ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

samen zu Danke gerechnet" (S. 219). Dem schw. Freysfrieden entspricht der dän. Frodifrieden. Fridfrodi herrschte in Hleidr (Yngl. S. 11).

Damals tat kein Mensch dem andern ein Leid an, mochte er auch den Mörder seines Vaters oder Bruders ledig oder gebunden finden. Es gab keine Räuber oder Diebe, so daß ein Goldring, der auf Befehl des Königs niedergelegt war, lange liegen konnte, bis ihn einer aufnahm. Zwei gefangene Riesinnen, Fenja und Menja, mußten für ihn auf der Mühle Grotti Gold, Frieden und Glück mahlen. Tag und Nacht mußten sie die gewaltigen Steine drehen, und Schlaf und Ruhe ward ihnen nicht länger gegönnt, als der Kuckuck im Rufen innehält, oder man ein kurzes Lied singen kann. Darum stimmten sie, ob der groben Knechtesarbeit ergrimmt, ein zauberndes Rachelied an und mahlten statt Frieden auf der Zaubermühle Unfrieden. Ein feindliches Heer landete bei der Nacht und erschlug den König: da war Frodis Frieden dahin. Aber es war nur ein Wechsel des Plagers. Ruhe fanden die Riesinnen nicht, weiter ließen sie die knarrende Mühle erknirschen und drehten rüstig die rollenden Steine. Salz mußten sie mahlen, und als sie fragten, ob ihr neuer Gebieter des Salzes noch nicht überdrüssig wäre, hieß er sie weiter mahlen. Da mahlten die Jungfrauen im Riesenzorn mit mächtiger Kraft, die Stangen erbebten, der Mühlkasten zerbrach; das Schiff, auf dem die Mühle stand, zerbarst, und die Mühle versank im Meere. Seitdem ist dort ein Strudel im Meere, wo die See durch das Loch des Mühlsteins fällt, und das Meer ist seitdem salzig (Sk. 43, Grottasongr).

Man wird an jene Mühlenmägde erinnert, deren Klage und Treue der heimgekehrte Odysseus vernimmt. Prachtvoll ist die Charakteristik der Riesinnen: wir sehen und hören sie unablässig die Mühle drehen; bei der knechtischen Arbeit wächst die Erbitterung, bis Riesenstärke und Riesenzorn Macht und Mittel zur Rache finden. Die Zaubermühle, die Erniedrigung und Rache der Riesenjungfrauen ist mit König Frodi verbunden, aber ungeschickt genug; denn er wird als habgierig hingestellt, was seinem Wesen völlig widerspricht. Wundermühlen, die Wetter und Hagel, Silber, Gold und Salz mahlen, sind im Süden und Norden wohlbekannt. Das Märchen kennt einen Topf, der guten, süßen Hirsebrei kocht; als aber die Zauberformel vergessen ist, steigt der Brei über den Topf und füllt die Küche, das Haus und die ganze Straße (K. H. M. Nr. 103). Man sieht in der Mühle eine Schneemühle, die in die Gewalt des sommerlichen Gottes

Frey geraten ist und in seinem Dienste arbeiten muß; aber das winterliche Wesen der Schneeriesinnen bricht wieder hervor, und das Heer der Schneeflocken überwältigt den sommerlichen Herrn; den kampfgewohnten Schneemädchen taugt es schlecht, Sonnengold und schön Wetter zu mahlen, daher versehen sie ihre Arbeit nur widerwillig. Der Schnee wurde als Salz gedeutet, und die Salzmühle dazu verwertet, um zu erklären, warum das Meer salzig sei. So fanden die Schneeriesinnen ihre Heimat im Wasser: die Wellenmädchen mahlen in ihrer Mühle den Ufersand, das Rauschen der See wird dem Ton einer Handmühle verglichen, und der Name der Malströme beruht auf demselben Bilde; der Malstrom im Meere war der Weg, auf dem die Salzmühle ins Meer geriet. Endlich soll die Glücksmühle, die so oft als Rad, Scheibe, Stein vorgestellt wird, die Sonne sein; die mahlenden Mägde vervollständigen dann das Bild der Sonnenmühle, Menja wird mit Menglöd verglichen.

Fenja und Menja werden als die Wasserbewohnerin und Halsbandträgerin erklärt, d. h. als Hüterinnen oder Spenderinnen des Goldes. Die Sage ist sicher ein Kunstprodukt. Einfacher ist es, Fenja als die das Getreide von der Spreu Reinigende und Menja als die Sklavin aufzufassen.

Mythisch ist allein das dritte Motiv, der Frodi-Frieden, das goldene Zeitalter, die Zeit der Herrschaft der Wanen, dem die einstürmenden Wodansverehrer ein jähes Ende bereiten, wie der Seekönig, der bei Nacht landet und Frodi erschlägt (S. 195 f.).

