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geschriebenen Artikel von ihnen nicht verleßt worden sind, unumschränkte Gewalt, besagten Johannes Fauftus zu holen oder holen zu lassen, mit Leib und Seele, und ihm eine beliebige Behausung bei sich anzuweisen. Eigenhändig unterschrieben:

Johannes Faustus."

Es ist zu bemerken, daß in dem, Faust's Diener Wagner zugeschriebenen magischen Buche: Dr. Fauft's Höllen zwang der ihm zuerst erschienene Geist, welchen Goethe als den Erdgeist dargestellt hat, Astaroth 11) heißt, und dieser dann Fausten erst den Mochiel vorstellt, damit er ihm diene. Diesen fragt er, wie geschwind er sey, und auf die Antwort: wie der Wind, schikt er ihn fort, als ihm zu langsam; einem zweyten, Aniguel, der schnell wie ein Vogel ist, geht es nicht besser: erst ein dritter befriedigt ihn, Aziel, denn er ist so geschwind, wie der Menschen Gedanken 12). Der Name Mephistopheles ist indessen der, welchen der dienstbare Höllengeist in dem alten Volksmåhrchen führt: ich halte dafür, daß die in

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11) Eigentlich Name der Syrischen Venus, Astarte. 12) Nach dieser Ueberlieferung hatte Leffing den Stoff des Faust dramatisch zu behandeln begonnen: f. die herrlichen Fragmente dieses Beginnens in deff. Sámmt: lichen Schriften, 23ster Band S. 164 fgg. Leffing läßt ihn sechs Geister abweisen, und erst der siebente, der schnell ist, wie der Uebergang vom Guten zum Bösen, wird angenommen.

diesen alten Büchern stattfindende Schreibart Mephi stophiles die richtige sey, und daß man ihn im Mittelalter aus dem ursprünglich vom Orientalischen herstam menden 13), jedoch nur im Lateinischen vorkommenden Worte mephitis, und dem Griechischen pilos, Freund, zusammengesetzt habe. Er bedeutet fonach einen Liebhaber mephitischer Gerüche, die bekanntlich in der Hölle zu Hause sind: in welchem Sinne denn auch ihm alles Ungeziefer zu Diensten steht, wie es Goethe an mehreren Stellen, wo er ihn den Fliegengott, den Herrn der Ratten und der Mäuse, der Wanzen u. s. w. nennt, ganz der Bedeutung dieses Damons gemäß angedeutet hat 14). Der Famulus Faust's, Christoph

13) Hebräisch heißt Maphach Aushauchung; s. Schwenck's Etymologisches Wörterbuch der Lateinis schen Sprache S. 431. Uebrigens bietet sich auch für die Schreibart Mephistopheles die Ableitung von qeksiv, quem mephites juvant. Selter forschte bei David Friedländer nach einer orientalischen Deus tung, der aber keine nachzuweisen wußte. S. den Briefwechsel mit Goethe V, S. 323 fgg. Die Einschies bung des s in meiner Ableitung statt Mephitophiles kann in einer mittelaltrigen Composition keine Schwierigkeit machen.

14) Der Gott der Ebioniten Baal Sebub (Beelzebub) ist auch ein Fliegengott, und die Elier verehrten den Zeus als Herrn der Fliegen; f. Creuzer's Symbolik II, S. 86, Note 112. Es zeigt sich hier eben die von den Israeliten zu den Christen übergegangene Methos

Wagner, ist ebenfalls eine historische Person: sein bornirtes, kümmerliches Wesen wird schon im Volks buche und im Puppenspiel angedeutet: daß Faust mit einem schwarzen Pudel umhergezogen sey, welchen er kindisch geliebt habe, wird nicht minder überliefert, wobei aber schon die Zeitgenossen argwöhnten, es stecke ein böser Geist dahinter, daher er denn auch den Namen Pråstig i å (Blendwerk) führt; welchen Umstand Goethe zu Einführung des Mephistophiles unter das bis dahin friedliche Dach glüklich benutzt hat.

