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Allem, aus dem aber Alles in erster Handlung durch Memra das Wort hervorgegangen, das dann in die drei höheren Sephiroth und aus diesen in die sieben unteren sich entsaltend, und also in den zehn durch Strömungen untereinander verbundenen Sphären sich manifestirend, den großen Lebensbaum göttlicher Emanationen bildet, der die vier übereinanderliegenden Welten, von der höchsten geistigen Höhe bis zur materiellen Tiefe hinunter, durchwächst und begründet. Dieser Emanationenfolge schließt sich dann durch dieselben vier Welten in dieser Lehre eine Dämonenfolge an, auf das Princip begründet: daß alle Gebiete der Schöpfung vom Himmel zur Erde, die Gestirne der Höhe, wie die Elemente der Tiefe, Berge, Pflanzen, Thiere, Menschen der siebenzig Stammvölker und ihrer Verzweigungen unter der Hut von Geistern stehen. Wie aber nun nach Jezer tob, dem guten Wesen, und Jezer Hahra, dem Bösen, die ganze Schöpfung in eine Lichtwelt und eine finstere getheilt erscheint, so theilt sich denn auch diese Dämonenfolge unter zwei Reiche, das der guten und der bösen Geister, die unter sich gegenseitig in stetem Kampfe sich bestreitend, in sich in einem magischen Verbande eng geeinigt erscheinen. An die Spiße der Hierarchie der guten Mächte hatte die Lehre eine Dreiheit höchster, vorzüglichster Geister, den Metatron zuerst, dann Sandalphon und Akathriel gesezt; unter ihnen dann unzählbare Geisterschaaren je nach ihrem Range erst dreifach und dann siebenfach, je nach den drei Himmeln und den sieben Planetensphären abgestuft, und also die Gesammtheit in zehn Chöre einordnend. Eben so steht ihr an der Spize der Dämonen von der bösen Seite, als Haupt und Inbegriff aller finsteren Kräfte, Samael, der Satan und Verführer, dem die Schlange, als das weibliche Princip, Aschmedai und Bedargon aber als Gehilfen sich beigesellen; unter ihnen dann die unteren Mächte Satanim, Schedim, Sairim und Malache Chabbalah, je nach ihrer Rangordnung als Diener des Zornes, die satanische Welt und das Gehinam in seinen sieben Hauptabtheilungen und Pforten erfüllend; wie die guten Geister in Gan Eden dem Paradiese, ihre Wohnstätte gefunden, zwischen beiden aber

die Naturgeister ihr Wesen treiben.') Wie nun auch der Mensch seinerseits zwischen die beiden Welten, die lichte und die nächtliche, gesezt erscheint, so wird er auch, je nachdem ihn seine Neigung zu der einen oder der andern lenkt, steigernde, fördernde, begeistigende, heiligende Einflüsse von Oben herab erlangen; oder von Unten herauf durch solche entgegengesetzter Art herabgezogen, in aller Lust zum Bösen sich angetrieben und zur Ausführung alles Schlechten sich begeistert finden, und also auf den Wegen eines zweiartigen Dienstes, eines himmlischen oder eines satanischen, immer vorwärts schreitend, in lichter oder finsterer Vergeistigung seines Innern dort zu einer göttlichen, hier zu einer schwarzen Magie gelangen. Diese zweifache Magie des kabbalistischen Judenthumes hat ihm daher dasselbe, nur höher gefaßt, bedeutet, was dem Heidenthum seine Theurgie und Goetie, und dort wie hier hat eine dritte natürliche Magie als Hilfswissenschaft den beiden andern sich beigefügt. Indem aber das Heidenthum durch das Medium des Judenthumes sich Zugang in den Mohamedanism zu bahnen gewußt, ist auch in diesem die dreifache magische Wurzel aufgegrünt, und die Moslims unterscheiden zur Stunde die Magie zuerst in Essimiah, die natürliche, und Erruhani, die geistliche; die ihnen wieder Flwi, die hohe, oder Rahhimani, die göttliche ist, wenn sie auf die Kraft Gottes, und Ism-El-Aazam seines höchsten Namens, dasselbe was Schem Hampherasch bei den Juden, so wie seiner Engel und guter Genien sich gründet, oder Sufli, die niedere, satanische, wenn sie dazu der bösen Geister sich bedient. Das Christenthum allum von den drei Schulen umwachsen und umzogen, konnte sich nur mit Mühe ihres von allen Seiten andringenden Einflusses erwehren; und zwar sind es in seinen ersten Zeiten vorzüglich Heidenthum und Judenthum gewesen, die sich also Zugang zu ihm zu öffnen gesucht, während der directe Einfluß des Mohamedanisms

1) Geschichte, Lehren und Namen aller bestandenen und noch bestehenden religiösen Secten der Juden und der Geheimlehre oder Kabbalah von P. Beer. II. B. p. 95 u. f. Brünn. 1823.

überhaupt später hervorgetreten, durch die Vermittlung der Juden vorzüglich sich geltend machte.

Zunächst hatte nämlich die Kirche in Mitte des Judenthums und des Heidenthums Wurzel gefaßt, und aus Solchen, die zu dem einen oder dem andern sich bekannt, ursprünglich sich erbaut. Da war nun in so Manchen der Zugetretenen der Gedanke aufgestiegen, der Schwachheit des neuen Glaubens zu Hilfe zu kommen, und zunächst die Einfalt seiner Lehre aus dem Quellbrunn jüdischer und heidnischer Weisheit zu tränken, damit sie also reichlicher erblühend, den Kampf mit mehr Ehre und Erfolg bestehen möge. Aus diesem Bestreben sind nun der Reihe nach die judaisirenden und die gnostischen Frrlehren hervorgegangen, die, während die unmittelbar im Schooße der Kirche durch Ueberspannung oder Depression eines oder des andern der in ihr harmonisch verbundenen Momente entwickelten Häresien sie innerlich zerrütteten, nun auch ihrerseits äußerlich wie Schmarogerpflanzen ihren Stamm umschlangen, und zu ersticken sich bemühten. Besonders in der Secte der pietistischen Essäer, und mehr noch der mystischen Therapeuten unter den hellenisirenden Juden in Aegypten, hatte die Kabbalah große Pflege gefunden, wie sie denn auch z. B. in den Schriften des ihnen nahe befreundeten Philo schon in manchen ihrer Momente vorbricht. Es war nun eine vorzügliche Sorge der Judenchristen, die von dieser Seite her dem Christenthume beigetreten, demselben gegenüber dem Judenthum eine nicht allzu unvortheilhafte Stellung zu vindiziren. Da die Analogie der drei Götter-Perioden des Heidenthums mit jenen, die in der primitiven urzeitlichen Offenbarung, der zweiten hebräischen, und der dritten christlichen hervorgetreten, zu Tage lag, so war dadurch nahe gelegt, den gewünschten Zweck durch die Annahme zu erreichen: es sei der Messias, Herrscher der höheren himmlischen Welt, im Gegensaß mit Satan, dem Fürsten der unteren, in allen drei Perioden gleichmäßig in Offenbarung erschienen. Daraus folgte dann leicht: die drei Lehren seien in innerster Wurzel eins, und die dritte sei nur darum der zweiten gefolgt, um diese von der Verunstaltung, die sie später nach Mose erfahren, zu reinigen und in ihrer Würde wieder

herzustellen. Auf diesem Grunde haben dann in wechselnden Modalitäten die verschiedenen judaisirenden Secten der frühesten. christlichen Häresie sich erbaut. So die Ebioniten, die durch die Annahme der Wirklichkeit des göttlichen Geistes ihre Verwandtschaft mit der Kabbalah beurkunden; Nazaräer dann und Elkesaiten, in denen denn auch nun magische Künste, Geisterbeschwörungen und prophetische Weiber charakteristisch bezeichnend hervortreten.

Die Heibenchristen ihrerseits bezeigten sich noch hilfreicher, der bedrängten Kirche aus ihrer Fülle beizustehen; einmal, indem sie sich bemühten, aus den Schäßen des Heidenthums die in ihrem esoterischen Theile, wie es ihnen schien, ärmlich Bedachte zu bereichern; dann aber andererseits sie recht hoch über das Judenthum hinaufzuseßen, und durch die Uebertragung der dreifachen Periodenfolge auf die kirchlichen Verhältnisse, und ihre historische Gliederung, beide in einen scharfen, mehr oder weniger dualistisch festgehaltenen Gegensatz zu bringen. In Bezug auf das Erste unterschieden sich nun die verschiedenen gnostischen Lehren, die bald in Fülle aufwucherten, durch die verschiedenen heidnischen Systeme, die sie zum Grunde gelegt, und die sie in jene christliche Geheimlehre hinüberzuleiten versuchten; und es scheint, als ob hier die Zahlensysteme, die sie befolgt, uns am besten zur Quelle, aus der sie geschöpft, hinüberleiten möchten. Dies vorausgesezt, möchte die Achtzahl, mit 365 und der Seelenwanderung verbunden, bei Basilides nach Aegypten deuten; die Siebenzahl bei Saturninus nach Persien; die Dreizahl, und dann die Achtzahl, Zehnzahl und Zwölfzahl, zur Zahl dreißig verbunden, bei Valentinus aber nach Chaldäa führen. In Rücksicht auf das Andere erscheinen diese Secten durch den Grad der Tiefe getheilt, zu der sie das Judenthum und seinen Gott herabgedrückt, so wie durch die Schärfe des Gegensaßes, in den sie ihn mit dem Christengotte gebracht. Ist jener dem Basilides Archon, der erste Engel des untersten Geisterreiches, während mit diesem, dem Christengotte, sich die höchste göttliche Kraft verbunden, dann ist bei den Valentinianern der Eine als Demiurg, der, von Achamoth, die dem Pleroma ins dunkle Chaos entstürzt, geborne

Herrscher der blos abbildlichen Welt, als deren Wiederhersteller der Andere, der Aeon Jesus erscheint, den die übrigen Aeonen alle aus ihrem Edelsten gebildet; während bei Marcion der Weltschöpfer, nur die Gerechtigkeit aber nicht die Liebe kennend, zwischen gut und bös in der Mitte schwebt, bei noch Andern aber gar zu einem bösen Wesen herabgesunken, durch das Gejeg die Sünde zuerst in die Welt gebracht. Indem auf diesem Wege in den Ophiten die Sonderung bis zur höchsten Schärfe sich getrieben, mußte es endlich dahin gelangen, daß der Gegensat zuletzt gänzlich auseinanderfiel, und, indem besondere Secten sich in die Glieder theilten, in den Sethiten und Kainiten der völlig unvermittelte Dualism auch in diesen Häresien zu Tage trat. Jenen Ophiten hatte nämlich die zur Hyle sich herabsenkende Sophia den Jaldabaoth, den bösartigen Sohn des Chaos, ausgeboren, der mit sechs von ihm geschaffenen Astralgeistern die Welt und zulezt auch den Menschen in ihr hervorgerufen, und diesen durch seinen Athem mit dem ihm einwohnenden höheren Lichte begeistigend, um höhere Erkenntniß von ihm abzuwehren, ihm die Frucht des Baums verboten, so daß der gleichfalls von ihm geschaffene Schlangengeist, der ihn zur Uebertretung verführt, sein Wohlthäter geworden. Es lag nun nahe entweder für alle Widersacher des Judengottes: Kain und Cham, die von Sodoma u. A. Partei zu nehmen, und wie die Kainiten gethan, zu ihrer Lehre als der besseren sich zu bekennen, oder gleich den Sethiten in Seth und Sem den Vorläufer des Messias, ja ihn selber zu erkennen, und in der Linie der Kinder Gottes die wahre Lehre aufzusuchen, während die Adamiten die gemeinschaftliche Wurzel beider ehrten.

Da alle diese Irrlehren, beinahe ohne Ausnahme in solcher Weise den Gegensaß der Principien über das firchliche Maaß hinaus mehr oder weniger verzerrt, in ihre Doctrin aufgenommen, so erklärt sich daher, wie sie bei ihrem Erlöschen zulegt sämmtlich in den Manichäism aufgegangen, weil dieser die kürzeste, populärste und den Leidenschaften zusprechendste Formel aufgefunden, um die sich, als um ihre Fahne, alle Widersacher des kirchlichen Dogma's und der ihm verbundenen

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