Saxos Frotho III.,,der Bringer des blühendsten Friedens" (150) wünschte in allen seinen Landen den Frieden aufzurichten; er ließ eine Spange an einen Felsen anheften und drohte die härtesten Strafen an, wenn sie entwendet würde, aber sie blieb sicher vor Diebstahl (164). In Jutland hängte er eine schwere goldene Kette an einem Kreuzwege aus, das Gold blieb unberührt liegen, niemand nahm es fort (170). Süßer Friede trat an die Stelle des wilden Kampfes; überall wurde dem Wanderer das Notigste zu seinem Fortkommen und zu seiner Erfrischung gestattet, und die Eigentumsrechte wurden durch die dringendsten Forderungen der Menschlichkeit beschränkt. Frotho I war unverwundbar. Er bestreute seine Speise mit gestoßenen und gemahlenen Goldspänen, die ihn gegen Gift

schützen sollten (50): die Goldsplitter sind ein mißverstandener Dichterausdruck für Gold Frodis Mehl (Sk. 40). Wie die Riesenmägde dem Frodi Gold mahlen, daß er in Reichtum sitze, auf Daunen ruhe, vergnügt erwache, so war der reiche Friedensfürst Frotho V allen als Kind so lieb, daß man ihn nicht auf der Erde gehen oder stehen ließ, sondern ihn unter Küssen hegend auf den Armen trug (182). Wie Frotho in den Besitz seiner Schätze gekommen ist, weiß Saxo ebenfalls zu erzählen. Frotho I findet, daß der Schatz seines Vaters Hadding aufgezehrt ist. Ein Eingeborener rät ihm, auf einer nahen Insel einen goldhütenden Drachen zu erlegen. Frotho folgt ihm und wird durch den Schatz unermeßlich reich (38). Fridleif, Sohn Frothos III, wird von einer Traumerscheinung angewiesen, einen in der Erde verborgenen Schatz zu heben und dessen Wächter, einen Drachen, in seiner Höhle zu erlegen (180/81).

Fridleif ist mit Freygerd vermählt, seine Werbung um sie entspricht der Freys um Gerd. Ihr Vater behandelt die werbenden Gesandten schimpflich, und als Fridleif die Werbung wiederholt, tötet er die Boten. Da zieht der Liebende mit Heeresmacht gegen ihn zu Felde, tötet einen Riesen und seinen Schwiegervater, und führt die liebliche Jungfrau heim (177 ff.). Wie das goldene Zeitalter nach der Edda mit dem Auftreten der Zauberin Gullweig aufhört, die die Götter mit Speeren stoßen, so nimmt der Frodi - Frieden ein Ende durch eine Hexe, die ihren Sohn anreizt, Frothos Gold zu stehlen. Sie selbst fällt in Gestalt einer Seekuh den König an und durchbohrt ihn mit ihren Hörnern. Seine Mannen aber töten die Hexe, indem sie sie mit ihren Speeren durchbohren. Da die Vornehmen einen Abfall der unterworfenen Länder fürchten, wenn das Abscheiden des Königs bekannt würde, legen sie seine Leiche in Salz und bewahren sie drei Jahre lang. Der entseelte Körper wird nicht auf einer Totenbahre getragen, sondern auf einem königlichen Wagen im Lande umbergeführt: soviel Pracht wurde ihm auch nach seinem Tode von seinen Verehrern zu teil (170.71).

Wie der Tod Freys, so wird der Frothos verheimlicht, und der Schatz wird weiter erhoben; die Prozession mit dem Nerthus- und Freysbild in Uppsala entspricht der Herumführung des königlichen Leichnams. Nach isl. Überlieferung wird Frodi von einem Hirsch auf der Jagd getötet (Arngrimr 7). Als der milde Fruote von Tenemark lebt Frodi in deutschen Gedichten des Mittelalters fort (Spervogel, Kudrun, Engelhart).

Freyja.

Egil hat seinen Sohn verloren. Nachdem er die Leiche des Ertrunkenen im Hügel geborgen hat, geht er in seine Schlafkammer, verschließt sie und nimmt weder Speise noch Trank. So liegt er drei Tage

und Nächte. Niemand wagt, ihn anzureden. Da kommt seine ältere Tochter Thorgerd, die in einem fernen Bezirke der Insel verheiratet ist, um ihn zu trösten; sie ist Tag und Nacht geritten, ohne einen Bissen zu sich zu nehmen. Auf die Frage aber, ob sie nicht erst etwas genießen wolle, bevor sie den zum Tode betrübten Vater aufsuche, erwidert sie: „Nichts hab' ich zu Abend gegessen und werde nicht anderswo wieder essen wie bei Freyja. Ich weiß mir keinen bessern Rat als mein Vater, ich will Vater und Bruder nicht überleben" (Egils S. 78). Es gelingt ihr, in Egil die erloschene Lebenskraft wieder wach zu rufen, indem sie ihn antreibt, über den Verlust der Söhne ein Lied zu dichten; und je weiter er das Lied fördert, desto mehr wachsen seine Kräfte, und als er es beendet hat, liest er es den Seinen vor, verläßt das Lager und nimmt wieder den Hochsitz ein.

