigen gleichen auch die Tasche. Wer aber nicht hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert. Denn ich sage euch: Es muß noch das auch vollendet werden an mir, das geschrieben steht: Er ist unter die Uebelthäter gerechnet. Denn was von mir geschrieben ist, das hat ein Ende. Sie sprachen aber: HErr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.

Lut. 22, 35-38.

Es zeiget hier der HErr Christus seinen Jüngern an, daß er ihrer am Anfang verschonet habe und nicht mehr wollen auflegen, als sie tragen können. Denn da sie erst ausgesandt worden zu predigen das heilige Evangelium, da litten sie keine Noth, wohin sie kamen, Matth. 10, 8-13. und Luf. 10, 4-8. Nun aber, verkündiget er ihnen, werde es anders hergehen und werde ihnen auf allerlei Weise zugesezt werden, daß sie wohl eines Schwerts benöthiget sein, damit sie sich aufhalten und wehren, wenn nun bald alles würde erfüllet werden, was die Schrift von ihm geweissagt. Es meinet aber der HErr Christus kein leiblich oder irdisch Schwert, wie es die Jünger verstunden und derwegen mit zweien Fischermessern herausfuhren, sondern das geistliche Schwert, welches da ist Gottes Wort und wahrer Glaube, mit welchem wir auslöschen können alle feurigen Pfeile und Anfechtung des Bösewichts.

Daraus lernen wir erstlich, daß unser HErr Gott junger Prediger und Regenten im Anfang, da sie noch etwas neu und unversucht sind, mit

schweren Anfechtungen pflege zu verschonen. Denn er ist ein weiser HErr, der wohl weiß, wenn es die rechte Zeit ist, daß er uns in die Schule des heiligen Kreuzes führen und darinnen examiniren, oder in den Schmelzofen des Feuers werfen und uns probiren und bewähren soll. Dies gibt er auch zu verstehen Matth. 9, 14. 15., als die Jünger Johannis ungeduldig waren, daß der HErr Christus seine Jünger allzu zart hielte, da sie dagegen von ihrem Meister so hart und streng gehalten wurden mit Fasten und vielen anderen Beschwerungen, so antwor tet er ihnen: Wie können die Hochzeitleute Leide tragen, so lange der Bräutigam bei ihnen ist? Es wird aber die Zeit kommen, daß der Bräutigam von ihnen genommen wird, alsdann werden sie fasten."

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Zum andern lernen wir auch allhier, daß wir uns bei Zeit mit dem Schwert des Geistes sollen gefaßt machen und mit Gottes Wort wider alle Anfechtung uns wohl verwahren. Denn in diesem lezten Alter der Welt kurz vor dem jüngsten Tage wüthet der Teufel und tobet so greulich, als er zuvor niemals nie gethan hat, sintemal er siehet, daß er noch wenig Zeit übrig hat, Matth. 24, 24. Offenb. 12, 12. Augustinus sagt: „Je mehr Tage herbei kommen, je mehr werden die Trübsale gehäuft. Niemand verheiße ihm, was das Evangelium nicht verheißt. Die heilige Schrift verheißet uns in dieser Welt nichts anders, denn Trübsal, Bedrückung, Aengsten, Vermehrung der Schmerzen, Ueberfluß der Versuchungen. Dazu sollen wir uns vornehmlich gefaßt machen, auf daß wir nicht als unbereit mögen dahin fallen." Deshalb ziehet an den Harnisch Gottes! Ephef. 6, 11 ff. Und

abermals fagt Augustinus: „Gleichwie ein weises und fürsichtiges Regiment in Friedenszeit gedenkt an Krieg und sich dazu stattlich und wohl mit allem bereitet: also sollen wir in der Zeit der Ruhe faßen die Lehre der Weisheit, welche unter trübseliger Zeit schwerlich erkannt wird. Denn es werden in Widerwärtigkeit nicht bald gefunden Wehr und Waffen, die man in Friedenszeit nicht gesucht hat."

Weiter werden wir erinnert unserer Thorheit und unsers Unverstandes in geistlichen Sachen, da die Jünger die Rede Christi auf das leibliche Schwert deuten und mit demselben dem Rathschluß von dem schmählichen Kreuzestod seines Sohnes, davon er ihnen jeßunder nur gesagt, sich widerseßen wollen, auch dabei meinen, mit ihren zwei Fischermessern sich gegen eine solche Menge Volks zu sehen, die hernach mit Fackeln, Lampen, Schwertern und Stangen den HErrn anfällt. Gott sagt, daß wir durch Stillesein und Hoffen stark sein sollen, Jes. 13, 15., und unsere Seelen in Geduld faßen, Luk. 21, 19., auch will Gott seinem Evangelio nicht mit dem Schwert geholfen haben, denn sein Reich ist nicht von dieser Welt, Joh. 18, 36., und die Waffen unserer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern geistlich, 2 Cor. 10, 4. 5.

