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am Tigris. An der eben genannten Stelle steht aber der Wein von Kis hinter dem von Bit-Kubatti (s. IR 65, 25) und dies lag nach SANHERIB, Prisma I, 70 ff. im Gebirge östlich von Babylonien!

Wenn nun Kiš am Zalzallat in einer Reihe von Fällen in engster Verbindung mit Kiš bei Harsagkalama erscheint, wenn dieses auf Felsen, jenes wohl im Gebirge lag, wenn beide auf der Route von Assyrien nach Babylonien lagen, dann wird man sie nunmehr wohl gewiss ganz nahe bei einander suchen müssen, also vielleicht beide im HamrinGebirge, und somit, da das eine wenigstens an einem Flusse lag, jedenfalls dies wohl am Diyala, der also oder dessen Unterlauf wenigstens mit dem Zalzallat zu identificieren wäre. Darnach müssten beide, weil im HamrinGebirge und am oder nahe beim Diyala, dort liegen, wo der Diyala das Hamrin-Gebirge durchbricht, also in der Gegend des heutigen Mansuriye. Vermutlich ward dann Kiš am Zalzallat, wohl das oben mehrfach erwähnte NeuKiš, so genannt nach dem ihm gegenüberliegenden älteren Kiš oder Kiš bei Harsagkalama, und vermutlich lag dies südlich, jenes aber nördlich vom Diyala und konnte deshalb das eine von Íannatum erobert, das andere aber nur besiegt werden.

Lugalbanda-Bel (s. KB VI, 1, 369 f.), der Gott von İšnunnak, vielleicht mit Kiš bei Harsagkalama (s. o. p. 221 f.), begiebt sich nach der Zu-Legende (KB VI, 1, 54) auf seinen Berg Sābu, nach dem oben p. 247 Gesagten vielleicht das Hamrin-Gebirge; dort haust ebenfalls nach der Zu-Legende die ŠIM-Siris, d. i. die Most- oder Weingottheit.) Wie trefflich würde dazu stimmen, wenn die Wein

1) S. auch IV R 8, 8 (Siris »löst« Gott und Mensch); III R 68, 25 ff. (Siris von Rauschtrank und Siris von dunklem Rauschtrank etc.); II R 56, 17, wonach der Mina-išti-bili der ŠIM (!) von Ísakkila heisst, und beachte das Ideogramm für Siris, ŠIM, BI = »Rauschtrank« + IŠ, sowie assyr. síraš-širisa (cf. nidaba!) = »Most« und sirašu-sirišu

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>> Weinbereiter<<.

stadt Kiš gerade in diesem Gebirge läge! Ich glaube daher, dass die eben vorgeschlagene Lösung der Frage höchst empfehlenswert ist.

Zum Schluss habe ich noch eine Tatsache zu besprechen, die unsre Ergebnisse ebensosehr bestätigt wie durch sie erhellt wird.

In Band I seiner Altoriental. Forsch. hinter p. 196 hat WINCKLER eine Inschrift Ammisatana's (80-11-12, 185) veröffentlicht, die ihm Kopfzerbrechen gemacht hat und machen musste. Denn dort lauten die Königstitel: der mächtige König, der König von Babylon, der König von KIŠ-KI, der König des Landes der Sumerier und Akkadier, der König des weiten Westlandes (oder Landes der Westländer). KIŠ-KI = Kis (KI) bezeichnet sonst, wie oben bemerkt, die Stadt Kiš bei Harsagkalama. Lag dieses Kiš zwischen Euphrat und Tigris, war der Titel höchst sonderbar. Denn die Herrschaft über Babylon musste doch dann die über Kiš einschliessen, und als blosser Titel war er nicht verständlich. Und an das südbabylonische Kiš ist doch erst recht nicht zu denken. WINCKLER musste sich daher zu der Annahme entschliessen, dass das KI hinter KIŠ hier deplaciert und für KIŠ + KI, wie für KIŠ,

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allein kiššatu zu lesen sei. Ein nicht unbedenklicher Ausweg, der sich auch kaum mit dem Hinweis darauf empfehlen liesse, dass ja kiššatu auch durch KI + ŠAR ausgedrückt wird. Denn KIŠKI könnte doch nur entweder kiššat irșiti = >> Masse der Erde« bedeuten oder kiššatu allein, wobei dann KI nachgesetztes Determinativ für »Land« wäre. Beides aber wäre ohne Analogie. Aber WINCKLER'S Ausweg scheint nicht mehr nötig. Denn Kiš liegt ja gewiss östlich vom Tigris und »König von Kiš‹ ist das Pendant zu »König des Westlandes«, und durch seine Titulatur besagt Ammisatāna also wohl, dass er, wie König von Nord- und Südbabylonien, so eines Gebietes östlich vom Tigris (Íšnunnak?) und eines westlich

vom Euphrat ist, dass er König des Vierufer-Landes< *Arba-kišādu d. i. von

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1) war.

1) Zwischenform *Arbkišādu; b an k assimiliert. Zu der Etymologie vgl. übrigens schon DELITZSCH, Paradies p. 255 f. Dass Arpakšād Babylonien bezeichnet, geht aus Genesis X hervor, wie ich anderswo gezeigt habe. Hier sei nur hervorgehoben, dass es 1) nach Elam und Assyrien erwähnt wird, also nach der Anordnung der Völkertafel des PC in Gen. X westlich von Elam-Assyrien liegen, und 2) speciell Babylonien bezeichnen oder repräsentieren muss, weil sonst in der Liste die vor der Perserzeit entstanden ist

Babylonien nicht vertreten wäre.

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Das Gebiet der heutigen Landschaften Armenien, Kurdistan und Westpersien nach den babylonischassyrischen Keilinschriften.

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Die Abgrenzung der im vorliegenden Schlussteile meiner Abhandlung behandelten Gebiete gegenüber dem eigentlichen Assyrien und Babylonien lässt sich nicht überall leicht und sicher vollziehen. Aus den altbabylonischen Texten und der sogen. Briefliteratur habe ich nur jene Ortsnamen aufgenommen, deren Zugehörigkeit zu dem von mir abgesteckten Territorium als relativ sicher gelten konnte. Dieser dritte Abschnitt bespricht zum Teil dieselben Landschaften, welche vor Kurzem BILLERBECK in seiner Schrift: Das Sandschak Suleimania und dessen persische Nachbarlandschaften zur babylonischen und assyrischen Zeit (1898) zum Gegenstand einer eingehenden Untersuchung gemacht hat. Durch das Erscheinen dieses Werkes wurde ich zur erneuten Prüfung meiner Ergebnisse aufgefordert, und so sehr ich die vielfache Förderung, welche der Arbeit BILLERBECK's verdankt wird, anerkenne, so kann ich anderseits nicht umhin, zu gestehen, dass die Ausführungen und Methode desselben vielfach zum Widerspruche reizen. Namentlich vermisst man bei BILLERBECK eine diplomatisch genaue Wiedergabe der keilinschriftlichen Nomen

1) S. Bd. XIII, S. 57 ff.; Bd. XIV, S. 103 ff.

klatur; in dieser Hinsicht sind sehr viele Versehen zu konstatiren. Auch wird immer wieder das trügerische Mittel, Berührungen zwischen der keilinschriftlichen und modernen Namengebung aufzudecken und für die Zwecke der Lokalisirung nutzbar zu machen, in einem weit über das Ziel hinausschiessenden Grade verwandt.

Um die Einheitlichkeit der einzelnen Abschnitte zu wahren, habe ich einstweilen noch die Lesung Rammânnirârî, Samsîrammân beibehalten; bekanntlich wäre jetzt auf Grund der Stele Sardur's III. in der Kirche Surb Pogos in Van Adadnirârî und Samsîadad zu transskribiren. 1) Seit dem Erscheinen der beiden ersten Teile in dieser Zeitschrift ist mir durch weiteres Studium und Durchsicht der vielfach zerstreuten Literatur noch verschiedentlich neues einschlägige Material zugeflossen; vor allem geben die Resultate der von LEHMANN und BELCK 1898-99 ausgeführten armenischen Forschungsreise zur Modifikation einzelner Punkte meiner Darlegungen im XIII. und XIV. Bande dieser Zeitschrift Anlass. In einem Nachtrage, welcher auch die nötigen Register zu den drei Teilen bringen wird, will ich darauf zurückkommen.

IV. Gebiete südlich und östlich vom oberen Zâb und Urmiasee (Media Atropatene und Media magna der Klassiker). a) Ḥartiš(a), Harrâna (Harruna), Burisa(?), Kullar, Murattaš, Saradauš.

1. Hartiš(a). ál Har(Mur ?)-ti-iš-ai: Asurn. II, 80. Als Asurnâsirpal im 4. palû in Zamûa weilte, brachtem ihm Hudun, Hartiš(a), Hubuška und Kirzân Tribut. In der Nähe der mit ihm in einer Reihe genannten Gebiete ist Hartis(a) zu fixiren. Ueber Hartis (?) bei Salm. Ob 168 siehe im Folgenden!

1) Vgl. BELCK und LEHMANN, Verhandl. d. Berl. Anthrop. Gesellsch. 1898, S. 570. WZKM XIV, 20.

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