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freundschaftliche Unterhaltung, die einigermassen zur Stütze schwacher Gemüther geführt wird. Im Ganzen müssen wir wirklich anerkennen, es fehlt jeder fossile Typus einer niederen menschlichen Entwickelung. Ja, wenn wir die Summe der bis jetzt bekannten fossilen Menschen zusammennehmen und sie parallel stellen dem, was die Jetztzeit darbietet, so können wir entschieden behaupten, dass unter den lebenden Menschen eine viel grössere Zahl relativ niedrigstehender Individuen vorhanden ist, als unter den bis jetzt bekannten fossilen. Ob gerade die höchsten Genies der Quaternärzeit das Glück gehabt haben, uns erhalten zu werden, das wage ich nicht zu vermuthen. Gewöhnlich schliesst man aus der Beschaffenheit eines einzelnen fossilen Objects auf die Mehrzahl der anderen, nicht gefundenen. Ich will das jedoch nicht thun. Ich will nicht behaupten, dass die ganze Rasse so gut war, wie die paar Schädel, die übrig geblieben sind. Aber ich muss sagen: irgend ein fossiler Affenschädel oder Affenmenschenschädel, der wirklich einem menschlichen Besitzer angehört haben könnte, ist noch nie gefunden! worden. Jeder Zuwachs, welchen wir in dem materiellen Bestande der zu discutirenden Objecte gewonnen haben, hat uns von dem gestellten Probleme weiter entfernt. Nun kann man sich allerdings der Betrachtung nicht entziehen, es sei vielleicht eine ganz besondere Stelle auf der Erde, wo die tertiären Menschen gelebt haben. Das wäre ebenso gut möglich, wie man in den letzten Jahren in Nordamerika jene merkwürdige Entdeckung gemacht hat, dass die fossilen Vorfahren unserer Pferde in Gegenden vorkommen, wo das Pferd seit langer Zeit ganz und gar verschwunden ist. Als Amerika entdeckt wurde, war es überhaupt pferdelos; an der Stelle, wo die Vorfahren unserer Pferde gelebt haben, war kein lebendes Pferd mehr vorhanden. So kann es auch sein, dass der tertiäre Mensch in Grönland oder Lemurien existirt hat und noch irgendwo aus der Tiefe wieder zu Tage gebracht wird. Allein thatsächlich, positiv müssen wir anerkennen, dass noch immer eine scharfe Grenzlinie zwischen dem Menschen und dem Affen besteht. Wir können nicht lehren, \ wir können es nicht als eine Errungenschaft der Wissenschaft bezeichnen, dass der Mensch vom Affen oder von irgend einem anderen Thiere abstamme. Wir können das nur als ein Problem bezeichnen, es mag noch so wahrscheinlich erscheinen und noch so nahe liegen.

Durch die Erfahrungen der Vergangenheit sollten wir hinreichend gewarnt sein, dass wir nicht unnöthiger Weise zu einer Zeit, wo wir

nicht berechtigt sind, Schlüsse zu ziehen, uns die Verpflichtung auferlegen oder der Versuchung erliegen, dies doch zu thun. Sehen Sie, meine Herren, darin liegt die Schwierigkeit für jeden Naturforscher, der in die Aussenwelt hineinspricht. Wer für die Oeffentlichkeit spricht oder schreibt, der, meine ich, müsste sich gerade jetzt doppelt prüfen, wie viel von dem, was er weiss und sagt, objectiv wahr ist. Er müsste sich möglichst bemühen, alle nur inductiven Erweiterungen, die er macht, alle weitergehenden Schlüsse nach Gesetzen der Analogie, sie mögen noch so naheliegend erscheinen, mit kleinen Lettern unter dem Texte drucken zu lassen, und in den Text eben nur das zu setzen, was wirklich objective Wahrheit ist. Dann, meine Herren, könnten wir wohl dahin kommen, dass wir einen immer grösseren Kreis von Anhängern gewinnen, dass wir eine immer grössere Zahl von Mitarbeitern bekommen, dass das gebildete Publikum in der fruchtbaren Weise, wie das auf vielen Gebieten schon geschehen ist, sich auch ferner betheiligt. Anders, meine Herren, fürchte ich, dass wir unsere Macht überschätzen. Allerdings, der alte Baco hat mit Recht gesagt: scientia est potentia, Wissen ist Macht. Aber er hat auch das Wissen definirt, und das Wissen, das er meinte, war nicht das speculative Wissen, nicht das Wissen der Probleme, sondern das war das objective, das thatsächliche Wissen. Meine Herren! Ich meine, wir würden unsere Macht missbrauchen, wir würden unsere Macht gefährden, wenn wir uns im Lehren nicht auf dieses vollkommen berechtigte, vollkommen sichere, unangreifbare Gebiet zurückziehen. Von diesem Gebiete aus mögen wir als Forscher unsere Vorstösse in der Richtung der Probleme machen, und ich bin sicher, jeder Versuch dieser Art wird dann die nöthige Sicherheit und Unterstützung finden.

Berlin, Druck von W. Büxenstein.

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