Hier können wir daher sehen, was von dem geistlichen und weltlichen Schwert des römischen Antichrists zu halten sei und wie derselbe mit der Schrift umgehet. Denn eben weil hier die Jünger zwei Schwerter herfürbringen und sagen: „HErr, siehe, hier sind zwei Schwerter", auch der HErr darauf spricht: „Es ist genug", so gibt der Pabst für, es seien ihm zwei Schwerter vertraut, das geistliche und das weltliche Schwert. Es sieht

aber hier Jedermann, daß solches die Meinung gar nicht ist, sintemal die Jünger vielmehr mit Christi Worten freundlich gestraft werden, als wollte der HErr sagen: Ihr wollet mich nicht verstehen, laßet es nur bleiben mit Fragen, ich sehe wohl, daß ihr noch gar fleischlich gesinnet seid; es ist von diesem Handel genug gesagt. Denn also pflegen auch sonst verständige Leute zu antworten denen, die sie nach vielem Unterricht nicht recht vernehmen, daß sie sagen: Satis est, d. i. es ist gut, es ist genug.

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Zum legten ists tröstlich, daß Christus nach der Weissagung Jesaiä Cap. 53, 12. unter die Uebelthäter gerechnet worden ist, denn dadurch hat er uns erlangt, daß wir unter die Kinder Gottes gezählet werden, wir Alle, die wir an ihn glauben, Joh. 1, 12. Desgleichen, da er hinzusest: Denn was von mir geschrieben ist, das zuseßt: hat ein Ende", gibt er uns den Trost, daß nicht allein. die Weissagungen von Christi Leiden, Sterben, Auferstehen und ganzem Reich erfüllet sind, sondern es sind auch in ihm alle Gottesverheißungen Ja und Amen, 2 Cor. 1, 20., und ist er des Gefeßes Ende; wer an ihn glaubt, der ist gerecht, Röm. 10, 4. Was demnach die Propheten und Apostel verkündiget haben von der Auferstehung unseres Fleisches, vom jüngsten Gericht und vom ewigen Leben, das soll und wird gewißlich auch erfüllet und vollendet werden. Wir sehen", spricht Augustinus, „daß viel Dings erfüllet ist, daraus wir hoffen und ohne allen Zweifel wißen, daß dasjenige, so noch hinterstellig ist, auch werde erfüllet werden. Desgleichen, wie jenes gekommen ist, so wird dies auch kommen, die Ungläubigen meineten nicht, daß es kommen würde; denn eben Gott, der HErr, hat beides verheißen, hat beides verkündiget, das kommen soll“,

und Cyprianus spricht: „Siehe, es geschieht, was zuvor gesagt ist, und weil da geschieht und vollendet wird, was zuvor verkündiget, wohlan, so wird auch gewiß folgen alles dasjenige, was verheißen ist.“

Gebet.

Ja, allerliebster HErr JEsu! alles, was die heiligen Propheten von deinem bittern Leiden und von deinem schmerzlichen Tode geschrieben haben, das hat alles ein Ende. Es war geschrieben, daß du solltest überantwortet werden den Heiden; und dies hat ein Ende. Es war geschrieben, daß du solltest gegeißelt und getödtet werden; und dies hat ein Ende. Aber, o des seligen Endes, mit welchem sich alles Böse endet und alles Gute anfängt! denn es hat nun ein Ende Gottes Zorn und fängt an über uns Gottes Gnade. Es hat nun ein Ende der Fluch und fängt an der Segen. Es hat ein Ende der Tod und fängt an das Leben. Es hat ein Ende die Verdammnis und fängt an unsere Seligkeit. O des erfreulichen Anfangs! bist der Anfang und das Ende, gesagt jezt und ohn alles Ende! Amen.

des erwünschten Endes! Dir, HErr JEsu! der du sei Lob und Preis dafür

Mel. Freu dich sehr, o meine Seele.

Es soll nun vollendet werden,
Was davon geschrieben ist,
Und warum auf diese Erden
Ist gekommen JEsus Christ:
Schauet nur des Höchsten Sohn
In dem Leiden, Schmach und Hohn,
In den Wunden, in den Schmerzen,
Und nehmt alles wohl zu Herzen.

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