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Aber auch nach Faust's Tode soll sein Geist wieder auf der Oberwelt erschienen seyn. Widman III, 21, S. 191 erzählt:,,Nachdem Doctor Faustus todt vnd vergraben war, erregte sich sein Geist, vnd erschien seinem Diener Wayger, mit dem er viel gesprech hielt, welches gesprech in der History des Wahgers zu finden ist. So sahen auch die Nachbarn herumb den Geist des D. Fausti bei nacht offtmals in seiner behausung an dem Fenster liegen, vnd sonderlich wann der Mond schien. Er gieng in seiner behausung ganz leibhafftig, wie er auf Erden gangen war, mit allerley gestaldt vnnd kleydung. Dann Doctor Faustus war ein hochruckerigs Månlein, eine dürre Person, habend ein kleines grauwes bártlein. Zu zeiten fing er im hauß ganz vngestümmiglich an zu pôltern, das die Nachbarn genug mit erschrockenem herzen zu hören hetten. Der Wayger aber beschwur vnd bandt den Geist hernach in seine ruhe, wie er fürgab, vund ists jezundt in dem hauß ganz ruhig vnnd still.“

Ueber den schon mehrfach erwähnten Famulus Faust's ist hier noch besonders zu bemerken, daß er von Widman immer Johan Wäiger, Wähger, Weiger (II, 5, S. 30) genannt und geschrieben wird. In den åltern Frankfurter und niederdeutschen Faustbüchern heißt er aber Christoph (Christoffer, Christoffel) Wagener (Wagner), und diese Benennung ist auch in das Volksbuch übergegangen. Er war der Sohn eines Priesters und dessen Köchin (s. II, 5, S. 32) aus Wasserburg am Inn in Baiern, wird als ein verschmigter Kopf",,,ein vorwagener Junge“ geschildert (auch in dem åltesten Faustbuch von 1587 heißt er ein verwegner Lecker" s. Scheible's Abdruck im 2. Bd. des Klosters S. 955, bei welchem öfter wiederkehrenden Ausdruck vielleicht eine Anspielung auf den Namen beabsichtigt war), und hatte sich den Geist Aurhahn mit seinem Blute verbunden. Widman II, 5, S. 30 fg. erzählt von ihm folgendes: „Es kam an einem rauhen Winter im Martio ein junger Schüler für des Doctor Fausti behausung, der fang das responsorium, den Doctor Faustus zuhöret, dieweil er aber vbel bekleidet war, erbarmet er sich seiner, fördert jhn hinauff in seine Stuben, besprach sich mit ihm, woher er were, dem er antwort, er wer eines Priesters Sohn zu Wafferburg, were von wegen seines Vatters vngeftúmigkeit entwichen. Als nun D. Faustus sein complexion sahe, vnd auß allen zeichen abnahm, daß er eines finreichen Kopffs war, vnd ein gut Ingenium hette, wiewol er ein Banckert war, nahm jhn D. Faustus für einen Jungen an, vnd hernach legiert er ihm alle sein haab vnd güter. Dieweil auch D. Faustus sahe, das er verschwiegen, vnd viel böser schalckheit in ihm stack, war er ihm desto lieber, derhalben weil er ein Knab beh 15 jahren war, mit zimlichen verstande, eröffnet er ihm alle seine heimligkeit, ließ ihm auch seinen Geist in gestalt eines Münchs sehen, deffen er bald gewohnet, ja er verrichtet hernach alle sachen, wie ihm der Geist befahle sowol, als seines Herrn Fausti. Hernacher aber dieweil er seiner vorigen armut vergaß, vnd des Gottlosen, sichern, rohen wesens gewonet war, auch des guten lebens vberdrüffig, wart auß diesem Johan Wäiger ein verwegner gotloser bub, wie seine eigene Histori bezeuget. D. Fauftus ließ ihn hernach in eine teutsche Schul gehen, vnd vberredet den Schulmeister, er were stum, doch gelirnig, wie es auch war, denn wenn er auß dem haus des Fausti gieng, das er etwas bey den Becken, Mezgern, vnd andern handwercksleuten, brot, fleisch, wein vnd anders holen vnnd kauffen folt, so kondt er nicht reden, also auch in der Schul, aber in dem hauß redet er, vnd war fertig, also ergrieff er sein lesen vnd schreiben gahr baldt, vnd wardt hernach des Doct. Fausti seines herrn heimlicher Cangler vnd Schreiber, wie die

