ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

wir sehen auch hier ein schönes Gleichniß für die absolute und concrete Trinität, wobei der Aether die absolute und die Sonne die concrete Dreieinigkeit darstellt.

332. Der Vater ist die Substanz oder die Kraft der Gottheit, das Wort ist die Bewegung dieser Kräfte, und der Geist ist die Wirkung dieser Bewegung; und diese drei sind eins.

[ocr errors]
[ocr errors]

So ist auch die Sonne die Substanz des Lichtes, die Strahlen sind die Bewegung dieser Substanz, und Wärme und Farben sind die Wirkung dieser Bewegungen, und diese drei sind eins. 333. Die Sonne könnte von sich sagen: „ich und der Aether sind eins;" aber sie müßte hinzufügen: „der Aether ist größer als ich." So sagte auch Christus: „ich und der Vater find eins; aber der Vater ist größer als ich (51 und 52).“ Die Sonne ist der Substanz nach eins mit dem Aether; aber die Sonne ist ein räumlich begrenzter Weltkörper, während der Aether keine solche räumliche Begrenzung hat. — So ist auch der Sohn der Substanz nach eins mit dem Vater; aber der Sohn ist eine räumlich begrenzte Persönlichkeit, während der Vater räumlich unendlich ist (53). Es gibt nur eine Gottheit im Weltall; es gibt nur einen Aether in allen Weltenräumen. Aber es gibt viele Sonnen- und es gibt viele Söhne Gottes; denn jeder Wiedergeborene ist ein Sohn Gottes (I. Theil).

334. Ohne die historisch - ökonomische Trinität hätte die speculative Trinität keinen praktischen Werth für uns, und ohne „die speculative, ontologische Trinität hätte die ökonomische Tri„nität keine Wahrheit für uns.“

Auch dieser dogmatische Saß läßt sich durch unser Gleichniß anschaulich machen. Denn ohne Aether hätte keine Sonne entstehen können, und doch erleuchtet und erwärmt der Aether an und für sich unsre Erde noch nicht, sondern dieß verdanken wir dem „historisch-ökonomischen“ Aether, nämlich unserer Sonne. - So hat auch das absolute Wort noch keinen praktischen Werth für uns; wenn aber dieses Wort durch die Erfüllung des Lebensgeseßes in uns Fleisch wird (Incarnation); dann werden auch wir eine concrete Trinität, d. h. ein Sohn Gottes und als solcher theilhaftig aller Kräfte und Fähigkeiten, die im Wesen des Vaters enthalten sind, und als

solcher reif für die Unsterblichkeit.

Gäbe es jedoch kein ab

solutes Wort, so hätte in Wahrheit niemals ein concretes Wort, ein Sohn Gottes, so hätte auch Christus niemals erscheinen fönnen.

$. 26.

Der Sohn verhält sich zum Wort wie ein Tonkünstler zur Tonleiter.

335. Auch die Künste bieten die Grundlage zu einem Gleichniß, worin nicht nur das trinitarische Verhältniß, sondern auch die absolute und concrete Trinität anschaulich gemacht werden kann. Denn z. B. in der Tonkunst unterscheiden wir drei Dinge;

[blocks in formation]

drei Dinge, welche zwar der Idee nach unterschieden, ihrem Wesen nach aber identisch und daher ein Bild find für die abfolute Trinität.

336. Der Vater verhält sich zu dem Wort wie die Musik zu der Tonleiter. Der Vater verhält sich zu dem heiligen Geist wie die Musik zu den Melodien und Harmonien. Gäbe es keine Elemente der Musik, keine sieben Töne, keine Tonleiter, so gäbe es weder Melodien noch Harmonien. Gäbe es feine Elemente des Denkens, keine Urideen (82), so gäbe es weder Weisheit, noch Schönheit, noch Stärke; und deshalb enthält Joh. 1, 1-3 den Urgrund jeder echten Philosophie, und wer sich diesen Urgrund veranschaulichen und zum Verständniß bringen will, darf nur die Parallele mit der Tonkunst ziehen, nämlich:

Im Anfang war die Tonleiter und die Tonleiter war bei ,,der Tonkunst, und die Tonkunst war die Tonleiter. Alle „Melodien und Harmonien gehen aus der Tonleiter hervor, „und ohne Tonleiter gibt es weder Melodien noch Har ,,monien."

Die Tonkunst sowohl, als die Tonleiter, als die Melodien und Harmonien, jedes dieser drei Dinge ist die ganze Musik; aber die Tonkunst ist die ganze Musik in Beziehung auf die Substanz; die Tonleiter ist die ganze Musik in Beziehung auf die Elemente dieser Substanz; die Melodien und Harmonien find endlich auch die ganze Musik, aber in Beziehung auf die Eigenschaften, welche der Substanz und den Elementen der Substanz innewohnen. Dieß ist die Einheit in der Dreiheit.

So ist auch der Vater die ganze Gottheit in Beziehung auf die Substanz; das Wort ist auch die ganze Gottheit in Beziehung auf die Elemente der Substanz; der heilige Geist ist auch die ganze Gottheit aber in Beziehung auf die Eigenschaften, welche der Substanz und den Elementen der Substanz innewohnen. Dieß ist die Einheit in der Dreiheit.

337. Die Musik ist aber nicht nur ein Gleichniß für die absolute sondern auch für die concrete Trinität. Denn so wie wir in Chriftus eine factische Offenbarung der Gottheit erblicken, so sehen wir auch in einem jeden vollendeten Künstler (z. B. in Mozart) eine factische Offenbarung der Tonkunst, den Sohn der Tonkunst, die incarnirte Tonleiter. So wie von Christus geschrieben steht

Joh. 1, 14: Und das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater voller Anmuth und Wahrheit;

so könnte man von jedem vollendeten Künstler sagen:

1

Und die Tonleiter ward Fleisch und wohnete unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes der Tonkunst voller Melodien und „Harmonien.“

So wie es aber in der Tonkunst nicht etwa nur einen einzigen Künstler gibt, so ist auch Christus nicht der einzige (254) Sohn

Gottes. Gott hat viele Söhne; denn jeder Wiedergeborne ist ein Sohn Gottes (I. Theil).

338. So wie Christus von sich sagte:

„Ich und der Vater sind eins (Joh. 10, 30)."

„Aber der Vater ist größer denn ich (Joh. 14, 28);"

so könnte und müßte auch Mozart sagen:

„Ich und die Musik sind eins, aber die Musik ist größer denn ich."

Der Sohn verhält sich zum Vater wie Mozart zur Tonkunst; der Sohn verhält sich zum Wort wie Mozart zur Tonleiter; der Sohn verhält sich zum heiligen Geist, d. h. zum Schönen und Wahren, wie Mozart zu dem grenzenlosen Tonmeer aller Melodien und Harmonien.

Wenn die Stunde der Begeisterung über Mozart kam, dann vernahm er in dem ätherischen Hauch der Tonkunst himmlische Melodien und Harmonien und war befähigt zu göttlichen Kunstproductionen. So vollbrachte auch Christus, als er kraft seiner Wiedergeburt voll wurde des heiligen Geistes (Luc. 4, 1), wenn der Geist ihn erfaßte (Luc. 4, 14) und wenn der Glaube seiner Mitmenschen in ihm wie in einem geistigen Focus sich concentrirte (Matth. 8, 13; 9, 22; 9, 29; 15, 28; Marc. 5, 34; Luc. 8, 48; Joh. 14, 12 u. s. m.; vergleiche als Gegensat Marc. 6, 5 und 6), die göttlichsten Wunderwerke (Matth. 17, 20; Marc. 11, 23; Luc. 17, 6; Joh. 14, 12; Marc. 16, 15-18; Ebr. 11, 32-34; Ebr. 12, 2), welche die Welt nicht begreifen würde, so man sie beschreiben wollte (Joh. 21, 25).

339. „Ohne die historisch - ökonomische Trinität hätte die „Speculative Trinität keinen praktischen Werth für uns, und ohne „die speculative, ontologische Trinität hätte die ökonomische Tri,,nität keine Wahrheit für uns.“

Auch dieser dogmatische Saß läßt sich durch unser Gleichniß anschaulich machen. Denn ohne die concrete historische Trinität, d. h. ohne Künstler und Musikanten hätte die Tonkunft keinen praktischen Werth für uns, und ohne die absolute Trinität, d. h. ohne Tonkunst hätten in Wahrheit Künstler und Virtuosen niemals entstehen können. Gründete sich das Wesen und die

Natur der Melodien und Harmonien nicht auf ewige und wahrhaftige Geseze, so könnte es kein musikalisches Gehör und keine Künstler geben, und doch besteht der praktische Werth der Musik für uns nicht in dem ewigen Geset, sondern in dem incarnirten Geset, d. h. in der musikalischen Anlage, in der Fähigkeit, selbst ein Künstler werden zu können. Ebenso besteht auch der praktische Werth der Trinität für uns nicht in dem absoluten Wort, sondern in dem incarnirten Wort, d. h. in dem prophetischen Worte Gottes oder in der Fähigkeit, selbst ein Sohn Gottes werden zu können. Ebenso besteht die Erfüllung des Lebensgesetes nicht darin, daß wir die Persönlichkeit Christi in den Himmel erheben; sondern vielmehr darin, daß wir uns Mühe geben, selbst eine solche Persönlichkeit, d. h. ein Sohn Gottes zu werden. (55-58.)

S. 27.

Das trinitarische Verhältniß.

340. Es ist mir zwar sehr wohl bewußt, daß von theologischer Seite meine trinitärischen Gleichnisse mit scheelen Augen angesehen werden, indem man behauptet, daß das trinitarische Verhältniß sich mit nichts Anderem vergleichen lasse, und daß das Dogma der Trinität ein tiefes Geheimniß sei, das nur von einem frommen Gemüth im Glauben erfaßt werden könne.

Darauf ist zu erwidern, daß zwar jede Kraft sich nur in ihren Wirkungen erkennen, nicht aber in ihrem Wesen erklären laffe, und daß somit alle Kräfte Gottes allerdings tiefe Geheimnisse seien, die ihrem Wesen nach geglaubt werden müssen. Allein alle diese Geheimnisse tragen den Charakter der Nothwendigkeit an sich und wir finden sie daher, obwohl wir sie nicht zu erklären vermögen, doch natürlich und vernünftig. Daß das Wasser durch Kälte in einen festen und krystallinischen,

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »