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dürfte." Was die Mütter betrifft, so ist mir zwar die Stelle Plutarch's, von welcher Goethe bei Eckermann redet, obwohl ich durch anderweitige Studien zúa1éinër...zufammenhangenden Lecture dér Moralien des Griechischen Schriftstellers geführt bin, bis jezt nicht aufgestoßen eine andre aber, welche sich in der Schrift über die Abnahme der Orakel Capitel 22 befindet, dünkt mir einigermaßen in dieß Thema einzúschlagen, und der Mühe werth, fie 1hier? einzurücken. "Kleombrotos, "ein vielgereister Mann, erzählt von einem morgenlandischen Theosophen, der über die Mehrheit der Welten disputirte, eine Frage, welche die alten Weisen sehr angelegentlich beschäftigt hat, was folgt: „Er sagte aber, es seyen weder unzählige, noch Eine, noch fünf Welten, sondern einhundert und dreiundachtzig, die in Form eines Dreieks gestellt seyen, von welchem jede Seite fechzig Welten habe. Von den drei übrigen sey eine jede in je einem Win

fel, angebracht, fie berührten sich aber der Reihe nach einander, indem sie wie in einem Reigentanze sich umdrehten. Die innere Fläche des Dreieks aber fen der gemeinsame Heerd aller, und werde das Feld der Wahrheit genannt, wo die Begriffe und die Gestalten, und die Urbilder des Gewesenen und des Werdenfollenden unf beweglich ruhten, und während um sie die Ewigkeit fey, die Zeit gleichsam wie ein Abfluß von ihr auf die Weltenträufe. Der Anblik aber und das Schauspiel dieser Dinge werde den menschlichen Seelen lediglich Einmal in zehntausend Jahren zu Theil, wenn sie wohl gelebt håtten, und die besten der Weihen hienieden seyen nur ein Traum jener Schau und jener Einweihungsaufnahme."

Was Goethe, in Betreff des Schlusses, wetchen er feinem zweyten Theile gegeben, gegen Eckermann äußert, hielt ich für angemessen, nicht mehr

gelegentlich einzuschalten, sondern führe es hier auf, da gerade dieser Schluß am meisten Widerrede und Unbefriedigung erregt hat: „Uebrigens werden Sie zugeben, daß der Schluß, wo es mit der, geretteten Seele nach oben geht, sehr schwer zu ma chen war, und daß ich, bei so übersinnlichen, kaum zu ahnenden Dingen, mich sehr leicht im Vagen håtte verlieren können, wenn ich nicht meinen Intentionen durch die scharf umrissenen christlich-kirchlichen Figuren und Vorstellungen eine wohlthätig beschränkende Form und Vestigkeit gegeben hätte.“

Ueber meine Auffassung des Gedichtes, über meine Verehrung Goethe's, über meine Stellung zu anderweitigen wissenschaftlichen Bestrebungen irgend etwas apologetisch oder polemisch hinzuzyfügen halte ich für durchaus überflüssig, da in Zeiten eines solchen Interregnums, wie es dermalen in unsrer Litteratur stattfindet, jeder am Besten thut, seines Wegs ruhig zu gehn, sich der Befreundeten

zu erfreuen, die Feindseligen aber treißen zu lassen, wozu fie Luft tragen. Das verneinende Princip, von welchem nicht bloß die Kritik unsrer Tage, sondern der Mehrzahl nach auch die Lesewelt in der deris

Art ausgeht, daß sie weit entfernt, sich zu dem Autor in jene Beziehung wohlwollender Theilnahme zu segen, durch welche es der geistigen Mittheilungskraft erst möglich wird ihre bildende und befruchtende Wirkung, um derentwillen allein es der Mühe werth bleibt, Bücher zu schreiben und Bücher zu lesen, auf die Gemüther zu üben fich vielmehr ↔ von vorn herein als deffen gebornen Richter constituirt, nicht richtige Belehrung und Auferbauung, fondern Ausfüllung leerer Momente, Mittel zu leichterer Digestion, Stoff zum Commerage und zur Tracafferie sucht, dieses sterile, unerquifliche, unfromme Princip, das in der That jeder großen Lebensäußerung der Production die athembare Atmosphäre benimmt und die schöpferische Energie unsrer

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wenigen edleren Geister sichtbar abftumpft, muß vor dem gefunden Sinne unsres; doch noch nicht ganz in den groben Materialismus versunkenen Deutschen Volkes früher oder später » doch in das Nichts weichen, daher es entstammt ist, und mit ihm sicherlich jener genielose Chrgeizu, der seine Ces lebritåt darauf zu gründen fucht, daß er die Lorbres ren von den der Nation ehrwürdigen Häuptern herunterzureißen und mit Füßen zu treten beeifert ist. Es sind kleine, niedrige Seelen, die, um den Schriftsteller herabzusehen, den Menschen verdächtigen, oder, um den Menschen zu verderben, den Schriftsteller an den Pranger schlagen. Der wahrhafte Ruhm kann unter solcher Begeiferung auf die Länge nicht leiden. Edle Geister liebt ein edles Herz, wie Freunde, auch mit ihren Schwächen; diese Schwächen sind der Hauch der Sterblichkeit, durch deren Bedingungen jene Geister zu uns gehdren. Ueberall, wo das Göttliche in eines Men

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