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hing zuweilen ein Metallring; der an der Tempeltür zu Hladir war von Gold, später freilich stellte sich heraus, daß er inwendig von Kupfer war. Auch der Eidring war von Silber oder Gold, von nicht geringem Gewichte; denn ein Priester, der ihn angelegt hatte, war dadurch im stande, einen Schwerthieb abzuwehren (Eyrb. S. 44). Die Wände waren mit Tuchtapeten bekleidet, der ganze Bau überhaupt mit nicht geringer Pracht ausgestattet. Ein reicher Isländer befiehlt seinen Söhnen, einen silbernen Querstab in seinen Tempel zu schlagen, und da sie das nicht tun wollen, vergräbt er seine Schätze (Landn. V12). Ein anderer isl. Tempel war mit edlen Metallen, Gold und Silber ausgestattet (Dropl. S. 108): darin waren Thors und Freys, Friggs und Freyjas Bilder in kostbaren Gewändern. Hakon Jarl hatte einen Tempel in Drontheim, mitten im Walde gelegen. Um das Haus war eine Einfassung von Pfählen. Der Tempel war sehr schön, und das Schnitzwerk war mit Gold und Silber verziert. Drinnen waren viele Götterbilder; viele Glasfenster waren angebracht, daß das Haus überall frei von Schatten war (Fär. S. 23). Der Uppsala-Tempel war so reich geschmückt, daß er ganz von Gold gebaut zu sein schien. Er war in einem Tale gelegen und ringsum wie ein Theater von Bergen umgeben. Nahe dabei war ein Hain, und in ihm ein sehr großer Baum, der seine Zweige weithin ausbreitete und im Winter wie im Sommer immer grün war. Zu seinen Füßen rauschte ein heiliger Quell, wo die Schweden Opfer anzustellen und einen Menschen lebendig zu versenken pflegten. Tempel, Wald, Opferquelle, Tempelgut an Schätzen und Vieh machen ein germ. Heiligtum aus. Den Tempel in Uppsala umgibt ausserdem eine goldene Kette, die an dem Giebel des Gebäudes hängt und den Herankommenden weithin zublinkt (Ad. Br. IV Schol. 134/135). So ist auch der Gerichtsring durch heilige Schnüre umschlossen (S. 487). Die drei gewaltigen ,,Königshügel“ neben dem Thinghügel, wo Upplands Volk von Gustav Wasa zum letztenmal zum letztenmal zum Thing berufen. wurde, sind noch heute weit berühmt im Norden; die drei Hünengräber sind 18 m. hoch und 60 m. im Durchschnitt

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und sind nach Odin, Thor und Frey benannt. Die hierin gefundenen Überbleibsel des Altertums gehören dem älteren Teile der jüngeren Eisenzeit an (Abbildung 16).

Wallfahrten waren den Nordleuten nicht ganz fremd. Ein Isländer fuhr jeden dritten Sommer für sich und seinen Mutterbruder hinaus, um bei dem Tempel zu opfern, dessen der Vater seiner Mutter gepflogen hatte. Diese Fahrt geht von Island nach Norwegen hinüber (Landn. Vg). Die erste Sorge vieler nach Island auswandernder Norweger besteht darin, in der neuen Heimat ihren ererbten Götterkultus so

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fort wieder einzurichten. Manche bringen ihren alten Tempel oder doch dessen heiligste Bestandteile bereits aus der Heimat mit herüber, um ihn an ihrer neuen Wohnstätte einfach wieder aufzustellen (Eyrb. S. 4; Landn. IV). Andere rechnen wenigstens den Tempelbau zu ihren dringendsten Geschäften bei der Niederlassung auf der Insel und scheuen die beträcht lichen Kosten nicht (Vatnsd. S. 15). Es ist daher ganz erklärlich, daß die norweg. Könige zwar jeden nach eigenem Gutdünken Christ oder Heide sein ließen, aber die Bezirkstempel und den Opferdienst zerstörten, soweit er staatlich war; denn damit entzogen sie dem alten Glauben die Stütze, die dieser

bisher in der Staatsverfassung gefunden hatte; andererseits ließ sich eine Zerstörung der Privattempel und Hinderung der häuslichen Opfer nicht mit der dem Einzelnen zugestandenen religiösen Freiheit vereinigen.

