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Wiedergeburt die gleich hohe Stufe und Reife wie Jesus erreicht, auch für sich selbst ein vormenschliches und vorweltliches Sein im gleichen Sinn wie Christus in Anspruch nehmen. Hat sich in gleicher Weise bis jetzt noch kein Wiedergeborener vernehmen Lassen, so lag und liegt der Grund einzig und allein darin, daß außer Jesus noch Niemand in der Wiedergeburt eine solche Vollendung erreichte, um von sich sagen zu können: er sei (substanziell) vollkommen eins mit dem Geiste Gottes. Die Möglichkeit wird aber von der heiligen Schrift nicht geleugnet: Matth. 10, 25: Es sei dem Jünger genug, daß er sei wie sein Meister.

Joh. 17, 21: Auf daß sie alle eins seien, gleich wie du Vater in mir und ich in dir. Daß auch sie in uns eins seien.

24. Wenn daher Christus ferner von sich sagte:

Joh. 17, 5: Und nun verkläre du mich, Vater, bei dir selbst mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war; so bezieht sich auch dieser Ausspruch nicht auf seine_creatürliche Persönlichkeit (denn diese hatte einen zeitlichen Anfang) sondern auf seinen Geist, der nicht nur in dem Propheten Abraham, sondern in allen Propheten war:

1. Petri 1, 10-11: Nach welcher Seligkeit haben gesuchet und geforschet die Propheten, die von der auf euch kommenden Gnade geweissagt haben; und haben ge= forschet auf welche oder welcherlei Zeit deutete der Geist Christi, der in ihnen war, und zuvor bezeuget hat die Leiden, die in Christo sein sollten und die Herrlichkeiten darnach;

denn jeder Prophet ist ein Gesalbter, Ps. 105, 15, ein Wiedergeborner, ein Sohn Gottes. (18.)

25. Christus lebt auch jenseits im Reiche des Vaters als Einzelwesen fort und sagt darüber:

Joh. 17, 24: Vater, ich will, daß wo ich bin auch die seien, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebet ehe die Welt gegründet ward;

und im Zusammenhang damit steht ferner geschrieben: daß Christus auferstanden ist von den Todten, 1. Cor. 15, 20, und

in einem verklärten Leibe, Phil. 3, 21, als ein Einzelwesen fortlebt im Reiche des Vaters. Es geht daraus deutlich genug hervor, daß Christus in alle Ewigkeit ein räumlich begrenztes Wesen ist und daher nicht absolut identisch sein kann mit dem Wort, das räumlich unbegrenzt ist. Das vorweltliche Sein Christi gründet sich daher ausschließlich auf seine qualitative oder substanzielle Identität mit dem Logos. An dieser qualitativen Identität participirt aber jeder Wiedergeborene und mithin hat in diesem Sinn jeder Wiedergeborene ein vorweltliches Sein.

S. 3.

Jeder Wiedergeborene ist eins und gleichen Wesens mit Gott.

26. Wohl hatte Christus in allen jenen Stellen, worin er seine Wesenseinheit und Wesensgleichheit mit Gott betont, z. B. Joh. 10, 30: Jch und der Vater sind eins.

Joh. 14, 9: Wer mich siehet, der siehet den Vater.

Joh. 14, 10: Glaubst du nicht, daß ich im Vater und der

Vater in mir ist?

nicht etwa nur eine ethische, sondern auch eine substanzielle Einheit im Sinne; allein ganz dieselbe Einheit vindicirt Christus nicht sich allein, sondern allen Wiedergeborenen:

Joh. 17, 11: Heiliger Vater, erhalte sie in Deinem Namen,

die Du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie wir. Joh. 17, 23: Jch in ihnen und Du in mir, auf daß sie vollkommen seien in eins.

Joh. 17, 21: Auf daß sie alle eins seien, gleichwie Du, Vater, in mir und ich in Dir; daß auch sie in uns eins seien. Die im vorigen Paragraphen gewonnenen Resultate finden auch hier ihre Bestätigung. Denn wenn nicht nur Christus, sondern nach Joh. 17, 21 alle Wiedergeborenen eins find, so kann diese Identität vieler nur eine substanzielle, niemals aber eine unbedingte, niemals eine quantitative sein.

27. Quantitativ kann es nur eine Gottheit geben; aber es kann viele Wesen geben, die substanziell oder qualitativ eins mit Gott sind. Jeder Wiedergeborene ist ein Gott in Gott und mithin ist jeder Wiedergeborene substanziell eins mit Gott. Die Substanz des Wiedergeborenen ist eins mit Gott wie die Substanz des Wassertropfens qualitativ eins ist mit dem Weltmeer, wie der Lichtstrahl qualitativ eins ist mit der Sonne. Aber so wie der Ocean größer ist als der Wassertropfen, so sagt auch Christus von sich selbst:

Joh. 14, 28: Der Vater ist größer, denn ich.

Die Einheit Christi mit Gott ist daher keine absolute, sondern nur eine substanzielle und diese substanzielle Einheit zu erringen ist der Zweck und die Aufgabe des Lebens, ist das Ziel unserer Kräfte, ist unsere ewige Bestimmung.

28. Diese Bestimmung erreichte Jesus in makelloser Vollendung und während daher andere Wiedergeborene von sich bekennen mußten:

Phil. 3, 12: Nicht daß ich's schon ergriffen habe, oder schon vollkommen sei: Ich jage ihm aber nach, ob ich's auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu (d. h. von der Wiedergeburt, s. §. 23) ergriffen bin; so konnte Christus, weil er die Wiedergeburt vollkommen besaß, sagen:

Jch und der Vater sind eins, Joh. 10, 30.

29. Christus ist daher zwar im Glanze des Himmels ein Stern erster Größe (1. Cor. 15, 41), aber alle Wiedergeborenen sind Sterne des Himmels, wenn auch nicht von gleicher Klarheit und Helligkeit, denn alle Wiedergeborenen find theilhaftig der göttlichen Natur, wie geschrieben steht:

2. Petri 1, 4: Durch welche uns die theuren und allergrößesten Verheißungen geschenket sind, nämlich, daß ihr durch dasselbige theihaftig werdet der göttlichen Natur, so ihr fliehet die vergängliche Lust der Welt. Sind aber Andere ebenfalls theilhaftig der göttlichen Natur, so sind auch sie substanziell eins mit Gott und mithin ist nicht nur Christus, sondern jeder Wiedergeborene gleichen Wesens mit Gott, ein Gott in Gott.

S. 4.

Jeder Wiedergeborene ist Gottes Ebenbild.

30. Wohl steht in dieser Richtung von Christo geschrieben: Col. 1, 15: Welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene von allen Kreaturen;

allein in gleicher Weise lesen wir auch:

Röm. 8, 29: Denn welche er zuvor versehen hat, die hat er auch verordnet, daß sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf daß derselbe sei der Erstgeborne unter vielen Brüdern.

Der Mensch ist nach dem Ebenbilde Gottes geschaffen. Dieses Ebenbild wird dauernd und unverwischbar durch die Früchte vom Baum des Lebens und das Resultat dieser Geistesnahrung heißt Wiedergeburt. War daher Christus ein Ebenbild des unsichtbaren Gottes, so mußte er die Wiedergeburt in ihrer höchsten Reife und Vollendung errungen haben. Da aber jeder Wiedergeborene dem Ebenbilde des Sohnes Gottes gleich ist und da Christus das Ebenbild Gottes ist, so ist auch jeder Wiedergeborene ein Ebenbild Gottes.

31. Gegenüber dieser beseligenden Wahrheit muß hervorgehoben werden, daß in der heiligen Schrift nicht eine einzige Stelle besteht, worin das Wort ein Ebenbild Gottes genannt wird. Christus ist das Ebenbild Gottes: aber das Wort ist nicht das Ebenbild Gottes, sondern Gott selbst. Dieser Unterschied allein schon ist genügend, um zu beweisen, daß das Ebenbild sich nur auf die Substanz, auf die Qualität, niemals aber auf die Unendlichkeit Gottes, auf die Quantität Gottes beziehen kann. Das Wort ist auch quantitativ, auch der Unendlichkeit nach der ganze Gott; Christus dagegen und alle Wiedergeborenen können, auch wenn sie das vollendete Ebenbild Gottes sind, doch niemals anders sprechen, als

Joh. 14, 28: Der Vater ist größer denn ich; während das Wort ebenso groß, d. h. unendlich in Raum und Zeit ist, wie der Vater selbst.

S. 5.

Jeder Wiedergeborene ist wie Christus dem höchsten
Wesen untergeordnet.

32. Die Theologie räumt bereitwillig ein, daß der Sohn dem Vater untergeordnet ist, wie geschrieben steht:

1. Cor. 15, 28: Wenn aber Alles ihm unterthan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst unterthan sein dem, der ihm Alles untergethan hat, auf daß Gott sei Alles in Allem.

Wofern nun Christus dem Vater untergeordnet ist, so wird dies Verhältniß auch bei allen anderen Wiedergeborenen Plag greifen und bedarf es hiezu keiner besonderen Beweisführung; dagegen muß an dieser Stelle ausdrücklich hervorgehoben werden, daß zwar der Sohn, nicht aber das Wort dem höchsten Wesen untergeordnet ist. Die Unterordnung ist eben nur deßhalb möglich, weil der Sohn nur substanziell, nur qualitativ eins ist mit dem Vater. Der Sohn ist dem Vater untergeordnet wie der Wassertropfen dem Weltmeer, obgleich er qualitativ ebenso eins ist mit dem Vater, wie der Wassertropfen an allen Eigenschaften des Oceans participirt. Das Wort dagegen ist dem Vater nicht untergeordnet; es giebt nicht eine einzige Stelle in der heiligen Schrift, welche dies beurkundet.

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33. Von dem Wort steht im Gegentheil geschrieben: Joh. 1, 1: Jm Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.

Das Wort ist mithin nicht wie der Sohn vom Vater gezeugt, sondern es war am Anfang, es existirt von Ewigkeit her und ist zeitlich und räumlich unendlich, wie Gott. Das Wort ist daher keineswegs Gott untergeordnet, sondern es ist gleichbedeutend mit Gott, und deshalb steht auch nicht geschrieben, daß der Vater, der Sohn und der heilige Geist eins seien, sondern es heißt vielmehr:

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