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kein Geschöpf der Schöpfer selbst werden kann. Weder der Vater, noch das Wort, noch der heilige Geist ist eine im Raume begrenzte Persönlichkeit; Christus dagegen bleibt in alle Ewigkeit ein Einzelwesen, eine Person, ein räumlich begrenztes Wesen, wie geschrieben steht: Auch Christus mußte auferstehen, 1. Cor. 15, 13; auferstehen mit einem geistigen (1. Cor. 15, 25 u. 44), himmlischen (V. 48), unverweslichen (V. 50), unsterblichen (V. 53), verklärten Auferstehungsleibe Phil. 3, 21. Christus ist daher nur substanziell eins mit der Gottheit und nur in Beziehung auf diese substanzielle Identität konnte er sich als ein erreichbares Ideal erklären und verkündigen.

54. Wir haben schon im §. 6, Nr. 43, den hochwichtigen und wesentlichen Unterschied gesehen zwischen dem lebendigen Worte Gottes, welches absolut identisch ist mit der Allmacht Gottes und der Persönlichkeit Christi, welche in

Matth. 28, 18: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden;

ausdrücklich hervorhebt, daß er die Kraft Gottes nicht selbst ist, sondern daß sie ihm nur gegeben worden sei. So wie indeß diese Macht Christum gegeben worden ist (vergl. Apost. Gesch. 2, 32 u. 33), so wird sie in gleicher Weise allen Wiedergeborenen gegeben:

Matth. 9, 8: Und das Volk pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben hat.

Wir sehen aus dieser Stelle, daß diese Macht nicht Christo ausschließlich, sondern überhaupt allen jenen Menschen von Gott gegeben wird, die gleich Christo den geistig subjectiven Zustand erringen, welchen die heilige Schrift mit Sohn Gottes, mit Wiedergeburt bezeichnet.

55. Wäre Christus die Macht selbst gewesen und hätte er dazu der Wiedergeburt nicht bedurft, so hätte er sich nicht als ein erreichbares Ideal erklären und verkündigen dürfen, wie dieß aus vielen Stellen der heiligen Schrift unzweifelhaft hervorgeht. So sagt Christus:

Matth. 23, 10: Und ihr sollt euch nicht lassen Meister nennen; denn Einer ist euer Meister, Christus, ihr aber seid alle Brüder. V. 8.

Meister ist derjenige, welcher sich selbst, sein eigenes Beispiel als lebendige Lehre, als Vorbild, als Ideal hinstellen kann. Nennt sich daher Christus unsern Meister, so ist er ein Urbild, ein Ideal. Da aber Christus hinzufügt :

Matth. 10, 25: Es ist dem Jünger genug, daß er

sei wie sein Meister;

so ist Christus nicht nur ein Ideal, sondern ein erreichbares. Ideal. Christus will sich nicht für die Urkraft der Schöpfung gehalten haben, sondern er will, daß wir in seine Fußtapfen treten, die Kräfte der Wiedergeburt suchen und durch dieselben gleich ihm den Namen Gottes verherrlichen.

56. Hieher gehören alle jene Stellen, worin Christus auffordert, ihm nachzufolgen:

Matth. 10, 38: Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folget mir nach, der ist meiner nicht werth.

Marc. 8, 34: Wer mir will nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich, und folge mir nach.

Joh. 8, 12: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolget, der wird nicht wandeln in Finsterniß, sondern wird das Licht des Lebens haben.

1. Petri 2, 21: Sintemal auch Christus gelitten hat für uns und uns ein Vorbild (Ideal) gelassen, daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen.

Wie könnte Christus von seiner Nachfolge sprechen, wenn er sich nicht als ein erreichbares Ideal betrachtet wissen will. Denn wir können zwar gleich Christus wiedergeboren und durch die Wiedergeburt der erhabensten Eigenschaften Gottes theilhaftig werden; kein Geschöpf aber vermöchte sich jemals in das absolute Wort zu verwandeln.

57. Christus war wiedergeboren; er besaß durch die Wiedergeburt jene neuen geistigen Sinne und Organe, durch welche er mit Gott und seinem Wort auf das innigste verbunden war. Dieses Wort ist Licht und Wahrheit und wer daher wie Christus die Wiedergeburt erringt, kann nicht mehr in Finsterniß sich befinden, sondern wird wie Christus das Licht des Lebens haben. Wir sollen daher in seine Fußtapfen treten und ihm

nachfolgen, denn Christus hatte die Meisterschaft errungen und sich als ein erreichbares Ideal verkündigt, indem er spricht:

Joh. 14, 12: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch thun, die ich thue und wird größere denn diese thun, denn ich gehe zum Vater.

Bis jetzt hat es freilich nicht den Anschein, als ob die Christenheit sich beeilen werde, diesen Ausspruch zu bewahrheiten. Man lobt zwar Christum mit vollen Backen, aber es ist Niemand im Stande, auch nur das geringste seiner Wunderwerke zu vollbringen. Wir sind himmelweit entfernt, ihm auch nur gleich zu kommen, geschweige ihn zu übertreffen; allein wenn auch Christus im Laufe der kommenden Jahrtausende in einzelnen Punkten übertroffen werden würde, so bliebe er dennoch in Wahrheit das Licht der Welt, weil er uns den Weg gezeigt, den wir zu gehen haben; weil er uns durch sein eigenes lebendiges Beispiel die Mittel gelehrt hat, wodurch auch wir die Wiedergeburt erringen und durch sie gleich ihm ein Sohn Gottes, ein Gott in Gott werden können.

58. Christus will nicht haben, daß wir seine Persönlichkeit vergöttern, sondern daß wir uns Mühe geben sollen, selbst eine solche Persönlichkeit zu werden, wie geschrieben steht: Matth. 7, 21: Es werden nicht Alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen thun meines Vaters im Himmel.

Nur der Wiedergeborene kann den Willen des Vaters im Himmel erkennen und befolgen, (siehe Nr. 17). Das, was Christus von uns verlangt, hat er selbst in höchster Vollendung geleistet und deshalb ist Christus als Gottmensch, als das Urbild der Wiedergeburt nicht die Universalgottheit, wohl aber ein

Riesen-Ideal,

wie es schöner und herrlicher nicht gedacht werden kann, welches fähig ist, auch die Besten und Edelsten der Menschen noch mit Entzücken und Begeisterung zu erfüllen.

59. Daß aber Christus wiedergeboren war, wiedergeboren werden mußte, um ein Gott in Gott zu sein; und daß wir die

gleichen Mittel, wie Christus selbst, benüßen müssen, wenn wir in seine Fußtapfen treten wollen: darüber spricht sich die heilige Schrift klar und bündig genug aus. Die Belege hiefür lassen wir im zweiten Theil dieser Abhandlung folgen.

Bweiter Theil.

Die Wiedergeburt.

S. 9.

Bedurfte Jesus der Wiedergeburt?

60. Nicht Christus allein, sondern jeder Wiedergeborene ist, wie wir im ersten Theile gesehen haben, ein Gott in Gott; allein in Christo sehen wir die höchste Reise, das Ideal der Wiedergeburt; und deshalb konnte Christus sein eigenes Beispiel, sich selbst, als die kürzeste, deutlichste und erschöpfendste Erklärung dieses geistigen Zustandes hinstellen und benüßen; und gerade darin liegt das unverwelkliche Verdienst Jesu Christi, daß er diese Wiedergeburt nicht an und für sich war, sondern sie im Kampf mit der Sinnlichkeit, mit der Welt und mit dem Tode wie jeder andere Mensch erringen mußte und in einer Vollendung errang, die ihm seine strahlende Majestät unter allen Geistesheroen für alle Zeiten sichern wird. Und gerade darin liegt die Hoheit der christlichen Religion, daß ihr Stifter im glänzendsten Gegensaß zu älteren und neueren Philosophen auch fähig war seine göttliche Lehre, d. h. das geistige Lebensgefeß, durch sein

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