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Sättel auf ein Dach werfen, muß augenblicklich ein Mensch sterben. Man setzt für die Aasgardsreia etwas vom Weihnachtsessen und einen Krug Bier auf den Hof hinaus; am nächsten Morgen ist alles verzehrt und so ist die jährliche Sitte bis weit hinab in unsere Zeit gewesen.“

War der Sturm als die Vereinigung von Seelen gedacht, so mußte den Geistern, während der Wind ruhte, ein bestimmter Ruheort zugeschrieben werden. Aus dem Berge bricht der Wind hervor, in die Berge kehrt der Wind zurück. Berge sind darum das Heim der Toten.

Flosi träumt, daß er hinausgeht und den Fels ansieht. Der öffnet sich, und ein Mann [ein Bergriese] kommt aus dem Felsen heraus, in einem Ziegenfelle und mit einem Eisenstabe in der Hand, und der rief seine Leute, einige früher und andere später. Dann stieß er einen lauten Schrei aus und schlug mit seinem Stabe nieder. Flosi aber ward der Traum dahin gedeutet, daß alle die „feig“ [dem Tode verfallen] wären, die er gerufen hätte (Nj. 134). Die Angehörigen des Thorolf Mostrarskegg glaubten, allesamt nach ihrem Tode in den Berg Helgafell d. h. Heiligenberg zu gelangen (Landn. II 12). Thorstein Thorskabit, der Sohn dieses Thorolf, war auf dem Fischfange verunglückt. Ein Hirt sieht am Abend, wie sich der Berg Helgafell öffnet und große Feuer darin brennen; er hört Lärm und Hörnerschall in der Richtung dahin und vernimmt bei genauem Aufhorchen, wie sein Herr Thorstein nebst seinen Fahrtgenossen begrüßt und aufgefordert wird, sich auf den Hochsitz seinem Vater gegenüber zu setzen. Niemand durfte ungewaschen nach dem Helgafell gehen, nichts Lebendes durfte dort getötet werden; niemand durfte die Friedstätte mit Blut oder irgend etwas Unreinem besudeln, um nicht die Alben, d. h. die Seelen der in den Berg verstorbenen Vorfahren zu vertreiben (Eyrb. 4, 10, 11). Selthori und seine ganze Verwandtschaft glauben in die Thorisbjörg zu versterben, KrakuHreidar wählt in den Berg Mälifell zu versterben (Landn. II, III). Aus dem Bjarnarfjord kommt die Nachricht, daß Swan beim Fischfang auf der See, von einem Sturm überfallen, zu grunde gegangen ist. Aber die Fischer, die zu Kaldbak waren, glaubten zu bemerken, wie Swan in den Berg Kaldbakshorn hineinging und dort freundlich begrüßt wurde. Indes einige widersprachen dem und stellten es in Abrede; aber das wußten alle, daß er nirgends gefunden wurde, weder lebend noch tot (Nj. 14). Der erschlagene Jarl Sigurd erscheint dem Harek auf den Orkaden und holt ihn in den Berg ab; nicht einen Fetzen sah man von Harek mehr (Nj. 158). Ein Isländer sieht die Landgeister in den geöffneten Bergen sich vor dem Christentume marschfertig machen (FMS II 215). Der Riese Armann soll in einer Berghöhle im Armansfell verstorben sein. König Sveigdi wird von einem Zwerge in einen Berg gelockt mit dem Versprechen, daß er dort

Odin treffen werde (Yngl. S. 12). Im dänischen Volksliede geht Orm zu dem Berge, in dem sein verstorbener Vater Siegfried wohnt und bittet ihn um sein Schwert. Holger Danske (d. h. Oddgeir der Däne) sitzt unter dem Fels von Kronborg bei Kopenhagen im tiefen, finstern Keller. Er ist in Eisen und Stahl gekleidet und stützt sein Haupt auf die starken Arme; sein langer Bart hängt über den Marmortisch hinaus, in dem er festgewachsen ist; er schläft und träumt, aber im Traume sieht er alles, was oben in Dänemark vorgeht. Gerät Dänemark in Gefahr, so wird sich der alte Holger Danske erheben, so daß der Tisch birst, wenn er den Bart zurückzieht; dann kommt er hervor und schlägt drein, daß es in allen Ländern der Welt gehört wird.

Die Helgafellgeschichte zeigt, daß den Verstorbenen ein Ahnenkult geweiht war. Noch deutlicher erhellt dies aus einer der merkwürdigsten Erzählungen der Besiedelungsgeschichte Islands:

Aud, die sehr verständige, oder, wie sie auch genannt wird, die sehr reiche, die Witwe des norw. Königs Olafs des Weißen von Dublin, war nach Island gekommen. Obwohl sie getauft und fest im Glauben war, hatte sie doch nach heidnischer Weise durch das Auswerfen der Hochsitzsäulen den Ort ihrer Niederlassung bestimmen lassen. Sie hatte ihre Gebetstelle auf Hügeln, und weil sie auf ihnen Kreuze aufgestellt hatte, hießen sie Kreuzhügel. In hohem Alter richtete sie einem Enkel, den sie zu ihrem Erben einsetzte, eine glänzende Hochzeit aus, zu der sie alle Blutsfreunde und Verschwägerten einlud. Sie bereitete ein köstliches Mahl, und nachdem dieses drei Nächte gedauert hatte, wählte sie für ihre Freunde Geschenke aus und sagte, daß das Hochzeitsmahl noch drei Nächte währen und zugleich ihr Erbmahl sein sollte. In einem Schiffe liegend ward sie mit vielen Kostbarkeiten im Hügel beigesetzt. Ihre Nachkommenschaft verfiel wieder dem Heidentum, mit abergläubischer Scheu aber betrachtete sie die kreuzgeschmückten Hügel, und es bildete sich die Meinung, daß die Toten des Geschlechtes in diese Hügel eingehen und dort fortleben würden. Man errichtete sogar einen Tempel mit einem Altar, als die Opfer zunahmen (Landn. II 12, 16, 19; Laxd. 5. 7).

Die Gebetstelle der Stammmutter wird also zu einer heidnischen Opferstätte umgeschaffen, und nach einer eigentümlichen Ironie des Schicksals findet eine der ersten Christinnen Islands nach ihrem Tode als Ahnfrau und Schutzgeist des Geschlechtes göttliche Verehrung von ihren Nachkommen.

Ahnen- und Heroenkultus.

Wie die fortschreitende Lebensfürsorge aus Familien Familienverbände mit beginnender Organisation schafft, tritt aus dem in die Breite gehenden Seelenkultus die klarere Einheit des Ahnenkultus heraus. Nicht mehr die nächste Verwandtschaft allein labt die Seelen der Toten durch Speise und Trank (S. 40), sondern die Mitglieder der einzelnen Familienverbände erweisen den Seelen der Abgeschiedenen der eigenen Sippe oder der eigenen Hausgemeinschaft göttliche Ehren. Dieser Ahnendienst erhebt sich zum Heroenkultus, wenn er sich auf einzelne durch ihre Taten besonders berühmte Vorfahren bezieht sie werden zunächst als Schutzgeister jener Familienverbände, später als Schirmherren des Landes verehrt, das sie bewohnen (rows der Geehrte). Ödipus wünscht Tod und Grab im Haine der Eumeniden zu finden, um den Thebanern furchtbar zu werden und das attische Land gegen sie zu schirmen, wenn sie dereinst als Feinde entgegentreten sollten. Das Christentum hat an die Stelle der Heroen die Märtyrer und Heiligen gesetzt; ihre Gebeine sind ein gleich sicheres Unterpfand für den Schutz, den sie Stadt und Land angedeihen lassen, wie vordem die Gräber und Denkmäler der Landesheroen. Auch bei den Germanen treten die im Boden der Gemarkung bestatteten Heroen als Schutzgeister des Landes auf.

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Wie aus der Sorge des Verstorbenen um sein Besitztum auch nach seinem Ableben der Ahnenkult entstehen konnte, zeigen zwei Zeugnisse:

Als der alte Odd auf Island seinen Tod nahen fühlte, sagte er zu seinen Freunden, sie sollten ihn hinaufschaffen auf die Höhe des Skaneyberges, nach seinem Tode: von dort wolle er über das ganze Stromland hinschauen (Hönsa-Thoris S. 17). Als das Alter mit solcher Macht über Hrapp kam, daß er bettlägerig wurde, befahl er seiner Frau, ihn nach dem Tode bei dem Tore des Heizhauses sein Grab zu graben und ihn stehend dort bei der Tür beizusetzen, damit er dann genauer seinen Hof überblicken könnte (Laxd. 17; S. 47). Grim Kamban, der erste Ansiedler auf den Färöer, erhielt nach seinem Tode wegen seiner Beliebtheit" Opferverehrung (Landn. II14).

Ganz deutlich wird ausgesprochen, daß Menschen, die man bei Lebzeiten hochgeschätzt hatte, Opfer gebracht wurden, in der Meinung, daß sie weiter helfen könnten; traten aber unfruchtbare Zeiten ein, so erklärte man sie für Unholde oder üble Wichte (FMS X 211).

Der gottähnliche König, der sein Geschlecht von den Göttern selbst ableitet, wird nach seinem Tode zu den Göttern aufgenommen, apotheosiert. Seine Leichenfeier wurde prunkvoll begangen und Ehre dem Verstorbenen erwiesen, nicht wie einem Menschen, sondern als einem Heros, einem Verklärten. Wieder mag eine einfachere Form den Übergang bilden:

