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Gottsched reformirt die deutsche Sprache und Dichtung nach französischen

Englisch-Französische Einwirkungen.

1732-1736.

Die Englische Philosophie (Locke) durch Voltaire nach Frankreich importirt;
Bedeutung Voltaire's für die französische und europäische Gesellschaft;
Anknüpfung mit Prinz Friedrich.

Die Schweiz als Vermittler zwischen der Englisch - Französischen und der Deut-
schen Bildung; Bodmer's neue Kunsttheorie; Milton.

Haller's Schweizerische Gedichte" und Stellung zur Wissenschaft.

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Die Deutsche Dichtung findet ihren „gesunden Menschenverstand“ wieder. Hage-
dorn. Bedeutung der Fabel. Die Bremer Beiträge. Die Satiriker,
Rabener, Kästner. Gellert und sein Freundeskreis: Fabel, Lustspiel
und Roman.

Hallische (Preußische) Schule. Gleim und sein Kreis; die Anakreonten, latei-
nische Maaße. Ramler, Uz. Kleist's „Frühling“.

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chen" Leipziger Freundeskreis - Pietistische Nachwirkungen Der

Messias kein Epos Musikalische Bedeutung.

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Erstes Buch.

Leibniz und seine Zeit.

1670-1716.

1.

Einleitung.

Die Europäische Culturbewegung bis auf das 17. Jahrhundert.

Wenn wir unsre Litteratur seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts mit einigem Selbstgefühl „classisch“ nennen, so scheint Europa dies Selbstgefühl als berechtigt gelten zu lassen. Zum ersten Mal, seitdem die Deutschen in die Arbeit der Europäischen Cultur eintraten, wurde ihr geistiges Leben für Europa Gegenstand nicht blos gespannter Aufmerksamkeit, sondern bald warmer Anerkennung. Die Nationen, welche bisher in der allgemeinen Europäischen Culturbewegung das große Wort geführt, schienen dunkel zu empfinden, daß der deutsche Idealismus für das Verständniß Gottes und der Natur gewisse Formeln, Typen und Symbole gefunden habe, welche sich den bisherigen Denkern und Dichtern entzogen hatten.

Diese Anerkennung war mit einigem Spott verknüpft. Wenn man uns Idealisten nannte, so wollte man damit zugleich sagen, daß wir uns in der Wirklichkeit nicht zurecht zu finden wüßten, und wir selbst waren nicht ohne Bedenken, ob wir nicht über dem Bestreben, das allgemein Menschliche zu fassen, zuviel von unsrer berechtigten Eigenart geopfert hätten. Jeder Idealismus sezt das Gefühl des Gegensaßes voraus, zwischen dem angestammten Instinct und den Bildern des Vollendeten, die von Außen kommen.

Dieser Gegensatz zieht sich in der That durch die gesammte deutsche Geschichte. Als die Deutschen ein historisches Volk wurden, fanden fie fich gegenüber ein gewaltiges Weltbürgerthum bereits vor, das Römische Reich, das neben den Resten classischer Bildung die christlichen Ideen in sich aufgenommen und beides in einander verarbeitet hatte. Gegen

Julian Schmidt, Litteratur. I.

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diese Culturwelt haben sie zuerst lange mit tapfrer Ausdauer gekämpft, endlich aber wurden auch die Deutschen in der Heimath, die sich der Römischen Sprache erwehrt, durch eigne Stammverwandte der Kirche unterworfen. Dadurch trat in ihre ideale Welt ein innerer Widerspruch ein, den zu lösen die Aufgabe ihrer geistigen Entwickelung geblieben ist. Durch viele Jahrhunderte fühlten sie sich abgestoßen von der fremden Culturwelt, die ihrer innersten Art widersprach, und doch wieder ange= zogen, da sie den Zwiespalt in den Ideen nur durch völlige Aneignung der allgemeinen Bildung zu lösen hoffen durften.

Die deutschen Stämme, welche die Römischen Provinzen unterworfen hatten, Gallien, Spanien, Italien, wurden allmälig von der höhern Bildung der Unterworfenen bezwungen, ihre Sprache wurde romanisirt, und konnte sich daher auch die religiösen und juristischen Vorstellungen, die Rom ihnen brachte, leichter aneignen: Begriff und Ideal suchten und fanden den nämlichen Ausdruck. Die Deutschen in der Heimath, deren Sprache nie das Römische Joch getragen, und denen diese ganze Bildung innerlich fremd war, kamen nun in die seltsame Lage, mit dem Mutterland dieser Bildung staatlich verbunden zu werden: Otto der Große erneuerte das Römische Kaiserreich, das Reich Karls des Großen, und so schien nun Rom der Mittelpunkt der deutschen Welt. Die Deutschen hielten durch ihre Tapferkeit ihren König in Welschland aufrecht, aber sie galten demselben für halbe Barbaren. Ottonen und Salier walteten mächtig in Italien, die Kirche mußte sich ihnen fügen, und wurde von ihnen unterstüßt, als Werkzeug gegen die Romanischen Nationen.

Erst Gregor VII. kehrte den Spieß um: er machte sich zum Herrn der Kirche, gebrauchte die Könige von Frankreich, die italienischen Städte und die deutschen Kleinfürsten als Werkzeuge gegen den Kaiser, und eröffnete so den welthistorischen Kampf, der zwei Jahrhunderte dauerte. Mit fester Hand band er die bisherige lose Praris in ein unbedingt gebietendes System. Durch das Cälibat vom Volk geschieden, in strengem Gehorsam an Rom gebunden, wurde die Geistlichkeit auf das „heilige“ Leben verpflichtet, das der Natur absagte. Nur ihr galten die drei Gelübde, Armuth, Keuschheit und Gehorsam; das Laienthum überließ man seinen natürlichen unheiligen Sitten, seiner Ehe, seinen weltlichen Lüsten, seinen Fehden; nur hatte es für seine Unheiligkeit der Kirche durch „gute Werke" Entschädigung zu leisten: Fasten, Geißelung, Almosen, Abbeten des Rosenkranzes, Schenkungen an die Kirche, Kampf gegen die Ungläubigen. Die Heiligen hatten mehr geleistet als Gott befohlen, diesen

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