Für den Glauben, daß die Seelen der verstorbenen Frauen bei Freyja Aufnahme finden, ist die angeführte Stelle der einzige Beleg. Aber wie die griech. Despoina und Nerthus mag auch Freyja als Erdgöttin zugleich Unterweltsgottheit sein und die Menschenseelen ohne Unterschied bei sich aufgenommen haben. Folkwang (Volks, Kampfgefilde) heißt ihre unterirdische Totenhalle, die später in den Himmel verlegt wurde (Grímn. 14; Gg. 24); der Saal in ihr ist an Sitzen geräumig. Hier entscheidet sie, wer die Sitze ihres Saales füllen soll; denn von den toten Helden wählt sie täglich die Hälfte, die andere aber fällt Odin zu. Ob die der Freyja zugeteilte Hälfte die weiblichen Toten sind, läßt sich nicht ersehen; man kann auch an den Vertrag zwischen Wanen und Asen denken. Denn Freyja erscheint auch als Odins Gattin und heißt Walfreyja oder Herrin der auf der Walstatt Gebliebenen. Wie der Totengott Odin die Wölwa in Hels Behausung beschwört, so ruft auch Freyja die Höhlenschläferin Hyndla wach, um von der Riesin Auskunft zu erhalten.

Freyja ist die Tochter Njörds, die schöne Schwester Freys, die Wanengöttin, die Wanenbraut (Sk. 20, 35; Gg. 35). Loki schilt sie die schlimme, von Freveln arg befleckte Hexe: im Bett ihres Bruders Frey hätten die Götter sie überrascht (Lok. 32); der Vorwurf der Geschwisterehe, der ihren Eltern gemacht wird, trifft also auch sie. Sie unterwies zuerst die Asen in den Zauberkünsten, die bei den Wanen üblich waren Yngl. S. 4); Frey verkündete den Drontheimern die Zukunft

Herrmann, Nordische Mythologie.

15

(S. 219). Wie Frey fallen auch ihr Stieropfer (Hyndl. 10), und ihr wie Frey wird der größte Eber geopfert,,zur Jahresbesserung" am Anfange des Februars (Herv. S. 9). Wie Frey der Eber heilig ist, und er einen goldenen Eberhelm, einen goldborstigen Eber besitzt, das Werk trefflicher Schmiede, so kehrt der Helmname Hildiswini und das glänzende Eberbild bei Freyja wieder; zwei kunstreiche Schmiede haben den goldborstigen Eber auf dem Helm angefertigt; Freyja selbst heißt Syr (Sau.). Wie Njörd und Frey Jahressegen, Reichtum und Frieden schaffen, im Eide, zum Opfertranke und im Hilferufe nebeneinander genannt sind, so wird von den Drontheimer Bauern bei dem stark besuchten Opfer, das sie zu Winters Anfang halten, alle Minne dem Thor, Odin, der Freyja und den Asen geweiht (Ol. S. h. 102), und wie Frey bei Hochzeiten geopfert wird, so endet die Hochzeit mit dem Freyjatranke (FAS III 222). In schwerer Stunde steht sie den Müttern bei (Oddr. 8). Sie ist gern zur Hilfe bereit, wenn die Menschen sie anrufen; sie liebt den Minnesang; nützlich ist es, sie in Liebesangelegenheiten anzuflehen (Gg. 24). Freyja wird also ganz wie Frigg von den Müttern angerufen; während aber Frigg mehr das heilige Leben der Ehe beschirmt, nimmt sich Freyja vorzugsweise der zarten erblühenden Liebe

Der Skald Hallfred entsagt bei seinem Übertritte zum Christentume dem Frey und der Freyja, und Hjalti Skeggjason wurde auf dem Allthing 999 wegen Gotteslästerung auf 3 Jahre geächtet, weil er, entrüstet über den mißlungenen Bekehrungsversuch, den Schmähvers gesprochen hatte: „Nicht unterlasse ich es, die Götter zu lästern; ein Hund scheint mir Freyja; jedenfalls ist eins von beiden, Odin ein Hund oder Freyja (Nj. 102; Flt. 1426).

Wie Frey auf seinem Schiffe die Lüfte durchsegelt, so besitzt Freyja ein Federkleid, durch dessen Anlegung sie zu einem Falken wird. Sie leiht es Loki, daß er auskundschafte, wo Thors Hammer versteckt werde; in Freyjas Falkenhemd fliegt Loki auch zu Geirröds Gehöft und holt Idun zurück. Wenn sie eine Reise unternehmen will, so fährt sie mit ihren Katzen und sitzt in einem Wagen (Gg. 24); mit diesem

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »