ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Der greifen Mutter

in

kindlicher Dankbarkeit und Shrerbietung.

Bei seinem Ausgang zu den Häusern und Familien, in denen man des HErrn Tod alljährlich im täglichen Hausgottesdienst verkündigt, möchte ich mein Passionsbuch zunächst in Dein stilles Wittwenstüblein senden, die Du in der Zeit unseres langjährigen Beisammenseins an dem vorigen Orte meiner Amtswirksamkeit Dich, so oft die heilige Passionszeit erschien, des einen und anderen von den hier benüßten Passionalbüchern zu Deiner Privaterbauung zu bedienen pflegtest. Hat uns nun der HErr nach seinem weisen Rathe endlich wieder räumlich und vielleicht auch zeitlich geschieden, so mögen diese Andachten durch Betrachtung, Anbetung und Lobgesang uns nur um so mehr im Geiste auf Golgatha immer wieder zusammenführen,

bis wir uns, und Gott gebe mit alle den Unseren, dort am seligen Ziele aller Wege der Auserwählten zusammenfinden und dann im Schauen dessen, was wir hier geglaubt, bekannt und angebetet haben, und in dem Chore der vollendeten Gerechten mit verklärten Lippen und ohne Schwachheit Ihm unseren Preis ewiglich erschallen laßen, „der uns geliebet hat und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und seinem Vater".

Vorwort.

Die nachfolgenden Passionsandachten waren in ihrer ursprünglichen Anlage allein für meinen Privatgebrauch bestimmt. Da nach der alten Christensitte in der heiligen. Fastenzeit nicht blos in den öffentlichen Gottesdiensten dem Leiden und Sterben unseres HErrn JEsu Christi besondere Betrachtungen gewidmet werden, sondern auch die Privatandacht von jeher mit Vorliebe sich solchen Betrachtungen hingegeben hat: so pflegte ich auch meine Hausandacht darnach alljährlich in der Fastenzeit anzustellen. Weil jedoch Rambachs treffliche Betrachtungen über das Leiden Christi sich mir als zu ausführlich erwiesen, um mit der Passionsgeschichte durch zu kommen; weil ich ehedem außer Dr. Luthers Passionspredigten nichts Weiteres aus der älteren derartigen Erbauungsliteratur besaß und die Weise und Sprache der älteren Passionsprediger mir nun einmal mehr Befriedigung und Segen gewährte, als die der neueren: so versuchte ich, für mein Haus mir selber ein Passionsbüchlein mit Hilfe des von der Missourisynode wieder abgedruckten Altenburger Neuen Testaments anzulegen, indem ich aus den betreffenden Summarien über die vier Evangelisten das Zusammengehörige zusammenfügte oder verschmolz, darnach die Passionsabschnitte ordnete und aus meiner Sammlung von Gesang- und Gebetbüchern entsprechende Liederverse und Gebete für jede

Andacht wählte. Während eines mehrjährigen und ge-
segneten Gebrauchs dieser Privatarbeit jedoch machte ich
mich für meinen Zweck mehr und mehr mit einer Anzahl
alter Passionalbücher näher bekannt und wiewohl sich auch
keines von diesen ausschließlich für meinen Bedarf ver-
wenden ließ, so entdeckte ich jedoch zu meiner großen
Freude je länger, je mehr, daß gerade die, welche ich mir
verschafft hatte, nach Inhalt, Sprache und Behandlung
einander sehr verwandt waren, daß ein Verfasser bei dem
andern zur Schule gegangen war, oft ganze Stellen von
seinen Vorgängern aufgenommen hatte und daß sich daher
das Beßte auch aus diesen Passionalbüchern für kürzere
Andachten so zusammenfügen oder erforderlichen Falls so
verschmelzen ließe, daß nicht zu befürchten stünde, es würde
diese Art der Verwendung alter Passionsschäße ein bunt-
scheckiges Allerlei bieten.

Wenn ich denn nun, ermuntert und berathen von theue-
ren Brüdern, mein Passionsbüchlein zum Gebrauch auch für
andere fromme Hausväter und Christen ausgehen laße,
so bin ich es wohl schuldig, meine Schazkammern zu nen-
nen, aus denen ich mir den Bedarf für Betrachtung und
Gebet holte.

Die summarischen Betrachtungen sind vornehm=
lich aus folgenden zwei Werken geschöpft:

1. Passionalbüchlein oder: Christliche
Erklärung der gnadenreichen Historien des bitteren
Leidens und Sterbens unseres lieben HErrn und
Heilandes JEsu Christi, darinnen aufs kürzeste
und deutlichste angezeiget und in gewisse Frage
und Antwort gefaßet ist, was aus einer jeden Lec-
tion fürnehmlich für Lehren, Trost, Erinnerung

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »