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auf gewissen Thieren reiten, und in der Stille der Mitternacht weitgedehnte Landstriche durchziehen, dem Gebote derselben, als ihrer Herrin, dabei in Allem gehorchend, und in bestimmten Nächten zu ihrem Dienste aufgerufen." Der Canon sett hinzu: „Viel Volks habe sich durch diese falsche Meinung berücken und zu dem Glauben der Heiden verführen lassen, als gebe es neben dem einen Gotte noch andere Götter, da es doch der Satan sei, der, wenn er des Gemüthes eines Weibsbildes sich bemeistert, in einen Engel des Lichtes sich umwandelnd, die Gestalten verschiedener Personen annimmt, und den Sinn, in dem er herrscht, im Schlafe berückend, und ihm nun Freudiges, dann wieder Trauriges vorführend, ihn glauben macht, all Solches begebe sich nicht in der Seele, sondern am Leibe.“ Die Herodias, die Tochter des Aristobulus, ist ohne Zweifel durch das Judenchristenthum in den Canon hineingekommen; die Diana aber, als Hekate, Beherrscherin des Unterreichs, die große Herenkönigin des Alterthums, die über Grabhügel daherschreitend, mit fürchterlichem Saus und Braus, im Gefolge ihrer Höllenhunde, von Schlangen umzischt, über Kreuzwege, Felder, Städte und Dörfer einherzieht, sie ist aus dem Heidenthum in denselben übertragen.

Im fünften Jahrhundert begegnen wir dem Glauben an den dämonischen Incubus, dessen früher Augustinus schon erwähnt, bei Chrysostomus und Philastrius, deren Erster ihn auf den Grund: daß geistige Naturen mit körperlichen sich nicht zu vermischen vermöchten, verwirft,') der Andere ihn den Fabeln der Heiden und Dichter von ihren Göttern und Göttinnen beigesellt.") Jm Beginne des sechsten untersagen die Canonen der Concilien von Agde und Orleans Laien und Priestern das Wahrsagen und Zeichendeuten, aus dem, was man die Loose der Heiligen genannt; 3) das des Papstes Martin aber überhaupt, solche Wahrsager und Looswerfer in den Häusern zuzulassen, um das Uebel aus ihnen zu vertreiben, oder heidnische Reinigungen vorzunehmen, oder Uebelthaten zu

') Homil. XXII. in Genes. n. 2. T. IV. Op. p. 196.

De Haeresib. c. CVII.

3) Gratian. Can. 6. 9. c. XXVI. p. 5.

Bei

erfinnen.') Das von Toledo befiehlt darauf im J. 633, jeden Clerifer, der sich mit dergleichen abgibt, zu degradiren und in ein Kloster einzusperren, während das von Trulla 692, alle Weissager, Beschwörer, Amulettenverfertiger und Wolkenzerstreuer, wenn sie in ihrem heidnischen Wesen beharren, aus der Kirche auszutreiben im 61. Canon gebietet. 2) Im achten Jahrhundert finden wir den magischen Glauben fortdauernd durch den ganzen Orient ausgebreitet, und Johannes Damascenus nimmt Veranlassung von den Drachen, die nach den Sagen der Sarazenen, in Menschen sich verwandelnd, Weiber geraubt und mit ihnen sich verbunden, über diesen Gegenstand und damit Verwandtes sich auszusprechen. Gelegenheit dieser Erörterung sagt er auch unter Anderm: „Einige der Ungelehrteren und Ungeschickteren erzählen wohl auch, die Heren (orovyxas) seien Weiber, auch Geludes genannt, die in der Luft umherstreiften, und von Schloß und Riegel nicht abgehalten, durch die gesperrten Thüren in die Häuser drängen, und in ihnen umgehend, die Kinder umbrächten. Andere wieder sagen: sie fräßen die Lebern dieser Kinder, und indem sie ihnen alles Blut aussaugten, würden sie von ihnen umgebracht. Darüber betheuern nun Einige, wie sie es selbst gesehen, Andere, wie sie es durch Hörensagen vernommen, daß sie leiblich durch verschlossene Thüren eingegangen, oder auch blos mit der Seele. Dawider sagt er denn, Christus sei wohl also bei verschlossenen Thüren zu den Aposteln gekommen; wenn nun aber jedes Zauberweib das Gleiche vermöge, dann habe der Herr nichts sonderlich Wunderbares damit verrichtet. Wenn sie aber sagten, die Seele sei blos eingegangen, während der Leib im Bette geblieben, dann habe wieder der Herr gesagt: ich habe die Macht, meine Seele hinzugeben, und sie wieder an mich zu nehmen, und diese Macht habe er nur einmal zur Zeit seines Leidens geübt. Wenn nun wieder das erste beste gemeine Weib das Gleiche leiste, habe er auch darin nichts Sonderliches gethan. Das Alles sei daher mur Vorgeben der Häretiker, um die Einfältigeren vom rechten Wege abzulenken.“ 3) ') Gratian 1. c. can. 3. 2) Ibid. can. 5.

3) Opera S. J. Damasc. ed. Lequien Paris 1712. T. I. p. 471.

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Beinahe gleichzeitig ruft der heilige Bonifaz in Deutschland seinen Täuflingen zu: Ihr habt jezt den Teufel und seinen Werken, und all seinem Pompe abgesagt. Was aber sind des Teufels Werke? Gößendienst, Giftmischerei, Beschwörer und Looswerfer befragen, an Heren und Wehrwölfe glauben.

Im Beginne des neunten Jahrhunderts sehen wir nun den heiligen Agobard, Erzbischof von Lyon, gegen den Glauben an die Wettermacherei in einer eigenen Schrift auftreten.') „In diesen Gegenden," so hebt er an, glauben beinahe alle Menschen, Edle und Unedle, Städter und Landleute, Alte und Junge, Donner und Hagel könne durch der Menschen Zuthun hervorgerufen werden; denn sie rufen Alle aus, sowie sie einen Donnerschlag hören und einen Bliß aufzucken sehen: das ist ein gemachtes Wetter (aura levaticia). Fragt man sie, was ein gemacht Wetter sei? dann erwiedern Einige mit Betretenheit, Andere mit Zuversicht, wie es die Art unwissender Leute ist: es sei ein solches, das die Beschwörungen der Wettermacher hervorgerufen. Darum rufe man auch sogleich: verwünscht sei die Zunge, die dergleichen ausgesprochen, möge sie erdorren und ausgerissen werden, die solches gethan! Einige sezen auch hinzu: sie kännten solche Wettermacher, die allen Hagel, der weitum in einer Gegend niederfalle, über einen unfruchtbaren Wald, oder auch eine Kufe, unter welcher der Beschwörer verborgen size, zu leiten wüßten. Defter haben wir diese Reden von Solchen vernommen, die sagten, wie sie wüßten, daß dergleichen an gewissen Orten vorgefallen; noch aber haben wir von keinem gehört, der bezeugt, daß er dergleichen selbst mit angesehen. Einst wurde mir von Einem erzählt, der sich als Augenzeuge angegeben; ich ließ daher nicht ab, bis ich ihn selbst aufgefunden. Wie ich aber nun mit ihm von der Sache redete, und er auf der Aussage zu bestehen schien, beschwor ich ihn mit vielen Bitten, ihm zugleich ins Gewissen redend, daß er nichts aussage, als was wirklich in der Wahrheit gegründet sei. Nun bestand er zwar fortdauernd darauf, daß Alles wahr sei,

') De grandine et tonitruis, in Agobardi archiep. Lugdun. Op. Paris 1666. T. I. p. 145 u. f.

nannte auch den Menschen und Zeit und Ort, gestand aber zugleich, er sei zu der Zeit nicht zugegen gewesen." Er bringt nun sehr verständige Gründe gegen diesen Glauben bei, der das wundersame und furchtbare Werk der Gottheit Gott wegnehme, und es den Menschen zueigne. An anderem Orte führt er an: „wie, als vor wenig Jahren ein Viehsterben eingerissen, die Sage sich verbreitet, Grimoald, der Longobardenherzog von Benevent, habe aus Feindschaft gegen Carl den Großen, Menschen mit einem Pulver ausgesendet, das sie über Felder, Berge, Wiesen ausgestreut, und in die Brunnen geworfen, und damit das Vieh vergiftet. Aus dieser Ursache seien Viele, wie er selbst Augenzeuge gewesen, ergriffen, Einige getödtet, manche Andere aber, auf Bretter gebunden, in die Flüsse geworfen worden. Und was das Wundersamste gewesen, die Ergriffenen hätten gegen sich selber Zeugniß gegeben, wie sie ein solches Pulver befäßen und es ausgestreut." Auch gegen diese Sage, die beinahe von Allen geglaubt worden, so daß nur Wenige gewesen, denen sie abgeschmackt vorgekommen, erklärt er sich mit guten Gründen. Endlich erwähnt er denn auch der Sage von dem Wunderschiff, das aus dem Lande Magonia in den Wolken herabgesegelt komme, und die Früchte, die durch Hagelschlag und Unwetter verderben, bei den Wettermachern auslösen, und sie in jenes Land hinüberführen.' Man hatte, wie der Erzbischof selbst Zeuge war, drei Männer und eine Frau, als Solche, die aus den Wolken gefallen, verhaftet und sie vor die Gemeinde gebracht, um sie zu steinigen; nur mit Mühe sei zulezt die Wahrheit durchgedrungen.') Der II. Canon

') Gervasius Tilberienfis um 1211 Script. rerum Brunsvic. Leibn. p. 894 erzählt noch: als einst in Großbrittanien das Volk an einem trüben, sehr nebeligten Tage die Kirche verlassen, habe man einen Schiffsanker in ein Steinmal des Kirchhofs eingeschlagen gefunden; das Seil ging in die Lüfte, und fing bald an, sich zu bewegen, als ob man arbeite, den Anker zu heben. Unter Geschrei des Schiffsvolks kam bald Einer herabgefahren, den das Volk ergriff, der aber in der dicken Luft erstickte. Zum Andenken wurde alles Eisenwerk an der Thüre der Kirche aus dem Anker geschmiedet.

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der Synode von Paris erklärt darauf wenige Jahre später, 829, die Zauberer und Heren zu Werkzeugen des Satans, durch welche er seine argen Künste übe, und die das Gemüth der Menschen durch gewisse Getränke, die eine böse Luft erwecken, verwirren. Auch glaube man, sett er dann hinzu, sie regten die Luft auf, verursachten Unwetter und Hagel, verwüsteten die Feldfrüchte, benähmen dem einen Vieh die Milch und gäben sie dem andern. Er schließt zuleßt: man müsse mit aller Schärfe der Geseze gegen solche Leute einschreiten, weil sie sich nicht scheuten, in verfluchtem und verwegenem Unterfangen offenbar dem Teufel zu dienen. Bald darauf erklärt Hincmar, Erzbischof von Rheims, ') das Nestelknüpfen, wenn es in seinen Folgen für geistliche Arzneien sich unheilbar zeige, als gültigen Scheidungsgrund.

Im zehnten und am Anfange des eilften Jahrhunderts ist es nun Burchard von Worms, der, nach dem Vorgange des Regino die Decrete sammelnd, sich umständlich über den Gegenstand verbreitet. Da zeigt sich, daß schon Papst Eutychianus, gegen Ende des dritten Jahrhunderts, ein Decret erlassen, das Hirten und Jäger als Solche bezeichnet, die über Brod, Kräuter, oder über gewisse Vernestlungen (ligamina) teufelische Verse sprächen, und das Besprochene dann in Bäumen oder am Kreuzwege versteckten; den eigenen Heerden zum Heil, den fremden zum Unheil. 2) Der Canon der Synode von Ancyra ist dahin erweitert: wenn du geglaubt, du könnest im Bette an der Seite deines Gatten liegend, körperlich wie du bist, bei verschlossenen Thüren ausgehen, und getaufte, durch Christi Blut erlöste Menschen, ohne sichtbare Waffen umbringen, und von ihrem gebratenen Fleische essend, und an die Stelle des Herzens Stroh, Holz oder etwas dergleichen einfüllend, die Aufgezehrten wieder lebendig machen, und ihnen das Leben fristen; dann soll es sieben Jahre hindurch mit 40tägiger Faste in Wasser und Brod gebüßt werden. 3) Weiter wird Nachforschung nach solchen Frauen geboten, die durch Beschwörungen

') Gratianus. Canon. 4. C. XXXIII. p. 1. 2) Interrog. 43. 1) Burch. L XIX. de poenitentia sive medicina animarum. Görres, chriftl. Mystik. III.

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