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28. Auguft auf der Königstädter Bühne, wo keine Tragödien gegeben werden durften, durch Einspruch der General - Intendanz der fö niglichen Schauspiele Hindernisse. Das Stück hatte unter dem Titel:,,Des weltberufenen Erz- und Schwarz-Künstlers Doctor Faust Pactum mit der Hölle; Melodrama in 3 Acten und einem Vorspiel, nach Goethe, mit des Dichters Bewilligung so für die Bühne eingerichtet von Holtei; Musik von K. Eberwein" gegeben werden follen. Eine Abschrift davon wurde nach Weimar gesandt und es erfolgte darauf folgende Antwort durch August von Goethe: „Lassen Sie mich, mein Werthester, in einer bedeutenden Angelegenheit offen zu Werke gehen. Schon der eingesendete Entwurf ließ befürchten, daß die Redaction des Faust nicht nach Wunsch gelingen möchte. Dieses beståtigt sich leider durch das eingesendete vollständige Eremplar. Wir finden gar manches Bedeutende und Wirksame gestrichen, auch einen Theil des Beibehaltenen so behandelt, daß es unsern Beifall nicht gewinnen kann. Das Manuscript folgt daher zurück und Sie werden unsere Ansichten aus der Ferne freundlich aufnehmen; Sie haben ihr Publicum im Auge und hierauf gründet sich wohl Ihre Redaction, weshalb Ihnen denn auch völlige Freiheit bleibt, nach Ueberzeugung zu handeln; nur låßt mein Vater bemerken, daß unter diesen Umstånden weder von seiner Einwilligung, noch von sei= ner Mitwirkung die Rede seyn dürfe. Da Sie meine Gesinnungen kennen, so werden Sie empfinden, daß ich Gegenwärtiges nur ungern schreibe. Doch kann ich hier nicht ausweichen, indem meine Ansicht mit der meines Vaters und Dr. Eckermann's übereinstimmt. Daß ich über andere Dinge hier schweige, entschuldige unsere Trauer über den Verlust unsers allgeliebten Landesvaters." — Holtei glaubte nun, daß dieser Ablehnung ein Anstoß von Außen, eine Influenz von Berlin aus, zum Grunde liege, und gab die beabsichtigte Darstellung ganz auf. Dagegen schreibt er S. 99: „Von Fauft war nun einmal die Rede gewesen und da ließ ich mich denn vom leibhaften Satanas blenden, in meiner Bosheit auf selbsteigene Hand ein Melodrama dieses Namens zu beginnen. Ja, ich entsagte den schönsten und reinsten Sommermorgen, die in unbeschreiblicher Pracht über dem Neiße-Thal aufgingen, um im engen Zimmer am Arbeitstische zu versuchen, wie sich die Erinnerungen an das alte, bei „Schüß und Dreher“ oft gesehene Marionettenspiel für meine und des Königstädter Theaters moderne Zwecke verwenden lassen möchten." Und S. 107: Am 10. Januar des Jahres 1829 ging denn auch: „Doctor Johannes Faust" in Ecene, als Ersatz für die projectirte und durch Journalgetråtsch bereits ausgeschrieene Bearbeitung des Goethe'schen. Karl

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Blum hatte die Musik dazu geliefert. Ueber diese Aufführung und den geringen Erfolg derselben s. ebendaselbst. Zu Goethe's 80stem Geburtstage und bei der Aufführung des Faust war Holtei in Weimar. Er berichtet darüber S. 141: Die Aufführung des Faust anlangend, fand dieselbe in 8 Acten und in einer seltsam gestellten Anordnung statt. Manches von dem, was ich in meiner verschmähten Bearbeitung weggelassen und weglassen zu dürfen, ja zu müssen gemeint, war stehen geblieben, und machte, wie ich's vorausgesehen, auf den Brettern keine oder eine verfehlte Wirkung. Manches aber, was mir wichtig, ja unentbehrlich scheint, war gestrichen. So z. B. Faust's erstes Gespräch mit Wagner, welches seine Stellung zur gelehrten Welt bezeichnet; dann jene Worte des alten Bauers und was darauf folgt, wodurch sein Verhältniß als praktischer Arzt und die daraus entspringenden skeptischen Zweifel angedeutet werden sollen. Und dergleichen mehr! In den Liebesscenen war denn auch richtig das ewige Hin- und Hergelaufe, was jede Einheit theatralischer Sammlung zerreißt, ungeåndert verblieben. Kurz, es war halt eben nichts gethan, sondern nur gestrichen, und ich hatte den Muth, meine Kritik der Ercellenz deutsch und ehrlich in den Bart zu werfen; auch nicht zu verschweigen, daß ich meine Umarbeitung für ungleich dramatischer, concentrirter, besser und wirksamer hielte. Worauf denn ein: Ihr junges Volk versteht es freilich viel besser!" doch sonder Groll, und zum Schlusse das obligate: „Nun, nun, das ist ja schön!" lächelnd erfolgte."

