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Wie selbst auch Einige eurer Dichter gesagt haben: „denn wir sind sogar sein Geschlecht." So wir denn Gottes Geschlecht sind u. s. w.

Wofern wir durch den Geist Gottes leben, durch ihn uns bewegen und sind, und wofern wir Gottes Geschlecht sind, so muß nothwendig der Lebenshauch, der menschliche Geist göttlicher Substanz sein.

73. Erwägt man ferner, daß jeder Wiedergeborene ein Gott in Gott ist (I. Theil) und erwägt man dabei, daß durch die Wiedergeburt nicht die Substanz des göttlichen Odems verändert wird (100), sondern daß dieser Odem nur eine neue Verbindung mit einem neuen geistigen Leibe eingeht (§. 16), so lassen Stellen, wie die folgenden:

Joh. 14, 17: Der Geist der Wahrheit wird in euch sein. 1. Cor. 2, 12: Wir haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott.

1. Cor. 6, 17; Wer aber dem Herrn anhanget, der ist ein Geist mit ihm.

1. Cor. 3, 16: Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnet? (Vergl. 1. Cor. 6, 19; Röm. 8, 11; Joel 3, 1.)

Hesek. 36, 27: Ich will meinen Geist in euch geben.

Röm. 8, 9: So Gottes Geist in euch wohnet. Luc. 11, 13; wenigstens indirect erkennen, daß die Substanz des menschlichen Geistes mit dem Geiste Gottes identisch ist.

74. So lehrte auch Christus, daß Gott im Himmel wohne, Matth. 6, 9; und daß das Himmelreich nicht ein räumlich objectiver Ort außerhalb uns, sondern vielmehr ein geistig subjectiver Zustand inwendig im Menschen sei, Luc. 17, 20. (Siehe Nr. 237.) 3ft aber Gott im Himmel und der Himmel im Menschen, so ist Geist Gottes im Menschen; da aber der Mensch nur aus zwei Theilen besteht, nämlich aus Geist und Leib, so geht auch aus diesen Stellen wenigstens indirect hervor, daß die Natur des menschlichen und des göttlichen Geistes nicht wesentlich verschieden sein kann.

75. Der menschliche Geist ist, wie wir in 70-74 ge= sehen haben, nach der h. Schrift göttlicher Substanz. Zu dem

selben Resultat gelangt man jedoch auch durch Betrachtung der menschlichen Natur. Denn der Mensch erscheint uns als das Meisterstück Gottes, als ein heiliges Kunstwerk, welches wir vor Allem in der physischen Organisation der menschlichen Gestalt mit Ehrfurcht und Dankbarkeit bewundern müssen. Jedes einzelne Organ enthält Wunder über Wunder; jedes einzelne Drgan verkündigt die weit über alle menschliche Klugheit erhabene Weisheit Gottes; jedes einzelne Organ ist vollkommen in seiner Art und dem Ganzen nothwendig und unentbehrlich, so wie es ist. Wäre die physische Organisation der menschlichen Gestalt nicht so vollkommen und herrlich wie sie ist, so hätten sich in ihr auch keine so herrlichen Eigenschaften entwickeln können und es ließe sich z. B. (obwohl alle Organe unentbehrlich find), mit leichter Mühe nachweisen, daß wenn der Mensch nicht das ausgebreitete Gehirn oder seinen aufrechten Gang, seine aufgerichtete Stellung befäße, ja selbst wenn ihm nur der über alle Beschreibung kunstreiche Bau der menschlichen Hand fehlte, so könnte die Menschheit nicht den tausendsten Theil ihrer heutigen Cultur besißen. So gewichtige Factoren aber auch alle Organe sein mögen, so erreicht der bedingende Einfluß der physischen Organisation seinen Gipfelpunkt doch erst in der Fähigkeit zu sprechen. Alle übrigen Organe haben auch andere Geschöpfe wenigstens annähernd mit uns gemein; -die Sprache ist der menschlichen Natur allein eigen. Alle übrigen Organe, selbst jene, welchen wir vorzugsweise geistige Functionen zuschreiben, wären nuplos und vergeblich ohne das göttliche Geschenk der Sprache; denn ohne dieselbe würde die Menschheit sich über ein kluges Thierthum nicht erheben können. Die physische Organisation unserer Sprechwerkzeuge ist der Talisman, wodurch die Entwicklung des menschlichen Bewußtseins, des schaffenden Gedankens, der Ideen der Vernunft möglich wird. 76. Der Werth der Sprache besteht aber nicht nur darin, daß man Begriffe bilden, Merkmale bezeichnen und dadurch die zu einem vollkommeneren Denken nöthigen Materialien bereiten kann; sondern er besteht auch darin, daß sie über den Ursprung, über die Natur und über das Wesen des menschlichen Geistes den sichersten Aufschluß ertheilt. Denn während die Zusammen

sehung der Wörter und die Bildung der Begriffe der menschlichen Willkür anheimgegeben ist, und jede Willkür keine absolute Wahrheit bedingt, so sind die Elemente der Sprache nicht das Product menschlicher Willkür und Erfindung, sondern Merkmale jener geistigen Substanz, welche wir als den wichtigsten Bestandtheil der menschlichen Natur betrachten müssen. Denn die Elemente der Sprache sind zwar zunächst hörbare Laute oder sichtbare Schriftzeichen, mithin sinnlich und irdischer Natur; aber die den Buchstaben zu Grunde liegenden geistigen Ideen sind:

a) die Urideen, die Elemente des Denkens; b) die absolut einfache Substanz, die prima materia; c) das absolut Wahre;

d) das absolut Vollkommene;

e) die Elemente der absoluten Bewegung, oder die Urkräfte Gottes.

77. Die den Buchstaben zu Grunde liegenden geistigen Ideen sind die Urideen oder die Elemente des Denkens, weil sie absolut einfache Vorstellungen, Merkmale und Begriffe sind; weil in ihnen Merkmal und Begriff identisch ist; weil sie allein die jedes speciellen Inhaltes entledigten Gedanken sind; weil sie allein kein anderes Merkmal haben als sich selbst, und ihr Wesen, indem man sie denkt, erschöpft ist; weil sie allein keines anderen Dinges Begriff bedürfen, um daraus gebildet oder erklärt zu werden.

78. Die den Buchstaben zu Grunde liegenden geistigen Ideen sind die absolut einfache Substanz, die prima materia, weil man sie selbst in der Idee nicht in noch einfachere Bestandtheile zerlegen kann; weil sie daher in ihrer Beschaffenheit sich ewig gleich bleiben müssen, sich nie ändern, nie entstehen, nie vergehen können.

79. Der Mensch erkennt das wahre Wesen irgend eines Dinges, wenn das Ding ihm als das erscheint, was es ist. Absolut wahr ist daher nur dasjenige, was gar nicht anders erscheinen kann, als das was es ist. Die deu Buchstaben daher das absolut

zu Grunde liegenden geistigen Ideen sind Wahre, weil sie allein niemals für etwas anderes erscheinen können, als für das, was sie wirklich sind. Alle andern Merk

male, Vorstellungen und Begriffe erscheinen als das, was Jeder in sie hineinlegt. Die Buchstaben - Jde en dagegen sind feiner beliebigen Deutung fähig; können von Niemandem, wer fie auch denken möge, für etwas anderes gehalten werden, als für das, was sie wirklich sind und tragen mithin den Stempel der absoluten Wahrheit an sich.

80. Die den Buchstaben zu Grunde liegenden geistigen Ideen sind das absolut Vollkommene, weil sie weder an Zeit noch Raum gebunden sind; weil sie sind, was sie waren und was sie sein werden, und sich mit nichts als mit sich selbst vergleichen lassen; weil sie bei der größten Einfachheit durch ihre Verschmelzung und Verbindung einen Reichthum erzeugen, den keine Ewigkeit erschöpfen kann.

