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könig reicht der Menschenjungfrau diesen Trank, damit sie alles vergesse und für immer bei ihm im Berge bleibe. Beim ersten Trunke aus dem Horne vergißt sie Himmel und Erde, beim zweiten Gott, beim dritten Schwester und Bruder. In einer vielverzweigten Sagengruppe wird erzählt, daß eine Jungfrau dem Berg-Elfen-Zwergenkönige durch den Genuß eines Trankes verfällt, der ihr meist sofort beim Betreten seines Reiches gereicht wird. Wichtiger ist die zweite Gruppe, daß ein Menschenjüngling den Elben verfällt, indem er einen Vergessenheitstrank von einer Elbin annimmt. Ein dänischer Ritter hat sich an einem Elfenhügel schlafen gelegt. Da kamen drei schöne Jungfrauen und begannen so hold zu singen, daß die reißende Woge im Lauf hielt an, die Fischlein vergaßen das Schwimmen, die wilden Tiere im tiefen Wald hielten inne im Springen und die Vöglein auf den Zweigen verstummten. Und aus dem Hügel ein Jungfräulein kam, die Silberkann in den Händen. Doch die Schwester, die schon den Elfen verfallen war, warnt ihn: laß den Trank in den Busen rinnen, gar schlimm ist es im Bergesgrund bei den Elfenfrauen darinnen.

Und hätte nicht Gott es gnädig verlieh'n,

Daß der Hahn geregt seine Flügel,

Da müßt' er mit den Elfinnen zieh'n
Hinein in den Elfenhügel.

Die fär. Huldermädchen tragen oft Verlangen nach einem Christenjüngling und locken ihn an sich. Geht er in die Wildnis, so öffnet sich der Hügel, und das Mädchen tritt Leraus, um ihm einen Trank anzubieten. Bläst er dann nicht den Schaum von oben ab, so trinkt er sich Vergessenheit. Denn in ihm liegt der Zauber, und damit betören sie ihn, bekommen Gewalt über ihn und ziehen ihn mit sich in den Ebenhügel. In Norwegen und Schweden ist dasselbe Motiv bekannt. Charakteristisch ist die Sage aus dem nördlichsten Norwegen:

Ein Bursch vernahm wunderschöne Musik aus dem Berge, er ging L.n. und ein Huldremädchen reichte ihm ein goldenes Trinkhorn. Geschwind warf er den Trunk über die Schulter, ergriff das Horn und hetzte nach Hause. Da entstand ein furchtbarer Lärm auf dem Hofe, es gab Schläge

und es setzte blutige Köpfe. Zuletzt ward alles still, und ein alter, kleiner Mann mit roter Spitzmütze trat in die Stube. Zornig war er, und seine Stimme zitterte, als er anfing: Toll bist du, oft half ich dir aus, wenn du in der Klemme warst. Das Huldrevolk war eben hier und wollte dir den Raub seines Hornes vergelten. Wäre ich nicht gewesen, so wäre keine Rippe mehr an dir heil. Es war der Godbonde, der Wichtel und Schutzgeist des Hauses, der die Feinde mit einer eisernen Stange vertrieben hatte.

An diese verlockenden, gefährlichen Hulderjungfrauen, deren Liebe Tod und Verderben bringt, erinnert der Mythus von dem dämonischen Könige Gudmund von Gläsis wellir (Glanzgefilde).

Seine schöne Tochter findet in einem Walde Helgi, trägt ihm ihre Liebe an und beschenkt ihn beim Abschiede reichlich. Später läßt sie ihn abermals entführen und sendet ihn beim Abschiede geblendet zurück, damit die norwegischen Frauen keine Freude an ihm hätten (FMS III 141; Flt. I359). Thorkil warnt, im Reiche Gudmunds etwas zu genießen, da man sonst die Erinnerung an das frühere Leben verliere und immer in der Gemeinschaft der Unholde bleiben müsse (Saxo 288). Sein Begleiter Buchi aber heiratete eine von den Töchtern Gudmunds, verliert aber sofort das Gedächtnis und ertrinkt später (Saxo 291). Auch Freyja reicht dem Hedin einen Vergessenheitstrank (FAS I400). Koll, eine Art Troll, besitzt ein zweiteiliges Horn: wer von dem untern Teile trinkt, vergißt alles: wer vom obern trinkt, wird davon wieder geheilt (FAS II 399). Der Zwerg Möndul will eine Frau berücken und reicht ihr einen Trank; sie verliert das Gedächtnis und erhält es erst durch einen Erinnerungstrank des Zwerges zurück (FAS III 298). Die Zauberkundige Grimhild endlich reicht Sigurd einen Trank, nach dessen Genuß er Brynhild vergißt (Vols. S. 24. 27. 29; Gríp. 31. 34).