XI.

Hansa: Album, herausgegeben von A. Harnisch. Halberstadt 1842.

Dort sagt Goethe in den Gesprächen mit Eckermann im Jahr 1828:,,Was mir in meinen jüngern Jahren täglich und unter allen Umständen gelang, gelingt mir jezt nur periodenweise und unter gewissen günstigen Bedingungen. Als mich vor 10, 12 Jahren, in der glücklichen Zeit nach dem Befreiungskriege, die Gedichte des. Divan in ihrer Gewalt hatten, war ich productiv genug, um oft an einem Tage 2 bis 3 zu machen und im freien Felde, im Wagen oder im Gasthof, es war mir alles gleich. Jezt, am 2ten Theil meines Faust, kann ich nur an den frühen Stunden des Tages arbeiten, wo ich mich vom Schlaf erquickt und gestärkt fühle, und die Fragen des täglichen Le

bens mich noch nicht verwirrt haben. Und doch, was ist es, das ich ausführe! Im allerglücklichsten Fall eine geschriebene Seite, in der Regel aber nur so viel, als man auf den Raum einer Hand breit schreiben könnte, und oft bei unproductiver Stimmung noch weniger."

XII.

Von der Hagen: Ueber die ältesten Darstellungen der Fauftsage. Berlin 1844. S. 18, erzählt:

„Goethe schrieb vor Vollendung des Faust an einen jungen Freund: Fauft sollte noch durch manches Herrliche, Große und Schreckliche' sich hindurchwürgen: aber was ich im unbefangenen Jugendmuthe wohl geleistet hätte, würde im Alter leicht als Pasquill herauskommen.""""

Nachweisungen über die Literatur zu Faust.

1. Untersuchungen über den historischen Fauft und
die Sage von ihm.

Joh. Conr. Dürrii Epistola ad Georg. Sigism. Führerum, de Johanne Fau-
sto. Altdorf 1676. In J. G. Schellhornii Amoenitates literariae 1725.
Tom. V, pag. 50-80. (Dúrr's Ansicht wird widerlegt von Marchand:
Dict. hist. I, p. 249-252.)

Joh. Georg. Neumann et C. Christ. Kirchner, autor respondens: Disquisitio historica de Fausto praestigiatore. Wittenbergae 1683. 24 G. 4. Andere Ausgaben 1742. 1743. 1746. Deutsch übersetzt in: Deliciarum manipulus, das ist annehmliche und rare Discourse von mancherlei nüglichen und curiosen Dingen. Erster Theil 1703. Die Uebersehung führt den Titel: Curiose academische Catheder-Lust, oder historische Betrachtung des sogenannten Dr. Faustens auf der Universität Wittenberg, den 23. Mai 1683 herausgegeben von M. Johann Georg Neumann.

Christ. Paulinus: Zeitkürzende Luft. Frankfurt 1697. 8. TH. III, S. 694–703.
W. E. Tentzel: Monatliche Unterhaltungen. 1704. S. 746 fgg.
Struve: Bibl. Antiq. 1706. Juni, p. 232 sq.

Jacob. Thomasius: Discursus de vagantibus scholasticis. §. 28. 131. 134. 135. Historische Remarquen über Dr. Johann Fausts Leben, nebst andern hierbei ereigneten Begebenheiten, auch was sonst von Fausts Büchern ohne Grund ausgestreuet worden. Zwickau. Ohne Jahreszahl. 8. (1722 ?)

D. Bierling: Dissertatio de Pyrrhonismo historico. 1724. p. 158-173.
Ch. Henr. Weissii Dissertatio de Doctore, quem vocant Joh. Fausto, circuli
Wittenbergensis olim habitatore. Altenburg 1728. Fol.