Bücher nach dem schrecklichen todt des D. Fausti haben außgewiesen, war also beh D. Fausto in großem werth wie ein kindt jmmer sein kondte." III, 1, S. 1:,,Doctor Faust richtet ein Testament auf, darin er seinen Diener Johan Waiger zu einem erben einsett." III, 2, S. 6:,,Faust verschafft ihm auch einen Geist in Gestalt eines Affen, Aurhan (Vhrhan, Auerhain) genannt." Wagner verläßt bald nach seines Herrn Tode Wittenberg, und zieht, wie die über ihn handelnden Bücher ausführlich berichten, durch die Länder der Erde; durch Deutschland, Italien und Spanien, ja nach Lappland und Amerika. An der Universitắt zu Padua lehrt er die Nekromantik, zu Toledo_ver= zaubert er die seiner spottenden Studenten in Schweine.

Ob die von Widman II, 5 und II, 9, S. 60 citirte Histori des Doct. Fausti Dieners Johan Wäigers," welche Widman II, 5, Ers innerung S. 32, herauszugeben verspricht, die aber nicht bekannt geworden ist, von dem Famulus selbst verfaßt gewesen sey, oder nur über ihn handelte, würde dem gebrauchten Ausdrucke nach zweifelhaft seyn; die lettere Annahme muß aber wahrscheinlicher scheinen, da er darin,, ein verwegner, gottloser bub" genannt ward. Jedenfalls ist dieses Buch (seine eigene Histori") von Wagner's Lebensbeschreibung des Faust zu unterscheiden. Ein Höllenzwang von Christoph Wagner hat sich dagegen handschriftlich erhalten. Im Jahr 1712 erschien zwar zu Berlin in 80: Faust's Leben von Christoph Wagner; es soll aber nur ein werthloser Auszug aus Widman seyn. Das Original des im Jahr 1714 zu Berlin in 8o erschie nenen Buches: Des durch seine Zauberkunft bekannten Christoph Wagner's Leben und Thaten, Weylandt von Fr. Schotus Tolet, in teutscher Sprache beschrieben von P. S. M. (Marperger) war schon 1594, 4. zu Gerapoli und 1598, 4. zu Hamburg gedruckt (s. u.).

Auch der, nach Faust's Contract mit dem Teufel als Spiritus familiaris ihm beigegebene Höllengeist Mephistopheles ist hier noch ausführlicher zu betrachten. Die Schreibart seines Namens, die Grundlage seiner wahrscheinlichen Etymologie, variirt sehr. In den åltesten Frankfurter Ausgaben und bei Widman wird er durchgehends Mephostophiles geschrieben. In dem Staatskalender der Hölle, aus Faust's Höllenzwang (s. den Goethe-Zelter'schen Briefwechsel V, 329), heißt er Mephistophiel. In dem fliegenden Blatt aus Köln (f. des Knaben Wunderhorn S. 214 fg.) wird der Name, mit Mephistopheles abwechselnd, doch wohl nur dem Reime zu gefallen, auch Mephistophila geschrieben. Die Schreibart Mephist phola in Stieglitz' Abhandlung im Historischen Taschenbuch von Fr. v. Raumer 5. Jahrgang, 1834, S. 181 scheint auf einem Druckfehler zu beruhen. Shakespear nennt den Me = phostophilus, f. Merry wives of Windsor, Act. I, Sc. 1. (den Fauftus ebendaselbst Act. IV, Sc. 5.) Die Sage war ihm wohl aus dem englischen Faustbuche und aus der Marlowe'schen dramatischen Bearbeitung bekannt. Auf dem Bilde von Christoph v. Sichem findet sich die Aufschrift: Mephistophiles, f. Stieglit' Beschreibung des Bildes, in Raumer's Taschenbuch S. 171. 3m deutschen Volksbuche lautet der Name Mephistopheles.

Der Ursprung der Benennung ist dunkel. Widman sagt S. 85, einer ålteren Angabe folgend, daß es ein persischer Name seyn solle. Der Altorfer Profeffor J. C. Dürr in seiner lateinischen Epistola vom 18. Juli 1676 über Johann Faust (bei Schelhorn Amoenitates Literariae V, pag. 60), der die Schreibart Mephostophiles als die richtige betrachtet, meint, der Name seh von dem un

wissenden Mönch, welcher die Geschichte verfaßt hätte, aus μeyaotopilos (sic!) corrumpirt. (,,Rudis et infrunitus (sic!) scilicet monachus, qui libellum istum ex suo ingenio velut araneus telam finxit, per somnium monasticum inaudivit, aliquem e Diabolorum, caterva amare nomen Megastophili (μeyαotopílov), ut intelligatur, se magnum et prae aliis eminere velle, ceteros volitare velut umbras; ipse portentosa μerapoopoe transmutavit Megastophilum in vocem ἄσημον Mephostophiles.) Goethe, der im Jahr 1829 von Zelter über die Sache befragt wurde (f. den Goethe-Zelter'schen Briefwechsel Th. V, S. 323, 324, 329, 330 fg.), gesteht seine Unkunde, bestätigt jedoch bei Uebersendung eines Auszuges aus Faust's Höllenzwang die Vermuthung David Friedländer's in Berlin, daß der Name gleichzeitig mit der Faustischen Legende seinen Ursprung erhalten habe. Dr. W. E. Weber in seinem Buch über Goethe's Faust, S. 18, sagt: „Ich halte dafür, daß die in den alten Büchern (?) stattfindende Schreibart Mephistophiles die richtige seh, und daß man ihn im Mittelalter aus dem ursprünglich vom Orientalischen herstammenden, jedoch nur im Lateinischen vorkommenden Worte mephitis und dem Griechischen pilos, Freund, zusammengesezt habe. Er bedeutet sonach einen Liebhaber mephitischer Gerüche, die bekanntlich in der Hölle zu Hause sind. Die Einschiebung des s in meiner Ableitung statt Mephitophiles kann in einer mittelaltrigen Composition keine Schwierigkeit machen. Uebrigens bietet sich auch für die Schreibart Mephistopheles die Ableitung von woɛlɛiv, quem mephites juvant. " Dagegen verwirst derselbe Verfasser S. 236 in einer Berichtigung die vom Professor Schwenck: Etymologisches Wörterbuch der Lateinischen Sprache S. 431 gegebene Ableitung des Lateinischen mephitis vom Hebräischen Maphach, Aushauchung, zwar ohne nähere Angabe eines Grundes, aber wohl deshalb, weil es allerdings auffallend seyn würde, daß die dritte litera radicalis ganz verloren gegangen wäre.

In Bezug auf die Bedeutsamkeit und Würde der Person des Mephistopheles in der Sage ist vor allem zu beachten, daß er von dem eigentlichen obersten Höllenfürsten, dem Satansmeister, dem Teufel schlechthin, durchaus unterschieden, und daß er nur als einer der vielen Höllengeister eingeführt wird, deren z. B. Joh. Wier: De praestigiis Daemonum, 572 namentlich aufführt, wie denn auch in der von Goethe an Zelter im Auszuge mitge= theilten Praxis Cabulae nigrae Doctoris Fausti, Passau 1612, Mephistophiel unter die 7 Churfürsten des höllischen Heeres, und zu den 7 klugen und allergeschwindesten Geistern gerechnet, und zugleich als Stellvertreter des Lucifer daselbst bezeichnet wird. Bei Widman I, 8, 39 sagt der Teufel zu Faust bei seinem ersten Erscheinen in dessen Behausung: „Wenn er ihm das leisten wolle, was er ihm werde fürhalten, so wolle er ihm einen Geist schicken, der ihm biß an sein ende dienen solle, vnnd nicht von jhm weichen.“ Und I, 10, 61 sagt der Teufel: „Fauste, dieweil denn du mir dich verschrieben hast, so solstu wissen, das dir auch sol getrewlich gedienet werden, sollest aber auch wissen, daß ich als der Teuffel keinem Menschen diene, sondern man muß mir dienen, den ich bin ein Fürst dieser Welt, vnd alles was unter dem Himmel ist, das ist mein. Darumb diene ich niemand, aber auff morgenden tag, wil ich dir einen gelehrten vnd erfahrnen Geist senden, der fol dir die Zeit deines lebens dienen vnd gehorsam sein, solst dich auch vor ihm nicht förchten noch entsegen, er soll dir auch wie hie in gleicher gestaldt eines grawen Munches erscheinen vnd dienen.“

Die erste persönliche Bekanntschaft Faust's mit dem Teufel fand nach Wid

man bei der mitternächtlichen Beschwörung desselben in einem Walde bei Witten= berg statt*). Da verspricht der Teufel in Faust's Behausung zu kommen, und erscheint auch alsbald daselbst am Ofen, wie ein Schatten; und als Fauft ihn aufs Neue beschwört, steckt er den Kopf als Mensch hervor, und ist am ganzen Leibe zottig wie ein Bår. Dann dictirt er dem Faust 5 Artikel eines Pacts, den er mit seinem Blute unterschreiben soll. Sie lauten: 1) „Faust solle Gott vnd allem Himmlischen Heer absagen; 2) Er solle aller Menschen seindt seyn, vnd sonderlich derjenigen, so jhn wollen straffen; 3) Clericis vnd geistlichen Personen solle er nicht gehorchen, sondern ste anfeinden; 4) Zu keiner Kirche folle er gehen, sie nicht besuchen, auch die Sacramente nicht empfahen; 5) den Ehestandt solle, er haffen, sich in keinen Ehestandt einlassen, noch verehelichen.“

Nur in Bezug auf den zweiten Artikel trägt Faust Bedenken zu unterschreiben und macht die Clausel: „man solle jhm diesen Articul zu seiner chur vnd gefallen Heimstellen, er werde sich wol darinnen wissen zu halten."— Die Verschreibung selbst aber lautet folgendermaßen: „Ich, Johannes Faustus, Doctor, bekenne hie öffentlich am tag, nach dem ich jederzeit zu gemüth gefast, wie diese Welt mit allerley Weißheit, geschicklichkeit, verstande vnd hochheit begabet, vnnd alle zeit mit hochverstendigen leuten geblüher hat, dieweil ich denn von Gott dem Schöpffer nicht also erleuchtet, vnd doch der Magiae vehig bin, auch dazu meine Natur von Himlischer influenzen geneigt, zu dem auch gewiß vnd am tag ist, das der jrdisch Gott, denn die Welt den Teuffel pflegt zu nennen, so erfahren, mechtig, gewaltsam vnd geschickt ist, das jm-nichtes vnmüglich, so wende ich mich zu dem, vnnd nach seiner versprechung sol er mir alles leisten vnnd erfüllen, was mein Herz, gemüth, sinn vnd verstandt begehret vnd haben wil, vnd fol an nichtes mangel erscheinen, vnd so dem dan also sein wirt, verschreibe ich mich hiemit mit meinem eignen blut, welchs ich gleich wol bekennen muß, das ichs von Gott des Himmels entpfangen hab, das ich dasselb vnd auch diesen meinen leib vnd gliedmassen, so mir durch meine Eltern gegeben, vnd alles was an mir ist, sampt meiner Seelen hiemit diesem jrrdischen Gott feil trage, vnd verspreche mich jhm mit Leib vnd Seel. Dar= gegen sage ich vermúge der mir fürgehalten articul ab, allem Himlischen Heer, vnnd was Gottes freunde sein mögen. Zur bekrefftigung meiner verheissung wil ich diesem allen trewlich nachkommen. Vnd dieweil vnser auffgerichte bundtnis zwanzigjahr sein sol, so den die verschienen vnd verloffen, so sol er dieß sein pfandt, leib vnd Seel angreiffen, vnd darüber zu schalten vnd zu walten haben, sol auch nein wort Gottes, auch nit die solchs predigen vnd fúrtragen, hierinnen jenige verhinderung thun, ob sie mich schon bekehren wollen. Vhrkundt dieses brieffs, habe ich denn mit meinem eignen blute bekrefftigt vnd verschrieben." Diese Verschreibung nimmt der Teufel bei einem abermaligen Besuche in Gestalt eines Mönchs von Fauft in Empfang, und verspricht dagegen, ihm am folgenden Tage einen gelehrten und erfahrenen Geist in Gestalt eines grauen Mönches zu senden. W. E. Weber (Goethe's Fauft S. 17) entnimmt dagegen aus des Britten Marlowe's Dichtung die 5 Bedingungen, welche Faust (wahrscheinlich nach dem englischen Faustbuche) dem Teufel gestellt habe: 1) „daß Faustus ein Geist werde in Form und Substanz; 2) daß Mephistopheles sein Diener werde und unter seinem Befehl stehe; 3) daß Mephistopheles für ihn thue und bringe, was er verlange; 4) daß er in seinem Hause und in seinem Zimmer unsichtbar um ihm seh; 5) daß er ihm zu jeder

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*) Widman benennt diesen Wald nicht, in der ältesten Faustausgabe von 1587 wird er der Speffer Wald" genannt, f. Scheible: Kloster Bd. 2, S. 943.

Stunde erscheine, in was Gestalt und Form es dem Faust beliebe." Diese 5 Artikel stimmen fast ganz mit den 6 Artikeln in der Spieß'schen Ausgabe von 1587 überein, nur daß der 4te und 5te in einen zusammengezogen erscheinen. (S. Scheible: Kloster Bd. 2, S. 948.) – Im 11ten Capitel bei Widman (S. 77) heißt es dann ferner: „Gleich abendts, als D. Faustus zu nachte gessen hett, vnd sich wieder in sein Stüblein füget, da klopffet jemandt vor der thür an. D. Faustus that jhm auff, da stundt darfür ein Münch, langer personen, zimlichen Alters, vnd eines ganz grawen Bårtlins, denn hieß er hinnein gehen, vnd sich zu jm auff die Banck nieder sehen, wie er denn auch thet. D. Faustus fragt, was er vmbgehe, dem antwort der Geist: O Fauste, wie hastu mir meine herligkeit genommen, das ich nu ein Menschen diener sein muß, dieweil ich aber von vnserm Obersten darzu gezwungen, muß ich es auch geschehen lassen. Wenn aber das ziel auß sein wirdt, so wirdt es mir eine kurze zeit gewesen sein, dir aber wirds ein anfang sein einer vnsehligen zeit. So wil ich mich nun dir ganz vnderwürfflich machen, solst auch keinen mangel an mir haben, ich wil dir trewlich dienen, so solstu dich auch vor mir nicht entsegen, denn ich bin kein Teuffel, sondern ein Spiritus familiaris, der gerne bei den Menschen wohnet. Wolan sagt D. Faustus, so glob mir an, im namen deines Herrn Lucifers, das du alle dem nachkommen wolst, was ich dir anmute, vnd von dir begere. Der Geist antwortet: Wollan, so solstu wissen, das mein Nam Mephostophiles genant wirt, vnd bey diesem namen solstu mich fordern, wenn du was von mir begerest, denn also heiß ich. D. Faustus erfrewet sich, das sein sach vnd lang begeren einmal zu ende geloffen sein, vnd fvrach: Nun Mephostophiles, mein treuwer diener, wie ich hoff, so wirstu dich allezeit gehorsamlich finden lassen, vnd in aller gestalt, wie du jezund erschienen bist, allweg erscheinen, vnnd ziehe nun auff diß mahl hin, auff mein weiter erfordern. Also hat sich der Geist gebücket, vnnd ist verschwunden."

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Ueber Faust's großen, schönen, schwarzen, zotteten Hundt" wird bei Widman I, 25, 198 des Grafen Heinrich zu Isenburg Zeugniß angeführt, der ihn selbst gesehen, als er auff ein Zeit mit andern Studenten zu Fausto in sein Herberg kommen. Weiter meldet dieser Graff, das er gehört hette, das Faustus wunderbarliche gauckeley mit diesem Hunde solte getrieben haben, sonderlich wenn er war spazieren gegangen." Der Hund hieß Prestigiar (vom Lateinischen Praestigiae, Gaukelwerk), und Faust soll ihn nachmals einem Abt bei Halberstadt geschenkt haben, s. Widman II, 6, 33 fg. Auf den beiden Bildern zu Leipzig in Auerbach's Keller ist der Hund klein und glatt mit einem Halsbande abgebildet. Widman I, 25, 199 erzählt von ihm, er habe die Farbe verändert, wenn man mit der Hand ihm über den Rücken strich. Auch dem Papste Sylvester II. und dem Zeitgenossen Faust's, dem Cornelius Agrippa, wurde ein solcher Hund beigelegt, in dem ein böser Geist gesteckt habe, s. Paul Jovius: Elogia, p. 121.

Wie diese Erzählung von dem Faustischen Hunde, so haben auch mehrere der von ihm angeblich verrichteten Wunderthaten schon in früherer Zeit Analogieen, welche von Dürr bei Schelhorn pag. 64 sq., von Görres: die teutschen Volksbücher S. 219 fgg., und von Dobeneck a. a. D. I, 179 fgg. zu= sammengestellt worden sind. Die Persönlichkeiten, an welche sich dieselben knüpfen, waren entweder durch Wissenschaft, Kunst und Erfindungsgabe, oder auch durch Macht und Würden berühmt, oder hatten auch nur als Aben= teurer und Gaukler sich bei dem leichtgläubigen Volk den Ruf zu verschaffen

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