81. Die den Buchstaben zu Grunde liegenden geistigen Ideen sind endlich das Wesen der absoluten Bewegung oder die Urkräfte Gottes. Denn jede Bewegung geschieht entweder neben oder nach einander und bedingt dadurch Naum und Zeit, oder Stoff und Form. Da nun alle Dinge aus Stoff und Form bestehen, so sind auch die Moleküle der sogenannten einfachen chemischen Elemente aus (Eigenschaften, Kräften oder) Bewegungen zusammengeseßt, welche neben und nach einander stattfinden. Wo immer nun diese beiden Grundbewegungen zusammenfallen, d. h. wo Stoff und Form identisch ist, besteht keine zusammengeseßte, sondern eine absolut einfache Bewegung. Dieß ist bei den Buchstaben - Ideen der Fall, sofern bei ihnen allein Merkmal und Begriff identisch ist und sofern jedes Merkmal ein gedachter Stoff, jeder Begriff eine gedachte Form ist.

82. So wie daher die sieben Töne die Elemente der Musik find, woraus alle Melodien und Harmonien entstehen; Το wie die sieben Farben die Elemente des Lichtes sind, aus denen alle Schattirungen und Farbentöne sich entwickeln, so sind die Elemente des Denkens oder die Urideen das Wesen der absoluten Bewegung, woraus alle Kräfte entstehen, welche der sichtbaren und geistigen Natur zu Grunde liegen, wie geschrieben steht:

Joh. 1, 1-3: Im Anfang war das Sprechen, (λóyos, éñμa, das Wort) und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Alles ist durch dasselbe erschaffen und ohne dasselbe ist nichts, was da ist, erschaffen. Offenb. Joh. 1, 8: Ich bin das Alpha und das Omega, (ich bin das ganze Alphabet), der Anfang und das Ende (d. h. der Inbegriff der göttlichen Kräfte), spricht der Herr, die Gottheit, der da ist, der da war und der da kommen wird, der Allherrscher.

Hebr. 11, 3: Durch den Glauben verstehen wir, daß die Welten durch den Ausspruch (gńuari) Gottes zugerichtet sind, und daß das Sichtbare aus dem Unsicht baren entstand.

Darum indem Gott sich bewegt, d. h. indem Gott thätig ist, so spricht er; sein Sprechen oder sein Wort ist seine allmächtige Kraft. - Seine allmächtige Kraft wurzelt in den Elementen des Denkens, in dem Wesen der Sprache.

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83. Die Sprache Gottes ist nicht wie bei dem Menschen eine Begriffsbezeichnung, sondern ein ewiges Wirken und Schaffen ; denn die Buchstaben Ideen entstanden nicht aus den Begriffen, sondern umgekehrt die Begriffe aus den Buchstaben. Die Begriffe verhalten sich zu den Urideen wie das Gepräge einer Goldmünze zu den chemischen Eigenschaften des Goldes. Der Werth der Münzen ist ein willkürlicher und wechselnder; ja es gibt Verhältnisse, in denen das Geld als solches keinen Werth mehr hat. Ebenso haben auch die Begriffe einen veränderlichen und willkürlichen Werth und es wird (jenseits) die Zeit kommen, wo der Mensch nicht mehr in Begriffen denkt. Die chemischen Eigenschaften des Goldes find dagegen unzertrennlich vom Gold, find bleibender Natur und in dieser Nichtung sind Kräfte verborgen, welche der Chemie noch völlig unbekannt sind. Ebenso find die Elemente des Denkens ewiger Natur und in ihnen sind Eigenschaften und Kräfte verborgen, welche der Weltmensch nicht einmal ahnt. Matth. 8, 16.

84. Gott ist keine Persönlichkeit, kein Individuum, welches in einem besondern Raum sich befände, sonst wäre Gott eine Schöpfung in der Schöpfung. Gott ist absolut unendlich in

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