J. C. Bock's Nachrichten von Fauft, in der Hannoverschen Zeitschrift: Núß-
liche Sammlungen. 4. Theil, vom Jahr 1758. S. 1463–1470.
Dr. Christoph August Heumann: Nachrichten von Dr. Fausten. In: Dr. E.
D. Hauber's Bibliotheca, acta et scripta magica. Lemgo 1741. 8. St.
27, S. 184-204 und in den Hannoverschen Beiträgen zum Nußen u.
Vergnügen. 1759. St. 39, S. 609–622 und in Miscellan. Nov. Lips.
Tom. II, P. 1. p. 122 sq.

J. C. W. Mochsen: Verzeichniß einer Sammlung von Bildnissen, größtentheils berühmter Aerzte. Berlin 1774. 4. C. 13-18.

M. Joh. Friedr. Köhler: Historisch-kritische Untersuchung über das Leben und die Thaten des als Schwarzkünstler verschrienen Landfahrers Dr. Johann Fausts, des Cagliostro feiner Zeiten. Leipzig 1791. 8.

Journal von und für Deutschland. 1792. St. VIII, S. 657 fgg.
Veesenmeyer, Professor in Ulm: Allgemeiner Literarischer Anzeiger. Leipzig
1797. S. 472, und 1799. S. 2029 fgg.

Grohmann: Geschichte der Universität Wittenberg. 1802. III, 240.
J. Görres: Die deutschen Volksbücher. Heidelberg 1807. S. 207–229.
Berliner Monatsschrift vom Jahr 1810. Julius. S. 17 fg.

Koch: Compendium der deutschen Literaturgeschichte. Th. Il, S. 238 fg.
Bouterweck: Geschichte der Poeste und Beredsamkeit. Bd. IX, S. 422.
Wiener Literaturzeitung. 1816. S. 414.

F. W. V. Schmidt: Beiträge zur Geschichte der romantischen Poesie. Berlin 1818. 8. S. 107. (Er versprach eine Geschichte der Dichtung von Faust.)

G. C. Horst: Zauberbibliothek. Mainz 1821 fg. Th. II, S. 108 fg. Th. III, S. 86 fg. Th. IV, S. 141 fg. Th. VI, S. 87.

Dr. Christ. Ludw. Stieglitz der Aeltere (Domherr zu Leipzig): Doctor Faust. (Im Deutschen Museum von Friedr. Schlegel, vom Jahr 1812. October. Bb. II, S. 312 fg.)

Derselbe: Von zwei alten Bildern im Keller unter Auerbachs Hofe zu Leipzig, Scenen aus Fausts Leben vorstellend. (In den Beiträgen zur va= terländischen Alterthumskunde, herausgegeben vom sächsischen Vereine zur Erforschung vaterländischer Alterthümer. Leipzig 1826. 8.)

Derselbe: Die Sage vom Doctor Fauft. (In Fr. v. Raumer's Historischem Taschenbuch. Leipzig 1834. 5. Jahrgang. S. 125-210.)

Das Leipziger Tageblatt vom Jahr 1833. Nr. 20 enthält Bemerkungen über die beiden Bilder in Auerbach's Keller, und Nr. 22, 23, 25 Uebersehungsversuche der lateinischen Verse, die auf dem einen derselben befindlich find. Nr. 31 enthält eine kurze Anzeige über die Sage von Fauft. Karl Rosenkranz: Geschichte der deutschen Poesie im Mittelalter. Halle 1830. 8. und Zur Geschichte der deutschen Literatur. Königsberg 1836. 8. Blåtter für literarische Unterhaltung. Hamburg 1840. Nr. 130. S. 521 fg. J. G. Th. Gräße: Lehrbuch einer Literärgeschichte der berühmtesten Völker des Mittelalters. 1842. 8. Bd. 2, Abth. 2. Zweite Hälfte. S. 628–633. Friedr. Heinr. von der Hagen: Ueber die ältesten Darstellungen der Faustsage. Berlin 1844. 20 G. 8. (Besonders abgedruckt aus der Germania, Bd. VI.)

2. Quellen der Faustfage.

Ein Exemplar der bisher unbekannten ersten Auflage von Johann Spies Historia von Dr. Johann Fausten, gedruckt zu Franckfurt am Mayn im Jahr

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