Als der nordische Wiking Iwar, Sohn Ragnar Lodbroks in England starb, gebot er auf dem Totenbette, ihn dort zu bestatten, wo das Land feindlichen Einfällen ausgesetzt wäre; so, sagte er, würden die dort Landenden nicht den Sieg davontragen. Es geschah also, und jeder Versuch über seinen Grabhügel vorzudringen, mißlang, bis Wilhelm der Bastard, einen Einfall ins Land versuchend, zuerst Iwars Hügel ausgrub und ihn unverwest darinnen fand. Er ließ einen großen Scheiterhaufen errichten und Iwar darauf verbrennen. Darnach ging er ans Land und gewann den Sieg (Ragn. Lodbr. S. 19). Nach dem Tode des Königs Gudmund opferten ihm die Leute und nannten ihn ihren Gott (Herv. 1). Die Götter vertrieben Othinus und wählten an seiner Statt Ollerus, nicht allein zur Nachfolge in der Herrschaft, sondern auch in der Göttlichkeit, gleich als ob es das Gleiche wäre, Götter und Könige zu wählen (Saxo 81). Haldanus wurde bei den Schweden so geachtet, daß er für einen Sohn des großen Thor galt, und daß er vom Volke mit göttlichen Ehren beschenkt und eines öffentlichen Opfers für würdig erachtet wurde (Saxo 220). Die Schweden verehren vergötterte Menschen, die sie wegen ihrer außerordentlichen Taten mit der Unsterblichkeit beschenken: so haben sie es mit König Erich gemacht (Ad. Br. IV 26). Als die Schweden nämlich erfahren, daß Anskar bei ihnen missionieren wollte, trat auf Antrieb des Teufels ein Mann auf und erzählte, er habe einer Versammlung der Götter, die man für die Besitzer des Landes dort hielt, beigewohnt und sei von ihnen abgesandt, um dem König und dem Volke folgendes anzuzeigen; Ihr habt euch lange unserer Gunst erfreut, ihr habt lange Zeit unter unserem Schutze das Land eurer Väter, eurer Heimat in Glück, Frieden und Überfluß innegehabt, habt uns auch nach Gebühr Opfer und Gelübde dargebracht, und euer Dienst war uns lieb. Jetzt aber laßt ihr, die gewohnten Opfer eingehen, bringet freiwillige, aber nur läßig dar, und erhebet was uns noch mehr mißfällt - einen fremden Gott neben uns. Wollt ihr also unsere Gunst wieder erlangen, so vermehret die unterlassenen Opfer, bringet größere Gelübde dar, lasset auch nicht den Dienst eines andern Gottes, dessen Lehre der

unsrigen entgegengesetzt ist, bei euch zu und zollet ihm keine Verehrung. Verlanget ihr aber mehr Götter zu haben, und sind wir euch nicht genug, so nehmen wir hiermit nach einstimmigem Beschlusse euern einstigen König Erich in unsere Gemeinschaft auf, so daß er fortan einer der Götter ist." Die Schweden erbauten darauf dem König Erich, der unlängst verstorben war, einen Tempel und begannen ihm als einem Gotte Gelübde und Opfer darzubringen (V. Anskarii 26).

Besonders lehrreich für die Vergötterung von Königen nach ihrem Tode sind die Geschichten von Olaf Geirstadaalf und Halfdan dem Schwarzen (s. u. Kultus, Königsopfer). Als König Olaf zu Geirstad starb, wurde auf seinem Grabhügel um Fruchtbarkeit geopfert, und er wurde Alf von Geirstad genannt (FMS IV 27 X212; Flt. II7). König Halfdans Glieder wurden an verschiedene Hügel zum Segen der Umgegend gegeben, und ihnen wurde göttliche Verehrung zu teil (Halfds S. 9; Fagrsk. 4).

Die göttlich verehrten Ahnenseelen, die zur Apotheose gelangten Menschen bezeichnet nach der jüngsten Erklärung das Wort Ase, dessen Grundbedeutung Lebenshauch sei, anima, Geist eines Verstorbenen. Die Goten nannten ihre Edlen, deren Glück sie den Sieg verdankten, nicht mehr einfach Menschen, sondern Ansen, d. h. Halbgötter (Jord. 13). Asen sind also ursprünglich siegreiche zu den Göttern erhobene Helden, heroisierte, nach dem Tode zu göttlichem Leben erhöhte Fürsten. Könige der nordischen Erde wurden zu Asen des nordischen Himmels. Diese sind also nicht Vollgötter, sondern Halbgötter. War schon der leibhaftige König als Göttersohn höherer Ehren und fast göttlicher Verehrung bei seinem Volke teilhaftig, so verehrte dieses in der göttlichen Seele des verstorbenen Königs einen treuen Wächter und Schirmherrn. So entsteht die schöne Vorstellung, daß die alten großen Götter ihre bevorzugten Lieblinge zu sich heimholen. Könige und Prinzen, in deren Adern Götterblut floß, aus den alten Göttern entsprossene Edelinge wurden in Walhall aufgenommen, wenn sie sich selbst dem Odin opferten (wie z. B. Hadding) oder dem Odin geopfert wurden (wie z. B. Helgi) oder auf der Walstatt blutigen Opfertod fanden; denn auch der Krieg und die Schlacht waren religiös geweiht. Diese durch Opfertod geweihten Heroen erhielten den Ehrentitel Einherjer oder Asen und lebten im Kultus als Söhne des Odin fort. Von der Erde entrückt, walteten sie im Himmel schützend

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