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und ihre Zahl betrug an 90. -- Später wurden fie von seinen Anhängern in 2 Theilen vereint herausgegeben. Der 1. Theil, welcher 1564 erschien, hat den Titel: „Der erste Theil der christ„lichen Orthodorischen Bücher und Schriften des edlen, theuern, „von Gott hochbegabten, und gottseligen Mannes Caspar Schwenkfeldes, vom Hause Oßing, welche von 1624 bis in das 1662te „von ihm selbst beschrieben und an das Licht gegeben sind; Iht „aber durch die Mitbekenner und Liebhaber der Glorien und Wahrheit Jesu Christi neulich zusammengetragen und in Ordnung „gebracht. Hierzu gehört das Epistolar, oder Christliche Lehrhefte Missiven und Sendbriefe von Anno 1525-55, gedruckt „Anno 1565.

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Der 2te Theil hält in sich 4 Bücher von der Catholischen, Lutheraner, Calvinisten und Wiedertäufer Lehre, ingleichen die Postille, oder kurze Auslegung über die Evangelien, einfältig geprediget und beschrieben durch Joh. Wernern, gedruckt 1586.

Alle seine Werke erschienen in 4 Quart-Bänden 1592, welche durch einen Reichsbeschluß confiscirt, und in Schlesien meist verbrannt worden sind, so daß diese Eremplare äußerst selten gewörden sind.

Unter seinem in Ossig befindlichem Bilde steht geschrieben:
Schwendfeld, geboren von edlem Stamm,

Viel Bücher schrieb, macht nur groß'n Nahm,
Allein gfiel mir mein Schwärmerey,

Verführt viel Leut' mit Luft dabey'.

Seine lezten Tage in Ulm sind ausführlich von einem seiner intimsten Freunde beschrieben worden unter dem Titel: „Endschaft und Auflösung des Mannes Gottes Caspar Schwenckfeld von Oßing. Beschrieben von Jacob Held von Dieffenau. Offenbg. 14, 4. 13."

In dieser Beschreibung der lezten Tage Schwenkfelds, vom 7. November bis 10. Dezember entnehmen wir, daß er von ganzem Herzen seinem Herrn und Erlöser zugethan war. Sein stetes Früh- und Abendgebet lautete:

Herr, Jesu Christe, kann ich dir weiter in deinen Sachen „dienen, und etwas fruchtbarliches ausrichten, so stärke mir meinen alten schwachen Leib, und richte mich wieder auf vom Siech

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„Bette, alle Dinge sind dir möglich. Ist aber meine Zeit toms „men und ich dir allhier ausgedienet, dein Wille geschehe, so „nimm mich in dein ewiges Reich. Amen."

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Am 7. December fühlte er deutlich, daß sein Ende nahe set und er die lezten Stunden benüßen müsse, um sein Haus zu bez stellen. Er ließ alle seine Freunde rufen, segnete sie und legte folgendes Bekenntniß ab:

„Ich preise den Herrn Jesum Christum, der mich mit seinem „theuren Blute aus der Höllen Rachen erlöset, von der Finsterniß „zum Lichte, vom Irrthum zur Wahrheit gnädiglich berufen und „gebracht hat.

„Zuerst glaube ich Einen Gott und drei Personen, Vater, „Sohn und heiligen Geist, halte und bekenne die 12 Artikel des christlichen Glaubens. Glaube auch, daß Alles, so im Alten und Neuen Testament geschrieben, den Auserwählten nüße sei zur „Seligkeit.

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Zweitens glaube ich auch die alten Symbola und den alten „approbirten Lehrern der Kirche, so viel sie dem Glauben ähnlich und mit der heiligen Schrift stimmen.

Drittens von meinem Amt, Beruf und Lehre, so habe ich „mich nie des apostolischen Amtes gerühmet, noch weniger den Aposteln gleich gehalten werden wollen. Auch bin ich kein auf „hohen Schulen gemachter Doctor oder befoldeter Menschenlehrer „gewesen, habe aber doch, so viel ich in der Gnade Gottes ge= than, Befehl und Berufs genung vom Herrn Christo, dessen mir „der heilige Geist in meinem Gewissen gut Zeugniß und Gewißheit gegeben, daß ich alle Menschen, so meines Dienstes begeh„ret, den nächsten Weg ins Heiligthum Gottes gewiesen, ohne alle "Um- und Nebenwege von Mitteln, zum einigen Mittler, zu einem christlichen, bußfertigen Leben treulich ermahnet und einge„laden, dahin sind auch alle meine Bücher gerichtet, mif Zeugniß der heiligen Schrift bewähret."

Und daß er das in Wahrheit im Angesicht des Todes und des ewigen Richters aussprechen konnte, davon giebt sein Leben und der Lebenswandel seiner Anhänger ausreichendes Zeugniß.

Kurz vor seinem Tode rief er laut und voll Entzücken: „Auf, auf, aus dem Feuer! Auf in den Himmel! Dieselbe Stimme,

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die das gerufen, hatte er, wie er oft erzählt hatte, gehört, als er aus Schlesien fliehen mußte. Mit seligem Lächeln hauchte er seis nen Geist aus.

Ein weiteres Zeugniß, von dem kindlichen Glauben und dem wahrhaft christlichen Wandel Schwenkfelds und feiner Anhänger, von einem Zeitgenossen derselben, finden wir in

Christian Gerbers, Pastoris in Lockwiß herausgegebnen Historien derer Wiedergebohrnen in Sachsen, P. III, pag. 266 ff.

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Von des bekannten Schwenckfeldes gottseligem

Leben.

Daselbst heißt es: „Ich weiß zwar wohl, was alle unsre The„ologie Lutheri Zeit her, und Luther selbst von Kaspar von Schwenck„feld und seinen Schriften gehalten: Ich approbire' auch selbst' „dieses Mannes Meynung und Schriften nicht durchgehends: aber alles überhaupt zu verwerfen, wäre eben so unrecht, als wean man die alten Kirchenlehrer Chryfofthomum, Originem, Hieroz „nimum, Augustinum und die übrigen um ihrer Fehler willen ver,,werfen wolle. Es ist nicht zu läugnen, daß in Schwenckfeldes Schriften viele Wahrheiten und Gutes enthalten: hingegen hat er. „auch besondere Meynungen, zumal von d. heil. Taufe und Abend„mahl, die man nicht kann annehmen, obwohl aus allen seinen „Schriften erscheinet, daß er ein frommer Mann gewesen, und Gott „von Herzen gefürchtet habe, welches Lob auch noch seine Nach„folger in Schlesien haben, wie mich denn vor wenigen Jahren „ein christl. Studiosus, der aus Schlesien kam, versicherte, daß die „Schwenckfelder recht fromme Leute wären, es wohnten ihrer viele in Harpersdorf unter dem Herrn Baron v. Braun, auch zu Ar„menruh unter dem v. Mauschwig, it. aufm Königl. Eammer-Guthe, „und andrer Orten dieser Gegend: alle diese Leute wären sehr „treue Unterthanen, führten ein stilles Leben und ließen ihnen Ihr „Christenthum einen großen Ernst sein, und ginge keiner des "Sonntags in die Kretscham oder Bierhaus, auch das ledige junge Volk nicht, sondern blieben zu Hause, läsen in der Bibel und „andern guten Büchern, wie Er, der Studiofus, solches selbst ges sehen und oft die Knechte über der Bibel am Sonntage bei

fammen angetroffen. Und als er einstmals in einem Hause M. „Gerbers Postilla von den Geheimnissen des Reiches Gottes; it. die Bücher von denen unerkannten Sünden angetroffen, daß sie „dieselben gelesen; und er zu ihnen gesagt: er werde igo in Sachsen reisen, so wolle er den Autorem dieser Bücher suchen und „von Person kennen lernen, da haben diese Schwenckfelder gebethen er möchte den M. Gerber ihrentwegen herzl. grüßen und melden, daß sie ihm aus Liebe viel Gutes wünschen lassen, wel„ches auch gemeldeter Studiosus bei mir ausgerichtet. Sein Name ist Gottfried Benjamin Schöl, von Landeshut in Schle„ften bürtig."

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Gerbers Urtheil über Schwenkfeld lautet sehr günstig, auch giebt er genau die Gründe an, welche den Schwenkfeld veranlaßten, sich von den damaligen Lutheranern zu trennen. Wir lassen seine eignen Worte folgen:

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„Daher alle Scribenten berichten, daß es Schwenckfeld int „Anfange mit Luther gehalten, und ihn und dessen Lehre, oder allgemeine Sache des Evangeliums öffentlich wider das Pabst thum vertheidigt habe. Als er aber mit der Zeit gesehen, daß „die Leute die Freyheit des Evangelii mißbrauchten und ein disselutes und freches Leben führeten, weil sie nicht mehr mit der „Ohrenbeichte, Auflegung gewiffer Buße in Wallfahrten, Fasten, „Geißeln u. dgl. im Zwange gehalten wurden, sendern von die„sem Joche befreyet waren: als schrieb Schwenckfeld ein feines ́ „Buch, von dem Mißbrauch des Evangelii zur Sicherheit des „Fleisches, und dedicirte es dem Herzog in Liegniz, Friederico;* mit welcher Schrift Luther sehr wohl zufrieden gewesen, denn er sahe selbst, wie gottlos die Leute bei der heilsamen Lehre des Evangelii wurden und durch einen todten Mund-Glauben wollent selig werden. Daher klagt er selbst sehr oft und heftig über „den Mißbrauch des Evangelii. Dieweil aber Schwenckfeld jahe, „daß weder Lutheri, noch seine Warnung etwas fruchten wollte," „sondern Adel, Bürger, und Bauer es immer ärger machten und „ein solches Leben führeten, womit sie das Evangelium schändes „ten und die reine Lehre aus demselben bey denen Papisten stin„kend machten, so wußte er nicht, zu welcher Verbindung er sich halten sollte. Die Irrthümer in der röm. Kirche hatte er erkannt:

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