Der Trank also, der Sigurd den Nibelungen dienstbar macht, drückt sein Verfallen an die dämonischen Mächte aus, und die Liebe der Unterirdischen schlägt auch ihm zum Verderben aus. Auch der Name Grimhild (die verlarvte Kämpferin) erinnert schon begrifflich an Nibelungen, Huldern (die Verhüllten), und sein Gebrauch ist durchaus auf dämonische Wesen beschränkt. In der nordischen Überlieferung vom Vergessenheitsmotive haben wir die Bewahrung eines in der trümmerhaften deutschen Überlieferung der Nibelungensage verschollenen Zuges zu sehen.

Selbst mit Göttinnen buhlen die lüsternen Elfen. Vier Zwerge, die ein kostbares Halsband geschmiedet haben, über

lassen es Freyja erst, nachdem sie jeden von ihnen ihre Gunst gewährt hat (FASI 391). Loki schmäht Freyja, alle Asen und Elben mit ihrer Liebe beglückt zu haben (Lok. 30).

Wie nach blühenden Jünglingen und schönen Jungfrauen tragen die Elben Verlangen nach kleinen gesunden Kindern, die sie mit Gewalt oder List rauben, und an deren Stelle sie die eigenen unterschieben. Zeichen, die die elbische Abkunft des Wechselbalges lehren, sind, daß es wie ein Unhold anzusehen ist und nicht wie Menschen, bleich wie Bast, fahl wie Asche (Thidreks. S. 169).

Will man den Wechselbalg los werden, so braucht man ihn nur nach der Kirche zu tragen, dann stirbt er; oder man prügelt ihn und hält ihn hart, dann kommt die Elbin und tauscht ihr eignes Kind wieder gegen das fremde ein.

So häßlich der Wechselbalg ist, so schön sind die elfischen Eltern an Gestalt. Sie sind weit schöner als andere Menschengeschlechter in den Nordlanden (FAS. I387). Alfhild war die schönste von allen Frauen, wie ja überhaupt die Bewohner von Alfheim von hübscherem Aussehen waren als irgend ein anderes Volk zu jener Zeit (Herv. S. 1). Der Zwerg aber hat Kindesgestalt, ist alt und häßlich, langnasig, von erdbrauner Farbe. Weil ihn das Licht nicht bestrahlt, hat er das Gesicht eines Toten. Daher nennt Thor den Zwerg Alwis bleich um die Nase, wie wenn er bei Leichen die Nacht gelegen habe Alv. 2).

Die Wohnung der Lichtelfen ist nach der Edda bei dem Wanengotte Frey. In den Elfen und Wanen sind ja die milden und wohltätigen Stimmungen der Luft und des Wetters persönlich geworden, beide gebieten über Sonnenschein und Wind. Die Volkssage weist ihnen ein ausgedehntes Reich in Bergen, wilden und unzugänglichen Schluchten, Hügeln und Kiüften an, das mit Gold und Silber angefüllt ist.

Eine Jungfrau, die acht Jahre bei dem Bergkönig im Felsen geweilt hat, antwortet der Mutter auf ihre Frage, wo sie die lange Zeit gewesen sei:,,Ich war so lang auf der blumigen Heid" (S.). In den Elfengärten sind Bäume von herrlicherem Grün, als man je gesehen, und Früchte, die

nirgends ihresgleichen haben (S.). Des Elbenkönigs Gudmunds Reich,,Unsterblichkeitswiese" im Lande ,,Glanzgefilde" ist ein nordisches Paradies. Oben auf der Erde haben die Elfen Lieblingsplätze, Wiesengründe, einsame, abgeschlossene Waldgegenden, auch besondere Bäume, unter denen sie sich gern aufhalten.

Ihre Lebensweise ahmt die menschlichen Einrichtungen nach. Sie leben manchmal frei, zumeist aber in grossen Genossenschaften unter einem Oberhaupte. Es gibt Elfen- und Bergkönige. Auf Island wird der von Hans Sachs bekannte Schwank,,,die ungleichen Kinder Evä“ von den Elfen erzählt. Nach der 1774 verfaßten isl. Kirchengeschichte des Finuus Johannaeus beherrschen sie zwei Vizekönige, die abwechselnd, jedes zweite Jahr, von einigen Untertanen begleitet nach Norwegen segeln, um sich dort dem Könige des ganzen Stammes vorzustellen und ihm einen genauen Bericht über das Betragen, die Treue und den Gehorsam seines Volkes abzustatten; die Begleiter sind dazu da, die Vizekönige anzuklagen, wenn diese die Grenzen der Gerechtigkeit oder Sittlichkeit überschritten haben.