Die Haupttempel zu erhalten und den Opferfesten vorzustehen war Pflicht des Goden. Zum Ersatze diente ihm der Tempelzoll,,,gleichwie später der Zehnte der Kirche", bemerkt eine Sage. Es war wahrscheinlich eine Abgabe aller Thingleute und wird wiederholt als Kopfsteuer bezeichnet (Eyrb. S. 4). Das Vieh, das man zum Opfern brachte, sollte man zur Gastung der Leute anwenden, wenn Opferfeste abgehalten wurden (Kjalnesinga S. 2). Nach der ersten Mission in Island gaben viele den Götzendienst auf und wollten den Tempelzoll nicht mehr zahlen (Kristni S.). Das Christentum behielt ihn zwar bei, verwandte ihn aber zu kirchlichen Zwecken und bestritt daraus den Unterhalt der Bischöfe. An Stelle der Zahlungen für das Wegbleiben von den Opferfesten und das Nichtbesuchen des Things sowie der Entrichtung des Tempelzolles trat als eine ausgiebigere Abgabe der Zehnte der Kirche.

Götterbilder.

Im Tempel von Alt-Uppsala standen die Bildsäulen Odins im Waffenschmucke, Freys mit einem ungeheuern männlichen Gliede, und in der Mitte das Bild des hammerbewehrten Thor. Die Götterbilder waren aus Holz geschnitzt, lebensgroß oder weit über menschliches Maß emporragend oder endlich so klein, daß man sie in der Tasche tragen konnte. In letzterem Falle waren sie aus Silber oder Walfischzahn.

Thors Bild in Gudbrandsdal war mit Gold und Silber geschmückt, die Bildsäule desselben Gottes in Hunthorp hatte einen Hammer in der Hand; der Gott war groß von Wuchs und innen hohl, in der Hand hatte er einen Hammer; unter ihm war ein Gestell, auf dem er stand, wenn er draußen war; nicht fehlte Gold und Silber an ihm; vier Kuchen gab man ihm jeden Tag und Fleisch. Als dieses Bild zerschlagen wurde, kamen ,Mäuse, so groß wie Katzen, Eidechsen und Schlangen" heraus, die sich von der Speise gemästet hatten, die der Gott empfing. Das Thorsbild zu

Raudsey konnte sprechen und spazieren gehen, sich sogar auf einen Kampf mit dem christlichen König einlassen. Das Bild der Thorgerd Hölgabrud, der Lieblingsgöttin Hakon Jarls, trug ein Tuch um den Kopf, vermochte den Arm zu bewegen und einen an ihm befindlichen Ring zu geben oder vorzuenthalten. Freys Bildnis wurde auf einem Wagen im Lande herumgeführt; seine Gewänder zog Gunnar Helming an. Auch in Teig geknetet wurden Götterbilder. Fridthjof findet in Baldrs Tempel Frauen, die die Götter wärmten, salbten und trockneten. Der aus Teig gebildete Baldr war so groß, daß er, als er ins Feuer fiel, seinen Tempel in Brand steckte. Das norw. Recht bestimmt: „Niemand soll in seinem Hause Säulen mit eingeschnitzten Götterbildern oder Altäre haben, Zauber- oder Opfergegenstände. Wenn Opfergegenstände gefunden werden in einem unverschlossenen Hause, Speisegötzen oder Tongötzen, zu einem Menschenbilde gemacht aus Ton oder Teig, da soll er es davon los bringen mit einem Dreiereide; um drei Mark bußfällig, wenn der Eid fällt“ (Eidsifja þings log. I § 24).

Jeder Tempel war zugleich einer Mehrheit von Göttern geweiht, wenn auch ein Gott die vorzüglichste Stelle einzunehmen pflegte. Daher sind zumeist mehrere Götterbilder in einem Tempel als Gegenstand der Verehrung aufgestellt.

Der Bericht von einem dem Thor geweihten Tempel in Götaland, der 100 Götterbilder enthalten habe, ist natürlich Übertreibung (FMS XI 40). In einem bjarmischen Tempel standen Thor und Odin, Frigg und Freyja (Sturlaugs S. starfsama 17); in einem norwegischen Götterhause war Thor auf seinem Wagen, von Thorgerd und Irpa umstellt, alle drei hatten mächtige Goldringe an den Armen (Nj. S. 89). Zu Möri stand Thor mit seinem Hammer bewaffnet in dem mit Böcken bespannten Karren; auch diese Tiere sollen lebendig geschnitzt und zu größerer Annäherung an die Natur mit Fellen überzogen gewesen sein (Flt. I 320). In Baldrs Tempel waren viele Götter, doch wurde Baldr am meisten verehrt. In dem Tempel Hrafnkels, der doch ein besonderer Verehrer Freys war, standen mehrere Götter. Am häufigsten kommen Tempel und Bildsäulen des Thor und Frey vor. Doch auch Njörd hat Tempel und Opferstellen gar viele (Vafpr. 38). Noch eine Reisebeschreibung aus dem 17. Jahrh. berichtet von den Isländern: Sie haben einen Götzen, der unbeholfen aus Holz geschnitzt ist; doch zeigen sie ihn nur selten, aus Furcht, die lutherischen Geistlichen möchten ihnen diesen wegnehmen oder zerstören."

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Es ist ganz natürlich, daß, während ein Holzpfahl mit angeschnitztem Tier- oder Götterhaupte das einfachste Bild war, unter das der fromme Hausvater sein Heimwesen zum Schutze stellte, die fortschreitende Kunst das ganze Bild nachzuahmen suchte, das die Phantasie von den oberen

Gewalten entworfen hatte. Man darf diese Holzbilder in Lebensgröße, die mit wirklichen Gewändern und Silber und Gold geschmückt waren, deren Antlitz und unbedeckte Teile bemalt. waren, für glückliche Nachahmungen menschlicher Gestalten halten. Gläubige Augen sahen wohl während des Gebetes Veränderung der Gesichtszüge und Bewegung der Glieder, wie solches die Legenden auch von kirchlichen Gnadenbildern erzählen.

Die Behauptung, daß die Skandinavier keine liturgischen Götterbilder gehabt hätten, ist nicht richtig. Mögen auch die Berichte darüber jene Anschauungen verraten, die von den ersten Kirchenvätern über das römisch-griechische Heidentum festgesetzt waren, so berichtet doch Adam Br. von Dingen, die in römisch-griechischen Tempeln keine Entsprechung haben. Richtig ist, daß die altnordische Sprache kein besonderes Wort für Götterbild hatte. Aber es ist an. Sprachgebrauch, nicht ,,Bildnis des Thor", sondern ,,Thor" selbst zu sagen. Die Existenz liturgischer Bilder ist vollends glaubhaft, wenn man sich der gutbezeugten Schnitzwerke und Zeichnungen zu ornamentalen Zwecken erinnert.

An den Lehnen eines großen Armsessels war Thor mit dem Hammer in Lebensgröße ausgemeißelt (Fóstbr. S. 9). Jarl Eirik führte Thors Bild am Vordersteven seines Schiffes (FMS II 252-55). Bemalte Holzreliefs im Hause Olafs Pfau stellten Baldrs Leichenbrand, Thors Fahrt zu Hymi und seinen Kampf mit der Weltschlange, sowie Heimdalls Streit mit Loki dar. Auf dem Gosforth-Kreuze ist Widars Kampf mit dem Fenriswolfe, die Fesselung des Wolfes und der gefesselte Loki abgebildet, auf einem Steine bei der Gosforthkirche Thors Fischfang. Auf dem Grabstein von Tjängvide in Gotland ist ein Reiter mit einem achtfüßigen Rosse abgebildet, dem ein Weib ein Horn reicht vielleicht Odin und eine Walküre. Auf Grabkreuzen der Insel Man sind Scenen aus der nordischen Helden- und Göttersage dargestellt: Odin im Kampfe mit Fenri, Heimdall ins Horn stoßend, Walhall, Thor mit der Midgardsschlange u. a.

Tempelschatz.

Bewegliches und unbewegliches Gut, Hort und Herde war den Göttern heilig.

Olaf Tryggwason ließ den Haupttempel in Hladir erbrechen und alles

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