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Eine Magd soll dem Kobold am Julabend Rahmgrütze bringen, setzt ihm aber Hafergrütze mit saurer Milch vor. Da schießt der Niss auf sie zu und beginnt mit ihr einen Tanz, der bis zum Morgen währt, wobei er singt:

Den Brei assest auf ganz dem Kobold du,

Ei, so tanz auch, so tanz mit dem Kobold du (N.).

Verbunden mit der Liebe zum Tanz ist die Lust zur Musik. Unbeschreiblich ist der Zauber, den der Gesang der Elfen auf die ganze Natur ausübt, alles horcht auf und scheint gleichsam zu erstarren. Wenn die Zwergtochter Ulfa den Runenschlag auf der Goldharfe schlägt, vergessen die Tiere des Waldes, wohin sie springen, die Fische der Flut, wohin sie schwimmen wollen, der Falk auf dem Zweige breitet die Flügel aus, die Wiese blüht, und alles belaubt sich. Wenn die Jungfrau des Elfenhügels ihr Lied anhebt, hält der gewaltige Strom inne, die Fische spielen mit ihren Flossen, die Vögel im Walde beginnen zu zwitschern. Umgekehrt, wenn der Bräutigam die vom Neck hinabgezogene Braut durch Harfenschlag zurückheischt, so spielt er die Vögel vom Zweige, die Rinde von der Birke, das Horn von der Stirne des Stieres, den Turm von der Kirche und zuletzt die Braut aus den Wellen auf sein Knie. Eine solche süße Musik heißt in Schweden Elbenspiel, in Norwegen Schlag, Spiel des Huldrevolkes, in Island Weise, Schlag der Lieblinge.

Die Tochter eines Bauern hat von einem Elben ein Kind. Des Abends singt der elbische Vater draußen vor dem Fenster seinem Kinde ein wunderbar schönes Lied, das das Kind zum Schlafen bringt, ihm Glück und Segen wünscht, gute Ratschläge erteilt und kluge Sprüche beifügt (Isl.). Der Huldrenschlag geht in Molltönen und hat einen einförmigen, klagenden Ton. Die Bergbewohner haben sie von den Unterirdischen gelernt, indem sie ihnen zwischen Hügeln und Felsen horchten. Es gibt im südlichen Schweden eine Melodie, die Elfenkönigs-Weise genannt, die viele von den guten Spielern wohl kennen, aber nie zu spielen wagen. Denn sobald sie beginnt, werden Jung und Alt, ja sogar leblose Wesen gezwungen, zu tanzen, und der Spieler kann nicht aufhören, bis er im stande ist, die Arie rückwärts zu spielen, oder bis jemand hinter ihn tritt und die Saiten der Violine durchschneidet (E. M. Arndt, Reise durch Schweden). Für ein graues Schaf unterrichtet der Niss die Leute im Geigenspiele (N.). Vor allem sind die Wassergeister musikliebend (s. u.).

Die Elfen sind anstellig, geschickt, schaffenslustig und

kunstreich; bei steigender Kultur wurden sie die besten Handarbeiter, die Techniker der Götter. Sie verfertigen Odins Speer Gungni und Ring Draupni, Sifs goldenes Haar, Freyjas Halsschmuck, Freys Schiff und Eber, und die Kette, mit der der Wolf Fenri gefesselt wird. Die an. Literatur ist reich an Erzählungen von der Geschicklichkeit der Zwerge in künstlicher Schmiedearbeit, von ihnen stammen meist die berühmten Waffen, Rüstungen und Schwerter, in unterirdischen Schmieden gehämmert. Der Isländer nennt einen kunstfertigen Arbeiter ,,geschickt wie ein Zwerg" und kunstreiche Arbeit,,Zwergenarbeit". ,,Zwergarbeit" heißt der glänzende Bergkristall, weil die Zwerge im Innern der Berge die edlen Metalle und Steine bereiten (N.). Die Spinne und das Spinnengewebe heißen Zwerg und Zwergnetz.

Große Weisheit ist ihr Teil. Alwis, der vollkommen Weise, geht mit Tor eine Weisheitswette ein; er hat die neun. Welten alle durchwandert und acht gegeben auf alles. Zwei Zwerge stellen den Dichtermet her, in dessen Besitz dann Odin kommt. Ritter Oluf versprechen die Elbinnen starke Runen, sie wollen ihn lehren, Runen schneiden, schreiben und lesen (D.). Ihre zauberischen Gesänge wurden Runen genannt; das bezaubernde Harfenspiel der Zwergtochter Ulfa, die Ritter Tynne in ihr Reich lockt, heißt Runenschlag, und der Ritter wird aus den Runen, in die er durch dasselbe gebunden ist, durch Hilfe von Runenbüchern wieder gelöst (S.).

Sie weissagen und verkündigen bevorstehendes Unglück, besonders den Wassergeistern ist der Blick in die Zukunft geöffnet.

Wie sie Schaden und Krankheiten anrichten, so können sie diese auch heilen. Thorward bringt den Alfen ein Opfer aus Stierblut und wird von einer schweren Wunde geheilt Kormaks. S. 22).

Als verschlagen und listig werden sie überall geschildert. Alberich-Alfrik,,Alfenkönig“ wird der grosse Stehler genannt Thidreks. S. 16), andere Zwerge heißen Althjof (Erzdieb), Hiethjof (Hügeldieb), Fundin (Findig), (Vol. 11, 13, 15).

Sinnesart und Neigungen der Elfen zeigen eine eigen

Herrmann, Nordische Mythologie.

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tümliche Mischung von Gut und Böse, List und Aufrichtigkeit. Beispiele bedarf es nicht weiter. Ein gewisses neckisches Wesen, das sie in der Volkssage regelmäßig an sich tragen, muß ihnen schon im Heidentume beigelegt worden sein. Ein boshafter Störenfried wird Rotelbe genannt (Nj. 45). Aber daneben kommt ihre Gutmütigkeit immer wieder zum Vorscheine. Niemand soll ein gegebenes Wort brechen, sagt Alwis (Alv. 3). In Island glaubt man, daß sie Recht und Billigkeit in allen Dingen üben. Unbezweifelt ist die Treue der Hausgeister, die keine Unredlichkeit dulden und deshalb selbst das Gesinde strafen. Obwohl sie ein verborgenes, heimliches Leben führen und nur in der Nacht munter und tätig werden, wenn die Menschen schlafen, so bedürfen sie doch oft deren Hilfe, namentlich bei Geburten, und sie lohnen diese durch reiche Geschenke und Gaben wunderbarer Art. Aber man muss davon schweigen und darf das Geheimnis nicht verraten, sonst schwindet ihre Glücksgabe.

In der eddischen Dichtung treten die Elben häufig in der Gesellschaft der Asen auf, und zwar schließen sie sich an die Götter, nicht an die Riesen an. Daß mehrfach nach den Elfen Menschen genannt werden, weist auf ein freundliches Verhältnis dieser zu jenen hin: gut scheint die Benennung nach den Elben (Sk. 39).

Zwerge.

Die Elfen, die in den Bergen und unter der Erde wohnen, heißen Zwerge, Bergvolk (dän.), rabvolk (norw. Haugfolk), Huldren (norw. fär.), Erdelfen, Erdfolk (schw.), Unterirdische. Unter Steinen steht das Haus des Zwerges Alwis. König Sweigdi kam in Schweden auf ein großes Gehöft,,,Stein" genannt; da war ein Stein hoch wie ein großes Haus, und unten bei ihm saß ein Zwerg. Er redete den König an und forderte ihn auf, einzutreten. Alsbald schloß sich der Stein, und Sweigdi kam nie wieder (Yngl. S. 12). In der schw. Ballade,,Ritter Tynne" wird das Leben und der Haushalt des elfischen Bergvolkes geschildert. Im Berge ist alles mit

Erzen beschäftigt. Die Bergkönige spielen Goldtafel und kleiden ihre Mannschaft in Eisen, die Zwergfrau legt Gold in den Schrein. Die schöne Tochter Ulfa aber schleicht sich hinaus und schlägt den Goldklang der Harfe an, um den Ritter zu bezaubern. Nachdem dieser auf dem Goldstuhl geschlummert, wird er von den Runen entbunden und erhält zum Abschiede wunderbare Waffen und herrliche Kleinode. Arndt hörte von einer schwed. Führerin, daß sie in Häusern voll Gold und Kristall leben und tanzen und trinken; sie hatten alles Gold und Silber in den Goldberg gebracht, das die Leute im großen russischen Kriege vergraben hatten. Auf den Färöer wohnen die Zwerge in grossen Steinen oder in Hügeln unter Blöcken, solche Zwergensteine findet man weit und breit auf den Inseln wie auch in Island. Vom Gestein hallt aller Klang, aller Wesen Sprache wider, und noch heute heißt das Echo im Norden Zwergrede; ein fär. Volkslied läßt in den Bergen, in jedem Fels diese Zwergsprache singen.

Die Zwerge sind die besten Schmiede; von ihnen lernten die Menschen zuerst den Stahl im Wasser härten; früher dehnten sie das Eisen aus und schmiedeten es, indem sie es kalt mit dem Hammer schlugen. Die Zwergenwerkzeuge schmieden von selbst. Am Fuße der Steine, wo sie wohnen, kann man oft Asche liegen sehen, die aus ihrer Schmiede herausgefegt ist. Ihre Stärke beruht in einem selbstgefertigten Gürtel: bekommt ein Mensch diesen in seine Gewalt, so kann er den Zwerg zwingen, zu schmieden, was er verlangt, und die seltensten Kleinode zu liefern (Fär.).

Wie die Volkssage wissen auch die ältesten Mythen, dass die Zwerge treffliche Schmiede sind.

Wölund, der Elbenfürst, war der geschickteste von allen Männern, von denen die alten Sagen zu berichten wissen und mit einer Schwanjungfrau vermählt. Durch seinen Reichtum und seine Kunst erweckte er den Neid des Königs Nidud von Schweden. Er wurde in der Nacht überfallen, gelähmt und auf einer kleinen Insel in eine einsame Werkstätte gesetzt, wo er Schwerter und Bauge, Brustspangen und Ringe und andern Schmuck dem Könige schmieden mußte, bis er Gelegenheit fand, sich furchtbar an diesem zu rächen und in einem Flügelkleide zu fliehen (Vol.).

Regin war geschickter als alle Menschen und seinem Wuchse nach

ein Zwerg. Er war klug, grimmig und zauberkundig. Er schmiedet dem jungen Sigurd einen Stahl, der den Ambo spaltet und die Wollflocke durchschneidet, die vom Strome dagegen getrieben wird (Reg.). Högnis Todesschwert ist von Zwergen geschmiedet und bringt jedesmal einem Manne den Tod, wenn es entblößt wird; nie wird ein Hieb mit ihm vergeblich geführt, und nimmer heilt die Wunde, die es geschlagen. Mit dieser Waffe kämpft Högni gegen Hedin, der ihm die Tochter entführte, und er weist die Sühne ab, weil sein Schwert einmal gezogen ist (Sk. 10). Die von Zwergen geschmiedeten Schwerter beißen durch Eisen und Stein und können nicht bezaubert werden (Gisla S. Surss. 80).

Loki fing den Zwerg Andwari („der Vorsichtige“), der zu Zeiten als Fisch im Wasser lebte, mit einem Netze und verlangte, daß er, um sein Leben zu lösen, alles Gold auslieferte, das er in seinem Steine habe. Der Zwerg gab all sein Gold her, doch verbarg er in seiner Hand einen kleinen Goldring, durch den er seinen Besitz immer wieder mehren konnte. Als Loki auch diesen an sich rik, sprach der Zwerg, daß der Ring jedem, der ihn besitze, den Tod bringen sollte (Sk. 4; Reg.).

Die mit Unrecht gewonnene Zwergengabe wird ein Fluch für alle ihre Besitzer das ist ein Lieblingsgedanke der alten Dichtung:

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König Sigrlami sieht bei Sonnenuntergang im wilden Walde einen großen Fels, bei dem zwei Zwerge stehen. Er bannt sie mit einem Zaubermesser außerhalb des Steines fest. Da baten sie, ihr Leben lösen zu dürfen, und der König legte ihnen auf, ihm ein so vortreffliches Schwert zu schmieden, wie sie vermöchten: Griff und Mittelstück sollten von Gold sein, Scheide und Gehäng mit Gold beschlagen; es sollte niemals brechen noch rosten, Eisen und Stein wie Tuch schneiden und in Schlacht und Einzelkampf immer den Sieg haben. Weil die Zwerge aber wider ihren Willen die Waffe hämmern mußten, verhängten sie einen Fluch über das Schwert Tyrfing: es soll eines Mannes Tod sein, so oft es gezogen wird, und mit ihm sollen die drei größten Neidingstaten verübt werden; es soll auch dein Tod werden!" (Herv. S. 2.)

An Bjarnarson fängt einen Zwerg und läßt sich von ihm als Lösegeld Bogen und Pfeile schmieden, mit denen jeder Schuß trifft. Beide trennen sich aber freundlich, einander beschenkend (FAS II 326).

Egil, der Einhändige, der schwer an einer Wunde leidet, die ihn seine Hand gekostet hat, sieht ein Zwergenkind aus einem Felsen kommen, das in einer Schale Wasser schöpft. Er zieht sich mit seinen Zähnen einen Ring von der Hand und läßt ihn für das Kind in die Schale fallen. Zum Danke heilt ihm dessen Vater seine Wunde und schmiedet ihm überdies ein Schwert, das er so geschickt am Ellenbogen befestigte, daß Egil es so leicht führte, wie mit unverletzter Hand (FAS III. K. 9, 11).

Höther überlistet Miming und verlangt als Lösegeld dessen Schwert

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