Wie die Menschen beschäftigen sich die Elben mit Viehzucht.

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Die norw. Huldern treiben Vieh vor sich her, das blau ist wie sie selbst. Die Meerfrau hütet schneeweißes Vieh auf Inseln und am Strande; Elbinnen versprechen als Lohn zwölf weiße Stiere (S.). Auf den Färöer glaubt man, daß große fette Kühe unsichtbar unter dem übrigen Vieh weiden, die dem Meere entsteigen, milchreicher als irdische Kühe und gern gesehen von den Bauern unverwandt blicken sie nach dem Wasser. Die Zwerge haben in den Bergen goldgehörnte Kühe (N.). Aus dem Wasser steigt ein mausfahler oder apfelgrauer Stier hervor, mischt sich unter die Herden der Menschen, zeugt mit den Kühen riesenstarke Kälber und kann sich auf wunderbare Art unsichtbar machen. Eine alte blinde Frau ruft aus, als sie das Kalb brüllen hört: „Das ist das Gebrüll eines Elfen und nicht eines lebendigen Wesens, ihr werdet wohltun, es sogleich zu töten!" Aber wegen der Schönheit des Tieres hört niemand auf sie. Das Kalb wächst gewaltig heran und durchbohrt mit den Hörnern im vierten Jahre seinen eigenen Herrn (Eyrb. 63). Dem Vieh der Meerfrau legte man Michaeli Futter aus (S.).

Auf Island haben die Geächteten, die Leute, die außer

halb des Gesetzes stehen, vielfach das Wesen der Elben angenommen sie haben ihren besonderen Haushalt, eigene Herden und holen sich Weiber von den Menschen, wie die elbischen Geister. Gretti ist das älteste Beispiel dafür, daß ein Verurteilter zu ihnen in Verbindung gesetzt wird (Grettis S. 61/2).

Besonderes Gefallen finden die Elfen am Tanz. Bei Sonnenuntergang kommen sie herangeschwebt, zart und fein gebaut, von unbeschreiblicher Schönheit und Lieblichkeit, zart wie die Lilie und weiß wie der Schnee. Die Zeit ihrer Spiele in duftiger Nacht auf tauigem Rasen dauert bis zum Hahnenschrei, und wenn sie nicht vor dem dritten Hahnkrat verschwunden sind, wie der wallende Nebel vor der aufgehenden Sonne, werden sie ,,taggebannt" und müssen auf demselben Flecke stehen bleiben, auf dem der Hahnenruf ihr Ohr erreichte.

Herr Oluf macht sich auf vom Hause der Mutter zur Braut, die harrend im Brautgemache sitzt, um sie heimzuführen. Aber in den Hainen, wo er mit seinem Falken und Hunde zu jagen pflegte, hat ihn die Elfenfrau bemerkt und lauert ihm auf, um ihn in ihre Arme zu schließen und bei den verführerischen Tönen des Saitenspiels an seiner Hand über das Gras im Ringeltanze dahinzuschweben. Das Ohr des Bräutigams vernimmt wunderliebliche Musik, und die Tochter des Elfenkönigs tritt hervor und reicht ihm das Händchen weiß: Komm, junger Gesell, tanz' mit mir im Kreis! Läßt er sich fortreißen, so wird er in das Elfenreich entführt, und lassen ihn die Elfen wieder ziehen, so ist er lange Jahre abwesend gewesen, die ihm wie eine einzige Stunde dahingeschwunden sind; die Braut aber ist lange, lange gestorben. Antwortet er jedoch auf die Aufforderung der Elfenbraut zum Tanze:

Nicht tanzen will ich, noch tanzen ich mag,
Denn morgen ist mein Hochzeitstag

So tut sie einen Schlag ihm auf das Herz:
Noch nimmer fühlt er solchen Schmerz.
,Willst du nicht treten zum Tanze mit mir,

Dann send ich Tod und Unheil dir."

Herr Oluf wendet den Rappen sein,

Seuche und Krankheit ziehn hinter ihm drein.

Als am Morgen die Sonne ihr Auge aufschlug,
Drei Leichen man aus dem Schlosse trug.

Das war Herr Oluf und seine Maid,

Und die Mutter, die starb vor Kummer und Leid (D. S.).

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