Die Scene in Auerbach's Keller zu Leipzig wird durch ein Paar Bilder in diesem Keller beglaubigt, auf deren einem der Zauberspuk mit dem fließenden Weine, auf dem andern Faust's Ritt auf einem Fasse zur KelLertreppe hinan vorgestellt werden 15). Der gefährliche Spaß mit den beherten Zechbrüdern, wie sie, einan der die Messer an die Nasen sehend, einen herrlichen

de, die Götter des Heidenthums zu Teufeln zu machen. Nach der Entdeckung von America mußte sich der Mericanische Gott Vizlipuzli ebenfalls beque men, ein Teufel cisatlantischer Volkspossen zu werden. 15) Ich habe 1812 und 18 in Auerbach's Keller, nach Leipziger Art, öfters zu Mittag gespeist; damals aber waren diese Bilder so voll Wust und so beschädigt, daß sich nichts erkennen ließ. Es läßt sich aus der Beschreibung des Herrn Dr. Stiegliß vermuthen, daß dieselben seitdem hergestellt sind. Die Lateinische Inschrift des einen bildet ein elegisches Distichon in schlechtem Latein und muß so gelesen werden:

Weinstock mit reifen Trauben vor sich zu haben meynen, wird von einem gelehrten Nürnberger Juristen und Rathsherrn, Philipp Camerarius, einem Sohne des berühmten Schulreformators Joachim Camerarius, als ein ausbündiges Teufelsstük berichtet 16); die Zauberspåße des zweyten Theils, namentlich die Heraufbeschwörung des Paris und der Helena, wer den im Volksbuche vorgebracht: es erzählen aber auch litterarische Werke des sechzehnten Jahrhunderts, daß Faust einigen Studenten und Licentiaten in Erfurt sämmtliche Helden des Trojanischen Krieges leibhaft gezeigt; wobei denn zuleht noch der Riese Polyphemus

Vive, bibe, obgraecare, memor Fausti hujus et hujus (ejus?)

Poenae aderat clauda haec, ast erat ampla gradu. 16) Auch das Erfurter Chronikon bei Motschmann Erfordia litterata continuata Seite 373 hat eine Ge schichte der Art, nur ohne die bittre Enttäuschung: ferner wird gemeldet, daß sich Dr. Faust öfters bei einem Junker zum Anker in der Schlößergasse aufzuhalten pflegen. Als nun selbiger (Faust) nach Prag verreiset gewesen, und die bei dem Junker versammlete Compagnie von ihm gesprochen und gewünscht, daß er bei ihnen seyn mögte, sey er bald geritten kommen, da denn sein Pferd im Stalle nicht können satt gemacht werden; er aber habe aus dem Tische allerhand Weine, nach derer Gäste Belieben, heraus: gezapfet, bis er gegen Morgen mit seinem Pferde, welches durch helles Wichern die Zeit des Abmarsches zu verstehen gegeben, sich in die Höhe geschwungen und wieder nach Prag geritten.

mit zwey blutenden Menschenbeinen im Rachen Entfeßen genug hervorgebracht habe.

Nach Verlauf der vier und zwanzig Jahre, wäh rend welcher sich der Teufel anheischig gemacht hatte, Fausten in allen seinen Wünschen zu Willen zu seyn, ward der Unglükliche in einer Mitternacht von demselben ergriffen und sein Körper auf offner Landstraße, oder an den Wänden einer Wirthsstube, so zerschmettert, daß das Gehirn umhersprühte und die Glieder in Stücke flogen. Die Scene dieser gråßlichen Höllenfahrt war nach Einigen das Dorf Rimlich in Sachsen, nach Undern Breda an der Elbe, Einigen zufolge auch wieder sein Geburtsort Knittlingen. Sein Leben soll er auf 41 Jahre gebracht haben.

Goethe's Bearbeitung.

Diese Elemente des Faustischen Mythus, so sehr sie in einem der Poesie zusagenden Dufte schweben, sind an sich selbst doch zu roh, zu isolirt, zu bånkelsångermåßig, als daß sie ohne Weitres ein kunstgerech tes Dichtwerk bilden könnten. In der That ist das alte deutsche Puppenspiel, so weit es allgemeiner bes kannt ist, sehr entfernt davon, mehr als die derben Stoffe einer dichterischen Behandlung zu enthalten. Eine tiefe, dem Autor wohl selbst unbemerkte Jronie liegt darin, daß Fauft für den fürchterlichen Verkauf seiner Seele doch nur schlechte, årmliche Befriedigun gen eintauscht, die das Dede und Erfolglose einer sol

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